Bzgl. der Verkehrsproblematik sehe ich die Probleme ausschließlich beim Status Quo - die Verbindung ist wegen ihrer in Zukunft hinfälligen Widmung als Bundesstraße derzeit von Bedeutung und führt fast ausschließlich Durchgangsverkehr, v.a. aus Richtung Leipziger Straße und Hansastraße in Richtung linkselbischer östlicher Stadtteile. Verkehre aus Richtung Hansastraße können großräumig umgeleitet werden, z.B. über Stauffenbergallee und Waldschlößchenbrücke. Das wurde auch gestern in der Veranstaltung der GHND wieder erwähnt. Der Verkehr aus Richtung Leipziger Straße kann z.B. über Anton- und Albertstraße, bzw. Glacis-/Hoyerswerdaer Straße zu den Elbbrücken umgeleitet werden. Somit bleibt auf der Großen Meißner und Köpckestraße nur noch sehr geringer Zielverkehr ins Barockviertel und zur Sarrasanistraße, da Hauptstraße und Augustusbrücke ja für den MIV gesperrt sind.
Ich bezweifle, dass die derzeitige Verkehrsdichte viel damit zu tun hat, dass das momentan eine Bundesstraße ist; m.E. dürfte der größte Teil des Verkehrs im Stadtgebiet "versickern" (ähnlich sehe ich das bezüglich Rückbau der St. Petersburger). So lange der MIV nicht deutlich zurückgeht (was ich nicht erkennen kann), werden leistungsfähige Verkehrsadern und -knotenpunkte benötigt.
Was die von Dir angesprochenen Umleitungen angeht: Die Kreuzung Stauffenbergallee/Königsbrücker ist jetzt bereits ein neuralgischer Punkt. Die Antonstraße und insbesondere der Albertplatz werden sich über zusätzlichen Verkehr ganz besonders freuen. Von der Glacisstr. möchte ich in diesem Zusammenhang gar nicht reden.
Der Verkehr wird jedenfalls nicht verschwinden; und ich halte es durchaus für opportun, um diese Verkehrsströme "herumzuplanen". Es nutzt doch keinem, ein hunderte Jahre altes Verkehrsnetz als Maßstab zu nehmen und die erheblich gewachsene Mobilität außer Acht zu lassen. Ganz gleich, wie wir den bestehenden Verkehr versuchen umzuleiten: Es wird an einer anderen Stelle ein Problem auftauchen.
Dennoch führt die Straße laut dem vortragenden Planer aus Ulm ca. 16000 Fahrzeuge pro Tag, was nicht wenig ist.
Ich mache mal eine Überschlagsrechnung; Korrekturen sind gern willkommen.
Da sich die 16000 Fahrzeuge sicherlich nicht gleichmäßig auf 24 Stunden aufteilen, setze ich nur 20 Stunden an. Das ergäbe 800 Fahrzeuge pro Stunde bzw. 400 pro Fahrtrichtung (ich gehe mal davon aus, dass sich die Zahl 16000 auf die Gesamtzahl in beiden Fahrtrichtungen bezieht).
Pro Minute wären das 6,7 Fahrzeuge; also rund jede 10 Sekunden eins pro Fahrtrichtung.
20 km/h ergibt rund 330 m/min.
Vom Palaisplatz bis zum Carolaplatz sind es rund 900 m; ein Fahrzeug wäre also im Idealfall auf dieser Strecke rund 2:45 Minuten unterwegs. Dabei betrüge der Abstand zwischen den Fahrzeugen rund 30 m, wenn alles gleichmäßig verteilt wäre; da es aber nach wie vor Ampeln am Palaisplatz und Carolaplatz geben würde, kämen die Fahrzeuge immer noch in Pulks.
Mir will sich ein echter Vorteil gegenüber den aktuellen Situation nicht recht erschließen.