Dresdner Stadtgespräch

  • Dresden SÜDOST: Projekte in Strehlen, Prohlis, Reick und Lockwitz


    Man brüstet sich mit vielfältigsten Ansiedlungen in der Hig-Tech-Industrie und Exzellenz-Forschung, schafft aber keine langfristigen Siedlungsbedingungen für diese Arbeitnehmerschaft


    Und hier oben drüber:

    Arbeitnehmer aus dem ausblutendem, ländlichen Raum in die Stadt "locken" um sie dann kompakt verdichtet und immens teuer in "Arbeiterschließfächern 2.0" zu stapeln (Ich überspitze etwas ;)) .


    D.h., die Arbeitnehmer für "Hig-Tech-Industrie und Exzellenz-Forschung" kommen also "aus dem ausblutendem, ländlichen Raum"? Und die sind alle scharf auf Einfamilienhäuser; und keiner von denen hat Interesse an hochwertigen Neubauten oder sanierten Gründerzeitlern?

    So, so.

  • Auf jeden Fall ein guter Ansatz den die Stadt da verfolgt. Klar muss man aufpassen, dass die Bebauungsdichte einer Stadt nicht zu groß wird. Aber davon ist Dresdens Innenstadt nun wirklich meilenweit entfernt. Ein problematischer Verdichtungsdruck besteht bei einigen Stadtteilen tatsächlich. Ich denke da an den Elbhang oder auch Striesen-Ost / Blasewitz. Wenn ich mir aber die kriegsbedingten Brachen in der inneren Stadt, z.B. in der Johannstadt und den historischen Vorstädten, aber auch quer durch die Stadt entlang der Bahnlinie auf einstigen Industriearealen ansehe, dann kann ich das städtische Ziel hier eine Wiederbebauung zu forcieren nur begrüßen. Es kann nicht ewig weiter ins Umland erschlossen werden, wenn es noch so große Flächenpotentiale im Inneren gibt.

    Aus aktuellem Erleben weiß ich aber auch, welche Tücken dieser innerstädtische Grund und Boden mit sich bringt. Bei einem aktuellen Bauvorhaben mit dem ich zu tun habe (nicht hier in Dresden, aber 1:1 hierher übertragbar) stimmt am Standort quasi alles - bis auf das, was unter der Oberfläche liegt. Hier werden wir es mit jeder Schweinerei zu tun bekommen, die man sich vorstellen kann, beginnend mit potentiellen Bomben, meterdick aufplaniertem Trümmerschutt, einem Sammelsurium aus dem Chemiebaukasten und allem sonstigem. Die Bebauung da macht absolut Sinn, aber es wird wahnsinnig viel Geld fließen noch bevor auch nur das Fundament gelegt werden wird.

    Bezug nehmend auf das noble Ziel der innerstädtischen Urbanisierung unter Verzicht auf Neubesiedelung im Außenraum, aber auch mit dem Wissen, was es bedeutet auf so einem Altstandort zu bauen, würde ich sogar für so eine Art Subventionierung auch privater Bauherrn plädieren, um diese Baugrundrisiken abzumildern.

  • Das von Dir bedachte Klientel hat ganz sicher Interesse an "hochwertigen Neubauten oder sanierten Gründerzeitlern"! Forciert durch das "Ideal" der kompakten Stadt wird aber eben leider nur für diese Gruppe (3000-4000,- €/m², bzw. 15,-€ /m²) und für die sozial Schwächeren (WiD) gebaut. Die "bürgerliche Mitte" mit einem sehr hohen Interesse im städtischen Randbereich(!) ein EFH zu errichten, wird ignoriert.

    Der eigentliche Bedarf dieser Gruppen wird und wurde m.E. bisher nie ermittelt! Gern lass ich mich berichtigen - gibt es dazu regelmäßige, statistisch validierte Umfragen? Man zählt zum Jahresende lediglich Zu-, Wegzüge und die fertiggestellten und noch offenen Bauvorhaben. Stellt dann fest, es wurden weniger EFH gebaut und schlussfolgert schließlich daraus, dass der Bedarf an EFH wohl gesunken sei. Nach unserer Erfahrung sind EFH-Bauvorhaben regelmäßig zu 300-400 % überfragt. Wie immer sind Kompromisse gefragt um Alle Interessensgruppen einigermaßen zufrieden zu stellen. Die Preissteigerungen durch Verknappung, Verkomplizierung und Verschleppung betrifft alle Gruppen gleichermaßen.

  • Auf jeden Fall ein guter Ansatz den die Stadt da verfolgt. Klar muss man aufpassen, dass die Bebauungsdichte einer Stadt nicht zu groß wird. Aber davon ist Dresdens Innenstadt nun wirklich meilenweit entfernt. Ein problematischer Verdichtungsdruck besteht bei einigen Stadtteilen tatsächlich. Ich denke da an den Elbhang oder auch Striesen-Ost / Blasewitz. Wenn ich mir aber die kriegsbedingten Brachen in der inneren Stadt, z.B. in der Johannstadt und den historischen Vorstädten, aber auch quer durch die Stadt entlang der Bahnlinie auf einstigen Industriearealen ansehe, dann kann ich das städtische Ziel hier eine Wiederbebauung zu forcieren nur begrüßen. Es kann nicht ewig weiter ins Umland erschlossen werden, wenn es noch so große Flächenpotentiale im Inneren gibt.

    Aus aktuellem Erleben weiß ich aber auch, welche Tücken dieser innerstädtische Grund und Boden mit sich bringt. Bei einem aktuellen Bauvorhaben mit dem ich zu tun habe (nicht hier in Dresden, aber 1:1 hierher übertragbar) stimmt am Standort quasi alles - bis auf das, was unter der Oberfläche liegt. Hier werden wir es mit jeder Schweinerei zu tun bekommen, die man sich vorstellen kann, beginnend mit potentiellen Bomben, meterdick aufplaniertem Trümmerschutt, einem Sammelsurium aus dem Chemiebaukasten und allem sonstigem. Die Bebauung da macht absolut Sinn, aber es wird wahnsinnig viel Geld fließen noch bevor auch nur das Fundament gelegt werden wird.

    Bezug nehmend auf das noble Ziel der innerstädtischen Urbanisierung unter Verzicht auf Neubesiedelung im Außenraum, aber auch mit dem Wissen, was es bedeutet auf so einem Altstandort zu bauen, würde ich sogar für so eine Art Subventionierung auch privater Bauherrn plädieren, um diese Baugrundrisiken abzumildern.


    Guter Ansatz? Darüber kann man trefflich streiten, insbesondere wenn dieser Ansatz alle Alternativen massiv unter Druck setzt!


    Die Urbanisierung der Innenstädte erscheint sicher attraktiv. Ist diese aber verkompliziert (wie in Deinem Beispiel) und es werden dazu noch alternative Standorte systematisch "verhindert", steigen zwangsläufig Preise und Mieten. Am Ende siehts aus wie in London, "superschicker Leerstand". Dann könnte man noch enteignen ;) Das will hoffentlich Keiner.

  • Guter Ansatz? Ja, sehr guter Absatz. Auch wenn es sicher eine große Menge Leute gibt, die die Erfüllung ihrer Träume darin sehen, ein eigenes Anwesen im Grünen zu besitzen und dafür natürlich erwarten, eine perfekte Infrastruktur dorthin vorzufinden, kann es einfach nicht sein, dass dieser zutiefst egoistische Gedanke auch noch weiterhin staatlich gefördert wird (mir ist natürlich klar, dass das natürlich trotzdem so passiert).

    Londoner Verhältnisse haben wie hier in Dresden noch lange nicht. Eher ist die halbwegs wieder dicht bebaute, aber winzige Altstadt von totlangweiligen Wohngebieten mit Zeilenbauten umgeben, samt Garagenhöfen und Wäschetrockenplätzen. Hier muss man ansetzen und nicht bei der Umwandlung von Ackerflächen zu EFH- Standorten.

  • ^ Und inwiefern schließt das eine das andere aus? Immer wieder interessant zu sehen, wie schnell Leute in irgendeinen eingeredeten Klassenkampf verfallen.

    Da wird ein EFH (in einer dann EFH-Siedlung) schonmal zum "Anwesen im Grünen mit perfekter Infrastruktur" hochgeschrieben, wahrscheinlich inklusive Porschesammlung und wöchentlicher Fuchsjagd auf den privaten Gefilden.


    Eine Verdichtung der Innenstadt so wie sie im Moment in den meisten Fällen abläuft, also planlos, hochpreisig und potthässlich, bringt die Stadt jedenfalls kein Stück weiter.

  • Wer schießt denn hier über das Ziel hinaus? Ich rede nicht von Sportwagen und Eigenjagd, sondern von Straßeninfrastruktur, Anbindung an den ÖPNV, Schule, Post, Medienanschlüsse und alles was sonst so dazugehört und halt nun einmal zu jeglicher Siedlung dazugehört und dabei wahnsinnig viel Fläche verbraucht.

    Ich bin wirklich kein Fan der Dresdner Stadtplanung. Planlos und viel zu sehr großinvestorengesteuert finde ich, was hier oft umgesetzt wird (Sichwort USD). Aber deshalb gebe ich noch lange meine Hoffnungen auf eine Besserung der Lage nicht auf.

  • Das von Dir bedachte Klientel hat ganz sicher Interesse an "hochwertigen Neubauten oder sanierten Gründerzeitlern"! Forciert durch das "Ideal" der kompakten Stadt wird aber eben leider nur für diese Gruppe (3000-4000,- €/m², bzw. 15,-€ /m²) und für die sozial Schwächeren (WiD) gebaut. Die "bürgerliche Mitte" mit einem sehr hohen Interesse im städtischen Randbereich(!) ein EFH zu errichten, wird ignoriert.

    Der eigentliche Bedarf dieser Gruppen wird und wurde m.E. bisher nie ermittelt! Gern lass ich mich berichtigen - gibt es dazu regelmäßige, statistisch validierte Umfragen? Man zählt zum Jahresende lediglich Zu-, Wegzüge und die fertiggestellten und noch offenen Bauvorhaben. Stellt dann fest, es wurden weniger EFH gebaut und schlussfolgert schließlich daraus, dass der Bedarf an EFH wohl gesunken sei. Nach unserer Erfahrung sind EFH-Bauvorhaben regelmäßig zu 300-400 % überfragt. Wie immer sind Kompromisse gefragt um Alle Interessensgruppen einigermaßen zufrieden zu stellen. Die Preissteigerungen durch Verknappung, Verkomplizierung und Verschleppung betrifft alle Gruppen gleichermaßen.


    Das scheint allgemein ein Problem zu sein: die Unkentniss über bestimmte Fragen bei gleichzeitig deutlicher Neigung, möglichst viel in diese Unkentniss hineinzumutmaßen...


    Ja, es gibt Bedarfsermittlungen in und um Dresden. Hierbei wurden insbesondere Stadt-Umland-Verflechtungen ins Auge gefasst. Die "Erlebnisregion Dresden" erhebt beispielsweise für Dresden und alle Umlandgemeinden auf der Grundlage von Bevölkerungs-, und Haushaltsprognosen Wohnungsbedarfe für EZH- und MFH-Wohnungen in Miete und Eigentum und verschneidet diese Informationen mit vorhandenen Baulandpotenzialen, um am Schluss den zukünftigen Wohnbauflächenbedarf in und um Dresden zu ermitteln. Die Erhebung wird gegenwärtig aktualisiert. Neben diesen kleinräumigen Bedarfserhebungen führen auch der Freistaat und der Bund sowie zahlreiche private Firmen regelmäßig und umfassend Wohnungsbedarfsprognosen durch, auch für Ein- und Zweifamilienhäuser, so zum Beispiel das BBSR, Empirica, die Sächsische Aufbaubank etc. etc...


    Daneben finden in regelmäßigen Abständen Kommunale Bürgerumfragen statt, in denen unter anderem auch gegenwärtige und zukünftig gewünschte Wohnsituationen (Gebäudeart, Eigentum/Miete, Neubau/Bestand) der Bürger abgefragt werden. Daher ist die Stadt recht gut im Bilde darüber, welche Nachfrage es gibt.


    Natürlich kann diese Nachfrage nach Einfamilienhäusern nicht allein in Dresden befriedigt werden. Und natürlich ist es in Zeiten einer bestenfalls stagnierenden Bevölkerungsentwicklung in Sachsen fraglich, warum immer mehr Wohnungen "in den Leerstand hinein" gebaut werden sollen, wo doch der Wohnungsleerstand selbst in Boom-Städten wie Dresden wieder steigt. Wenn die Zuwanderung aus dem Ausland abnimmt, gibt es wieder ein böses Erwachen (siehe 90er, 2000er).


    Darum ist etwas Weitsicht erforderlich. Wohin sonst die Reise geht, sieht man sehr eindringlich an diesen ersten Folien zum bereits erwähnten Leitbild.

  • Zitat von dynamo-t

    Das von Dir bedachte Klientel hat ganz sicher Interesse an "hochwertigen Neubauten oder sanierten Gründerzeitlern"!


    Ach? Darf ich noch mal an


    Dresden SÜDOST: Projekte in Strehlen, Prohlis, Reick und Lockwitz


    Ich zitiere erneut:


    Man brüstet sich mit vielfältigsten Ansiedlungen in der Hig-Tech-Industrie und Exzellenz-Forschung, schafft aber keine langfristigen Siedlungsbedingungen für diese Arbeitnehmerschaft

    Also was nun: Will die von Dir im Zitat erwähnte Gruppe ("diese Arbeitnehmerschaft") nun unbedingt ins Einfamilienhaus oder doch ganz gern in die sanierten Gründerzeitler/hochwertigen Neubauten?


    Die "bürgerliche Mitte" mit einem sehr hohen Interesse im städtischen Randbereich(!) ein EFH zu errichten, wird ignoriert.


    So etwas nennt man auch "moving the goalposts" - aus der Arbeitnehmerschaft in der "Hig-Tech-Industrie und Exzellenz-Forschung" ist plötzlich die "bürgerliche Mitte" geworden. Und dann noch


    Zitat von dynamo-t

    Der eigentliche Bedarf dieser Gruppen wird und wurde m.E. bisher nie ermittelt!


    Woher kommt dann die Erkenntnis vom "sehr hohen Interesse"?

  • Wahrscheinlich ist das "sehr hohe Interesse" in Wirklichkeit ein sehr hohes, aber bisher frustriertes individuelles Interesse, das hat er in einem seiner Posts ja auch angedeutet. Und vielleicht kennt er ja noch ein paar Leute denen es ähnlich geht und fertig ist die Filterblase subjektiver Realität, aus der dann schnell "die bürgerliche Mitte" wird.:rolleyes:

    Ich finde Dresden hat noch jede Menge Nachverdichtungspotential in der inneren Stadt, allein bei einem kurzen Blick auf ein Google-Luftbild wird klar wie grün und luftig weite Bereiche der inneren Stadt bebaut sind.

    Vor allem fallen mir aber die zum Teil riesigen Parkplatzbrachen entlang der St. Petersburger Str. auf, wie Ferdinandplatz, Parkplatz Schießgasse, oder auch der karreeförmige Parkplatz neben dem Rathaus (Ringstr.).

    Gibt es Bestrebungen diese Brachen zu bebauen?

    Man könnte mit einer Entwicklung dieser drei abfolgenden Flächen die Innenstadt/Altstadt nach Osten hin arrondieren, städtebaulich die St. Petersburger Str. besser fassen, und nach der Komplettierung der Bereiche Postpatz und Neumarkt quasi die nächste Stufe des Wiederaufbaus und der Verdichtung der Dresdner Innenstadt und einen generellen Rückbau der gerade an dieser Stelle grotesk überdimensionierten autogerechten Stadt einleiten.

  • Ich finde Dresden hat noch jede Menge Nachverdichtungspotential in der inneren Stadt, allein bei einem kurzen Blick auf ein Google-Luftbild wird klar wie grün und luftig weite Bereiche der inneren Stadt bebaut sind.

    Vor allem fallen mir aber die zum Teil riesigen Parkplatzbrachen entlang der St. Petersburger Str. auf, wie Ferdinandplatz, Parkplatz Schießgasse, oder auch der karreeförmige Parkplatz neben dem Rathaus (Ringstr.).

    Gibt es Bestrebungen diese Brachen zu bebauen?

    Ah, ein Fremdling! :)


    Ferdinandplatz: Rathausneubau geplant (und heftig diskutiert...)

    Parkplatz Ringstr: Hotelneubau geplant (Hampton by Hilton), Baugenehmigung liegt wohl bereits vor

    Parkplatz Schießgasse: mir sind keine konkreten Planungen bekannt, evtl. Parkhaus


    Zwei von drei Brachen sind also quasi bereits "in Arbeit".

    Inwieweit diese Projekte zu einer besseren Fassung der St. Petersburger führen, sei mal dahingestellt. Beim Ferdinandplatz sehe ich das noch am ehesten, beim Parkplatz Ringstr. überhaupt nicht und bei der Schießgasse auch eher wenig. Man darf nicht vergessen, dass da noch das Gleisbett der Straßenbahn dazwischen liegt, bei der Ringstr. dann noch der Parkplatz etc. Pirnaischer Platz. Dort läge die Bebauung ca. 70m von der Petersburger entfernt.


    Der Eindruck von Leere in diesen Bereichen kommt ja nicht nur von der überdimensionierten Petersburger, sondern auch davon, dass (vor allem weiter nördlich) die Bebauung von der Straße weit zurückgesetzt ist - sehr schön zu sehen an der Plattenzeile zwischen Pirnaischem Platz und Rathenauplatz.

    Natürlich ist die fehlende Bebauung des Mittelstreifens ebenfalls ein Problem - aber ich selbst würde da heute auch nichts bauen wollen.

  • ^ passend zum Thema Nachverdichtung: Ratsanfrage AF0081/19


    interessant auch eine Ratsanfrage zum einstigen WOBA-Verkauf - AF0082/19 - und wie hoch die wirklichen (kassenwirksamen) Einnahmen waren.

    Auch wird dort folgend aufgelistet, welche Verbindlichkeiten/Kredite noch im selben Jahr 2006 mit den Einnahmen abgelöst wurden.

    Durch diese Entlastungswirkung dürfte die LHD seither jährlich ca. 70 Mio mehr zum Ausgeben haben. (bei derzeitigem Zinstief wäre dies rein rechnerisch deutlich weniger).

  • NGT DX DD - der neue breite DVB-Stadtbahnwagen ist da! (zunächst als "MockUp")

    Noch bis 18.01. ist ein MockUp im Verkehrsmuseum (Zugang Stallhof) zu bestaunen - die nächste Generation der dresdner Tramflotte. DVB.de

    Die Neuen sind statt bisher 2,30m dann 2,65m breit, das dresdner "Kombibord" an den Haltestellen wird durch trapezförmige Ausbauchung nicht infrage gestellt. Die Stadt bereitete sich seit den 1990er Jahren (Beschluß) bereits auf diese Umstellung vor, alle Tramstrecken mußten auf neuen Gleismittenabstand gebracht werden, was bisher noch nicht abgeschlossen ist und an Restabschnitten nun zeitlich eng wird.

    Hier der DVB-Link zu den bisherigen Tram-Modellen. Die Neuen sind mit 45m etwa gleichlang wie die letzten Vorgänger, haben mit 96 Sitzplätzen etwas weniger als die max. 107 zuvor, dafür aber deutlich mehr Stellraum für Kinderwagen, Rollstühle oder Fahrräder bzw auch v.a. Stehplätze (rechnerisch ca. 200). Nun gibt es 4 Sitzreihen nebeneinander anstatt 2+1 wie bisher. Aussenspiegel übernehmen Kameras. Soweit das Grobe an Infos.

    An den Details wird noch gefeilt, die Türen sind größer und mehr in der Anzahl. Es wird klimatisiert sein und USB-Ladedosen etc. geben.

    Das Ganze mußte an etlichen Bauteilen als Leichtbau designt werden (so auch die Sitze), um die Masse im Zaume sowie die zulässige Achslast in der Toleranz zu halten. Nun dürfen auch die Bürger kommen und alle erdenklichen Bemerkungen oder Hinweise dazu abgeben.

    Filmchen: u-tube 1, u-tube 2, DD-TV 1, DD-TV 2.

    p129075769jhu.jpg


    p1290760fnjvs.jpg


    Bild: https://rianmafotos.de/abload/11550/p1290758cakhq.jpg   Bild: https://rianmafotos.de/abload/11550/p12907597mkr9.jpg

    ^ Bilder: ich

    Einmal editiert, zuletzt von Elli Kny ()

  • WiD und Stadt erhalten Treuhandvermögen der Sanierungsgebiete Pieschen, Hechtviertel und Äußere Neustadt - Ratsvorlage V0104/19.


    Die WiD erhält davon 327 Wohnungen sowie 30 Gewerbeeinheiten in etlichen Häusern und kann damit ihr Portfolio deutlich ausbauen.

    Die Stadt aka LHD erhält davon alle nicht "wohn-bebaubaren" Flächen bzw nicht-wohnlichen Objekte (zB ein Kitagebäude), weil jene dem Unternehmenszweck der WiD widersprechen.


    Die Umstellung ist durch die Auflösung der nun auslaufenden Sanierungsgebiete möglich, da auch die Sanierungsträger aufgelöst werden.

  • Ich finde es immer noch schade, wie viel Geld die Stadt für ein paar wenige neue Sozialwohnungen ausgegeben wird. Ich frage mich, ob unsere Politiker sich überhaupt mal mit der Marktlage auseinander gesetzt haben. Eine kurze Recherche bei Immoscout und Vonovia zeigt mir, das massenhaft einfache Wohnungen leerstehen. Gerade bei Vonovia gibt es hunderte preiswerte Wohnungen in un-, teil- und vollsanierten Häusern, vorrangig Plattenbauten, in der ganzen Stadt, auch in guten und mittleren Lagen zur sofortigen Miete. Die haben eine schöne Karte, wo man alle freie Wohnungen sehen kann. Das ist doch genau das Angebot, was fehlen soll? Ich verstehe das nicht. Offenbar gibt es gar keine so große Nachfrage nach preiswerten Wohnungen, zumindest nicht in dem gebotenen Standard. Vielleicht sollte die Stadt wie Berlin ein paar Bestände zurückkaufen und dann sanieren, das wäre sicher immer noch billiger als neu bauen.

    Das einzig tröstliche daran ist, dass ein paar Brachen verschwinden. Hoffentlich werden die Häuser so schön, dass man sich nicht die Brachen zurückwünscht.


    Die Demografie spielt auch nicht mehr mit: letztes Jahr war die Zuwanderung so niedrig wie lange nicht, gerade mal plus 2000 Einwohner https://www.dresden.de/media/p…istik_1301_Wand_Monat.pdf

    Auch die Geburten sinken schon wieder: nur noch 5890 https://www.dresden.de/media/p…tik_1306_nat_Jahr2013.pdf

    Ich wette, dass im letzten Jahr für jeden Zugezogenen eine Wohnung gebaut wurde. Schon im letzten Jahr ist der Leerstand wieder angestiegen. In einigen Jahren werden wir wieder über Abrisse reden.


    Dresden ist leider nicht München, wo sich immer noch Weltkonzerne wie Apple und Google erweitern oder ansiedeln, die viele neue Einwohner anziehen. https://www.sueddeutsche.de/mu…-neuer-standort-1.4761133

    Das sind dann gleich mal mehrere Tausend Jobs mit Spitzengehältern.

    Dresden ist Provinz und das wird sich auch nicht ändern, leider.

    Das bedeutet aber auch, dass es immer genügend günstige Wohnungen geben wird.

  • Nicht verkehrt, was du sagst, man muss aber auch sehen, dass Vonovia immer wieder durch sehr grenzwertige Geschäftspraktiken auffällt. Absurde Nebenkostenabrechnungen, große Probleme bei Defekten etc. Kann schon verstehen, dass sich das viele Menschen nicht antun wollen (selbst oder gerade wenn man zu wenig Geld hat) und nicht jeder hat die Energie und Kenntnisse sich gegen diese Behandlung von Vonovia zu wehren.

    Da kommunale Alternativen zu den großen Immobilienkonzernen zu schaffen ist schon nicht verkehrt ...

  • Meiner Meinung nach fehlen in Dresden auch keine Sozialwohnungen, sondern Wohnungen für die Mittelklasse, so um die 10€ pro m^2

    Alles was neu gebaut wird, kostet zuviel, wenn man nicht auf Urlaub, etc. verzichten will oder man brauch einen Sozialberechtigungsschein, den die Mittelklasse aber nicht bekommt.

  • Nicht verkehrt, was du sagst, man muss aber auch sehen, dass Vonovia immer wieder durch sehr grenzwertige Geschäftspraktiken auffällt.

    Das stimmt, Vonovia ist am Leerstand ein bisschen selber Schuld. Umso logischer wäre es, Bestände zurückzukaufen.