Am Kunst-Campus | Europacity

  • Das Wasser ist vielleicht nicht durchsichtig, aber immerhin Wasser. Und darauf bezieht sich das Argument. Auch bei Nichtsonnenschein spiegelt sich im Wasser der Himmel. Um diese Qualität geht es. Die Leute haben sich nur etwas dumm ausgedrückt.


    Man muß das Ganze im Kontext sehen. Darauf kommt es letztlich immer an. Wenn die umliegenden Gebäude steiniger sind, kann sowas gut aussehen.

  • Nein, Berliner, das ist nur Architekten-Prosa - und zwar vom Feinsten.
    Wenn wenigstens an dem Objekt iregendetwas wäre, das die Asoziation zu Wellenschlag, Fluss oder Eintauchen ermöglicht hätte... :nono:

  • Ja, überzeugend ist die Begründung nicht, denn normalerweise setzt man eine spiegelnde Fläche nicht einer anderen spiegelnden Fläche gegenüber. Was dabei herauskommt ist ein Spiegelkabinett, das die Aufgabe der Architektur nicht erfüllen kann, nämlich das ordnen von Stadträumen und Schaffen von Strukturen und Orientierung.
    Von zu erwartenden fiesen Blendeffekten und völliger Farblosigkeit rede ich mal noch nicht. Mit Transparenz hat das natürlich gar nichts zu tun.


    Der Entwurf an sich hat aber Potenzial. Ein paar Material- und Farbakzente, wie rote Klinkerbänder oder auch rostbraunes Eisen o.ä. könnten von der spiegelnden Wasserfläche sehr profitieren. Das Spiel der gefalteten und sich abwechselnd überlappenden Balkone hat seinen Reiz und ist im Stadtbild auch - im Gegensatz zu den allgegenwärtigen gerasterten Fensterquadrat-fassaden - noch nicht überstrapaziert.

  • Die gläsernen Balkongeländer werden sicher transparent wirken. Das Erdgeschoss wird auch einigermaßen transparent wirken. Ansonsten wird es tagsüber, je nach Winkel der Betrachtung, vermutlich farblich ähnlich wie die Wasserfläche wirken.

  • Ich finde, das Ding sieht eher aus wie ein ranziger Plattenbau. Mit anspruchsvoller, moderner Architektur hat das m.E. nichts zu tun. Warum lässt man solch eine eintönige Fassade auch noch so eine lange Fläche entlanglaufen? Die hintereinanderkopierten Fassadenteile übereinandergestapelt - das würde einen zumindest halbwegs netten Turm ergeben. Schade an dieser Stelle. Würde mich mal interessieren, was noch so eingereicht wurde.

  • Die Plätze 2 bis 3 des Wettbewerbs kann man auf der BauNetz-Seite sehen:


    http://www.baunetz.de/meldunge…_entschieden_3106947.html


    Auch der zweitplatzierte Entwurf von Claus Neumann überzeugt mich aufgrund seiner Beton-Optik nicht.


    Der drittplatzierte Entwurf von Zanderroth erinnert mich durch die gestapelten Geschosse ein wenig an das im Bau befindliche "yoo Berlin" neben dem Berliner Ensemble. Dies wäre mein Favorit gewesen.

  • ^ Danke. Im Prinzip alles das Gleiche. Ich hab das Gefühl dass unnötige Traufhöhenbeschränkungen in zentralen Bereichen immer wieder zu solchen öden langgezogenen Riegeln führen. Oder fehlende Parzellierung. Ist leider überhaupt nicht mein Ding...

  • Mir sagt die langgestreckte Kubatur nicht wirklich zu. Ein Mäander hätte mir an der Stelle besser wesentlich gefallen. In Kombination mit der Zickzackfassade des Siegerentwurfs und begrünten Zwischenräumen würde das ganze weniger monoton wirken.
    Schade, dass das Baugrundstück den entsprechenden Platzbedarf nicht hergibt.


    Ich bin mal gespannt welche Künstler sich in den EG-Zonen ansiedeln wollen. Wie w.o. geschrieben scheint die Europacity ja eher an Attraktivität für die Kunstszene zu verlieren.

  • Die Farbe, diese Zickzack-Formen...Mich erinnert der Gewinner eher an das CocaCola-Haus am Spittelmarkt. Die 2 find ich besser. Monoton aufgrund zu weniger Abwechslung auf zu langer Strecke sind sie aber letztendlich - wie so oft - alle drei.

  • Ich finde, das Ding sieht eher aus wie ein ranziger Plattenbau.


    Ich wollte es ja nicht sagen... aber es erinnert rein visuell doch sehr an die zahllosen WBS70/P2 Platten nach der Sanierung mit ihren unendlichen Trapezloggien. Ok, die sind nur manchmal verglast, erfüllen aber immerhin einen Zweck.

  • Die gläsernen Balkongeländer werden sicher transparent wirken. Das Erdgeschoss wird auch einigermaßen transparent wirken. Ansonsten wird es tagsüber, je nach Winkel der Betrachtung, vermutlich farblich ähnlich wie die Wasserfläche wirken.


    Unsinn: die Balkonbrüstungen werden von den Nutzern mit Bastmatten aus dem Aldimarkt verhängt - so ist die hauptstädtische Realität. Und wie ein Erdgeschoss transparent wirken soll ist mir schleierhaft, es sei denn da brennt 24 Stunden Licht.


    An der Traufhöhe liegts sicher auch nicht - z. B. hat der ganze Chamissoplatz die gleiche Traufe und ist nicht öde, genauso der Helmholtzplatz. Eine der Ursachen ist sicher die Parzellierung, bzw. deren Abwesenheit. Dies Thema wird uns auch in der Breiten Straße und am Molkenmarkt beschäftigen.


    Aber zum Schluß bleibt es eben bei der Architektur. Henselmann oder Paulick haben auch größere Baumassenklötze ansprechend und heute unter Denkmalschutz stehend bewältigt. Leon Wohlhage scheitert eben schon an deutlich kleineren Aufgaben, wobei die zweit- und drittplzierten Entwürfe noch schlimmer sind.

  • Ich finde alle drei Entwürfe total misslungen. Es sieht nach Plattenbau-Block aus, oder wie das CocaCola-Gebäude nur mit Glas. Warum hat man nicht diesen Block aufgeteilt, sprich in mehrere kleine Grundstücke und man baut dann kleine Stadthäuser oder mehrere kleine schöne Mietshäuser....Es ist verdammt schwer und auch selten, dass ein Wohnhaus in dieser Breite und Höhe schön aussehen kann. Hier soll eine Kulturszene ansiedeln?? Niemals!! Keine Ahnung was sich alle Beteiligten sich hier vorgestellt haben, einfach nur schlecht.

  • Ich sehe den schwarzen Peter hier weniger bei den Architekten als bei den Vorgaben. Es ist überhaupt keine Dachgestaltung vorhanden, alles Flachdächer mit höchstwahrscheinlich Technikaufbauten. Da ist doch die Plattenbauassoziation quasi vorprogrammiert. Ich verstehe nicht warum man diese Gestaltungsmöglichkeit immer wieder ungenutzt lässt.

  • Der schwarze Peter sitzt im Bundesbauministerium und hat mit der Heidestraße nichts zu tun.


    Hätte Berlin Vorgaben gemacht wäre die gesamte Architektenszene wieder auf die Barrikaden gegangen. Das wird ja nicht einmal Unter den Linden vorgeschrieben - trotz Gestaltungssatzung (polnische Botschaft).

  • Wettbewerb Freiflächen Umfeld Hamburger Bahnhof

    Mitte März wurde ein Wettbewerb zur Gestaltung der Freiflächen am Kunstcampus entschieden, gewonnen hat der Entwurf von relais Landschaftsarchitekten. Hab noch keine Erwähnung im Forum gefunden.


    Es handelt sich um die Fläche nördlich des Museums neben den Bauvorhaben am Kanal (ehem. Gleisbereich). Vorgesehen sind lockere Birken-Gruppen ("urbanes Boskett") mit einigen Eichen, die auf mehreren umrandeten Grasflächen stehen. Das derzeitige Pflaster soll weiterhin verwendet werden, an den Häusern glattgeschliffen, in der Mitte rau. Auf den Visualisierungen wirkt das ganze klar und angenehm entspannt.


    Pressemitteilung CA Immo
    Bilder und Erläuterungstext auf competition online

  • ^Das mit der Edel AG scheint nicht in den Berliner Medien gestanden zu haben. Oder habe ich da etwas überlesen?


    Die Geschichte kann ich mit meinen Erfahrungen nur bestens nachvollziehen.

  • Wenn das stimmt wäre ich dafür eine Bombe im Roten Rathaus zu platzieren:-)Nee aber mal echt die ersten Wowereitjahre waren ja gut für die Stadt denn nach der Wende mit ihren Problematischen Entwicklungen brauchte die Stadt neue Filzfreie und vor allem Visionäre Politiker die einen gewissen Esprit verstreuen jetzt aber braucht Berlin macher die die Visionen mit praktisch solider arbeit durchsetzen.

  • Beim Kunstcampus ist man weiterhin mit dem Erdaushub beschäftigt.



    Ein genauer Blick in die Baugrube (erst von Süden, dann von Norden):