Nbger Westen: St. Leonhard, Schweinau, Sündersbühl

  • Rohbau Turnheimerstraße

    Das Bauvorhaben in der Turnheimer Straße hat Endhöhe erreicht, und erhält nun seine Dämmhülle sowie den Innenausbau:
    Zumindest von der Kubatur her gefällt mir der Neubau. Jetzt könnte man es nur noch durch einen unglücklichen Anstrich versauen:


  • fertig: Turnheimerstraße

    Nun ist der Neubau in der Turnheimerstraße fertig gestellt und teilweise bereits bezogen:



    Passt gut in die nicht so ganz anspruchsvoll bebaute Umgebung, insbesondere zum Nachbarbau. Besonders gefällt mir die unregelmäßig mit Fenstern und Balkon gestaltete Giebelwand, ohne dass die unmotiviert verstreut sind.

  • Tilly-Kaserne in Sündersbühl

    Mit einigem Brimborium unter Anwesenheit des Bay. Innenministers wurde heute die Fertigstellung eines frisch sanierten Polizeigebäudes von 1900 an der Gustav-Adolph-Straße eingeweiht:


    http://www.nordbayern.de/regio…strasse-saniert-1.4206274


    Von der von-der-Tann-Straße aus gesehen strahlt der schmucke Backsteinbau wieder und bietet eigentlich für eine Polizeiinspektion die passende Hülle:




    Ein bereits vor längerem sanierter Gebäudeteil, nicht ganz so hochwertig:



    Vorzustand Google Streetview 2008. Die Hoffassade ist ein wenig schmuckloser, wie man auf dem Pressefoto sehen kann.


    Leider steht die gute Nachricht nicht alleine, denn im gleichen Atemzug wird der Abriss eines rückwärtigen nicht minder attraktiven Kasernengebäudes vorgesehen. Auf dem Streetview-Ausschnitt ist es hinten gut zu erkennen. Aus meiner Sicht natürlich bedauerlich, da rein gefühlt Nürnberg in atemberaubenden Tempo derzeit historische Substanz verliert, und leider sind das selten die hässlichen Kisten. Wer hätte nicht schoneinmal von einer Werkstatt, einem Proberaum oder einem Loft in so einem Ding geschwärmt? Gibts in Nürnberg fast garnicht. Aber hier steht natürlich wieder das reichlich ausgelatschte Argument der maroden Bausubstanz im Raume, dessen Strapazierfähigkeit (man sehe und staune) mittlerweile doch arg überschritten wurde.

  • Sanierung Rothenburger Straße Ecke Zweigstraße

    Im Sanierungsgebiet St. Leonhard hat sich die Hausgemeinschaft Zweigstraße GbR als Bauherr die Sanierung mehrerer Gründerzeithäuser zur Aufgabe gemacht:


    Zwischenzeitlich zeigt sich hier, dass man da wie die Axt im Walde unterwegs ist. Teils bauzeitliche und intakte Stuckdecken werden zerhauen um die Decke 10 cm abzuhängen - um was auch immer zu gewinnen, dazu noch krumm und schief:



    Eigentlich hat sich der Markt ja dergestalt gewandelt, dass Kunden für Altbauwohnungen sich durchaus über eine Stuckdecke freuen und sie als Plus verbuchen. Hat wohl noch nicht jeder Bauherr mitbekommen.


    Die Fertigstellung ist für Februar 2015 angekündigt:


    War wohl nix....


    Mit inbegriffen sind auch das Nachbargebäude in der Zweigstraße sowie mind. ein Hinterhaus, mit einer bemerkenswerten Fassadengeometrie:


    Die wurde allerdings durch Zumauern der Fenster und Drüberkleben von Schaumstoffplatten auch maximal verunstaltet. Das Ziegelgesims ist weg und alles bereits in Grau gestrichen. Eigentlich sollte soetwas in einem Sanierungsgebiet wie St. leonhard nicht vorkommen, aber die Grenzen der gestalterisch geschützten Bereiche sind leider unvorteilhaft gezogen, und ohne Schutz wird der Zerstörungswut freien Lauf gelassen.

  • Dämmopfer Wilhelmstraße 15

    Ein verwandtes Schicksal traf vor kurzem den Sandsteinaltbau Wilhelmstraße 15 in St. Leonhard. Gut gemeint aber schlecht gedacht und gemacht ist es ein Opfer des Energiesparwirtschaftswunders geworden und hat eine Dämmung draufgeklebt bekommen:



    Vorzustand: Google Streetview


    Das bedauerliche dabei ist, dass man die einzige Maßnahme wählte, die unsinnig war und sich schädlich auswirken kann. Da hat man direkt Geld verbrannt, denn die Energieeinsparung dagegen dürfte sich gegen Null bewegen, da nach wie vor die alte Haustüre und die alten Holz-Verbundfenster aus den 80'er Jahren drin sind. Daher hat man auch die Fensterlaibungen nicht gedämmt, womit natürlich die Wände dort kalt bleiben und sich für Kondensfeuchte und Schimmel empfehlen. Andererseits hätte man die Laibungen gedämmt, wären die Fenster nur noch so groß wie die meisten Toilettenluken, die es bei Altbauwohnungen oft hofseitig gibt. Es zeigt sich einmal mehr, dass sich manche Maßnahmen schlichtweg nicht lohnen und die Enev sich oftmal als vernichtend auf das Stadtbild, die Substanz und damit auch das Privatvermögen von Hausbesitzern und Mietern auswirkt. Aber die Rechnung kommt erst in einigen Jahren, wenn die Politiker abgewählt, die ausführende Baufirma geschlossen und der verantwortliche Energieberater unauffindbar geworden ist.


    Grotesk auch, dass in einer Informationsbroschüre der städtischen "Stiftung Stadtökologie" das direkt angrenzende Nachbargebäude Nr. 17 als missglücktes Beispiel einer Dämmung fotografisch vorgestellt ist. (klick mich, Seite 18). Die Nummer 17 ist jetzt schonwieder anders zu bewerten, da sich das Nürnberger Stadtbild in einigen Gegenden stetig bergab zu entwickeln droht. Herrjeh....

  • Oje! Langsam denk ich mir wirklich: Diese Dämmerei sollte genehmigungspflichtig gemacht werden und die Gestaltungsvorschriften extrem verschärft werden. Es ist für ein friedliches Zusammenleben und ein lebenswertes Stadtbild wichtig, dass der einzelne auf den anderen und die Gemeinschaft Rücksicht nimmt. Ich sage ganz ehrlich: Es ist mir egal, ob jemand mit einer Dämmung Geld einsparen möchte. Wenn es dem Stadtbild schadet, dann muss ich das nicht gut finden. Viele schauen einen da ja an wie einen Nestbeschmutzer so nach dem Motto: "Was fällt Dir ein? Das musst Du doch gut finden, schließlich ist das die Sache des Eigentümers." Juristisch mag das so sein. Aber nicht alles, was erlaubt ist, muss ich deswegen auch gut finden. Daher: Weg mit diesem Mist. Nürnberg hat Besseres verdient!

  • Verdichtung Robert-Bosch-Straße

    Die Noris eG verdichtet in Schweinau. In der Robert-Bosch-Straße. quasi vor dem Busdepot der VGN, entstehen demnächst 51 neue Wohnungen. Die Garagen und Remisen dort sind bereits vor Jahren entfernt worden:



    Luftbild: Google Earth


    Das Baufeld sieht noch nach einem Abenteuerspielplatz für Kinder aus:




    Geplant sind mehrere Stadthäuser im üblichen Design:



    Quelle: Noris eG


    Der Presse nach werden 9,5 Millionen Euro investiert. Es wird eine Tiefgarage mit bis zu 71 Stellplätzen geben, und die kaltmiete für die Kunden soll 8,50 EUR/qm nicht übersteigen.

  • Vom Abriss bedroht: Tilly-Kasernen

    Vom möglichen Abriss noch akut bedroht ist die in Beitrag Nr. 23 dieses Fadens vorgestellte Reithalle. Die Nürnberger Nachrichten widmeten in der Mittwochsausgabe in der Beilage "Mehr Nürnberg" den Entwicklungen rund um den Tilly-Park eine ganze Seite. Beschrieben wird darin die nunmehr seit 20 Jahren betriebene Konversion des alten Kasernengeländes aus der Garnisonszeit Nürnbergs. Nur noch wenige Gebäude sind erhalten und auch als Kasernengebäude erkennbar, zum Beispiel das erst jüngst vom Freistaat für die Polizei vorbildlich sanierte Bürogebäude:



    Doch das direkt danebenliegende, etwas größere Gebäude steht noch leer und soll dem Vernehmen nach abgerissen werden:




    Die Stadtheimatpflegerin setzt sich jedoch dafür ein, für das Gebäude Alternativen zu entwickeln, um es zu erhalten. Hierzu wurde die Polizei als designierter Nutzer des Gebäudes bzw. des Ersatzbaus kontaktiert und um Prüfung gebeten, ob eine Erhaltung nicht möglich wäre. Mich als Betrachter stimmt das sehr nachdenklich, denn man kann äußerlich nun echt keinerlei Schäden am Bau entdecken. Die akkurat gemauerte Backsteinfassade ist völlig unbeschädigt. In anderen deutschen Städten wäre ein Abriss völlig indiskutabel. In Nürnberg leider nicht, da auch der bayerische Denkmalschutz hier versagt und keinen Schutzstatus erkennt. Sprecher der Polizei indes sagten, dass man nicht leichtfertig ein historisches Gebäude opfern wolle, und das etwas in die Jahre gekommene Gutachten zum baulichen Zustand des Gebäudes nocheinmal prüfe. Kann man nur hoffen dass der Prüfsachverständige seine Befunde entspechend zu formulieren versteht. Ich jedenfalls hoffe dass es noch etwas wird. Denn viel vergleichbares dieser Art hat Nürnberg nicht mehr zu bieten.

  • An der Ecke Bertha-von-Suttner Str. und Rothenburger Str., also direkt an der U-Bahnstation Sündersbühl, errichtet die wbg Nürnberg einen durchaus markanten Neubau mit über 7000qm Wohnfläche.


    Pressemitteilung:
    http://wbg.nuernberg.de/medien…lungen/meldung/?tx_ttnews[tt_news]=309&cHash=3309d659d2c71afd11eabfdeaeec1295


    Abgerissen werden dafür Bestandsbauten aus 1950:
    https://www.google.de/maps/@49…gcvH1hc6GdEvg!2e0!6m1!1e1


    Der ausgewählte Entwurf:
    http://www.gpwirth-architekten…ohnbauten/wohnbauten/nws/


    Baubeginn soll bereits im April 2016 sein, die Mieter werden sukkzessive im Bestand der wbg umgesiedelt.


    Ich finde die Investition an der Stelle wunderbar, denn der Gegend können ein paar frische Akzente zu der vorherrschenden Strenge der monotonen Nachkriegsbebauung durchaus gut tun.


    d.

  • Wilhelmstraße 20

    Ebenfalls in der Wilhelmstraße wird am Sandsteinaltbau Nr. 20 gearbeitet. Laut Bautafel ist der Neubau des Dachstuhls und die Modernisierung der Wohnungen vorgesehen. Die hochwertige Sandsteinfassade wird aufgearbeitet. Eine Außendämmung wie bei der Nr 15 (oben) wäre auch wirklich zu dumm.


  • saniert: Rothenburger Straße 183

    Unsere Stadt soll grauer werden. Unter diesem Motto hat man das Farbkonzept für den zu sanierenden WBG-Wohnturm an der Rothenburger Straße entwickelt. Das Gebäude war energetisch zu sanieren und so ist selbstverständlich eine Außendämmung auf die KS-Außenwand aufgebracht worden.


    Vorzustand 2014:



    Und obwohl schon der Vorzustand keine Schönheit war, hatte es doch eine Textur aus Material und Struktur, die ihm nach nun 40 - 50 Jahren eine - ich sage mal urban wirkende - Patina verpasst haben. Die Balkongitter haben den Bewohnern mehr Blick und mehr Gestaltungsfreiheit gelassen, und den schweren Block leichter wirken lassen.


    heute:



    Doch wie diese WDVS-Fassaden mit ihren baubiologischen Problemen altern wissen wir, und das wird wahrscheinlich keine 40 Jahre benötigen. Die so dunkelrot verblechten Balkone wirken schwer und lassen weniger Licht in die Wohnungen. Kein Gewinn für das Stadtbild.

  • realisiert: Ottmarstraße



    Quelle: http://www.otmarstrasse.de/ Architekten: Raumwerk23, Stand 09.10.2013


    ]...[
    An sonsten sieht das ganze nach solider Kost aus, die sich definiert durch den Versatz von Fenstern und Balkonen. Die einzigen Farbtupfer sind an den Balkonunterseiten zu finden, oder irr ich mich da?


    Mittlerweile ist das Bauvorhaben fertig gestellt und schon teilweise bezogen worden. Man hat sich tatsächlich strikt an die Entwürfe gehalten, und den Bau so verwirklicht wie angekündigt:



    Spannend ist der Bau wirklich nicht geworden, die Farbe an den Balkonunterseiten ist eher schwach ausgeprägt, aber immerhin vorhanden. Ob sich die versetzte Anordnung der Balkone auch bewährt, oder nicht eher eine Laune ist, die sich nervig durch herabtropfendes Regenwasser usw. für darunter wohnenden äußert, kann ich nur vermuten. Die bescheidenen Raumhöhen sind jedenfalls augenfällig:




    Insgesamt ein wenig gefälliger Bau.

  • Tilly-Kaserne in Sündersbühl bleibt



    Die Stadtheimatpflegerin setzt sich jedoch dafür ein, für das Gebäude Alternativen zu entwickeln, um es zu erhalten.


    Wie auf der Website der Stadtbildinitiative Nürnberg zu lesen ist scheint das Schicksal des Kasernengebäudes eine positive Wendung genommen zu haben:


    http://stadtbild-initiative-nuernberg.de/


    Der Staatsminister Joachim Herrmann hat der Stadtheimatpflegerin Fr. Dr. Maué gegenüber schriftlich versichert, dass das Gebäude (im Bildhintergrund teilweise zu sehen) in die weiteren Planungen beim Ausbau des Geländes für die bayerische Polizei berücksichtigt werden kann, und stellt eine hochwertige Sanierung in Aussicht. Das ehem. Kasernengebäude im Vordergrund zeigt das wahrscheinliche Endergebnis auf, na das ist doch echt ein Grund zur Freude!

  • Sehe ich auch so! Es ist erfreulich, wenn ein Bauherr auch mal ohne Denkmalschutz dazu bereit ist, ein historisches und städtebaulich wirksames Gebäude ansprechend zu sanieren, ohne gleich alles zu entkernen und neu zu machen. Gefällt mir sehr! Hoffen wir auf eine hochwertige Umsetzung des Projekts.

  • Neubau WBG Rothenburger Straße

    Dexter hatte es bereits erwähnt (Beitrag), nun haben die Abrissarbeiten vor Ort begonnen.
    Mehrere Wohnblöcke aus der Nachkriegszeit werden beseitigt zugunsten eines Neubaukomplexes.


    Mittlerweile ist diese Ansicht wohl Geschichte:



    Nach sorgfältiger Überlegung, d.h. vorrangig betriebswirtschaftlicher Betrachtung hat man sich gegen die Sanierung und ggfls. Verdichtung des Bestandes entschieden, sondern für einen Neubau:



    Visualisierung: gpwirtharchitekten


    In meinen Augen eine Aufwertung des Ortes, der bislang eher Stadtrandig aussieht obwohl man eigentlich schon in der Innenstadt ist. Soweit man im Erdgeschoss auch wieder Nahversorger unterbringt wäre das auch eine Aufwertung dieses eher rumpeligen Teils der Rothenburger Straße. 2017 solls fertig werden.

  • Holbein-Carré

    Vorläufig fertig präsentiert sich in Schweinau das "Holbein-Carré". In schwieriger Lage wurde m.E. ein sehr erfreuliches Ergebnis geschaffen:



    Der Entwurf hält sich ziemlich genau an die Visualisierung von vor ca. 2 Jahren. Der Baukörper passt sich sowohl vom Volumen her als auch von seiner Geometrie und den Gestaltungsmitteln sehr gut als Eckgebäude ein. Sowohl die Zeile in die Holbeinstraße mit Ihren Gründerzeithäusern ...



    als auch in die Schweinauer Hauptstraße mit seinen jeweils teils deutlich über 100 Jahre alten Häusern erhalten gekonnt Anschluss.



    Eine so bedeutende Ecke sollte entsprechend geschmackvoll aber nich zu zurückhaltend gestaltet werden, was hier gelungen ist. Mehr hätte ich mir angesichts der schwierigen Lage - Bahnlinie keine 50 m entfernt, Bahnhof, U-Bahn und Hauptzubringerstraße mit Ampel direkt vor der Haustür nicht erwartet. In den Details jedoch, und das ist auf meinen Fotos nicht erkennbar, schaut die Verarbeitung schon etwas schludrig aus. Löcher in der Dämmung, die Kanten am Balkonestrich sind nicht bearbeitet, das schaut noch alles sehr unfertig aus. Die Sockelzone sollte immerhin auch noch dunkler abgesetzt werden, um das Gebäude nicht nur gestalterisch zu erden, sondern auch um es nicht allzu gammlig aussehen zu lassen wenn die Jahre ins Land gehen.

  • Vom Abbruch bedroht: Schwabacher Straße 66

    Im Kern St. Leonhards steht ein Gebäude aus alter Zeit, das derzeit in der Presse immer wieder aufgetaucht ist. Die Schwabacher Straße 66 am Leonhardsplatz:



    Das Gebäude soll eines der ältesten am Platz sein, früher Bürgermeisterhaus aus der Zeit in der St. Leonhard noch als eigenständige Gemeinde vor den Toren Nürnbergs existierte. Dessen Fassade enthält einen Wappenstein, über den man aber angeblich nichts genaues weiss:



    Interessant ist das leider stark veränderte Gebäude dennoch, denn es hat mind. 3 Schaufassaden zu bieten, die darauf hindeuten dass es wohl mal recht exponiert gestanden haben muss. Daher würde ich meinen dass der Wappenstein nicht das Erbauungsdatum abbildet. Der schmale Durchgang zum Hof, entstanden durch den Bau eines wuchtigen Jugendstilwohnhauses um 1910 auf dem Nachbargrundstück, zeigt eine zweite, besser erhaltene Schaufassade mit Ziergiebel, Zahngesims und Dachgauben:



    Auch die Hofseite ist als Schaufassade gestaltet mit Sansteinquadermauerwerk:



    Hierzu gibt die Zeitung die Denkmalbehörde sinngemäß wieder, dass die wertige Fassade nichts heiße, weil man wohl die Quader umliegender Abbruchäuser wiederverwendet habe. Denkmalwürdige Substanz wäre nirgends erkennbar, weder außen noch innen. Jedoch zweifeln sowohl örtliche Historiker an dieser Einschätzung als auch der Bürgerverein, der nach dem Abbruch eine städtebauliche Verschlimmerung fürchtet, die schon durch die Verdichtung der Gegend hergestellt wäre. Dabei haben wir noch garnicht über die Qualität eines Nachfolgebaus gesprochen. Angesichts des Neubaus in Beitrag 36 (oben) würde ich vergleichbares erwarten, eine neonfarben oder weiss gestrichene Styroporkiste mit Tiefgarageneinfahrt und Rolläden. Äh, lieber nicht.
    Vielmehr wird vermutet, dass man dem Erwerber des Hauses entgegenkam und kurzerhand den Denkmalstatus des Gebäudes im Rahmen des Ensembleschutzes aufgehoben habe, damit er bauen kann. Der Bürgerverien fordert, dass man sich wohl darauf beschränken möge im Rückwärtigen Bereich ein Hofgebäude zu errichten:



    Gerade St. Leonhard ist ein sensibles Viertel, das nicht viel mehr hat als seine historische Bausubstanz, das für es spricht (ausführliche Tour durchs Viertel). Hier sollte man wirklich sorgfältig prüfen, bevor man irgendwelche Bescheide erlässt. jetzt will man wohl nicht mehr zurück weil man Schadenersatzforderungen des Eigentümers fürchtet, denn die Abbruchgenehmigung wurde schon in vorauseilendem Gehorsam verschickt.
    Denkmalschutz bedeutet in Nürnberg leider recht wenig, die Stadt ordnet es allem anderen unter. Ich würde mir wünschen dass hier nichts abgebrochen wird bevor man exakt besprochen hat was nachfolgt und den Investor darauf verpflichtet hat.

  • Neubau: Schwabacher Str. 66

    Vielleicht geht es doch so schnell? Vermarktet wird aktuell ein Neubauprojekt in St. Leonhard in "einer Seitengasse mit direktem Ausgang zum St. Leonhardsplatz", Bezug Ende 2016, von ATIK Immobilien. Angeboten wird eine Visualisierung, die auch bemerkenswert viel Details an den davor parkenden Autos bietet:



    Visualisierung: ATIK Management GmbH


    Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir hier den Nachfolger des alten Bürgermeisterhauses sehen.

  • ..
    Angeboten wird eine Visualisierung, die auch bemerkenswert viel Details an den davor parkenden Autos bietet:
    ..


    Wunderbare Beschreibung! Erinnert mich an Renditeobjekte aus der Nachwendezeit, wie sie hundertfach zu den blühenden Landschaften Anfang der 1990-er beigetragen haben.

  • Neubau: Orffstraße Ecke Kreutzer Straße

    Wie eine aktuelle Pressemeldung berichtet, hat der Bamberger Immobilienkonzern Project Investment ein größeres Grundstück in Nürnberg St. Leonhard erworben. Dabei handelt es sich um das Areal Orffstraße 21, auf dem sich bis vor kurzem noch eine soziale Einrichtung befunden hat.


    Pressemeldung: https://www.project-investment…von_22_millionen_euro.pdf


    Diese ist zwischenzeitlich verschwunden und das Gebäude steht leer. Geplant ist der Abriss des Bestands und der Neubau von 60 Wohneinheiten, verteilt auf 4 in einzelnen Bauabschnitten entstehenden Neubaublöcken.
    Dabei verweist Project Investment auf den Status des Ensemblegebietes in St. Leonhard und verspricht "in der Neubauplanungen die Außenfassade der Nachbargebäude aufzunehmen". Aktuell präsentiert sich das Eckgrundstück mit seinem ehemaligen Fabrikgebäude so:



    Die Nordfassade zur Orffstraße ist bereits mit Rankepfalnzen zugewuchert. Man kann kaum noch die Fenster sehen:



    Ebenfalls sieht man aber auch die angrenzende, hochwertige Wohnbebauung aus der Kaiserzeit, die sich dank Ensembleschutz in St. Leonhard gut entwickelt. Gleiches am Südende des Grundstücks in der Kreutzerstraße:



    Das gesamte Viertel trägt das Gepräge der gründerzeitlichen Bebauung im eigenwilligen, nürnberger Jugendstil und ist exzellent durch den Krieg gelangt. Einzig die sparsamen Renovierungen der vergangenen Jahrzehnte haben Spuren hinterlassen:



    Auch die gegenüberliegende Seite ist architektonisch anspruchsvoll und gut erhalten. Ein paar Eindrücke:





    Der Anblick die Kreutzerstraße von Norden kommend wird sich wohl bald schwer verändern. Das Versprechen, sich an der bestehenden Umgebung anpassen zu wollen, lässt auf Hochwertiges hoffen. Project Immobilien jedenfalls zeigt unter anderem in Berlin, dass es hochwertige Architektur kann - im Gegensatz zu dem was wir in Nürnberg normalerweise unter diesem Begriff angeboten bekommen.