Die 4TE/m² sind nun nicht mehr auf Exklusivobjekte beschränkt. Das USD-Projekt auf der Glasewaldtstraße wird für 3.950-4.200 EUR je qm angeboten und die Lage ist sicher nicht schlecht, aber nicht exklusiv. Ich wohne nicht weit entfernt in einem sanierten Altbau in vergleichbarer Lage mit einem etwas älteren Mietvertrag für 6,00 EUR je qm. Neuer Mietvertrag hier wäre sicher im Bereich 7,50 - 8,00 EUR je qm Kaltmiete. Eine gute Lage, aber nicht exklusiv. Ebenso wie der USD-Bau - zeitgemäße Qualität, aber nicht exklusiv.
Bei den Eigentumsquoten muss man noch nach Stadt und Land unterscheiden. In Städten sind diese generell geringer, trotzdem ist Dresden natürlich weiter unterdurchschnittlich in Deutschland, auch im Städte-Vergleich und Deutschland ist weit unterdurchschnittlich im Europa-Vergleich.
Ein echtes Modell um die Eigentumsquoten zu erhöhen sind Grundstückserschließungen durch die Stadt und sogenannte Einheimischen-Modelle. Das wären dann aber EFHs, bestenfalls DHHs oder Reihenhäuser und sowas mag man ja hier nicht.
Aber viele West-Städte/Kreise halten so die Einwohner in der Stadt bzw. im Kreis und verhindern den Fortzug ins Umland. Die Einheimischen-Grundstücken, welche mit Haltepflichten für xx Jahre und Baupflicht verbunden sind, werden so nicht zum Spekulationsobjekt (nur ein Grundstück pro Familie und Wohnpflicht dort für xx Jahre, sonst Entschädigungszahlung). Und am Ende muss die Stadt rechnen, ob sich die Zersiedlungskosten für Erschließung von EFHs in Randgebieten und dafür Anteil an der Einkommensteuer und Grundsteuer der dortigen Bürger eher lohnen, als dass die Einwohner in die Umlandgemeinden ziehen und dort ihre Steuern zahlen und die Stadt per Pendeln trotzdem nutzen. Auch in 50 Jahren werden die Bannewitzer noch Tagein und Tagaus nach Dresden kommen (knapp 15 Minuten bis zur Frauenkirche/Innenstadt), daran wird sich (im Autofahrerland Deutschland) nichts ändern.
Und wenn mir noch einer erzählt, dass Geschosswohnungsbau ökonomischer als EFH-Siedlungen sind: Tatort gucken am Sonntag ist auch ökonomischer als ins Theater gehen, zuhause kochen ist ökonomischer als im Restaurant essen und Städteurlaub in Pirna ist ökonomischer als in Paris oder Rom - so what?
Lieber den Spatz in der Hand (Leute in geordneten EFH-Siedlungsgebieten in der Stadt in evtl. bereits erschlossenen Lagen) als die Taube auf dem Dach (alle Leute in Geschosswohnungsbau - Ausweichreaktion der Bürger: EFHs in Bannewitz, Kesselsdorf, Radeberg, Heidenau, etc. pp.).
Ansonsten kann ich deinem Beitrag nur zustimmen. Nur, dass die künftigen Verluste großteils nicht von Dresdner getragen werden, ist ein kleiner Trost für alle die, die jetzt (gezwungenermaßen) umziehen müssen. Die aktuellen Preise werden wohl nicht wenige in die Umlandgemeinden ziehen, auch die Leute, welche eigentlich sonst weiter in einer MFH-Wohnung gewohnt hätten. Pirna, Heidenau, Radeberg, etc. haben Kita, Schulen, Gymnasien im Nahbereich und die Eltern kommen trotzdem schnell mit dem Auto nach Dresden für Arbeit, Freizeit und Vergnügen. (Das sind so die Fakten. Bitte nicht damit verwechseln, dass ich dieses Verhalten gut heiße. Die Bürger werden, getrieben vom Preis, schlichtweg so agieren. Mir wäre lieber, wenn die Stadt Einheimischen-Grundstücke in ausreichender Menge und zum Selbstkostenpreis bzw. evtl. sogar subventioniert [um künftige Steuermindereinnahmen zu kompensieren] anbieten würde und die Leute dann eher nach Leubnitz-Neuostra, Niedersedlitz, etc. statt nach Bannewitz oder Heidenau ziehen).