Ein Herz für die Nürnberger Südstadt
Die Südstadt gilt gemeinhin nicht gerade als der schönste und beliebteste Stadtteil Nürnbergs. Auf den ersten Blick ist im Vergleich zu "In-Vierteln" wie St. Johannis, Gostenhof und den Gärten hinter der Veste auch architektonisch und städtebaulich nicht viel geboten: Die Bebauung ist sehr dicht, durch großflächige Bombenschäden vor allem in den Bezirken Galgenhof, Steinbühl und St. Peter ist die Bausubstanz in erster Linie nach 1945 entstanden.
Und dennoch gibt es hier viel zu entdecken! Wer sein ästhetisches Empfinden etwas für die Architektur der 1950er und 1960er Jahre öffnet, wird hier auf hübsche und z.T. noch weitgehend unverbaute Häuser der Wirtschaftswunderzeit treffen. Leider hängt auch über diesem Teil Nürnbergs das Damoklesschwert der Kernsanierung und Fassadendämmung. Mehr noch als die reich dekorierten Fassaden der Gründerzeit leiden die Häuser der Nachkriegszeit unter Dämmung und dem Austausch von Türen und Fenstern; denn diese oftmals schön gestalteten Details sind es, die den Häusern ihre unverwechselbare Identität geben.
Zum Auftakt kommen ein paar Bilder aus der Breitscheidstraße in Galgenhof (https://maps.google.de/maps?q=…3%BCrnberg&gl=de&t=m&z=16). Benannt ist die Straße nach dem Sozialdemokraten Rudolf Breitscheid (* 1874), der von den Nazis im KZ Buchenwald interniert und dort 1944 bei einem alliierten Bombenangriff getötet wurde.