Dresden WEST: Projekte in Löbtau, Cotta, Gorbitz und Briesnitz
Dresdens Stadtgebiet hat sich durch Eingemeindungen in den letzten hundert Jahren stark nach Westen ausgedehnt. In diesem Sammelthread geht es um die Gebiete, die sich westlich an die Friedrichstadt, die Südvorstadt und an den Ortsamtsbereich Plauen anschließen. Dazu gehören die Stadtteile Löbtau, Cotta, Gorbitz, Naußlitz mit Wölfnitz, Dölzschen und Roßthal sowie Briesnitz mit Leutewitz und Omsewitz.
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Nach Süden hin bildet die Weißeritz zusammen mit der Autobahn A17 die ungefähre Grenze. Im Norden sind es die Elbe und die A4. Nach Westen hin schließen sich noch weitere Dörfer und Orte an, die von Dresden eingemeindet worden sind. Das wären zum Beispiel Gompitz, Mobschatz und Cossebaude. Die könnten, soweit sich ein eigener Thread nicht lohnt, hier mit integriert werden. Aber vorrangig sind die oben dargestellten Stadtteile das wichtige Thema. Und da gibt es sicher genug zu berichten, zumal das abgesteckte Gebiet äußerst groß ist und vielen Menschen ein Zuhause bietet (mich eingeschlossen).
Städtebaulich wie architektonisch kann man dieses Stadtgebiet von Dresden sehr gut untergliedern. Da wären zum einen die Orte Löbtau und Cotta (und zum Teil auch Briesnitz), die sich durch den Bau von neuen Eisenbahn- und Straßenbahnlinien ab 1860 zu bedeutenden Arbeiterwohnorten mit städtischem Charakter entwickelten. Die überwiegend aufgelockerte Bebauung mit den für Dresden typischen „Würfelhäusern“ wurde während des Krieges nur nahe der Bahnstrecken verwüstet, da diese verstärkt angegriffen wurden. Während der DDR-Zeit eher vernachlässigt, wurden diese Gebiete nach der Wende größtenteils saniert und sind heute besonders bei Familien und Studenten sehr beliebt.
Westlich an Löbtau schließt sich der Stadtteil Gorbitz an, Dresdens größtes DDR-Neubaugebiet (südlich davon ist aber auch noch der alte Dorfkern von Gorbitz mit einigen Bauerhäusern erhalten). Ab etwa 1980 begann der Bau dieses Stadtteils, in dem Ende der 80er Jahre fast 40000 Menschen wohnten. Die Gebäude gruppieren sich um eine zentrale Mittelachse mit Straßenbahntrasse, an der öffentliche Einrichtungen ihren Platz gefunden haben. Unter der Berücksichtigung der Hanglage wurden die Bauten gestaffelt angeordnet, um verschiedene Blickbeziehungen ins Elbtal zu gewährleisten. Um die Wohnviertel aufzuwerten, wurden nach der Wende an einigen Stellen Abbrüche getätigt und Grünflächen angelegt bzw. Umbauten an der bestehenden Bausubstanz vorgenommen. Die soziale Struktur ist heute sehr gemischt.
Die weiter außerhalb gelegenen Orte konnten ihren dörflichen Charakter und ihr ländliches Bild bis heute weitgehend aufrechterhalten. Typisch sind hier auch die Kleinhaussiedlungen mit ihrer aufgelockerten Bebauung (wie etwa in Dölzschen).
Das reicht wohl erstmal als kurze Erläuterung.
Zusatz: Das Gebiet um die Rosenstraße (östlicher Zipfel auf der Karte) habe ich hier mit reingepackt, weil dieses Areal stärker an Löbtau angebunden ist als an die Südvorstadt, zur der es offiziell gehört.