Ex-Knorr-Bremse-Areale (99 m / 70 m / 800 WE) [im Bau/Planung]

  • Mit dem "willkürlichen Streuen" geb ich Dir recht.


    Allerdings absolut nicht, was die Symbiose zwischen Alt und Neu betrifft. Sag mir doch bitte mal eine Stelle in München, an der keine Altbauten herumstehen?


    Da darf auch gern mal unterschieden werden. Und zwar is Alt neben Neu so verwerflich (macht den Flair von NYC, FFM, etc.) aus.


    Und zweitens, nicht alles was alt ist, ist jetzt eine solche Sensation, daß sie nicht 10.000fach in jeder anderen europ. Stadt, auch zu finden wäre.


    Ist das ein weltbewegender, schützenswerter Bau? Nein! Genauso wie 95% der alten Bauten in München, europaweit unter "uninteressant" fallen würden.


    Man macht hier einen auf dicke Hose, vergleicht sich mit Rom, Florenz, Gaudi BCN ohne auch nur zu 1/1000 den Charme dieser Künstler und ihres Schaffens zu versprühen.

  • ^^
    Weitgehend Zustimmung. Münchens Altbauerbe ist bis auf die wenigen von der Monarchie geprägten Vierteln und einigen Straßenzügen der Gründerzeit heillos überbewertet. Ich denke da nur an große Flächen im Westend, Sendling oder Giesing. Das bedeutet nicht gleich Abriss und Neubau. Natürlich soll man den Charme des Alten erhalten. Aber Neues muss sich nicht zwangsläufig unterordnen oder durch das Alte verhindert werden.

  • ^


    Abgesehen davon, dass ich nicht nachvollziehen kann wer denn eigentlich immer "heillos" überbewerten soll (sowas wird hier immer sehr abstrakt formuliert), finde ich auch, dass hier Alt und Neu eine sehr interessante Kombination ergeben können. Insbesondere, da künftig durch den Abriss des Industriebaus zum FFR hin, deutlich mehr vom Altbau zu sehen sein wird.

  • Das Resultat der heillosen Überbewertung spiegelt sich in der Stadtplanung und Architektur Münchens über die letzten 40 Jahre wieder. Da braucht es keine Behörde, die dieses Zertifikat mit einem Stempel ausstellt. Was erleben wir nicht aktuell für absurde Diskussionen vom Hauptbahnhof bis zum Heizkraftwerk Süd, zurück und weiter in die Knorrstraße.

  • Dass Alt und Neu sich wunderbar ergänzen, bzw. tolle Kontraste bilden, zeigt -wie Munich_2030 schon erwähnte- Frankfurt oder auch Amsterdam eindrucksvoll, deswegen habe ich an dieser Stelle auch keine Bedenken.
    Wenn hier nun ein stattlicher Altbau durch ein klassisches Hochhaus und ein dazu passender Flachbau eingerahmt wird, ist der Kontrast nicht mal allzu groß.


    Man sollte aber auch sehen, dass München während des zweiten Weltkriegs massiv zerstört wurde (das blieb den meisten italienischen und französischen Städten zum Glück erspart) und daher das bisschen Altbestand das wir noch haben besonderer Rücksicht bedarf.
    Persönlich würde ich daher sogar ein komplettes Verbot von Gebäuden über 10 OGs innerhalb des Mittleren Rings befürworten und dafür 3 Cluster (Arabellapark, Parkstadt Schwabing und O² Tower massiv ausbauen. So bliebe die gerade noch erkennbare Altstadtsilouette erhalten und die Stadt könnte sich an anderer Stelle trotzdem modern und potent zeigen.


    Rücksicht heißt meiner Meinung aber nicht, dass ein neues Gebäude nicht (in Maßen) höher sein darf als der Nachbar, oder alles verputzt oder mit Naturstein verkleidet sein muss. Generell sollte langfristig die Traufhöhe auf durchschnittlich sieben Obergeschosse stadtweit erhöht werden. So wie es in Frankfurt und Berlin eigentlich immer schon war.


    Sorry wenn das zu OT war, ich hoffe einfach nur auf das Hochhaus und dass es tatsächlich 99 Meter hoch wird. Als Anwohner fände ich es nämlich gut, wenn hinter der "Insel der Glückseeligen" - Olydorf :D die Stadt nicht mehr Enden würde und drumherum auch mehr Leben herrscht.

  • Man sollte aber auch sehen, dass München während des zweiten Weltkriegs massiv zerstört wurde (das blieb den meisten italienischen und französischen Städten zum Glück erspart) und daher das bisschen Altbestand das wir noch haben besonderer Rücksicht bedarf.
    Persönlich würde ich daher sogar ein komplettes Verbot von Gebäuden über 10 OGs innerhalb des Mittleren Rings befürworten und dafür 3 Cluster (Arabellapark, Parkstadt Schwabing und O² Tower massiv ausbauen.


    Absolut, bin voll deiner Meinung :daumen:


    Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen: Innerhalb des mittleren Rings (gut 10% des Stadtgebiets) sollte auch die "moderne Architektur" stark eingeschränkt werden. Ich würde dort schwerpunktmäßig Gebäude mit historisierenden Fassaden errichten. Andere Städte machen vor wie das geht (z.B. Berlin). In München wird dagegen sukzessive ein hässlicher Nachkriegsbau nach dem anderen durch einen noch hässlicheren Neubau ersetzt...


    Bevor irgendwelche Denkmalschützer und selbsternannten Stadtbildbewahrer sich außerhalb des Rings an "Nebenkriegsschauplätzen" wie dem Frankfurter Ring austoben, sollen sie doch erstmal dem Gebiet der Kernstadt das Flair von einst zurückgeben. Stattdessen führen wir hier Pseudo-Diskussionen über den Erhalt von Sichtbeziehungen auf vereinzelte Gebäude, die sich an Vekehrsschneißen von architektonisch sowieso total verhunzten Außenbezirken befinden.

  • Andere Städte machen vor wie das geht (z.B. Berlin). In München wird dagegen sukzessive ein hässlicher Nachkriegsbau nach dem anderen durch einen noch hässlicheren Neubau ersetzt...


    Gerade das Beispiel Berlin zeigt, dass eben auch sehr moderne Gebäude als Blockrandfüller entstehen, keineswegs nur historisierende. Umgekehrt kann ich auch der Pauschalisierung im zweiten Satz nichts abgewinnen, gibt einige solcher Vorhaben in der Innenstadt (i.d.R. sind das dann leider auch hochpreisige Objekte) - in der Altstadt dagegen seltsamerweise nicht (auch der Kaufhof am Marienplatz gilt einigen als denkmalwürdig???). Außer die Weinstraße 7, aber das ist den meisten hier wieder zu viel des Guten :D


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    Müller-Reimann haben den Turm auf der Mipim 2019 in Cannes ausgestellt. Ein Modell:


    https://mueller-reimann.de/sit…im_cannes-2019-mra-02.jpg

  • Umgekehrt kann ich auch der Pauschalisierung im zweiten Satz nichts abgewinnen, gibt einige solcher Vorhaben in der Innenstadt (i.d.R. sind das dann leider auch hochpreisige Objekte) - in der Altstadt dagegen seltsamerweise nicht (auch der Kaufhof am Marienplatz gilt einigen als denkmalwürdig???).


    Pauschalisierung hin oder her, die Qualität der Münchner Architektur ist einfach miserabel. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass einzelne Projekte in München gelungen sind und in anderen Städten einzelne Projekte missraten sind. Für das Stadtbild zählt vor allem auch die Masse der Gebäude und da sehe ich München weit abgeschlagen...


    In Berlin werden ganze Viertel in einer sehr hochwertigen, historisierenden Architektur gebaut und fügen sich sehr gut in den (oft nur noch schwach, bis gar nicht) vorhandenen Altbaubestand ein. Davon kann man in München nur träumen.

  • munich 2030:


    SZ online: „Zurück in die Gummistiefel“, vom 9.4.2019.


    Der Herr Büllesbach mit dem weißen Übersichtsmodell von Osten gesehen und ein Fassadenmodell mit dem Eingangsbereich.

  • Schon alles ganz nett. In jedem Fall gut, dass mal wieder ein wenig in die Höhe gebaut wird. Aber letztlich ist hier außer den Abstufungen architektonisch kaum etwas geboten. Dass ein dermaßen langweiliger und uninspirierter Vierkantbolzen ein doch recht ausgeprägtes Medienecho bekommt, zeigt, wie dramatisch es um Baukultur und architektonische Innovation in unserer Stadt steht. 1971/72 hätte man über solch einen Entwurf nur müde gelächelt, obwohl damals technisch viel weniger möglich war…

  • So pessimistisch sehe ich das in dem Fall nicht.


    Ja, es ist kein Hypo oder BMW Hochhaus, aber ich glaube, dass gerade diese beiden uns Münchner auch ein wenig "verzogen" haben. Die sind spektakulär, außergewöhnlich und würden selbst in Doha noch auffallen, aber für die gesamte westliche, moderne und zeitgenössische Architektur auch eher die Ausnahme.


    Aber es ist auch kein BVK-Drama oder Münchner Tor Tristesse.


    Die klassische Gestaltung mit den Rücksprüngen von Müller Reimann passt ziemlich gut in die Ecke und wenn das Hochhaus auch nur annähernd so toll ausgeführt wird wie der Marienturm, der ja auch von denen entworfen wurde, bekommen wir glaube ich sogar ein richtiges Schmuckstück.


    Dazu sei gesagt, dass mir der Gewinnerentwurf von Hilmer Sattler trotzdem besser gefällt und der auch noch ein paar mehr Rücksprünge zu bieten hatte, sowie runde Ecken und eine etwas differenziertere Fassade.
    Opes/Knorr wünscht sich wohl nur "leider" was gediegeneres, was ich aber wie gesagt für die Stelle sehr passend finde (im Gegensatz zur BVK, die mit Ihrem Bau das Stadtbild wohl massiv entstellen werden).


    PS: für ein Ü100 Meter, dekonstruktivistisches, blob-iges, oder generell kristallines Hochhaus würde ich alle aktuellen Projekte eintauschen :D
    https://www.christiandeportzam…cts/prism-tower-new-york/ <3

  • Zitat Iconic:
    1971/72 hätte man über solch einen Entwurf nur müde gelächelt,


    Haha, du meinst in mitten der dutzenden Plattenbauten wäre er nicht weiter aufgefallen :)? Denn außer BMW-Vierzylinder, europ. Patentamt, Arabellahaus und dem unerreichten Gesamtkunstwerk Olympiagelände entstand in dieser Zeit mMn nichts architektonisch Außergewöhnliches, von 100 Meter Hochhäusern war außer dem genannten überhaupt nicht die Rede (HVB kam erst 1984). Das Pharaohaus - hässlich wie die Nacht aber immerhin mutig - und mit gutem Willen auch das "Orpheus und Eurydike" könnten noch als Beispiele herangezogen werden. Aber in Summe waren die 70er architektonisch keinen Deut besser als die Gegenwart. Daher schließe ich mich Olympia_Flo´s Beitrag voll und ganz an:


    Ja, es ist kein Hypo oder BMW Hochhaus, aber ich glaube, dass gerade diese beiden uns Münchner auch ein wenig "verzogen" haben.

  • AZ online vom 3.7.


    Planungsausschuss stimmt für das Quartier mit dem Knorr Hochhaus und 500 Wohnungen.


    Der Stadtrat soll am 24.7. abstimmen.


    Die Höhe des Hochhauses soll noch untersucht werden.

  • Backstein ist absolut bayerisch, da es zwischen Donau und Alpen früher kaum anderes Baumaterial gab. Er ist sogar stilgebend für die bayerische Backsteingotik - siehe Frauenkirche, Salvatorkirche am Literaturhaus, Allerheiligenkirche (Kreuzstraße), alter Peter, Liebfrauenmünster Ingolstadt, St.Martin Landshut, St. Jakob Straubing...
    Im Barock wurde halt verputzt und ein Zwiebelchen aufgesetzt.
    In München wurde die Backsteintradition später mit der Heiligkreuzkirche in Giesing, Mariahilf in der Au, St. Anna im Lehel, St. Maximilian usw. wieder aufgenommen und auch in modernen Gebäuden wie der Matthäuskirche am Sendlinger Tor fortgeführt.

  • Hier ist übrigens der AZ Bericht vom 03.07.19! Meiner Meinung nach ist der Bau des HH mit 99m sicher. So lautet ja auch die Überschrift.


    Was die Linke Stadträtin sagt, ist kompletter Schwachsinn und nicht relevant. Von wo soll denn bitte der Blick auf den Olympiapark beeinträchtigt sein?


    Finde 99m generell eine gute Höhe, an dieser Stelle. Allerdings fände ich es noch viel interessanter, wenn der Frankfurter Ring auch in Richtung Osten, mehrere Hochpunkte bekommen würde.


    https://www.abendzeitung-muenc…99-be89-88d3b92d3837.html