Dresden: Albertstadt
Mit der im Norden von Dresden gelegenen Albertstadt möchte ich den bunten Reigen der zehn Dresdner Vorstädte abschließen. Die Albertstadt wurde nach dem König Albert von Sachsen (1828-1902) benannt, der diese Stellung ganze 29 Jahre behalten sollte (1873 bis zu seinem Tode).
Neben der Friedrichstadt, der Johannstadt und der Antonstadt (entspricht der Äußeren Neustadt) ist die Albertstadt also die Nummer 4 in Dresden, die den Namen eines Monarchen erhielt.
Hier eine Karte dieses "royalen" Areales:
Nördlich der Äußeren Neustadt wurde ab 1873 ein weiträumiges und bis zu diesem Zeitpunkt unbebautes Gelände als selbstständige Militärstadt komplett neu geplant und als Garnison der sächsischen Armee ausgebaut. In den Folgejahren entstanden zahlreiche Kasernen und weitere militärisch genutzte Gebäude, und die Albertstadt wuchs auf diese Weise zu einer der größten Kasernenanlagen Deutschlands heran.
Die Hauptachse der Albertstadt war die heutige Stauffenbergallee, die zu einer drei Kilometer langen Paradestraße ausgebaut wurde. Claus Schenk Graf von Stauffenberg besuchte selbst im Jahr 1927 die Infanterieschule. Hier an der Stauffenbergallee befanden sich die großen Infanterie-Kasernen, die Garnisonskirche, das Hauptwachgebäude und andere Einrichtungen.
Der zweite wichtige Komplex erstreckte sich im Bereich des Arsenals, dessen Hauptgebäude heute das Militärhistorische Museum beherbergt. Hier wurde das Zentrum der Rüstungsindustrie mit Werkstätten, Magazinen und Laboratorien angelegt. Nach dem ersten Weltkrieg mussten diese Nutzungen aufgegeben werden und nichtmilitärische Industrien siedelten sich daraufhin hier an. Durch diese Entwicklung ist die Albertstadt allgemein als Industriegelände bekannt.
Unter der Herrschaft der Nazionalsozialisten wurden wiederum alle Bereiche in die groß angelegte Rüstungswirtschaft miteinbezogen. Trotz ihrer militärischen Bedeutung blieb die Albertstadt im zweiten Weltkrieg nahezu unbeschadet.
Zur Zeit der DDR nutzte die Sowjetarmee, aber auch die Nationale Volksarmee (NVA) die Kasernen und die sonstigen militärischen Einrichtungen. Ein Wettbewerb in den neunziger Jahren führte nach dem Abzug der Truppen zu einer Neuordnung der gesamten Anlagen. Die Gebäude wurden umfassend saniert und verschiedene öffentliche Einrichtungen und Gewerbe ließen sich nieder. In den generalüberholten Kasernen wurden überwiegend Wohnungen eingerichtet, wie etwa in den Fabrice-Kasernen im westlichen Teil der Stauffenbergallee:
Vorzustand (Wikipedia)