Dresden: Leipziger Vorstadt

  • Doch, so ungefähr, explizit in der Denkmalbeschreibung: "Seitenwände der Eisenbahnbrücke Hansastraße" - damit ist offenbar die Überführung direkt an der Haupthalle gemeint, wenngleich das jetzt abgebrochene Widerlager auch auf diese Beschreibung zutrifft und eine ebenso detaillierte Gestaltung hat. Der gesamte Bahnhof steht unter Schutz, da "baugeschichtlich, künstlerisch, ortsgeschichtlich und verkehrsgeschichtlich bedeutend" - alle diese Bedeutungen treffen auch auf dieses jetzt abgebrochene Bauteil zu, das betrieblich Teil des Bahnhofs war.

  • alle diese Bedeutungen treffen auch auf dieses jetzt abgebrochene Bauteil zu, das betrieblich Teil des Bahnhofs war.

    Wenn ich die Beschreibungen beim Landesamt für Denkmalpflege korrekt deute, steht nicht das gesamte Gelände/Ensemble des Bahnhofs Neustadt unter Denkmalschutz, sondern einzelne Objekte. Die von Dir zitierte Beschreibung beschränkt sich auf das Bahnhofsgebäude. Für weitere Gebäude auf dem Gelände (und z.B. auch die Umfriedung in der Hansastr.) besteht ebenso individueller Denkmalschutz.

    Das ist aus meiner Sicht auch einleuchtend, denn ansonsten müsste die Bahn jedes Mal mit dem Denkmalschutz konferieren, wenn eine Weiche ausgetauscht werden muss.

  • Es geht um die im Denkmaldokument beschriebenen denkmalwürdigen Bauteile des gesamten Bahnhofs. Was nun genau dazu gehört und was nicht, ist Sache der Auslegung durch die Behörde, sofern es keinen detaillierten Katalog gibt (den gibt es zumindest öffentlich einsehbar nicht). Allerdings, wenn die Seitenwände der Brücke Hansastraße ausdrücklich denkmalfähig sind, sind es auch diejenigen der nun vollständig abgerissenen Brücke (ebenfalls über die Hansastraße, die Beschreibung ist also mindestens uneindeutig und könnte sich auch ausdrücklich auf letztere beziehen) - sie sind aus dem gleichen Material, mit gleicher Gestaltung, zur gleichen Zeit entstanden und gehören zur gleichen Sache (dem Bahnhof als auch als solche beschriebene bauliche Einheit). Und darum geht es beim Denkmalschutz: Denkmale definieren sich durch Denkmalfähigkeit (hier wie dargelegt eindeutig gegeben) und Denkmalwürdigkeit (hier offenbar von der Behörde, falls sie involviert war, nicht mehr als gegeben betrachtet). Letzteres ist das, was ich kritisiere.


    Gleise, Weichen, Schwellen und Gleisschotter sind nicht denkmalfähig und somit nicht geschützt. Die Denkmalschutzbehörde wird übrigens trotzdem bei jeder Baumaßnahme an einem Denkmal konsultiert, weil es auch Beeinträchtigungen geben kann, die das Denkmal selbst nicht direkt betreffen.

  • Ich gebe zu bedenken, selbst wenn der alte Brückekopf noch unter Schutz stand (was ich nicht denke), das übergeordete und gesellschaftliche Interesse der Stadt hier weit überwiegt, und der Konflikt bei Beibehalt seitens der Denkmalbehörde dadurch gelöst wird, daß in finaler Projektberatung die Sache durch alle anderen Beteiligten wortwörtlich überstimmt wird (so war es vor Jahren zu einem anderen Konflikt in der DS-Behörde mal berichtet worden).

    Genau an der Stelle des Brückenkopfes mündet künftig die für das Gesamtquartier unerläßliche neue Erschließungsstraße ein, daher wird der Raum existentiell benötigt. Zur sichtlich grobschlächtigen Wegbaggerung der großen Sandsteinquader kann man sagen, daß dafür offenbar niemand ernsthaft Verwendung hätte, auch da man keine Garantie für Zustand und innere Konstitution der Quader geben kann. Es ist sicherlich einfacher und billiger, neue Sandsteine aus den Sandsteinwerken zu beziehen. Denkbare Offerten zur Mitnahme von Steinen für Selbstabholer wird sich Quarterback sicherlich sparen.

  • Es geht um die im Denkmaldokument beschriebenen denkmalwürdigen Bauteile des gesamten Bahnhofs. Was nun genau dazu gehört und was nicht, ist Sache der Auslegung durch die Behörde, sofern es keinen detaillierten Katalog gibt (den gibt es zumindest öffentlich einsehbar nicht). Allerdings, wenn die Seitenwände der Brücke Hansastraße ausdrücklich denkmalfähig sind, sind es auch diejenigen der nun vollständig abgerissenen Brücke (ebenfalls über die Hansastraße, die Beschreibung ist also mindestens uneindeutig und könnte sich auch ausdrücklich auf letztere beziehen) - sie sind aus dem gleichen Material, mit gleicher Gestaltung, zur gleichen Zeit entstanden und gehören zur gleichen Sache (dem Bahnhof als auch als solche beschriebene bauliche Einheit).

    Ich will das jetzt nicht großartig weiter auswalzen, aber: Beim LfD gibt es durchaus detaillierte Dokumente und Karten, was unter Denkmalschutz steht und was nicht. Die Brücke über die Eisenbahnstr. ist explizit gekennzeichnet, ebenso die Brücke über die Lößnitzstr.; die Durchgangsverbindung zwischen Eisenbahnstr. und Antonstr. sowie die Brücke über die Leipziger Str. hingegen nicht (auch hier: gleiche Gestaltung, gleiche Bauzeit usw.). Da die hier diskutierte Brücke bzw. deren Reste nicht entsprechend gekennzeichnet sind, darf davon ausgegangen werden, dass dort kein Denkmalschutz bestanden hat.

  • Da die hier diskutierte Brücke bzw. deren Reste nicht entsprechend gekennzeichnet sind, darf davon ausgegangen werden, dass dort kein Denkmalschutz bestanden hat.

    Was anderes habe ich ja auch nicht behauptet, sondern es lediglich bedauert. Es wäre aber interessant, ob vielleicht mal Denkmalschutz bestanden hat und dieser (im Zuge des Abrisses der Brücke oder während des Bauleitplanverfahrens jetzt) aufgehoben wurde. Man hätte ja durchaus mit diesem Relikt planen und es in Gebäude oder die Freiflächengestaltung integrieren können. Dass das offenbar nicht erwogen wurde, stört mich, weil es eben historische Bausubstanz ist, die denkmalfähig gewesen und nun verschwunden ist. Aber gut, vergossene Milch …

  • Altbau Rudolf-Leonhard-Strasse 1 (Hechtviertel) - update, zuletzt #409


    Na da wurde wohl ein tolles Kunstwerk auf dem Dach genehmigt - quasi "Grün"dach plus Solarium, dazwischen zwei Dachfenster.

    Es besteht hier kein Denkmalschutz und auch keine Erhaltungssatzung.

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    Die Putzfassade ist nun gerüstfrei. Neue Fenster sind längst drin.

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    Vorzustand

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    fotos elli kny

  • Die Hütte ist doch "Wohnheim" für Opernangehörige, Gäste, etc.? Das würde nahelegen, dass die Oper/der Freistaat für den Bau verantwortlich ist. Das Grüne Dach ist eine wundervolles Witzbeispiel für die dachgrünverliebte Verwaltung samt angeschlossener Politik. In dem Fall mit wirklich arg grotesken Auswirkungen. Warum die Gestelle für die Photovoltaik, wo doch sonst direkt auf dem Dach angebracht wird, ist jetzt auch nicht wirklich von sich aus einleuchtend.

  • Neubau Rudolfstraße 38 / Ecke Conradstraße (südl. Hechtviertel) - Gerüstfall weitgehend - Ansicht nun möglich, zuletzt ^#409 (und #408).

    Gefällt mir sehr gut, Maße und Proportionen mal endlich stimmig, fügt sich organisch ein, nur die Dachpartie an der Ecke hätte besser sein können.P1180541.jpg

    In paar Jahren wird man kaum noch wahrnehmen, daß dieser Bau noch nicht immer schon hier steht. Ebenso ist die ewige Baulücke jetzt schon vergessen.

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    Da hat wohl auch der neue Gestaltungsleitfaden mal Wirkung gezeigt, ist zu vermuten. Bis dato waren Neubauten ja meist noch vor dem Leitfaden geplant.

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    Und wie schon vor Monaten gehofft, kamen die Fensterfaschen tatsächlich. Auch die Farbwahl und Unterteilung in zwei Abschnitte ist mE sehr gelungen.

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    alle fotos elli kny

  • Und schöne, ornamentale Geländer gibt es auch! Schade nur, dass die silbrig glänzenden Montagestangen hindurchschimmern. Ebenso hat man es nicht verstanden, die Regenrohre unauffällig anzubringen. Das sind so die kleinen Anfangsschwierigkeiten, wenn sich wieder eine Baukultur entwickelt.


    Das Gesamtergebnis ist aber super.

  • südlicher Hecht:

    Neubau Rudolfstraße 38 / Ecke Conradstraße - nun ganz gerüstfrei, zuletzt ^^

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    ^ offenbar haben sich einige noch vom Baugerüst aus schmiertechnisch an den Nachbarhäusern zu schaffen gemacht. Jene haben nun den Salat.


    Neubau Lößnitzstraße 18 - ganz fertig (rechzs im Foto), zuletzt #403

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    Lößnitzstraße 7b (zu Quarterbacks Bogenviertel) - zuletzt #417

    das große Erdloch vorn ist wieder zugeschüttet, Bagger baggern gemächlich herum bis vor zur Hansastraße.

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    ^ fotos elli kny

  • Neubauprojekt Großenhainer Straße 3 (Teil des künftigen Hansabogen-Viertels) - jetzt mit Bauschild und neuer Visu


    AOC ist noch am Ball, ABER: einmal Corona und Baukrise später ist vom gefälligen Erstentwurf nichts mehr übrig. Ggf. fiel auch die Hotelnutzung weg.

    Somit war der ganze Befassungsreigen bis mehrfach über die Gestaltungskommission sinnlos, denn jetzt bläst es einen anderen Wind.

    Immerhin will AOC wohl überhaupt noch Bauen, das ist positiv. Unklar damit auch, was aus dem Projekt der "Spitze" weiter vorne werden wird?

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    P1210622.jpg

    Mit der Nivellierung aufs architektonische Nullniveau fügt man sich allerdings gut beim zuletzt errichteten Nachbarn ein (Foto folgend).

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    alle fotos elli kny


    Bisherige Visualisierungen aus #414 (wo in #414 auch weitere "Zuletzt-Links" zum Projekt aufgezählt sind). Hier gingen ja schon Jahre ins Land.

    Bild: https://rianmafotos.de/abload/11550/p1180759neugestakoq2kh7.jpg

    © Visualisierung: prasch buken partner architekten

  • Ich fände es überhaupt nicht positiv, wenn dieses Ungetüm gebaut würde (immerhin stehen bei AOC die Chancen, dass es uns erspart bleibt, gut). Dann lieber 30 Jahre Brache und in einem hoffentlich wirtschaftlich prosperierenden Dresden ein Neubau mit ästhetisch nachhaltiger Architektur.


    Den horror vacui, den viele in diesem Forum an den Tag legen, teile ich nicht. Brachen sind Chancen für bessere Zeiten. Und Regenversickerungsflächen, das ist auch was wert. Dafür dann hier bitte noch den Asphalt entfernen.

  • Das Projekt von denen an der Schäferstaße war ja schlussendlich auch nur noch ein hässlicher Schatten seiner selbst und was beim Löbtauer Tor herauskommt, we will see.

  • Nachsanierung Erlenstrasse 5 (Hechtviertel) mit Umbau+Aufstockung Hofgebäude - update, zuletzt #408


    ziemlich einzigartig wird wie erwähnt der aufgestockte Hofriegel, welcher eine seltene Glasarchitektur erhält (heutzutage sicher noch mit Vogelschutz)

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    Neben dem Hofriegel entstand hinten rechts auch ein "Gartenhäuschen", welches wohl als Abstellkammer dienen könnte. In den Fotos nicht zu sehen.

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    ^ Der ganze Hof erfährt zudem eine neue Gestaltung und Befestigung.

    Das Vorderhaus düfte inzwischen als fertig gelten, es hängen nur noch Elektrokabel am EG.

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    fotos elli kny

  • Altbauten Erfurter Strasse 1-13 - Erstsanierung scheint zu starten, inklusive des Eckaltbaus Erfurter 1 / Puschkinplatz. :thumbup:

    ich hoffe nicht, dass es Vonovia gehört, aber der gammlige Strassenzug bei schönen Häusern war doch nur noch unwürdig.

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    fotos elli kny