Dresden: Innere Neustadt

  • ^ Herr Funkert Einlassungen lassen befürchten, dass das Wettbewerbsergebnis nicht im Sinne einer historisierenden Wiederbebauung interpretiert werden könnte.


    Warten wir mal den B-Plan-Entwurf ab, der ja im Frühjahr in der ersten Beteiligungsrunde offengelegt werden soll. Als Träger öffentlicher Belange hat das Denkmalamt hierzu durchaus Mitspracherecht, es obliegt dann dem SPA, diese Einwendungen gegen andere Interessen abzuwägen. Ein Pessimist könnte hieraus die Arbeitsteilung ablesen: bringe du, liebes Denkmalamt, Bedenken vor, ich als SPA gewichte diese Bedenken dann entsprechend hoch in der Abwägung. Offenbar bringt man sich für dieses Szenario bereits beiderseitig in Stellung.

  • Der damalige elbseitige Neubau aus DDR-Zeiten ist freigezogen und wird entkernt. Leider vernichtet man (??) wohl die putzigen Erker tec.pp dieses doch besonderen Individualbaus jener Zeit. Zunächst elbseitige Ansichten vom kleinen Park mit Teich. Hat das Denkmalamt hier zureichend "geprüft"?

    Das ist einfach nur grotesk. Offensichtlich für jedermann mit etwas Architektur-Interesse wird hier eines der sehr wenigen denkmalwürdigen DDR-Bauwerke mitsamt ebenso wertvoller Gartengestaltung kaputtgemacht, weil "nicht mehr zeitgemäß". Interessiert niemanden im Denkmalamt.


    Gleichzeitig werden am Neustädter Markt eine Bundesstraße und bis zur Unkenntlichkeit umgebaute Standard-Platten unter Denkmalschutz gestellt, welche zudem noch eine verheerende städtebauliche Wirkung haben (Abschottung des Barockviertels, verlorene Maßstäblichkeit zum Goldenen Reiter, PKW-Dominanz) mit der Folge dort augenfälliger Leerstände.


    Noch bis 13. Februar laufen das Bürgerbegehren und eine Petition gegen diese Tragödie:

    https://www.openpetition.eu/pe…taedter-markt-koenigsufer

  • Hotel Stadt Leipzig - update, bald könnten die Gerüste an der Heinrichstrasse fallen

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  • Neubau Theresienstrasse 16 (gamma immo) - update

    zuletzt Post 945


    Dachbalken sind seit dem letzten Update hinzugekommen ansonsten nicht viel neues.


    Strassenseite

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    Rückseite

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    Königshöfe, Hainstrasse - fertig

    zuletzt Post 939


    Das Projekt ist mittlerweile fertig, die Höfe sind ebenfalls begehbar bzw. man kommt von der Königstraße über die Höfe zur Theresienstraße.

    Sehr schön gemacht wie ich finde und hier mal 2 Bilder der Strassenseite.

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    Neubau Theresienstrasse 3 - fertig

    zuletzt Post 939


    Ebenfalls fertig und fügt sich deutlich besser ein als das Projekt Theresienstraße 7d,e,f.

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    Neubauten Theresienstraße 7d,e,f / Ecke "Hainpark" - update

    zuletzt Post 939


    Bei den hinteren Gebäuden hat man schon die Farbe aufgetragen der vorderste wartet noch.

    Doch leider passt sich der Neubau auch mit seinen Hofbauten nicht ganz so passend an den Altbau Theresienstraße 5 an wie man sich das hätte wünschen können.

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    Alle Bilder von mir.

  • Königshöfe + Palatium, Theresienstrasse-Wallgäßchen - abschliessende Runde durchs ganze Quartier, sehr schön, leider steht fast alles noch leer


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    Priscos erste kleine Passage am Wallgäßchen schließt nun bis zur Theresienstrasse an // es gibt eine Höfe-Transversale durch insg. 4 Riegel

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    Bild: https://rianmafotos.de/abload/11550/p1090037sjchq.jpg   Bild: https://rianmafotos.de/abload/11550/p1090038i2ekz.jpg   Bild: https://rianmafotos.de/abload/11550/p1090039gift7.jpg


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    Zwischenhof mit dem Palatinum (der ehem. Brandversicherungsanstalt links), die Balkone am Palatinum sind riesig, die Terrassen im EG gigantisch.

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    alle fotos elli kny

    Die Strassenfassade des Palatium muß ich noch nachtragen. Das Quertier mit all seinen Wegen und Passagen samt seiner Gestaltung gefällt mir sehr gut.

    Es weist eine hohe Dichte und Enge auf, wirkt aber edel. Wer urbanes Wohnen mag, hat nur noch die Miethöhe als Barriere. Mal sehen wie der Füllprzess laufen wird, da werden wohl eher Zuzügler als Dresdner reinziehen, den Dresdnern ist die Enge wahrscheinlich zu viel des Guten.

  • ^ Ich hab aus Neugierde nach Wohnungen geschaut. Geht hier stramm Richtung 20 Euro warm/m² und die Makler-Firma macht sich noch nicht einmal die Mühe, Fotos der jeweiligen Wohnungen in die Inserate reinzustellen (nur Beispielfotos...).

  • ^^ Nachtrag: Palatium (ehem. Brandversicherungsanstalt) - Sanierung des Altbaus ebenso längst fertig

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    Man müsste noch in das historische Treppenhaus reinschauen, aber das ist für Fremde nicht mehr möglich.

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  • Altbau des BSZ Erich Zeigner - Sanierung - update

    zuletzt Post 914


    Hinten sind jetzt auch Gerüste dran aber große Änderungen sind noch nicht auszumachen hinter den grünen Planen.




    Neubauprojekt Weintraubenstrasse 13 / Ecke Melanchthonstrasse - update

    zuletzt Post 914


    Im Vergleich zum letzten Update ist man hier schon ein gutes Stück aus dem Keller raus.



    Alle Bilder von mir.

  • Ich möchte von der gestrigen Infoveranstaltung der GHND zum Neustädter Markt berichten. Alle Angaben ohne Gewähr, da ich nicht perfekt in der Materie stecke.


    Zuerst berichtete Alexander Matzka vom Gründungsviertel Lübeck, dessen Entwicklung er betreut. Drei Impulse wurden vom Podium als relevant für Dresden identifiziert:


    - Nutzungsmischung und Kleinteiligkeit

    - Gestaltungsleitlinien

    - Möglichkeit privatrechtlicher Verträge mit Investoren bei städtischen Grundstücken


    Es folgte der Vortrag von Baubürgermeister Stephan Kühn, der einen Einblick in die noch laufende Erarbeitung des B-Plan-Entwurfs gab. Ich reichere das mit Infos an, die ich nach der Veranstaltung bei ihm erfragte.


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    (Bernd Albers Architekten, Markierungen von mir)


    Die TG-Zufahrt des Hotel Bilderberg könne unauffällig in die vom Stadtrat 2016 beschlossenen Rekonstruktionen integriert werden. Stephan Kühn sagte, er habe nichts davon gewusst, dass die Einfahrt nach §34 genehmigt wurde und er sei auch „not amused“ gewesen. Sie sei genehmigungsfähig gewesen und deshalb die Genehmigung erteilt worden. Torsten Kulke (GHND) widersprach, denn da schon 2016 der Beschluss, dass ein B-Plan (Nr. 3018) erstellt werde, gefasst worden war, könne man nach seiner Kenntnis nicht mehr so einfach nach §34 bauen. Stephan Kühn wiederholte seine Aussage von der Genehmigungsfähigkeit wortgleich, betonte, er sei 2016 noch nicht im Amt gewesen und der Beschluss da auch noch nicht gefasst worden, worauf T. Kulke erneut wiedersprach. Herr Kühn wirkte in dieser Frage auf mich unsicher.


    Es gab wohl in der Verwaltung (oder beim Denkmalschutz?) den Vorschlag, nicht direkt an das Hotel anzubauen, sondern dort eine „Fuge“, also offenbar eine Lücke vorzusehen. Dies habe nicht überzeugt, da durch diese Fuge keine Sichtbeziehung zur Altstadt gegeben sei. Ganz nebenbei hätte eine solche „Fuge“ eine der beschlossenen Rekonstruktion (das Sonnenwaldische Haus) verhindert.


    Im Beschluss steht: „Dabei sind die im Krieg zerstörten barocken Bürgerhäuser zwischen Bellevue und Blockhaus als Leitbauten so weit wie möglich am historischen Vorbild orientiert zu rekonstruieren, wie dies auch im Wettbewerbsbeitrag des 1. Preisträgers angelegt ist.“ Das bedeutet für mich, dass nicht nur die straßenseitigen Fassaden rekonstruiert werden. Ich weiß nicht genau, auf welche Häuser im Plan das zutrifft. Offenbar nicht auf das Richtung Elbe ragende Gebäude, denn dieses soll gestrichen werden und stattdessen das südlich davon vorgesehene Gartenhaus versetzt werden. Der Grund dafür ist wohl ein rein ästhetischer.


    Ein Fokus wird im B-Plan auf Erhaltung des Baumbestands gelegt. Stadtrat Thilo Wirtz (Linke) hat darauf hingewiesen, dass im Beschluss genau benannt sei, welche Bäume erhaltenswert sind, sodass implizit sei, dass die anderen weichen könnten. Ich habe das in den Unterlagen nicht gefunden, aber vielleicht ist jemand fähiger dazu. Im B-Plan-Entwurf wird stehen, dass die Platanen an der Großen Meißner erhalten bleiben und dafür die Hofgebäude zwei Meter zurückweichen und die Innenhöfe entsprechend kleiner werden. Das sei geprüft und ginge, so Kühn, es würden dann „italienische Höfe“. Die Grundstücke, auf denen die zwei westlichen Hofgebäude vorgesehen sind, gehören der Stadt. Bei anderen ist das Land noch Miteigentümer, auch Private mischen mit (darunter die KIB, welche viel Streit zum Moritzhaus am Neumarkt mit ihrem schlechten Entwurf zu verantworten hatte).

    Auch das U-förmige Gebäude soll mit Rücksicht auf Bäume (und Biergarten) eine andere Form oder Platzierung erhalten, aber so richtig definiert ist das wohl noch nicht.


    Differenzen wurden beim Exnerschen Haus deutlich (grün markiert). Da der Baugrund an dieser Stelle heute höher liege als früher, müsse das Haus in der Höhe gestutzt werden, da es sonst höher wäre als es historisch war. Damit würde es dem Finanzministerium zu große Konkurrenz machen. Das habe der Denkmalschutz gefordert, so Kühn. Herr Wirtz spottete darüber, dass das Exnersche Haus in der Lage sein solle, das große Ministerium zu erdrücken und sagte, darüber sei noch zu reden. Stefan Hertzig wies als Publikumsintervention darauf hin, dass das Exnersche Haus im 19. Jh. aufgestockt wurde und man die Höhe reduzieren könne, indem man es auf den Zustand des 18. Jh. zurückführe. Ist eine Rekonstruktion denn schon beschlossen oder wird das bisher nur gefordert? Mich würde auch interessieren, ob man nicht einfach den Baugrund etwas absenken kann, aber es war nicht möglich, alle Fragen zu stellen, die sich ergeben haben.


    Alle Probleme beim Narrenhäusel seien geklärt, am kniffligsten war die Zufahrt. Diese wird während der Bauarbeiten über die Grundstücke der Stadt (siehe oben) über einen Erschließungsvertrag gewährleistet. Zudem werden die Verträge zwischen Frank Wießner und der Stadt nachverhandelt, da sich die finanziellen Rahmenbedingungen verschlechtert hätten. Ziel der Stadt sei mit ihrem Beschluss ja die Errichtung des Narrenhäusels gewesen und nicht Gewinnerzielung.


    Dass die Große Meißner Straße reduziert wird, ist wohl Konsens, allerdings fehlten die AfD-, FDP- und auch SPD-Vertreter, die das evt. anders sehen. Die Verwaltung wird dem Stadtrat Promenaden- und Boulevard-Lösung zur Wahl stellen. Die Promenade hält Herr Kühn städtebaulich für optimal, die andere Lösung hätte den Vorteil, dass die Gleise nicht verlegt werden müssten. Eine Tunnellösung lehnt er rigoros ab wegen der Unterhaltungskosten von ca. 1 Mio. Euro pro Jahr und der beiden Tunnelzugänge, welche Carola- und Palaisplatz verunstalten würden. Überhaupt müsse diesen Plätzen viel mehr Aufmerksamkeit zuteil werden.


    Ein Großteil der Diskussion drehte sich um die Nordseite des Marktes, dessen weitere Bebauung laut Beschluss „zurückgestellt“ ist. Es ging darum, ob man dort überhaupt genug Fläche für Neubauten hat, ob dies den Bewohnern der Platten zuzumuten wäre, ob dies nicht den Kompromiss gefährde, dass die Modernisten sich auf der Nordseite, die Traditionalisten auf der Südseite austoben könnten. Es war nicht zu erkennen, dass überhaupt jemand von Stadtrat oder Verwaltung dort bauen will, der Denkmalschutz will das schon gar nicht. Man sprach davon, dies sei ein Thema für „künftige Generationen“.


    Kurz angeschnitten wurden die Nutzungen, über die man sich noch Gedanken machen müsse. Auf den städtischen Grundstücken würden Gemeinschaftsnutzungen bevorzugt, etwa die Rückkehr der Akademie der Künste an den Neustädter Markt.


    Nach der Veranstaltung habe ich Stephan Kühn noch auf das Thema Denkmalschutz angesprochen. Er meinte, für den B-Plan sei es kein Problem, dass noch keine Denkmalpflegerische Zielstellung vorliege, da sich der Denkmalschutz Neustädter Markt nur bis zur Nordgrenze des Königsufers erstrecke. Der Denkmalschutz, der natürlich trotzdem Mitspracherecht in diesem sensiblen Bereich hat, habe o. g. Knackpunkte angesprochen, da sei man aber im konstruktiven Dialog. Von mehreren Teilnehmern wurde gesagt, dass sich Alf Furkert sehr kompromissbereit zeige und ein Schutzstatus „keine Veränderungssperre“ bedeute. Herr Kulke zweifelte dies an.


    Mario Schmidt, Stadtrat (CDU) hat sich in der Debatte nicht zu Wort gemeldet, daher blieb seine Meinung zu diversen Themen außen vor.


    Viele Fragen auf dem Podium richteten sich an Stephan Kühn. Einige Stadträte machten deutlich, dass sie sich nicht genug informiert und von der Verwaltung oft auch nicht ernst genommen fühlen. Der Entwurf ist aktuell im „Gremienumlauf“, der Bauausschuss ist dabei noch nicht beteiligt. Auch Herr Kühn wirkte in einigen Fragen nicht voll informiert oder wollte nichts preisgeben. Er hat aber m. E. auffallend sachlich und ausgewogen referiert, seine Argumente fand ich durchweg nachvollziehbar. Leider war sein Vortrag, der ja am spannendsten war, sehr knapp gehalten. Ich hatte den Eindruck, dass die Folien absichtlich nur kurz gezeigt wurden, aber vielleicht kann man das im Mitschnitt auf Youtube noch einmal genauer ansehen. Man muss auch bedenken, dass eben einige Fragen noch ungeklärt sind, deshalb geht der B-Plan-Entwurf ja erst im Herbst an Stadträte und Öffentlichkeit.


    Nach der Veranstaltung hat sich Herr Kühn noch viel Zeit für meine Fragen genommen. Ich weiß nicht, ob ich auch davon beeinflusst bin, dass er ein sehr einnehmender und charmanter Mann ist, aber ich war begeistert von ihm. ;) Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass einige der genannten Lösungsvorschläge, die vermutlich im B-Plan gemacht werden, noch von den Stadträten zurechtgerückt werden.


    Punkt 2 des Stadtratsbeschlusses von 2016 lautete: „Nutzungsarten und Architekturen sind in Qualifizierungsverfahren unter Beteiligung der Öffentlichkeit zu konkretisieren.“ Es wurde zugesagt, dass es mit Offenlage des B-Plan-Entwurfs zumindest eine Informationsveranstaltung gibt.

  • Kleiner Rundgang zum Thema Neustädter Markt, vom Japanischen Palais kommend:


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    Die Lücke zwischen Blockhaus von Longuelune und dem barock stilisierten Hotel Bellevue mit dem originalen Mittelteil von George Bähr und Pöppelmann soll mit Rekonstruktionen der einst ebenfalls großartigen barocken Bürgerhäuser bestückt werden:


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    Landeskonservator Alf Furkert sieht in barocken Rekonstruktion nicht "die richtige Antwort", weil "keine Entsprechung gegenüber sowie rechts und links" vorhanden sei.

    https://www.saechsische.de/dre…igsufer-5784664-plus.html


    Nun, was rechts und links steht, seht ihr oben selbst. Gegenüber stehen aus der Barockzeit Goldener Reiter und zwei Nymphenbrunnen sowie die DDR-Platten, die laut Pressemitteilung von Furkerts Denkmalpflege den "barocken Duktus der Hauptstraße neu interpretieren". Alles barock also, da passen die vom Stadtrat beschlossenen Rekos doch hervorragend.


    Leider kippt die eilig gebaute Tiefgarageneinfahrt Wasser in den Wein. Ich finde, dagegen hätte der Denkmalschutz intervenieren sollen, die Stadtverwaltung hätte ihn anfragen sollen, ob die Einfahrt die Kulturdenkmale in der Umgebung stört, da es dafür ja keine Entsprechung rechts, links oder gegenüber gibt.

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    Hier der barocke Duktus des "Neustädter Markts als Schmuckplatz", der die "Altstadt als vierte Platzseite" einbezieht und eine "hohe Verweilqualität aufweist":


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    Leider war trotz schönstem Sommerabends am Samstag gerade keine Menschenseele vor Ort. Man verweilte dann doch lieber auf den nahegelegenen Elbwiesen.


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    Die "Geste" der "sich weit nach außen öffnenden Flügel" ist leider vor allem auf Luftbildern zu erkennen. Vor Ort präsentiert sich ein Sperr-Riegel, der die Fußgängerströme auf die Hauptstraße (Bildmitte) kanalisiert.


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    Da nützt es meines Erachtens auch nichts, wie auf der gestrigen Veranstaltung geschehen, zu diskutieren, ob man den Durchgang zum Barockviertel nach oben hin vergrößern soll, wodurch sechs Sozialwohnungen wegfielen oder diesen aufhübscht. Stephan Kühn erwähnte mir gegenüber sogar, dass mal der Vorschlag gemacht wurde, am Durchgang zwei Herkulesfiguren zu platzieren (was wohl Herr Furkert davon hielte...). So oder so werden Passanten diesen Durchgang am Rand des riesigen Platzes, versteckt hinter Bäumen, nicht wahrnehmen. Dazu müsste man den Platz grundlegend umgestalten und von der Fixierung auf die Hauptstraße zu einer Zwei- oder der alten Dreistrahligkeit der Wegebeziehungen gelangen.


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    Der Platz mag gut gemeint sein und die Kracht-Brunnen mit den Beeten ganz hübsch, aber das Gesamtbild ist verheerend. Wie man es so macht, dass es auch 40 Jahre später hervorragend funktioniert, zeigt die Kolonnadenstraße von 1983-89 in Leipzig. Dort stimmen Einbettung, Maßstäblichkeit und Architektur. Das hat man in den 70ern noch nicht zustandebringen können und noch herumprobiert. Kann man natürlich heute museal finden, aber ein Stadtraum an zentraler Stelle sollte ja vielleicht auch funktional und lebensnah sein.


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    Blick hinter den Arm des östlichen Riegels. Da es hier kein Barockviertel gibt, ist der Ort noch leergefegter. Im Zentrum der ramponierte Blütenbrunnen.


    Blickrichtung Jägerhof:


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    Gegenüber die "großen, ausgewachsenen Platanen", für welche die neue Bebauung um 2 Meter eingekürzt wird. Ich freue mich, dass in Dresden bei Bauvorhaben so viel Rücksicht auf Baumbestand genommen wird, das kenne ich aus Leipzig nicht. Ist das in Dresden überall so?


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    Die beiden westlichen Bäume der Reihe sind etwas größer als die anderen:


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    Zitierte Pressemitteilung des Landesamts für Denkmalpflege von 2021:

    https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/253168


    Wäre ja mal schön zu wissen, welche konkreten Bestandteile des Denkmals in welcher Form schützenswert sind. Dann könnte man die Fläche vielleicht gärtnerisch und mit neuen Bodenbelägen so umgestalten, dass das eigentlich Interessante in der Gegend, nämlich das Barockviertel, stärker frequentiert wird.


    Ich bin mir sehr sicher, dass die Plattenbauten in ein, zwei Generationen, also in 30-60 Jahren abgerissen oder zumindest noch stärker modifiziert und perforiert werden. Die beiden gärtnerischen Bereiche um die Kracht-Brunnen werden ihre Qualität dann auch besser unter Beweis stellen können.

  • Ach ja, hier noch das Königsufer vom Terrassenufer aus gesehen. Man erkennt gut die Bodenerhöhung, wegen der das Exnersche Haus neben dem Finanzministerium eingekürzt werden soll. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass dieses so hoch war, dass es das riesige Finanzministerium dominieren könnte:


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    Die Bedeutung der kommenden Rekonstruktionen zwischen Bellevue und Blockhaus sowie des Narrenhäusels am Brückenkopf der Augustusbrücke wird enorm sein. Ich freue mich darauf!


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  • Ich bezweifle etwas die Standfestigkeit und landchaftspflegerische Situation der Platanen entlang der Straße. Sie stehen relativ dicht beieinander, wenn man bedenkt, welche Ausmaße diese Bäume erreichen können. Nicht wenige davon stehen schräg zum Straßenraum und damit bei Wuchszunahme in den Oberleitungsbereich reichend. In wieweit die (wie ich finde, furchtbaren, hässlichen, Barrien schaffenden, ausgrenzenden) Waschbetonkästen an der Standfestigkeit Teil haben, sei auch zu klären. Denn so defekt und verschoben die den Anschein haben, werden sie im Zuge einer Bearbeitung der Straße ja mit saniert/abgebaut werden müssen.


    Ich glaube da besteht in diesem Thema noch Änderungsbedarf an den Wunschvorstellungen einer kompletten Erhaltung. Spätestens wenn entschieden wurde, ob Boulevard oder Promenade verwirklicht wird.


    Wurde eigentlich was zu Stadtreliefs vom ehemaligen Tunneleingang gesagt?

  • Wenn zu den Reliefs etwas gesagt wurde, dann nur am Rande. Ich kann mich nur erinnern, dass Müll und Graffitti an der Stelle beklagt wurden.


    Das wird sicher saniert, spätestens sobald die Bebauung startet, anders ist es ja nicht denkbar.

  • Barockhaus "Die Regierung", Gr. Meißner Straße 15 - seit ner Woche mit Gerüst, wohl Fassadenarbeiten (?)


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  • Blockhaus: Der Radweg ist jetzt freigegeben und ausgeschildert (von der Augustusbrücke ums Blockhaus herum zum Elberadweg, also nicht zwischen Brücke und Blockhaus).

  • Blockhaus - mal ein Eindruck von der infolge des Umbaus ebenso erneuerten Abendbeleuchtung

    Groß anders ist es mE nicht, aber die Elbseite erhielt mehr Strahler. Daher wirkt es elbseitig heller und flächiger beleuchtet als zuvor.

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    ^ sind die Arkaden denn immer beleuchtet, oder war dies nur zum Stadtfestwochenende so?

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    Beifang heute abend: die kölner Online-Übersetzer-Firma DeepL feiert im Bellevue mit geladenen Mitarbeitern aus allerlei Ländern und lässt den Hotelgarten bunt illuminieren.

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    alle fotos elli kny

  • Vorentwurf B-Plan Königsufer - ist nun im Gremiendurchlauf


    Bebauungsplan Nr. 3018, Dresden – Innere Neustadt Nr. 9, Königsufer - Ratsinfo V2307/23, pdf-Direktlink zum Rechtsplan.


    Offenbar soll der Gehweg auf Terrassenhöhe (mit Bänken) wegfallen und zur Grünfläche werden.

    Leider führt die politische Beschlußlage, die Gebäudezeile nur bis "halbe Tiefe des Finanzministeriums" vorzugeben, zu einer gequetschten Anordnung.

    Ich hätte es weniger ideologisch gesehen und die Bauten etwas tiefer gezogen, zumal später ja der Platanenbogen sowieso zu erhalten war und die Bauten gemäß dem Bogen der Köpckestrasse abzurücken waren. Ferner scheint es, als wolle man alle großen Bäume des Wohnmobil-Parkplatzes partout erhalten, was ich ebenso für ideologisch überzogen halte (nur meine Meinung). Ohne zwei jener Bäume könnte man schonmal ca. 8m tiefer bauen.

    Ansonsten ist eine "Billigung der Vorentwurfsplanung" qua Beschluß dann die Fixierung auf alles Grundsätzliche und teils schon ins Detail.

    Also wer noch was rüffeln mag, der/ die sollte hernach die "frühzeitige Beteiligung" nutzen.