Moscheebau (Diskussion, Planung und Bau)

  • Genehmigung erteilt - Architekturwettbewerb beginnt demnächst


    http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…-Leipziger-Moschee-Neubau


    Bleibt zu hoffen, dass sich die Gegen-/Dafür-Demos in Grenzen halten.
    Der Standort ist aus meiner Sicht auch weiterhin v.a. aufgrund der Lage an einer lärmintensiven Hauptstraße für ein Objekt dieser Art nicht der beste, hoffentlich taugt der Schallschutz dann was. Beim Gebet sollte wohl unabhängig von der Religion RUHE herrschen (wie ist das eigentlich bei unserer neuen kath. Kirche, die ja auch viel Verkehrslärm drumherum hat?).

  • Beim Gebet sollte wohl unabhängig von der Religion RUHE herrschen (wie ist das eigentlich bei unserer neuen kath. Kirche, die ja auch viel Verkehrslärm drumherum hat?).


    Hier sind die Fenster und Räume schalldicht, also Kirchraum und Tagungsraum, aber sowas von, das man wirklich nichts hört. Wie es in den oberen Etagen ist, weiß ich nicht.

  • ...die LVZ schreibt im oben zitierten Artikel: "Nach Auffassung der Behörde wird sich das muslimische Gebetshaus in die nähere Umgebung einfügen, die Rechte der Nachbarschaft seien somit nicht beeinträchtigt." - Muss das nicht heißen: "... die Rechten der Nachbarschaft seien somit nicht beeinträchtigt.":D

  • Das sind natürlich gute Nachrichten! Ich bin dann natürlich auf die Entwürfe bzw. Ergebnisse des Architektenwettbewerbs gespannt.


    Dann wird wohl Lutzi seinen Besuch am nächsten Montag an die Georg-Schumann Straße verlegen...

  • Bauvorbescheid zur Errichtung einer Moschee in Leipzig bestätigt

    Landesdirektion Sachsen
    Pressemitteilung 059/2015 vom 29.06.2015
    https://www.lds.sachsen.de/index.asp?ID=9013&art_param=705



    Bauvorbescheid zur Errichtung einer Moschee in Leipzig bestätigt
    Landesdirektion weist Nachbarwidersprüche zurück


    Die Landesdirektion Sachsen hat über die drei Nachbarwidersprüche gegen den Bauvorbescheid der Stadt Leipzig zur Errichtung eines Gebetshauses mit Verwalterwohnung (Moschee) des Ahmadiyya Muslim Jamaat e.V. in der Georg-Schumann-Straße entschieden.
    Die Nachbarwidersprüche wurden als unbegründet zurückgewiesen. Nach Auffassung der Landesdirektion Sachsen fügt sich das Vorhaben in die nähere Umgebung ein. Mit der durch die Stadt Leipzig bestätigten Planung werden die Nachbarn in ihren Rechten nicht unzumutbar beeinträchtigt.


    MDR, 29. Juni 2015
    Muslimisches Gotteshaus
    Widersprüche gegen Leipziger Moschee abgelehnt
    http://www.mdr.de/sachsen/leip…moschee-abgelehnt100.html

  • Der Architektenwettbewerb, an dem 6 Büros teilnehmen, läuft seit 1. Juli. Mitte September ist Abgabetermin und am 15. Oktober entscheidet die Jury über den Siegerentwurf. Die Ahmadiyya-Gemeinde könne danach auf Grundlage des Ergebnisses den Bauantrag stellen. Fraglich ist, ob noch in diesem Jahr mit den Arbeiten begonnen wird. (LVZ)


    Da hier immer mal wieder Bedenken geäußert werden, was die geringe Höhe der Moschee angeht. Wer aufmerksam die Georg-Schumann-Straße entlangläuft, wird feststellen, dass auf dieser Magistrale keine einheitliche Traufhöhe existiert. Viele Gebäude, auch Eckgebäude, sind vorgründerzeitlicher Natur und entsprechend niedriger gebaut. Auf die Schnelle habe ich mal dieses Bild zum Vergleich herausgesucht. Und da ein Wettbewerb ausgelobt wurde, gehe ich davon aus, dass es den Architekten gelingt, die Umgebung mit einzubeziehen und dass auch bei den geringen Baukosten die Moschee nicht aussieht wie 'ne Baracke mit Minarett wie in westdeutschen Vorstädten.

  • Hier könnte man sich streiten. ;) Zumindest ist unmittelbar daneben ein doch recht stattliches Gebäude - wenn auch unsaniert. Jedoch ist ein - auf die Baumasse bezogen - Barackenäquivalent selbst für die Schumannstraße arg klein.


  • Unschwer zu erkennen aber direkt nebenan ein deutlich kleineres Gebäude mit nur drei Etagen + halb ausgebautem DG. Dahinter (versteckt) ein DDR-Bau, dahinter die Schule mit nur zwei Etagen. Eindeutig nicht einheitlich von der Traufhöhe.


    PS: Die Fotos sind ganz schön groß Herr Zott :D

  • Damit die Häuser größer aussehen! ;) Hab ich inzwischen korrigiert.
    Die Höhe des Kernbaus der Moschee wurde, glaube ich, irgendwo mal mit 1,5 Etagen angegeben - DAS wäre allerdings immer noch arg mini.

  • Sieger für Moscheebau steht fest


    Das Moschee-Bauwerk mit zwei Gebetsräumen auf zwei Etagen und einem Zierminarett ist für etwa 100 Gläubige konzipiert. Aufgrund des städtebaulich exponierten Standorts hatte die Stadtverwaltung die Auslobung eines Gutachterverfahrens empfohlen, um die qualitätvolle städtebauliche Einordnung und eine moderne Gestaltung des Baus zu sichern. Die AMJ folgte diesem Vorschlag und führte ein Gutachterverfahren mit sechs eingeladenen Büros durch.


    Die Ergebnisse des Gutachterverfahrens sind vom 19. Oktober bis 2. November 2015 im Neuen Rathaus Leipzig (5. OG) zu sehen. Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau eröffnet die Ausstellung am 19. Oktober 2015 um 10 Uhr. Anschließend wird sie bis 27. November auch in Gohlis, im Infozentrum Georg-Schumann-Straße 126, gezeigt. Eröffnet wird sie dort am 3. November 2015 um 19 Uhr, mit einer Podiumsdiskussion.


    Nachtrag 16.01 Uhr: Und so sieht der Sieger aus, eine halbe Kopie der neuen St. Trinitatis: http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…ig-Gohlis-ist-entschieden

    2 Mal editiert, zuletzt von DAvE LE ()

  • Was so ein Architekturwettbewerb ob der geringen Investitionssumme dann doch ausmacht, denn mehr als einen plumpen Flachbau mit Minarett hatte ich nicht erwartet. Der Siegerentwurf von Mustafa Ljaic aus Stuttgart überzeugt dann aber doch.



    Hier erste Bilder:






    Die Moschee erhält eine Tiefgarage, so dass die leidige Diskussion um Parkplatznot jetzt hoffentlich der Vergangenheit angehört.





    Es gibt jetzt doch nur ein Minarett und die Kuppel sowie einige Glasbausteine werden nachts wie auf der Visualisierung zu sehen matt beleuchtet sein:

    Visualisierung: Mustafa Ljaic / Stuttgart

  • Mich dünkt, das ist eine ziemlich kleine Kiste - irgendwie scheint auf der Visualisierung das Größenverhältnis zu den Nachbargebäuden in der Umgebung nicht zu stimmen.


    Immerhin vermittelt das Minarett als Solitär ein wenig zu dem doch recht massiven Nachbarhaus an der Schumannstraße.


    Aus städtebaulicher Sicht hätte es aber ein wenig mehr Bauvolumen sein können.


    Ansonsten kann ich nur beipflichten: hier kommt mehr hin als nur ein "plumper Flachbau"

  • Groß wird es wirklich nicht - aber mir gefällt es. Auch die offene Gestaltung des Geländes wirkt auf mich angenehm. Da ich in nicht ganz weit weg wohne, freue ich mich schon drauf, das Gebäude dann auch regelmäßig aus der Tram zu sehen.


    Hoffentlich findet sich auch bald ein Investor für das Nachbarhaus.

  • Ein wenig mehr Baumasse, stimmt.
    Die Kubatur zeigt sich ganz in der Zeit der Zeit...Der Moderne.
    Die Kuppel leider etwas zu sehr versteckt, zumindest von der Sichtachse, der Straße.


    Schade ist, das man hier keine verschnörkelten Elemente vorsieht, wie das im eigentlichen Sinne stets der Fall ist.

  • ^ mich haben die ersten Visualisierungen auch daran erinnert. Ich bin vom Ergebnis des Wettbewerbs und einer Summe von 700.000€ für die Verwirklichung aber sehr zufrieden. Die Öffnung der Moschee und der Gemeinde zum Umfeld ist sehr gut gelungen. Das Podest wäre meine Erachtens aber besser mit einer glatten Platzkannte zu versehen. Die großen Bruchsteine sind meines Erachtens unpassend. Währen ich den Kuppelbau wiederum mit dem typischen hellen oder weißen Stein der religiösen/feudalen Bauten des Punjab versehen würde. Aber das sprengt dann sicher die Kosten.


    Dennoch - die Moschee wird das Quartier und die Kreuzung eher aufwerten. Keine Abschottung und Mauern, sondern die Herstellung eines öffentlichen Platzes mit Gotteshaus. Das gibt Raum für religiöse Zeremonien und für einen normalen und offenen Umgang mit dem Islam als Religion und nicht, wie so oft propagiert, als Ideologie. Obwohl das die intellektuell beschränkten Hinterbänkler nicht überzeugen wird. Well - who cares....

  • Der minimalistische Ansatz erinnert in der Tat an den Neubau der neuen Propsteikirche, zumal auch das Minarett sehr zurückhaltend wirkt, was mir sehr zusagt. Auch das nächtliche Beleuchtungskonzept finde ich ansprechend und sehr modern. Auf die Umsetzung bin ich gespannt.


    Aus gegebenen Anlass lud die Initiative "Dialoge für Gohlis" vor zwei Tagen zu einer neuen Podiumsdiskussion mit anschließender Ausstellung der Entwürfe zum Moscheebau ins Infozentrum an der Georg-Schumann-Straße ein. Es hat den Anschein, dass sich durch viel Aufklärungsarbeit und Diskussionen seitens der Ahmadiyya-Gemeinde und des Bürgervereins Gohlis die Gemüter beruhigt haben. Dazu auch folgender Videobeitrag.



    Hier schnell noch die beiden anderen Entwürfe auf dem Siegertreppchen.


    2. Platz Büro Paul Böhm (Köln)




    3. Platz Büro Wandel, Höfer, Lorch (Saarbrücken).

    Fotos: Dirk Knofe

  • Der zweitplatzierte Entwurf hat auch etwas - wobei bei dem ein dominierendes Element zur Georg-Schumann-Straße fehlt.
    Der dritte Platz ist mir wiederum zu dominant und wirkt auch (zumindest auf dem Foto) etwas einfallslos.

  • Also der Siegerentwurf sieht aus wie eine schallgedämmte Hutschachtel, gefällt mir gar nicht. Der dritte Entwurf scheint hingegen deutlich ausgereifter und detailreicher zu sein und wäre deshalb mein Favorit gewesen.