Dresden: Innere Neustadt

  • ^ Schönes Video zur Frauenkirche, allerdings ist es der falsche Thread.


    Die Frauenkirche steht nicht in der Neustadt, sondern in der Altstadt. Der Neumarkt inklusive Frauenkirche befindet sich auf der anderen Seite der Elbe. Vermutlich hast du die Begriffe "Neumarkt" und "Neustadt" miteinander verwechselt.

  • Neubau-Flügel am Pflegeheim "Schwanenhaus", Holzhofgasse 8-10 - bald fertig, zuletzt #753

    Ostflügel

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    Bild: https://rianmafotos.de/abload/11550/p13805250ukll.jpg   Bild: https://rianmafotos.de/abload/11550/p1380527cljt7.jpg


    Westflügel

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    Blick zum Westflügel vom Bestandsflachbau (Eingangsbereich) im bisherigen Zufahrtshof. Vielleicht wird man dereinst den Flachbau tilgen, ersetzen oder einen gesamten Innenhof bilden durch Schliessung des Quartiers zur Straße.


    Große Fortschritte gibts auch am Ruinenhaus Wolfsgasse: es wurde nicht nur ein Gründach mittels Baunetz markiert, sondern es beginnt sich tatsächlich ein vorbildlicher Dachwald zu etablieren... :D Die seit Jahren offenen Fensterhöhlen dürften zudem (u.U. geschützten) Flugwesen Obdach wie Brutstatt geben, sodaß uns hoffentlich dieses Objekt der Stadtnatur eingedenk des Biodiversitäts-Benefit noch lange erfreuen darf.

    Bild: https://rianmafotos.de/abload/11550/p1380531i3jm4.jpg

    alle fotos ich

  • Hallo an alle!


    Heute ist auf sächsische.de zu lesen, dass der Neustädtermarkt "Denkmalschutz-Status" erhalten hätte (Bezahlschranke):

    https://www.saechsische.de/dre…igsufer-5462104-plus.html


    "Inzwischen gibt es aber einen neuen Sachstand: Der Neustädter Markt hat den Denkmalschutzstatus erhalten. Nun muss das Stadtplanungsamt prüfen, inwieweit die Planungsziele des Wettbewerbsergebnisses zum Königsufer und zum Neustädter Markt mit dem Denkmalschutzstatus ihre Gültigkeit behalten können."


    Kann das jemand verifizieren oder genaueres dazu sagen? Mich würde sehr interessieren, was da konkret unter Schutz gestellt wurde.

  • Die Denkmalliste des LfD (Objektnummer 09307155) sagt dazu folgendes (Hervorhebung durch mich):

    Zitat

    Sachgesamtheit Neustädter Markt (Platz- und Straßenanlage mit Platzwänden, Grünanlagen, Kleinarchitekturen, Denkmal und Mobilar) mit folgenden Einzeldenkmalen: Reiterdenkmal August des Starken (siehe Einzeldenkmalliste - Neustädter Markt, Obj. 09216862), zwei Brunnenanlagen (siehe Einzeldenkmalliste - Neustädter Markt, Obj. 09306851), zwei Eckbrunnen, sog. Nymphenbrunnen (siehe Einzeldenkmalliste - Neustädter Markt, Obj. 09214235), zwei Fahnenmasten (siehe Einzeldenkmalliste - Neustädter Markt, Obj. 09216863), acht barocken Figuren (derzeit im städtischen Lapidarium ehemalige Zionskirche untergestellt, 02.03.2017) und zwei Vasen (siehe Einzeldenkmalliste - Hauptstraße, Obj. 09214192), Fragment aus der Trümmerbergung, Portal (siehe Einzeldenkmalliste - Hauptstraße 1, Obj. 09214291), Kellergewölbe des Neustädter Rathauses (siehe Einzeldenkmalliste - Hauptstraße 1, Obj. 09216935), Fragmente aus der Trümmerbergung, Friese, Schlusssteine und Wappen (siehe Einzeldenkmalliste - Neustädter Markt, Obj. 09216859), acht Wohnhäuser (siehe Einzeldenkmalliste - Hauptstraße 9 - Obj. 09214194, Hauptstraße 11 - Obj. 09214195, Hauptstraße 13 - Obj. 09214196, Hauptstraße 15 - Obj. 09214197, Hauptstraße 17 - Obj. 09214198, Hauptstraße 19 - Obj. 09214199, Hauptstraße 21 - Obj. 09214200), Wohnhaus (siehe Einzeldenkmalliste - Obergraben 2, Obj. 09214251) und Schmuckplatz mit Brunnen »Blütenbaum« und Strukturwand/Betonformsteinwand (siehe Einzeldenkmalliste - Köpckestraße, Obj. 09306272) sowie folgenden Sachgesamtheitsteilen: Hauptstraße 1, 1a, 3, 3a, 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24, 26, 28, 30, 32, 34 und Neustädter Markt 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 11, 13 , den Straßenfläche von Köpckestraße und Großer Meißner Straße sowie den Flächen an den Rückseiten der Häuserzeilen an Hauptstraße und der; bemerkenswerte Freiflächengestaltung und städtebauliche Figur, gartenkünstlerisch und städtebaulich von Bedeutung

    Das Objekt wurde noch nicht kartiert und die Beschreibung scheint unvollständig zu sein. Jedenfalls umfasst das fast alle Plattenbauten am Neustädter Markt und wahrscheinlich die gesamte Platz- und Straßenfläche bis zur gegenüberliegenden Bebauung (siehe Stadtplan).

  • Vielen Dank!


    Eine kurze Nachfrage, falls es jmd. beantworten kann: sind damit auch die Straßenräume ("Straßenfläche von Köpckestraße und Großer Meißner Straße") - also Straßenbreite etc. - als solches geschützt und nun schwerer veränderbar?

  • Mir schleierhaft, was daran schutzwürdig sein soll. In jedem Fall ist es eine Katastrophe für den Neustädter Markt und für Dresden.

  • Eine solche Entscheidung nach den Anträgen des Stadtrates, dort endlich den Platz angemessen neu zu bebauuen, nach den vielen Bürgerbeteiligungsrunden ist absolut unfassbar.


    Über Jahrzehnte wird uns diese krasse Fehlentscheidung jetzt stadtpolitisch am Bein kleben. Bei diesem Timing kann man schon nicht mehr von einem Geschmäckle sprechen - man muss diese Entscheidung klar als politische Rache einer linksliberalen Bohème an der widerspenstigen Dresdner Stadtbevölkerungsmehrheit benennen.


    Nach dem Sachsenbad das zweite Indiz, dass die Bürgermeinung - auch bei noch so ausgetüftelten Beteiligungsverfahren - im Zweifel einfach ignoriert wird.

  • Vielen Dank!


    Eine kurze Nachfrage, falls es jmd. beantworten kann: sind damit auch die Straßenräume ("Straßenfläche von Köpckestraße und Großer Meißner Straße") - also Straßenbreite etc. - als solches geschützt und nun schwerer veränderbar?

    Ich vermute - oder hoffe - dass diese Festlegung nur sicherstellen soll, dass diese Flächen unbebaut bleiben. Damit man dieser großartigen DDR-Bebauung auch den nötigen "Freiraum" bietet *hust*


    Ansonsten kann ich mich den Vorrednern nur anschließen. Dass die Bebauung hier teilweise zur Disposition steht, ist doch nicht neu, sondern seit vielen Jahren in diversen Rahmenplänen verankert. Spätestens da hätte doch der Denkmalschutz aktiv werden müssen und das Gebiet überprüfen. Dann hätte man sich wenigstens diese aufwändige Bürgerbeteiligung sparen können. Aber ausgerechnet jetzt damit um die Ecke zu kommen, lässt das Ganze zur reinsten Farce verkommen.

  • Es ist in der Tat ein äußerst ungünstiger Zeitpunkt dafür gewählt worden. Auf DNN gibt es heute einen weiteren Artikel (Bezahlschranke)


    Neben Ausführungen der Stadtpolitik (Klepsch/Kühn), zum Prüfungsprozess etc., kommt das Landesamt für Denkmalschutz zu Wort:


    "'Es überlagern sich zwei städtebauliche Freiraumfiguren: die Hauptstraße als Boulevard und der Neustädter Markt als Schmuckplatz.' Dazu gehöre die Einbeziehung der Silhouette der Altstadt als vierte Platzseite."


    Nimmt man den letzten Satz ernst, wäre selbst eine Bebauung der Südseite gar nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Zwar soll m.W. bei der Umsetzung der Ergebnisse des städtebaulichen Wettbewerbs auf Sichtbeziehungen zur Altstadt Rücksicht genommen werden, aber ob das hier reicht, wird man sehen müssen.


    Insgesamt eine ziemlich ärgerliche Entwicklung.

  • Bei diesem Timing kann man schon nicht mehr von einem Geschmäckle sprechen - man muss diese Entscheidung klar als politische Rache einer linksliberalen Bohème an der widerspenstigen Dresdner Stadtbevölkerungsmehrheit benennen.


    Dient die "linksliberale Bohème" hier als Schimpfwort oder wie? Muss hier gleich wieder der Kulturkampf ausgerufen werden? Davon lese ich im Konkurrenzforum leider schon genug, es wäre schön, hier von dieser Art Polemik verschont zu bleiben.


    Ansonsten kann ich der Entscheidung zum Denkmalschutz des Ensembles auch nicht viel abgewinnen, zumal die westliche Häuserzeile seit der Modernisierung in Schießschartenoptik nur noch wenig mit dem ursprünglichen Erscheinungsbild gemein hat. Ich würde mir wünschen (und denke das funktioniert trotz Unter-Schutz-Stellung), dass die südliche Platzkante gemäß dem Wettbewerb bebaut und die Köpckestraße verengt wird. Es wird ein neues Raumgefühl entstehen und man wird sehen, ob das Platten-Ensemble nicht doch mittel- oder langfristig ersetzt werden kann.

  • Tag24 und die SZ berichten ebenso.


    Bei Tag24 geht es unter anderem auch um die Große Meißner: "Der Bauexperte der Grünen im Stadtrat, Thomas Löser (49): "Es ist gut, das der Markt als Gesamtheit geschützt ist. Damit kann aber nicht gemeint sein, dass die Straßen in der aktuellen Breite erhalten bleiben müssen."

  • Hier noch die Mitteilung des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen (LfD). Wenn das Thema politisch wird, dann sollte hinterfragt werden, wann und aus welchem Anlass die Stadtverwaltung (!) die Prüfung der Denkmalwürdigkeit in Auftrag gegeben hat. Im Zusammenhang mit der Bürgerbeteiligung und dem Wettbewerb und angesichts anderer Entscheidungen und Verhaltensweisen der Stadtverwaltung (Sachsenbad, Narrenhäusel, Verwaltungszentrum) wäre mal eine Klärung der Position der Verwaltung im Bezug auf Bürgermeinungen und Ziele im Städtebau notwendig.


    Die fachliche Einschätzung des LfD im Bezug auf den Neustädter Markt erscheint mir zudem einseitig und zumindest diskussionswürdig. Die Begründung übernimmt so gut wie alle Ansichten der Befürworter (siehe Positionsbestimmung der Bürgerinitiative "Neustädter Freiheit") und lässt gegenteilige Argumente (z.B. Gutachten Stephan/Magirius/Hertzig) außen vor.

  • Die Bilder ^ zeigen gut warum das ganze, zumindest in meinen Augen, kein Denkmalschutzcharackter hat.

    Eine einfache und funktionale Architektur welche als Gegenüber zum grandiosen Canaletto Blick doch einfach nur ein Schlag ins Gesicht ist.



    Dieser Plattenbautyp steht in ganz Dresden, es wurden schon unzählige dieser Blöcke abgerissen, aber hier an so prominenter Stelle stellt man ihn unter Schutz!?

    Das ganze Gebiet wird seit Jahrzehnten nur zögerlich angenommen, Touristen verlaufen sich auch nur selten hier her.

    Ebenfalls hat man die Bauten wie auch die Platzanlage die letzten Jahrzehnte vernachlässigt.

    Ein Denkmalschutzwürdiger Platz an dem eine 4 spurige Strasse mit dazu einhergehender Abgasbelastung entlang führt!?


    Also für mich ist das ganze sehr sehr unverständlich.

    Statt hier ein 2tes Neumarkt Projekt zu starten welches im ersten Durchlauf doch sehr gute Ergbnisse erzielt hat in Bezug auf Akzeptanz durch die Bevölkerung wie auch die Touristen, ebenfalls sehr wichtig für die Tourismus Industrie selbst ist und damit natürlich am Ende auch mehr Einnahmen generiert hat. Setzt man jetzt etwas unter Schutz was nie funktioniert hat!?


    Ich finde das sehr traurig und bin auch sauer über diese Entscheidung.

    Man hätte hier soviel machen können, aber es scheint wichtiger zu sein das genügend Autofahrer auch die nächste Jahrzehne dort entlang fahren können um den Blick zur Altstadt genießen zu können. Aber wenn stören schon ein paar Abgase die von den Leuten am Platz eingeatmet werden. Und da die Fassaden eh schon grau sind kann es diesbezüglich wenigstens nicht schlimmer werden.

  • Saniert wie unsaniert sehen diese Platten übelst aus, als wäre man in der tiefsten Sovjetunion gestrandet. Dass die graue Platte da links nach der Sanierung überhaupt nichts mehr vom Original hat, macht den Schutz noch irrwitziger. Aber mit objektiven Maßstäben muss man da wahrscheinlich nicht anfangen, solche Entscheidungen gehen meistens auf die Wünsche einiger weniger Personen zurück. Dresden ist halt noch mit vielen "Altlasten" gestraft.

  • Dresden ist halt noch mit vielen "Altlasten" gestraft.

    Die Bezeichnung der Historismus-Fans als "Altlasten", mag ja passend und naheliegend sein, hat aber doch einen problematischen Unterton. Ach, die hattest Du gar nicht gemeint?


    Ich glaube, hier müssen mal ein paar Dinge klargestellt werden. Denkmalschutz bedeutet nicht, dass einem bestimmte Dinge gefallen oder dass sie politisch opportun sein müssen (siehe: Denkmalschutz für NS-Gebäude); es bedeutet, dass die Schutzobjekte für die besagte Zeit relevant sind. Ist der Neustädter Markt ein relevantes Beispiel für den Nachkriegs-Wiederaufbau? Auf jeden Fall.


    Was die Verkehrssituation angeht: So lange es kein tragfähiges Konzept gibt, die Verkehrsströme sinnvoll umzuleiten, werden wir um derartige "Schneisen" leider nicht herumkommen. Am Neustädter Bahnhof bündeln sich Großenhainer Str. und Hansastr. (dann als Hainstr. in der Inneren Neustadt); am Palaisplatz kommt hier noch die Leipziger Str. dazu. Das sind Hauptachsen, die den gesamten Verkehr aus Nordwest heranführen; und erhebliche Teile dieses Verkehrs wollen in die Altstadt. Die Hansastr. und die Hainstr. sind vierspurig, und das nicht ohne Grund.

    So lange dort kein tragfähiges (!) Konzept vorliegt, wie man diese Verkehrsströme anderweitig aufteilt oder vermeidet (hah!), sehe ich keine sinnvolle Methode, dort zu einem Rückbau zu kommen. Wir leben nicht mehr im 19. Jhd.; die Mobilität ist heutzutage eine andere, und ich bin definitiv nicht bereit, das aufzugeben.


    Was die Idee eines "2. Neumarkt"-Projektes angeht: Der Neumarkt stand/steht und fällt mit der Frauenkirche. Mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen.

  • Das Denkmalobjekt wurde erneut geändert, aus

    bemerkenswerte Freiflächengestaltung und städtebauliche Figur, gartenkünstlerisch und städtebaulich von Bedeutung

    wurde nun (Hervorhebung neuer Ausführungen durch mich)

    bemerkenswerte städtebauliche Figur und Planung sowie Freiflächengestaltung, geschichtlich, genauer ortsgeschichtlich und gartengeschichtlich, städtebaulich sowie künstlerisch, vor allem gartenkünstlerisch von Bedeutung

    Außerdem wurden nun auch die Gebäude Neustädter Markt 10 und 12 hinzugefügt, die bisher nicht genannt wurden.


    Wie es scheint, ist sich das Landesamt für Denkmalpflege nicht einmal selbst sicher, warum der Neustädter Markt, und was genau, nun unter Denkmalschutz stehen soll. Auf einmal ist nicht mehr nur die städtebauliche Figur und die Gartenkunst bemerkens- und schützenswert (was wohl fachlich sehr diskutabel ist), sondern nun auch die Planung an sich und die geschichtliche Komponente, welche allerdings bisher völlig in der Begründung gefehlt hatte, und zu der es reichlich Gegenmeinungen gibt, die jedoch offensichtlich nicht berücksichtigt worden sind.


    In der Veranstaltung der GHND am gestrigen Samstag hat Axel Wittstock vom Stadtplanungsamt eine Karte mit dem Umgriff der Sachgesamtheit Neustädter Markt gezeigt, die nun tatsächlich die gesamte Fläche inkl. Straßen bis an die Gebäudekanten von Hotel Bellevue und Blockhaus beinhaltet, bzw. östlich der Augustusbrücke sogar bis auf die Grundstücke am Königsufer reicht.

    Ist der Neustädter Markt ein relevantes Beispiel für den Nachkriegs-Wiederaufbau? Auf jeden Fall.

    Genau das war bisher nicht Teil der Begründung, die Unterschutzstellung wurde zunächst ausschließlich mit der städtebaulichen und gartenkünstlerischen Bedeutung begründet, was nun nicht unbedingt "auf jeden Fall" so gesehen werden muss.


    Bzgl. der Verkehrsproblematik sehe ich die Probleme ausschließlich beim Status Quo - die Verbindung ist wegen ihrer in Zukunft hinfälligen Widmung als Bundesstraße derzeit von Bedeutung und führt fast ausschließlich Durchgangsverkehr, v.a. aus Richtung Leipziger Straße und Hansastraße in Richtung linkselbischer östlicher Stadtteile. Verkehre aus Richtung Hansastraße können großräumig umgeleitet werden, z.B. über Stauffenbergallee und Waldschlößchenbrücke. Das wurde auch gestern in der Veranstaltung der GHND wieder erwähnt. Der Verkehr aus Richtung Leipziger Straße kann z.B. über Anton- und Albertstraße, bzw. Glacis-/Hoyerswerdaer Straße zu den Elbbrücken umgeleitet werden. Somit bleibt auf der Großen Meißner und Köpckestraße nur noch sehr geringer Zielverkehr ins Barockviertel und zur Sarrasanistraße, da Hauptstraße und Augustusbrücke ja für den MIV gesperrt sind.


    Das in der GHND-Veranstaltung vorgestellte Beispiel der Neuen Mitte Ulm könnte für diesen Bereich ein Vorbild sein. Dort wurde durch Flächengestaltung und -Bebauung eine vierspurige Schneise (22-33T Fahrzeuge pro Tag) in eine Art "Shared Space" umgewandelt, in dem alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt agieren und der MIV durch Tempo 20 nicht mehr bevorrechtigt wird (ähnlich Wilsdruffer Straße). Sogar ÖPNV ist in solchen Bereichen kein Problem. Dennoch führt die Straße laut dem vortragenden Planer aus Ulm ca. 16000 Fahrzeuge pro Tag, was nicht wenig ist. Die Prognosen von 25-30T Fahrzeugen pro Tag am Neustädter Markt gehen schließlich von Status Quo aus, der bei Stadtplanung nicht die oberste Prämisse sein sollte. Vielmehr sollte der MIV sich als ein gleichberechtigter Teil in den Planungen wiederfinden, nicht als Ausgangspunkt.