Dresden: Pirnaische Vorstadt/Lingnerstadt

  • Rechtlich gab es da wohl keine Handhabe, dagegen vorzugehen, das Denkmal scheint nicht "erheblich beeinträchtigt". Zudem gab es ja extra einen Bebauungsplan. Nachverdichtung ist in dieser Lage an sich auch nicht falsch. Allerdings ist mal wieder die Architektur nicht angemessen. Die Formen nehmen keine Rücksicht auf den Ort und die Fassaden sind einfach nur banal. Nun ist es eh zu spät, die Baugenehmigung liegt ja vor.

    Warum das Denkmal nicht "erheblich beeinträchtig sein soll" weiß der Himmel. Diese großen offenen Höfe waren ein wesentlicher Bestandteil der frühen Wiederaufbauplanung. Das wird nun völlig konterkariert.

    In dieser Lage halte ich die Nachverdichtung deshalb auf jeden Fall für falsch. In der ganzen, noch immer durch Brachen gekennzeichneten Pirnaischen Vorstadt hätte es keinen schlechteren Platz für Neubauten geben können. Prost Mahlzeit.

    Ich vermute schlichtweg, dass da einige Leute an entscheidenden Stellen vor Jahren versagt oder gepennt haben, nur zugeben wills halt keiner.

  • Hotel am Terrassenufer


    Neues vom Hotel, es gibt wohl wieder neue Pläne. Ein teilweiser Rückbau steht immernoch zur Debatte.


    https://www.saechsische.de/plu…errassenufer-5196608.html


    Angeblich soll die Revitalis AG mit im Boot sein. Vor paar Monaten hieß es aber, dass sie sich aus Dresden zurückziehen wollen, weil es in Dresden nur Probleme mit dem Amt gibt.

    Vielleicht war ja sogar das Hotel der Grund für die Androhung des Rückzugs??

  • Warum das Denkmal nicht "erheblich beeinträchtig sein soll" weiß der Himmel. Diese großen offenen Höfe waren ein wesentlicher Bestandteil der frühen Wiederaufbauplanung. Das wird nun völlig konterkariert.

    In dieser Lage halte ich die Nachverdichtung deshalb auf jeden Fall für falsch. In der ganzen, noch immer durch Brachen gekennzeichneten Pirnaischen Vorstadt hätte es keinen schlechteren Platz für Neubauten geben können. Prost Mahlzeit.

    Ich vermute schlichtweg, dass da einige Leute an entscheidenden Stellen vor Jahren versagt oder gepennt haben, nur zugeben wills halt keiner.

    Mit "dieser Lage" meinte ich natürlich die gesamte Pirnaische Vorstadt und nicht dieses Wohngebiet explizit. In diesen Innenhöfen ist Nachverdichtung tatsächlich völlig fehl am Platze und ich verstehe die nur teilweise Unterschutzstellung dieses Quartiers ebenfalls nicht.


    Die Pirnaische Vorstadt hat planerisch wahrlich keine rosige Vergangenheit. man denke nur an das benachbarte Pharmawerk und dessen vor einigen Jahren geplant gewesene Erweiterung. Man kann nur hoffen, dass es dort endlich mal vernünftig voran geht.


    Welchen Gestaltungsspielraum die Stadt damals mit dem Verkauf der Woba aus der Hand gegeben hat, sieht man nun an dem ignoranten Verhalten der Vonovia. Aber tatsächlich gab es ja explizit einen Bebauungsplan für die Nachverdichtung in dem Gebiet. Gab es bei dessen öffentlicher Auslegung denn Einwände der Anwohner? Und wenn ja, wie wurde darauf seitens der Stadt reagiert? Hier übrigens die Vorlage: https://ratsinfo.dresden.de/vo0050.php?__kvonr=15281


    Dass die Familien, die dort kürzlich eingezogen sind, nichts von den Planungen gewusst haben, liegt ja auch an zwei Dingen: Sie haben wohl (verständlicherweise) nicht nach solchen geplanten Änderungen gefragt; die Vonovia hat sie aber anscheinend auch nicht von selbst darauf hingewiesen.

  • Einwände gab es genug. Die initiative pirnaische vorstadt zb.

    Die bis zum schluss mit stumpfen waffen gekämpft hat und noch immer kämpft.

    Von versammlungen über hoffeste, mediationsverfahren und petitionen an die stadt.

    Die mediation war ein von vonovia aufgezogenes theater. Sie stellten die hauptdarsteller, die mieter waren statisten.

    Es ging einzig darum die mieter weichzuklopfen und zu sensibilisieren. Kein einziger vorschlag von seiten der anwohner wurde angenommen. Was nach glaube ich 6 situngen zum scheitern führte. Das ziel von vonovia war erreicht. Der konzern konnte nun ohne mieter durchregieren.

    Hier ein link der sz.


    https://www.saechsische.de/str…echste-runde-3769396.html


    Petitionen wurden nicht gehört. Man hat das gefühl die stadt hat einen deal mit vonovia. Frau pansa hat weitläufige kontakte in alle bereiche und warscheinlich viel einfluss.


    Die initiative scheiterte meines erachtens aber auch an konflikten innerhalb der anwohner, durch große altersunterschiede im quartier.

    Die interressen der alten (erstbezug), studenten und jungen familien waren einfach zu verschieden. Dadurch waren zum schluss nurnoch die alten bei den versammlungen.


    Das letzte schlachtfeld liegt jetzt wohl auf dem grund der garagen direkt am pharma werk.

    Die garagen sollen weichen. Der gesellschaffter wird bald zum weichklopfen zu frau pansa gebeten.


    Deren abriss soll etwa september stattfinden.

  • Ich verstehe, dass die Anwohner den Status quo der grünen Wohnhöfe erhalten wollen. Ich bin ebenfalls der Meinung, dass es Flächen der Pirnaischen Vorstadt mit weit mehr Grund zur Veränderung gibt.

    Doch begrüße ich trotzdem diesen Schritt der Verdichtung eines Innenstadtgebietes. Hoffentlich führt das zu noch mehr derartigen Entwicklungen. Dann sieht der Gürtel um die Altstadt vielleicht irgendwann nicht mehr so aus wie am Stadtrand.

  • In der Präsentation zur Ratsvorlage ist auf Folie 12 im vorhabenbezogenen Bebauungsplan auch zu erkennen, dass anstelle der abzureißenden Garagen eine neue Zufahrtstraße entsteht, die die neuen Stellplätze erschließt. Und diese Straße rückt ganz schön extrem nah an die Bestandsgebäude heran (siehe die dünnen roten Linien sowie die roten, nämlich zu fällenden Bäume). Auch nicht schön.

  • die vonovia hat nun ein rundschreiben in form eines "quartiersboten" verteilt


    In der kleinen zeitung offenbaren sich nun die die baumaßnamen und einschränkungen für die anwohner.


    Ziemlich alle versprechen aus der mediation im vorfeld wurden nun gebrochen. War allerdings schon abzusehen.

    Modulbauweise wird es denke ich nicht geben, da die bauzeit bei den beiden großen baukörper mit 18 monaten angegeben wird. Die drei kleineren nördlich gelegenen mit 15 monaten.

    Begonnen wird im juni 2020 mit dem gebäude grunaer-madhildenstrasse, sowie juli 2020 gunaer-zirkusstrasse.

    Im januar 2021 die nördlichen von zirkusstrasse aus in richtung madhildenstrasse mit jeweils einem monat verzögerung.

    Im mai 2021- dezember 2021 wird gleichzeitig an allen 5 gebäuden gleichzeitig gewerkelt.


    Alle stellplätze und garagen werden in der bauphase verschwinden. Dafür 120 neue stellplätze an der neuen durchgangsstasse am gsk werk entstehen.


    Anfangs sprach man von 120 wohnungen, die auf 138 erhöht wurden.


    Statt der maximalanzahl der 4 geschossigen gebäude, wird nun auf der grafik ein 5 geschosser abgebildet.


    Grünflächen verschwinden laut grafik vollends. Nach fertigstellung soll es allerding viel grüner werden als vorher... Ein spielplatz für die vielen kinder soll aber noch neu entstehen.


    Deckblatt


    PNwFqH4


    Lageplan


    yFWkHDc


    Erläutering


    pPq1gh5


    Termine und vorstellung der verantwortlichen (der gänzlich unbekannt ist und bei der mediation nie anwesend war)


    L8nZJsN

  • ^Danke für die Infos. Du kannst uns ja mal up-to-date halten was die Behandlung der Grünflächen angeht.

    Es würde mich interresieren wie viele Bäume hier am Ende noch übrig bleiben.

    Das das Meditaions Verfahren nur eine Alibi Veranstaltung war ist wirklich schade aber sowas hat ich mir leider auch schon gedacht. Ähnlich wie ein Wahlkampf, viele Versprechen aber nur die, die Geld bringen werden umgesetzt.

  • Das "Ding" avancierte ja zum Dreh- und Angelpunkt der misslungenen Kulturhauptstadtbewerbung. Die übertrieben hohen Kosten rechtfertigen meiner Ansicht nach die Aufgabe des Vorhabens seitens der Stadt, wobei das Gebäude (v.a. in den Innenräumen) ja in der Tat schöpferische Leistungen zeigt, die nicht unbedingt verschwinden müssten, zumal es an dieser Stelle nicht wirklich im Wege ist (wenn man mal von einer möglichen Wiederkehr des Gartens des Prinzenpalais absieht, die ja durch das Hygienemuseum sowieso nicht mehr vollständig möglich wäre).


    Ich denke, dem Durchschnittsdresdner ist es eher egal, bzw. ließe dieser sich von einem Erhalt eher überzeugen, als einem Abriss für "ne Grünfläche".

  • Also selbst wenn Geld keine Rolle spielen würde, hätte ich lieber eine Grünfläche. Nicht alles, was einzigartig ist, ist erhaltenswert.

  • Noch was zum Träumen fürs Wochenende :)


    Laut DNN und SZ, leider beides hinter der Bezahlschranke, plant der Bauunternehmer Frank Wießner den Wiederaufbau des Venzianischen Hauses am Terassenufer.


    Wer hinter die Bezahlschranke kommt oder die Papiervariante ins Haus bekommt möge doch bitte ein paar mehr Infos geben :-).

    Auf der SZ Seite ist sogar was von einer Abstimmung im Satz unter der Überschrift zu lesen. Wer hierzu mehr sagen kann bitte ebenfalls posten. Ich würde gerne mein "OK" dazu geben :)


    Finde ich ein wunderbare Sache und hoffe wirklich das es so kommt.

    Auch wenn es am Anfang etwas einsam stehen würde könnte dies ein Grundstein für die bauliche Entwicklung sein und zu mehr urbanität führen.

  • Kurze Zusammenfassung dieser wunderbaren Nachricht:

    • Wießner "[...] möchte das Venezianische Haus gern wieder aufbauen und der Stadtgesellschaft dieses Kleinod zurückgeben", schreibt die Sächsische Zeitung
    • Er ist im Gespräch mit Stadtplanungsamt und Stadtratsfraktionen
    • Ein "moderner Neubau" wird mit geplant, weil "[...] die Dresdner Stadtplaner vor allem Wert [darauf] legen", schreibt auch die Sächsische Zeitung mit dem Verweis, dass Herr Wießner damit selbige für das Projekt gewinnen möchte - ein Satz, den man sich mal auf der Zunge zergehen lassen sollte. Man muss wohl solche Kröten schlucken, um so ein Projekt zur Akzeptanz zu bringen
    • Grundrisse und Pläne seien vorhanden, sodass eine originalgetreue Rekonstruktion möglich wäre
    • Laut Wießner sollen in dem Haus auf 20 % der Fläche ein Kreativzentrum und sozial geförderter Wohnraum entstehen, auf der restlichen Fläche Lofts und ein "Künstlerhotel" analog des Berliner "Künstlerheim Luise"
    • Die Kosten schätzt Wießner auf ca. 12 Mio. Euro, die er nach eigener Aussage finanziert bekomme
    • Das Erdgeschoss würde hochwasserangepasst ausgeführt werden, entweder "durchflutbar" oder "mit Schotten"; Verkehrslärm von der Carolabrücke könne man mit Schallschutzfenstern begegnen
    • Die Fläche gehört der Stadt, die dort noch nichts plant
    • Stadtrat Wirtz (LINKE) will einen Antrag im Stadtrat einreichen, um die Pläne prüfen zu können
    • Die Umfrage unter dem SZ-Artikel war vor ein paar Stunden bei 73 % dafür, jeweils 14 % dagegen oder unentschieden
  • ^Danke für die zusammenfassung Civitas fortis :)

    Das klingt doch alles vielversprechend.

    Die Umfrage ist wohl nur für SZ-Kunden welche bezahlt haben oder?

  • Heute Nachmittag konnte ich den Artikel trotz "Plus"-Markierung trotzdem lesen, jetzt aber nicht mehr. Die Umfrage steht am Ende des Artikels, also wohl nur für Abonnenten, ja. Wahrscheinlich gibt's in den nächsten Tagen einen weiteren Artikel, der das "Umfrageergebnis" präsentiert, das war schon öfter so - mal schauen.

  • Damit wird Wießner sicherlich erstmal eine Debatte anstoßen wollen. Dem Dresdner Statdplanungsamt gefallen solche Initiativen bekanntlich weniger. Es wird erheblichen Druck aus dem Stadtrat brauchen, um da zu einem positiven Ergebnis zu kommen.

    (Wer übrigens ganz dringend den SZ-Artikel lesen möchte, kann dies im Seitenquelltext tun.)

  • ^Die Bild berichtet inzwischen auch, incl. weiterer Informationen und einer Visualisierung:

    Originalgebäude bis 1945:

    max wiessner / bild.de


    Die Neuinterpretation mit Schrägdach wirkt aus meiner Sicht besser proportioniert und passt sich besser den Nachbargebäuden an - auch wenn es dann natürlich keine originalgetreue Rekonstruktion mehr wäre. Wenn man sich für ein Schrägdach entscheidet sollte man jedoch Gauben integrieren. Eine Visualisierung mit Blick von den Brühlschen Terrassen wäre sehr interessant.