Moscheebau (Diskussion, Planung und Bau)

  • @ DrZott
    Hier im Forum wird alles disutiert, klar.
    Mit der Hauptkritikpunkt aber, den man auch aus der Bevölkerung heraushört, ist meines Erachtens eben diese mangelhafte "Eingliederung".
    Für mich ist der Baukörper der erwarteten Moschee schon mit einem Stadthaus vergleichbar. Da regt sich aber eben selten wirklich ein Anwohner in der Öffentlichkeit drüber auf.
    Meine Vermutung ist also, dass hier eigentliche Kritikpunkte aus der Bevölkerung mit diesem Argument überdeckt werden. Gut möglich, dass das nicht voll der Wahrheit entspricht, mir ist das in diesem Zusammenhang nur sehr aufgefallen.


    Persönlich teile ich Cowboys Meinung, aber das ist eine andere Sache.

  • Ich würde sogar noch weiter gehen. In vielen Teilen von Politik & Bevölkerung wird die Moschee mit allen möglichen Gründen abgelehnt - den Grund einer beim Projekt fehlenden Blockrandbebauung bemüht man dabei nicht einmal.
    Ich erlaube mir hier lediglich, die Lösung "Gartenlaube mit Minarett" für zweitklassig zu halten anhand der theoretischen Möglichkeit, dort mehr Baumasse zu realisieren.
    @ Cowboy: natürlich gibt es vor Ort keine einheitliche Bebauung. Aber das ist ja kein zwingender Grund eine Wiederherstellung geschlossener Blockrandstrukturen von vornherein auszuschließen.

  • ^
    Die Al-Rahman Moschee hat bei der Stadt Leipzig eine Bauvoranfrage für zwei - man halte sich fest - 50 (!) m hohe Minarette gestellt. Sähe sicher komisch aus, die Moschee residiert bekanntlich in einem unsanierten Plattenbau in der Roscherstraße und wird vom Verfassungsschutz beobachtet.


    Dagegen ist das geplante Minarett in Gohlis-Süd geradezu winzig.


    LVZ:
    "Die Bild-Zeitung hatte berichtet, Dabbagh wolle seine Moschee in der Roscherstraße mit zwei bis zu 50 Meter hohen Minaretten ausstatten."
    http://www.lvz-online.de/leipz…/r-citynews-a-249060.html


    In der Print-Ausgabe vom 01.08. steht nun allerdings 10 m.

    Einmal editiert, zuletzt von Altbaufan_ () aus folgendem Grund: Link ergänzt

  • Moschee an Georg-Schumann-Str. - Bauvoranfrage positiv beschieden

    Die allermeisten hier werden es bereits mitbekommen haben, da das Thema mal wieder recht präsent im öffentlichen Diskurs ist:


    Pressemitteilung Stadt Leipzig, 04.09.2014
    http://www.lvz-online.de/leipz…/r-citynews-a-253431.html



    In dem Artikel in der


    LVZ-Online, 04.09.2014
    Moschee in Leipzig-Gohlis kann gebaut werden – Architekturwettbewerb im Herbst
    http://www.lvz-online.de/leipz…/r-citynews-a-253431.html


    wird am Ende auch die Bauvoranfrage für Erweiterungen der Moschee der Al-Rahman-Gemeinde in der Roscherstraße gestreift. Baubürgermeisterin Dubrau bestätigte, dass eine solche Bauvoranfrage vorliegen würde. Demnach will die Gemeinde offenbar einen fünf bis sechs Meter hohen Werbeturm errichten - also nicht die im Beitrag darüber genannten beiden 50 Meter hohen Minarette. Dubrau weiter: „Es handelte sich dabei allerdings um einen sehr schlichten Antrag. ... Es war im Prinzip eine eher kindliche Zeichnung“. Da müsse noch stark nachgebessert werden und die die Hilfe von Fachkräften sei angeraten, um es überhaupt bis zur einer entscheidungsfähigen Voranfrage zu bringen. Unklar ist bisher, wofür der geplante Werbeturm an der Al-Rahman-Moschee gedacht sein könnte. „Ein Minarett wurde zumindest nicht beantragt“, so Dubrau am Donnerstag.


    Die BILD macht weiter Stimmung:


    BILD, 4.9.2014
    Grünes Licht in Gohlis
    Leipziger Moschee darf gebaut werden
    http://www.bild.de/regional/le…werden-37532516.bild.html


    BILD, 5.9.2014
    Dezernentin Dubrau über die Baugenehmigung
    Es ist doch nur ein Moscheechen!
    .... und was die Leipziger dazu sagen
    http://www.bild.de/regional/le…ee-bau-37539056.bild.html


    Die Welt, 04.09.14
    Neubaupläne für Moschee in Leipzig nehmen erste Hürde
    http://www.welt.de/regionales/…-nehmen-erste-Huerde.html


    MDR, 4. September 2014
    Bauvorbescheid erteilt
    Grünes Licht für Moscheebau in Leipzig
    http://www.mdr.de/sachsen/leip…icht-fuer-moschee100.html


    L-IZ, 4.9.2014
    Ahmadiyya-Moschee an der Georg-Schumann-Straße: Stadt Leipzig hat die Bauvoranfrage der Gemeinde positiv beschieden
    http://www.l-iz.de/Politik/Bre…nfrage-positiv-57058.html


    L-IZ, 5.9.2014
    Dialoge für Gohlis: Deutsches Baurecht gilt für alle Bürger dieses Landes
    http://www.l-iz.de/Melder/Meld…-dieses-Landes-57081.html


    L-IZ, 6.9.2014
    Die AfD auf Dummenfang: NPD und AfD bei Moscheebau
    Seit an Seit gegen das Grundgesetz
    http://www.l-iz.de/Politik/Bre…en-Grundgesetz-57108.html

  • Grundsteinlegung im Frühjahr, Baustart im Sommer

    Die BILD listet "15 Termine, die 2015 für Leipzig wichtig sind. Politik, Kultur, Baustellen – das erwartet uns dieses Jahr" auf:


    http://www.bild.de/regional/le…ichtig-39207504.bild.html


    Darunter steht an achter Stelle die Moschee an der Georg-Schumann-Straße. Im Frühjahr soll die Grundsteinlegung sein. Bauherr und Vorsitzender der Ahmadiyya-Gemeinde, Abdullah Uwe Wagishauser (64): „Wir sind zurzeit dabei, den Architektur-Wettbewerb vorzubereiten und erstellen den Bedarfsplan: wie viele Stockwerke, Räume und die Größe der Moschee. Baustart ist voraussichtlich im Sommer.“ Die Kosten sollen unter 1 Mio. Euro betragen.


    Die Leser_innenschaft des Blattes darf sich freuen und läuft sich demnächst schon mal warm.

  • ^ Die Zeiten für die Errichtung einer Moschee derzeit ist in Deutschland allgemein und ganz besonders in Sachsen ungünstig. Wen interessiert im Moment, welche Ziele die Ahmadiyya-Gemeinde verfolgt, wenn der Muselmann ohnehin für alles die Schuld trägt? Vielleicht noch eins, zwei Jahre warten und hoffen, dass die Leute wieder klarer im Kopf werden...

  • Das ist richtig. Man sollte aber doch einiges beachten, die Ziele der Islamischen Gemeinden sind im Grund nicht anders als die der Christlichen, Jüdischen und anderer, wenn sie Neue Gebetshäuser errichten wollen. Da spricht dann auch nichts dagegen. Nur gibt es eben bei allen welche die kein Hirn haben und glauben es immer auf das Extreme zu tun. Diese gilt es auszusortieren und an ihren Machenschaften zu hindern. Dann gibt es keine Ängste gegen das andere und wir können sicher besser mit einander.

  • Ein "Faktencheck" in der


    LVZ-Online, 09.01.2015
    Angst vor Islam und Überfremdung: Faktencheck zur Lage in Leipzig und Sachsen
    http://www.lvz-online.de/leipz…/r-citynews-a-269542.html


    Nach Schätzungen der Stadtverwaltung leben etwa 9.000 bis 10.000 Menschen mit muslimischem Glauben in Leipzig, damit ca. zwei Prozent der Einwohner_innen.


    Bislang gibt es acht Moscheen in Leipzig, die meisten davon unscheinbar in Hinterhäusern. Dazu gehören die


    - Gebetshäuser (?) der Ahmadiyya-Gemeinde in der Eisenbahnstraße 108 ( http://www.ahmadiyya.de/gebetsstaette/gebetszentren/leipzig/ ) in Volkmarsdorf,
    - die Eyüp-Sultan-Moschee der DITIB - Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. in der Hermann-Liebmann-Str. 80 in Volkmarsdorf,
    - die Takva Moschee des Islamischen Kulturvereins (türkisch und deutsch) in der Rosa-Luxemburg-Straße 45 in Neustadt-Neuschönefeld,
    - die sunnitische Alrahman Moschee (arabisch und deutsch) in der Roscherstraße 31 in Eutritzsch,
    - die Pakistanische Moschee (arabisch und urdu) in der Theresienstraße 10 in Eutritzsch,
    - das schiitische Islamische Al-Sahra Center in der Lützner Straße 12 in Altlindenau,
    - das Islamische Kulturzentrum der Bosniaken des IKZL e.V. (bosnisch, arabisch, türkisch) in der Apostelstraße 19 in Altlindenau.

  • Fragen der CDU-Fraktion zum Moscheechen und Antworten vom Dez. VI

    Die CDU-Fraktion will sich nicht von der AfD und Legida die Butter vom Brot nehmen lassen, denn der parlamentarische Arm der "islamängstlichen" Wutbürger_innen sind immer noch sie, und fragte zur Ratsversammlung am 25.02.2015 an:



    Nun gibt es die schriftliche Antwort zur Anfrage VI-F-00980 vom Dezernat Stadtentwicklung und Bau:



    https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1001492

  • Eben auf Radio Mephisto: Der geplante Moscheebau verzögert sich weiter, da Nachbarn Widerspruch eingelegt hätten.


    Nutzen wir die Zeit, um noch einmal auf die wichtigsten Kritikpunkte der Moscheebaugegner einzugehen:



    • Ich brauche keine Moschee: Ich auch nicht, ist aber für den weiteren Diskurs völlig uninteressant.
    • Leipzig braucht keine Moschee: Siehe Punkt 1.
    • Die Moschee passt nicht ins gründerzeitliche Stadtbild von Gohlis: Richtig, dann aber konsequent sein und das Riquet-Haus abreisen (Elefanten leben schließlich auch keine in der Leipziger Tieflandsbucht) und das Interieur im Stadtbad austauschen (sin mor hia in Marragäsch?)
    • Eine Moschee passt grundsätzlich nicht in ein gehobenes Wohnviertel wie Gohlis. Ja, besonders die Georg-Schumann-Straße gilt über die Stadtgrenze hinaus als gehobene Wohngegend.
    • In direkter Nachbarschaft befindet sich eine Grundschule: Der Punkt wird zwar nicht weiter ausgeführt, leuchtet aber auch so ein, denn die Grundschüler werden dann von den Ahmadys schon auf ihrem Weg in die Schule bekehrt werden. Falls das misslingt, werden sie nach Syrien verschleppt und vor laufender Kamera enthauptet.
    • Wenige hundert Meter weiter befindet sich die Salafistengemeinde um den religiösen Fanatiker Hassan Dabbagh: Interreligiöse Auseinandersetzungen werden befürchtet. Ja, dass Dabbagh ein Irrer ist, unbestritten. Er steht zurecht unter Beobachtung des Verfassungschutzes. Dass die Konsequenz daraus aber ein Verbot des Moscheebaus der zumindest außerhalb des sächs. Pegida-Reichs für ihre gemäßigte Religionsausübung bekannten Ahmadys sein soll, wäre eine Kapitulation vor unserer Demokratie und somit das Gegenteil dessen, was sog. besorgte Bürger anstreben (ach so, um nichts anderes geht's denen ja auch im Grunde).
    • Die Moschee wird regelmäßig für ein Verkehrschaos sorgen: Ja, wenn 80 bis max. 100 Gläubige gleichzeitig einfallen, dann staut es sich auf der Georg-Schumann-Straße schon mal bis raus nach Schkeuditz.
  • LVZ-Online, 20.04.2015
    Bauvorhaben für Moschee in Leipzig stockt - Widersprüche blockieren Architektenwettbewerb
    http://www.lvz-online.de/leipz…/r-citynews-a-283499.html


    Widersprüche von Nachbar_innen nach einem positiven Bauvorentscheid waren ja zu erwarten. Sie werden nun von der Landesdirektion geprüft. Der Bundesvorsitzende der Glaubensgemeinschaft Abdullah Uwe Wagishauser kann sich noch nicht dazu äußern: „Wir haben von den Einsprüchen noch keine Begründungen.“ Es steht aber zu vermuten, dass es im Wesentlichen bei den von Cowboy angeführten Begründungen und wahlweise zu vielen oder zu wenigen Parkplätzen bleiben wird. Damit dürften die Widersprüche aber keine große Chance haben, sondern maximal den Baustart verzögern.


    Wagishauser: „Momentan bereiten wir die Ausschreibungen für den Architektenwettbewerb vor.“ Im dem Zuge sollen Probleme wie Lärmschutz oder Parkplätze geklärt werden. Nach Abschluß der Prüfung der Widersprüche durch die Landesdirektion könne der Architekt_innenenwettbewerb beginnen und später der Bauantrag eingereicht werden.

  • @ Cowboy
    Geht es auch ohne billige Polemik? Das ist ja fast das gleiche Niveau wie bei Pegida. Herzlichen Glückwunsch zu so viel Sachlichkeit. Zieh doch aus Solidarität in eines der Nachbarhäuser, eins steht sogar noch leer und kann für 10 Euro kalt luxussaniert werden :D.
    Im Ernst:
    Einsprüche bei Bauvorhaben sind lt. Gesetz möglich und somit vollkommen legitim. Ob dies am Ende begründet ist, sei dahingestellt. Der Bau wird spätestens 2016 nach Prüfung / Ablehnung der Einwände kommen, da bin ich mir sicher.
    Es ist aber nunmal auch kein alltägliches Gebäude, was hier geplant ist und da sollte vorher jedem klar sein (gerade in Zeiten von den weit entfernten alltäglichen Meldungen über "Islamischer Staat"; Selbstmordattentätern vs. Angriffen auf Flüchtlingsheime, Pegida und Co.), dass es hier vermehrt zu Diskussionsbedarf kommt. Ich gehe davon aus, dass dei Einwände der Nachbarn besonnener formuliert sind als die, die voriges Jahr auf der Demo (wo die NPD ja sehr deutlich zu sehen war) zu Tage kamen.

  • Übrigens geht es hier um die Moschee der Ahmadiyya Gemeinde,die von den meiste Gruppen des Islams ausgeschlossen sind und häufig nicht als Muslime von der Mehrheit betrachtet werden.
    Nur mal so nebenbei.Also es werden sicherlich keine IS Kämpfer dort gecastet,denn Fundamentalisten sind alle gegen diese Gemeinde.So gesehen kann man die Moschee eigentlich gut vertragen,wenn alle Muslime in Deutschland Ahmadiyyas und Aleviten wären,hätten wir viele Probleme nicht.
    Wenn sie auch noch eine hochwertige Architektur hätte,wäre es gut,am beste wenn man sie von überall sehen kann,wie eine Kirche,ähnlich der Suleyman Moschee in Istanbul,das wäre doch mal was für Leipzig,eine neue Sehenswürdigkeit.

  • Zitat von Altbaufan

    @ Cowboy
    Geht es auch ohne billige Polemik?


    Du meinst also wie bei dir?


    Zitat von Altbaufan

    Zieh doch aus Solidarität in eines der Nachbarhäuser, eins steht sogar noch leer und kann für 10 Euro kalt luxussaniert werden .


    Ich wohne übrigens an der Georg-Schwarz-Straße. Glaubst du, mich könnte ein Mini-Moscheechen in meiner Nachbarschaft beeindrucken?

  • Das Hauptproblem der Moschee an dieser Stelle wird doch wohl die - von den "Türmen" abgesehen - mickerige Baumasse werden. Eigentlich sollte das Gebäude im Umfang dem der Nachbarbebauung - zuzüglich der Türme - entsprechen. Ich habe etwas Angst, dass wir es am Ende mit einer steinernen gehörnten Baracke zu tun haben ....

  • Einem längeren Artikel in der WELT zufolge handelt es sich um drei Widersprüche. Zum einen soll es um den Lärm von Parkplätzen gehen, wenn die Gemeindemitglieder zum Frühgebet kommen. Zum anderen würde die Moschee die Ansicht der Häuserzeile stören. In dem geplanten Architektenwettbewerb sollen auch Probleme wie Lärmschutz und Parkplätze gelöst werden. So werde man laut Wagishauser die Parkplätze ins Innere des Hauses legen, um Lärm zu verhindern. "Das ist ein Entgegenkommen der Bauherren für die Anwohner", sagt Leipzigs Stadtsprecher Hasberg. Die drei Widersprüche werden den Bau um Wochen verzögern. Wagishauser glaubt aber nicht, dass sie das Bauvorhaben verhindern werden. In schā'a llāh.


    WELT, 20.4.2015
    "Die Moschee in Leipzig wird fast schon bescheiden"
    http://www.welt.de/politik/deu…ast-schon-bescheiden.html

  • Die Widersprüche sind ja dann relativ schnell aus der Welt, aber wie sollen denn die Parkplätze im Inneren des Hauses liegen?
    Das Gebäude ist a) dafür zu klein und b) stehen auf allen Seiten Nachbargebäude.

  • Vielleicht eine teils unterirdische Parklift-Anlage, wie es die Immovaria jetzt in einigen Objekten vor hat... :D
    Wobei selbst dafür wäre das Objekt vermutlich zu klein.