Hochhäuser 'Max und Moritz - Upside Berlin' (95/86m | in Bau)

  • Wie auch immer, Immobilien scheinen in (Krisen)Zeiten für Investoren/ Anleger mehr denn je ein sicherer Hafen zu sein.

    So allgemein, wie du formulierst, ist diese Aussage definitiv falsch.


    In Spanien ist der Immobilienmarkt während der Finanzkrise 2008/2009 komplett zusammen gebrochen. Es kann wohl kaum verallgemeinert werden, dass Immobilien in Krisenzeiten immer einen sicheren Hafen darstellen.


    Eine solche Aussage funktioniert nur mit Einschränkungen:

    Immobilien sind ein sicherer Hafen in deutschen A-Städten (1. Einschränkung) im Jahr 2020 (2. Einschränkung). Was in 5 Jahren ist, weiß keiner von uns.

  • Mit der Begründung, weil man das eben heutzutage locker verlangen könne. Ob das jetzt überzogen ist oder nicht, so eine Denkweise halte ich schon für äußerst schwierig.

    Da kenne ich auch einige Privatvermieter mit dieser Einstellung: Ohne Bedarf die Miete stets maximal ausreizen, da es "die anderen" ja auch tun - ja, das halte ich für überzogen und für eine armselige Begründung.

    Ich vermiete selbst und finde es schade, dass durch ein solches Verhalten das in vielen Großstädten bestehende Spannungsverhältnis Mieter - Vermieter zusätzlich intensiviert wird. Natürlich beklagen sich dann auch gerade diese über neu eingeführte, geplante oder diskutierte Reglementierungen des Mietmarkts.

  • Ich hab meinen Beitrag wohl parallel zu deiner Antwort noch mal so stark verändert, dass niemand mehr nachvollziehen kann, worauf du dich beziehst. Tut mir leid

  • Ich war mal etwas im ED unterwegs und hab nach neuen Perspektiven gesucht. Ich freue mich schon darauf, wenn alles fertig ist und ich nochmal losziehen kann. Die Bilder sind eher künstlerisch zu betrachten, also verzeiht die Bearbeitung, aber Architektur und/oder Baustellen können ruhig auch mal anders betrachtet werden. Die Anderen Gebäude poste ich im jeweiligen Thread.








    Bilder von mir

    Mir ist außerdem, von der Warschauer Brücke aus kommend, aufgefallen, wieviel eleganter und schlanker die beiden Türme ohne Gerüst aussehen werden, man sieht es momentan am Nordturm ganz gut. Ich bin auch sehr auf die Fassade gespannt, hoffentlich wird damit bald in den unteren Geschossen angefangen.

  • ... schön oder gar innovativ ist was anderes. Aber diesbezüglich sind wir in Berlin eh nicht verwöhnt. Also heißt es zufrieden zu sein mit dem was man uns da hinstellt. Also. wow wie toll! :thumbup:

  • ... schön oder gar innovativ ist was anderes. Aber diesbezüglich sind wir in Berlin eh nicht verwöhnt. Also heißt es zufrieden zu sein mit dem was man uns da hinstellt. Also. wow wie toll! :thumbup:

    Selbst für einen lässig hingeworfenen Verriss ist das mE etwas uninspiriert. So hast Du noch ein paar der beliebtesten Allgemeinplätze liegen lassen:

    Könnte genau so oder sehr ähnlich überall stehen. Identitätslose Investorenarchitektur. Seelenlose Renditekisten. Mal wieder Wohnungen für unsere Besserverdiener.


    Dagegen könnte man dann halten:

    Immerhin entstehen überhaupt Wohnungen. Für Wohnbauten sind es dann auch eher herausstechende Bauten statt der üblichen geschmacklosen Einheitsklötze und Styroporbunker. In einer Stadt mit immer mehr quaderförmigen Rasterfassadenlandschaften kann man ganz ohne Sarkasmus wirklich nur froh über jede Abwechslung sein. Und natürlich: Kritik bitte fairerweise erst dann anbringen, wenn es wirklich fertig ist (mit der Zeit/ dem Einwachsen ins Umfeld und der weiteren Entwicklung der Umgebung kann es dann auch noch mal besser werden).


    Und schon hat man eine generische DAF-Diskussion. Gefühlt tausendmal gelesen, ab dem neunhundertneunzigsten Mal etwas fad und dann doch zu ca. 10-20 Prozent selbst drauf angesprungen und teilgenommen. Vielleicht könnte man sich drauf einigen, die Redundanzen zumindest mit etwas weniger Lustlosigkeit zu übertünchen. Ansonsten wird das hier irgendwann zum leeren Ritual, das man sich nur noch aus Gewohnheit gibt.


    Ansonsten finde ich gerade das oberste Bild der letzten Bilderstrecke sehr vielversprechend und freue mich schon bald auf weitere reizvolle Perspektiven. Gerade am Abend könnte die Gegend mE gut wirken und insgesamt eines der spannendsten Neubaugebiete der Stadt darstellen.

  • ^Wieso, der Kommentar trifft doch einen Nerv. Für Berlin (oder Deutschland) ist das Projekt sicherlich deutlich über den Durchschnitt und für mich persönlich auch eines der spannendsten Wohnbau-Projekte (in Deutschland) zur Zeit. International wäre das Projekt aber eben nur Durchschnittsware, so sieht es eben leider aus. Das macht das Projekt ja nicht schlecht, aber die Frage muss schon erlaubt sein warum man sich in Deutschland mit innovativer und unkonventioneller Architektur – gerade auch bei Hochhäuser – so schwer tut. Gegen z. B. ein Bosco Verticale in Mailand wirken Max und Moritz doch eher bieder und konventionell, dabei will doch gerade Berlin Vorreiter bei Innovation und Ökologie sein. Gerade diesen Spirit vermisse ich aber bei einem Großteil der Neubauten in Berlin und Deutschland insgesamt.

  • Regent Klar geht spektakulärer (für einen Wohnturm hieße das aber oftmals auch: noch exklusiver). Die Frage ist mE mehr, was solche doch sehr allgemeinen Diskussionen im Hinblick auf ein konkretes Projekt mit seinen konkreten Stärken und Schwächen bringen sollen. Das kann man zu jedem zweiten Projekt so durchkauen (in Chicago ist ein reizvollerer Wolkenkratzer geplant, in Shanghai wird mutiger gebaut, in Kopenhagen gibt es so etwas mit Holzfassade). Irgendwann verliert so etwas mE einfach den Reiz und die Aussagekraft, auch wenn es grundsätzlich ein nachvollziehbarer Eindruck sein mag.


    Für mich haben solche internationalen Vergleiche mE aber oft auch nur bedingten Wert. Wir sollten einerseits nicht vergessen, dass wir uns naturgemäß viel mehr mit den spektakulär(st)en Projekten anderer Städte beschäftigen, nicht mit dem Durchschnitt. Andererseits ist eine Stadt zunächst einmal für die Bewohner da (hier: Berliner) und dann im nächsten Schritt sind auch viele der Berlinbesucher Deutsche. Aber selbst von den internationalen Gästen sind vorsichtig gesagt nicht alle auf einem "spektakuläre-innovative-Fassaden-Vergleich-Trip". Kurz gesagt: Mein ästhetischer Anspruch an einen Bau ist primär, dass er mir für sich genommen gefällt und an seinem Standort als Teil eines Ensemble funktioniert. Wenn er das nicht tut, suche ich nach konkreten Argumenten. Wenn er es tut, freue ich mich erst einmal, statt global nach grünerem Gras zu suchen und/oder launige Zweizeiler zu hinterlassen.

  • Die Abwesenheit spektaklärer/innovativer Bauten in Berlin fällt auch mir auf.


    Andererseits liegt das vielleicht ein bisschen an der Kultur einer Stadt, die die letzten 25 Jahre damit verbracht hat, überhaupt erstmal wieder Substanz zu kriegen. Von daher ist es vielleicht (gewollt oder ungewollt) ganz heilsam, erstmal mit gediegenen Projekten eine Grundlage zu schaffen. Das war ja glaube auch Stimmanns große Leitlinie.


    Möglicherweise kommt diese Zeit gerade langsam an ihr Ende und genau so eine Debatte wie diese hier ist ein Zeichen dafür.


    Im Kleinen gibt es aber durchaus jetzt schon auch in Berlin einige "Leuchttürme" in Form von Holzhäusern mit Pflanzen o.ä.


    Vielleicht stimmt es aber auch ein wenig mit der deutschen Mentalität. Wir waren seit dem Heiligem Römischen Reich eigentlich immer mehr ein Land (bzw. lange Zeit noch nichtmal dies), wo es in der Baukultur eher uneitler und provisorischer (und seit 1871 manchmal auch etwas "unbedarfter") zuging als in unseren seefahrenden Nachbarn mit zentralen Strukturen.

  • Als Berliner bin ich ja immer etwas stolz, wenn in Architekturbüchern sämtlicher moderner Baustile immer auch Beispiele aus Berlin aufgeführt sind. Rückblickend kann man schon sagen, dass Berlin als Schaufenster von Ost und West nach 1945 deutschlandweit vergleichsweise viel gewagt hat. Welche Bauten des letzten und diesen Jahrzehnts werden wohl in kommenden Büchern aufgeführt werden? Spannende Frage. Oft wird der architektonische Wert eines Gebäudes ja auch erst nach Jahrzehnten erkannt.

  • Tja, der Unterschied ist halt das die Welt damals hinter Frankfurt Oder aufgehört hat und das Länder wie die VAE damals noch aus ein paar Zelten in der Wüste bestand. Berlin war damals Avantgarde – das ist heute anderst. Das mag auch daran liegen das extravagante Architektur und Großprojekte im allgemeinen in Deutschland immer etwas argwöhnisch betrachtet werden. Schnell steht der Verdacht im Raum das sich “jemand ein Denkmal setzen will” oder Steuergelder versenkt werden. Da setzen viele eben auf Nummer sicher und bauen konventionelle Gebäude mit Understatement.

  • Am Südturm wurde unlängst der Kran abgebaut. In den unteren Geschossen werden die Fenster installiert, der Innenausbau läuft. Ein offizielles Richtfest hat es meines Wissens noch nicht gegeben.

    Am Nordturm werden noch letzte Dachaufbauten in Beton gegossen, dann kann auch hier bald der Kran abgebaut werden.

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  • Seit ca. 1 Woche ist auch der letzte große Turmdrehkran weg. :)

    Wenigstens hat die letzte Baufirma es endlich geschafft, dass das Gebäude fast fertig ist.

    3 Firmen waren es gesamt mit Bauverzögerung.

  • ^ Ja, kaum zu glauben. Habe gestern gesehen, dass an dem Sockelbau Richtung Mühlenstraße die ersten Fassadenplatten befestigt werden. Es geht vielleicht noch nicht auf die Zielgerade, aber die letzte Runde ist eingeläutet.

  • Es waren übrigens nur zwei Baufirmen im Hochbau. Da die Untergeschosse schon durch die jetzige Baufirma erstellt wurden.


    Wenn Du aber den Spezialtiefbau mit einrechnest, dann waren es natürlich drei Baufirmen.

  • Ein Hauch von New York wehte heute durch die Mediaspree.


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    Blick vom Mercedes Benz Platz in Richtung Westen. Moritz steht wohltuend proportioniert in der Blickachse.


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    Die Höhenstaffelung der Hochhäuser wirkt stimmig. Insgesamt ein angenehmes Maß an Urbanität.


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    Ich freue mich auf die Fassaden.


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    Entlang der Bahntrasse machen Max und Moritz schon etwas her.


    Insgesamt war ich positiv überrascht. Diese beiden Türme sind ein kleiner Lichtblick im Vergleich zum generischen Rest des Quartiers.


    Bildrechte liegen bei mir.

  • Ist das nur mein Eindruck oder tut sich schon seit bereits geraumer Zeit (Ca. November) nichts mehr bei den beiden Türmen? Ich bin fast jede Woche vor Ort, aber bis auf die wenigen Fenster die in den unteren Stockwerken eingebaut wurden, nehme ich keine Bewegung wahr.
    Ist das evtl. schon wieder der nächste Baustopp?