Dresden: Johannstadt

  • Plattenwerk Johannstadt - Visionen


    seit freitag läuft die präsentation des studentischen workshops zum ex-plattenwerk-gelände. in der "johannstadthalle" an der holbeinstrasse sind 40 arbeiten dazu in plan und modell (allg. art der baumassen-anordnung) ausgestellt (2,- eintritt) sowie eine sammlung von hausentwürfen für unterschiedliche kubaturen. vorgegeben war die fläche des plattenwerks, nicht die restliche johannstadt-nord mit ihrem großen baupotential.
    die heute brachliegende fläche wurde zumeist verdichtet beplant, mit aussparungen für kleine plätze oder abwechslungsreiche öffentliche räume.


    luftbildansicht des areals


    hier nur mal ein beispielhafter bebauungsvorschlag eines der studentischen teams
    rot sind die zuletzt entstandenen funktionsbauten (ausser: schokofabrik)



    zum vergleich eine darstellung der vorkriegsbebauung (mit farblichem schadenszustand nach der bombardierung 1945)

    quelle: stadt dresden



    dazu eine übersicht über den heutigen zustand - bezüglich städtebaulicher problemstellung:
    hervorgehoben sind der horrende flächenfraß der städtischen schul- und kitaflächen (rot) sowie die stark untergenutzten flächen durch brachen, barracken, garagen und flachbauten (gelb). beides wirkt sich verheerend auf diese zerrissene und defizitäre stadtstruktur aus.

    kartengrundlage: stadtverwaltung dresden



    gleichzeitig wird mitunter das angebliche fehlen von bauflächen bemängelt. seltsamerweise stets "schwierige eigentumsverhältnisse" oder eigentümer, der wille zur beibehaltung sämtlicher kita- und schulstandorte seitens verwaltung und anwohnerschaft sowie die sanierung einer jeden ddr-plattenbauschule führen zu einem hausgemachten entwicklungsstillstand in johannstadt-nord.


    wohl auch aufgrund dieses äußerst unattraktiven stadtbildes verirren sich folgerichtig kaum investoren in den bereich, der bauboom geht derzeit gänzlich am stadtteil vorbei. statt dessen entwickelt(e) sich der großplattenbereich zum sozialen brennpunkt (hoher zuwandereranteil, hohe anzahl sog. sozial schwacher). das plattenwerkareal gehört seit ca. 10 jahren allein einem eigentümer (einer berliner firma), allerdings gibt es derzeit keine bekannten absichten dessen, was mit der riesenfläche geschehen könnte. die berliner firma war nach der "wende" anteilseigner am plattenwerk und wurde im stillegungsverfahren des werkes zum eigentümer der fläche.


    die beseitigung der werksanlagen und -flachbauten als beräumung dieses zentralen schandflecks erfolgte allein durch engagement der stadt, die ein förderprogramm mit bund und land dazu nutzte. seither ist das gelände brachliegend zu einer grünfläche geworden, die immerhin für die bevölkerung zugänglich ist.


    da es in johannstadt insgesamt noch sehr viele potentielle bauflächen gibt und die derzeitigen schwerpunkte an anderen stellen stattfinden, hoffe ich auf eine beibehaltung der grünfläche am plattenwerk. das dies auch in modifizierter form noch möglich ist, zeigt die nächste eigene variante einer bebauung, die gleichsam das umfeld mit einbezog. grün das plattenwerk, braun die baustellen, rot die bauflächen der stadtreparatur, rosa die erfordernisse im strassenbau.

    b-plan-karte: stadtverwaltung dresden


    diese später noch etwas zu qualifizierende grünfläche an der stelle des plattenwerks würde als stadtteilpark eine hier wichtige scharnierwirkung zwischen den drei unterschiedlichen ausprägungen der johannstadt darstellen. an genau der stelle treffen der soziale "brennpunkt" der großplatte, das junge und gründerzeitliche altbauquartier gen elbe und die "rentnerstadt" südlich des areals aufeinander. alle 3 bereiche wirken mit ihren nutzungsansprüchen auf den bereich in der mitte ein, ein reines zubauen wäre dem nicht zuträglich. wie dies alles umzusetzen sein wird, bleibt herausforderung für das stadtplanungsamt und die politik. dazu müsste aber zunächst das bewußtsein dafür wachsen.

  • Aufwertung an Wohnzeilen


    standorte hier


    die zweite sanierungswelle im bestand der WG Aufbau geht weiter. weitere 3 wohnblöcke erhalten eine aufwertung: Hänelstrasse 6-8b, Hänelstrasse 12-18 und die hier gezeigte wallotstrasse 2-8. dies umfasst fassadensanierung, reparaturen, wohnungssanierungen und anbringen von balkonen - hier zB strassenseitig. bauzeit: märz - november.

  • Da kann man die Dämmstärke auf die heute üblichen Plastebomberstandards anpassen, so wie hier geht das natürlich nicht :D.


    Die vorherige Sanierung scheint mir hier noch gar nicht so lang her zu sein, vlt. Ende der 90er Jahre oder noch später. Weißt du zufällig genaueres?

  • diese blöcke müssten ca. 1993-96 erstsaniert worden sein. so sind also schon 20 jahre rum und neben etlichen reparaturen nutzen die gleich die gelegenheit zu mehr balkonen. das ist meist auch schon länger angedacht und entspricht mE auch den wünschen der genossenschafter (mieter). weltbewegend ist solches natürlich nicht, ausserdem steigen wohl auch die mieten etwas. notwendig und sinnvoll ist eine zweitsanierung einiger dieser bestände allemal. der traum all dieses abzureissen und toll neuzubauen ist schon lange vom tisch. wenns sowas überhaupt gegeben hätte, dann wäre aber die relativ ordentliche johannstadt-süd kaum prioritär gewesen und commiblock-zone geblieben - eben luftig-grüne sozialistische stadt.


    auch seh ich gerade, dass die wohl etliche fenster vergrößern, auch balkontüren einbauen müssen. diese schießscharten sind ja unerträglich. die dämmstärke wirkt wegen den kleinen fenstern etwas brutal, aber ich glaube die blöcke sind damals noch nicht so derart eingepackt worden wie heute manchmal. das kann auch diesmal so bleiben, die dämmung wird mE gar nicht angerührt - aber mal sehen. auf dem bauschild steht auch nur fassadeninstandsetzung.

  • Wie aus dem Amtsblatt hervorgeht, steht der Verkauf des städtischen Flurstücks 148/8 - Altstadt II zum Beschluss. Das ist die Fläche zwischen "ADAC-Bürohaus" an der Striesener Straße und dem Apotheken-Flachbau an der Thomaestraße.


    Standort hier


    Ich hoffe auf eine passende Anschlussbebauung ans Bürohaus sowie eine Blockrand-Ecke. Um den Fetscherplatz muss es endlich baulich weitergehen.

  • ^Da hoffst du nicht allein. Ich find's immer noch jammerschade, dass man die abgeranzten Platten zwischen Nicolaistraße und Striesener Straße nicht abgerissen hat und somit der Weg zurück zum Blockrand hier auf Dauer versperrt bleibt. Das alles mit dem Argument der Wohnraumvernichtung. Dabei hätten bei einer Rückkehr zum Blockrand deutlich mehr Wohnungen geschaffen werden können.:nono:

  • Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese leergezogenen Plattenbauten nicht mehr lange stehen werden. Nach dem Abriss wird man hier Blockrand planen, der die bestehenden Fluchten aufnehmen wird. Zumindest erscheint mir dieser Städtebau an dieser Stelle am logischsten zu sein. Ein weiterer Beweis ist sicherlich auch das Gebäude an der Ecke Nicolaistraße/Stephanienplatz, das ebenfalls klaren Blockrand ausbildet. Bedeutet also, dass zwischen Stephanienplatz und Fetscherplatz auf ganzer Länge eine sich an die Nicolaistraße anpassende, dichte Bebauung erstens geeignet und zweitens auch kurz- bis mittelfristig möglich wäre.
    Aber es stimmt. Zunächst müssen natürlich die zwei unsanierten Plattenbauten abgetragen werden.



    Hier nochmal die Flächen an der Nicolaistraße südlich der Zeilenbauten, wo aktuell Parkflächen zu finden sind. Platz für eine Bebauung ist hier definitiv vorhanden.



    Der Verkauf der Fläche neben dem ADAC ist natürlich ein erstes, gutes Signal. Meiner Meinung nach kann die gesamte Striesener Straße auf ihrer kompletten, nördlichen Seite bebaut werden. Diese urbane Weite ist im ersten Moment beeindruckend, im zweiten Moment aber wird hier sofort das bauliche Potenzial deutlich.


    Und letztlich formuliert ja auch das ADAC-Objekt den Anfang eines Blockrandes, der sich an der Striesener Straße enlangziehen könnte, und welcher sich bereits aus der Bebauung des Fetscherplatzes entwickelt. Ich bin hier mal optimistisch eingestellt.



    Wertvoller Bauplatz für zukünftige Projekte:


  • Für die Platte Nicolaistraße ist nach wie vor beides möglich. Die WGJ hatte sich zwar mal dafür interessiert, allerdings gehört sie weiter der Gagfah. Die WGJ hätte sie wohl auch nur saniert und die Gagfah wird sie vielleicht mal verkaufen.


    Dunkel: die kleinere Platte wurde abgerissen und für die hier gezeigte zweite Platte gibt es im Beschluss zum Abrissstop auch eine Klausel für den Abriss. Mal sehen, wann die Gagfah verkauft, viel engagiert sich der Konzern dabei scheinbar nicht. Ein Verkauf wäre aber Voraussetzung, um hier mal weiter zu kommen. Bisher gab und gibt es noch niemanden, der hier investieren will. So einfach ist das hier eben nicht, wollen die Dresdner doch auch nicht direkt an lauten Straßen wohnen. Das ist ein Grundproblem in Dresden: zuviele Bauflächen an lauten Straßen, d.h. kaum Bauwillige und korrelierend ein Nachfrageproblem. Gebaut wird woanders. Außerdem die Probleme der Baugesetzgebung, wo an zu lauten Orten kein Wohnbau erlaubt ist (keine Bestandsschutzregelung wie bei Altbauten) sowie kaum realistische und attraktive Nutzungsaussichten für all die Erdgeschosszonen. Ich denke, es müssen dennoch Bauwillige gefunden werden, die ganz normal - aber mit Risiken - bauen, auch wenn es noch Jahre danach leer stehen sollte. Um die Rahmenbedingungen dieses Bauens zu erleichtern, sollte Dresden überall dort, wo viel zu bauen wäre, eine klare Verkehrsberuhigung zustande bringen und wieder mehr auf dezentralen, kleineren Einzelhandel setzen. Die Lagen um den Fetscherplatz könnten mE gut funktionieren, daher sollten die Wohnungsgesellschaften ihre Flächen an Private veräußern.


    Eine erste Blockrand-Schließung anstelle der kleinen Platte ist beabsichtigt und die Bauflächen entlang der Canalettostraße sind auch unkompliziert. Wenn dazu jetzt noch was ordentliches an der gezeigten Ecke am ADAC-Haus käme, wäre es eine gute Ausgangslage. Problematischer sind z.B. Flächen an der Fetscherstraße oder vielleicht auch weiteres an der Striesener Straße (künftige Stadtbahntrasse). Ich habe vor knapp 2 Jahren schonmal eine Vision gepaintet, um mal das Baupotential deutlich zu machen.


    Erste Baustufe könnte etwa so aussehen:



    Mit weiteren Baustufen könnte sich ein dichtes Stadtteilzentrum herausbilden.



    RianMa: klare Ablehnung zur Bebauungsidee von Grünflächen. Ausgerechnet den großartigsten Grünzug siehst du nur als Bauland. Der ist im FN-Plan, Landschaftsplan und in der aktuellen Stadtentwicklungsstrategie "Verdichtete Stadt im grünen Netz" fundamental festgeschrieben, dort wird sich kein Grashalm bewegen. Wir haben mehr als genug Baupotential auch ohne die Grünzüge und das Plattenwerk. Soviel wird auch nie gebaut werden in Dresden, selbst wenn wir zehnmal so viel Bauvolumen wie jetzt hätten, würde es für die Johannstadt nur einen Teil der notwendigen Stadtreparatur ausmachen können. Leider Leider. Daher können großzügige Durchgrünungen locker aufrecht erhalten bleiben - zumal stadtklimatisch und durchlüftungstechnisch.


    Jetzt soll überhaupt mal einer dort was zustande bringen, wer weiß, was am ADAC-Haus auf uns wartet. Für die größere Nicolai-Platte erwarte ich -ehrlich gesagt- eine Sanierung und einen straßenbegleitenden Bauriegel an der Striesener Straße - natürlich auch mit 5 Meter Abstandsgrün. Solches würde sich auch in die offene Baustruktur der Umgebung einpassen.

  • Also ich habe bis vor wenigen Jahren bei meinen Eltern im ADAC Gebäude gewohnt und muss sagen, dass ich es schrecklich fände, wenn die große Wiese entlang der Striesenerstraße bebaut wird. Ich wohne jetzt in der Permoserstraße direkt an der Wiese, das Stück grün ist wirklich ein Lichtblick wenn man die umgebenden Platten um sich hat.


    Nunja, wir ziehen bald auf die Wallotstraße, dort ist es auch ruhig. Aber schade fände ich die Komplettbebauung der Striesener schon.


    Wo ich euch zustimme ist die Nicolaibruchbude. Die ist meiner Meinung nach schon überfällig. Aber die Gagfah macht bisher keine großen Anstalten, ein Wunder, dass wenigstens die Balkone vernagelt wurden.


    Habe ich das richtig verstanden, dass der Parkplatz neben dem ADAC Gebäude verkauft wurde? Ich hab mich schon gewundert, warum dort alles verschnitten wurde. Gibt es da schon einen Objektplan oder ein Projekt?


    Gruß

  • Aufwertung an Wohnzeilen


    standorte hier


    die zweite sanierungswelle im bestand der WG Aufbau geht weiter. weitere 3 wohnblöcke erhalten eine aufwertung: Hänelstrasse 6-8b, Hänelstrasse 12-18 und die hier gezeigte wallotstrasse 2-8. dies umfasst fassadensanierung, reparaturen, wohnungssanierungen und anbringen von balkonen - hier zB strassenseitig. bauzeit: märz - november.


    Wir ziehen auf die Wallotstraße und waren bei der zuständigen Bearbeiterin für die Gegend. Das Bild auf dem Bauschild zeigt den Block rechts davon, auf der Hähnelstraße. Und nicht den der Wallotstraße links davon. Es kommen KEINE neuen Balkons an den linken. Das wurde mir versichert. auch werden keine neuen Fenster verbaut. Die Visualisierung macht da mehr Hoffnung als wirklich geplant ist.


    Gruß

  • Okay, ich stimme in jedem Fall zu, dass dieser Grünzug seine stadträumlichen Qualitäten hat (was ich ja erwähnt hatte) und in Bezug auf das Dresdner Stadtklima als Frischluftschneise sicherlich große Vorteile bringt. Ich habe auch nichts dagegen, wenn dieser Grünzug langfristig unbebaut bleibt, bin wie gesagt aber auch einer Bebauung nicht abgeneigt.


    Interessant ist doch Frage, welche Funktionen (abgesehen vom Stadtklima) dieser Grünzug eigentlich erfüllt?
    Städtebaulich könnte man denken, er verbindet zwei wichtige Punkte in der Stadt. Der Status Quo ist folgender: Er startet am Altstadtring und führt leider ins Nichts bzw. endet im Moment am ADAC-Haus. Das heißt also, dieser Grünzug macht eine städtebauliche Geste, die unvollendet ist bzw. wieder ist. Ursprünglich endete der Grünzug am Achtgeschosser an der Ecke Striesener Straße/Reißiger Straße. Diesen Städtebau hat man leider durch das 90er-Jahre ADAC-Haus kaputt gemacht. Im Übrigen ist dieser auch optisch keine Augenweide. Die Fläche neben dem ADAC-Haus könnte nun die Möglichkeit bieten, hier wieder einen markanten Endpunkt zu setzen.


    Daraus folgt für mich gleich ein zweiter Kritikpunkt. Dadurch, dass der Grünzug fast 2 Kilometer lang ist, wären auch bauliche Orientierungspunkte im Mittelteil des Grünzugs hilfreich. Die begleitende DDR-Bebauung schafft das leider nicht.


    Mein dritter und wichtigster Kritikpunkt ist die Tatsache, dass ein Grünzug für mich nicht nur aus Rasen und einzelnen Baumgruppen besteht. Diese Freiflächen glänzen durch ihre Nichtnutzung und Leere. Ich sage nochmal, dass dieser Grünzug durchaus seine Qualitäten hat, aber diese müssen auch genutzt werden, was im Moment (noch) nicht getan wird. Wenn ich vor Ort bin, sehe ich immer nur vereinzelte Spaziergänger, Fahrradfahrer oder Hunde samt Herrchen. Ich verstehe sofort, warum die Menschen andere Grünflächen bevorzugen. Der Große Garten oder die Elbe sind schnell zu erreichen. Selbst die Grün- und Sportflächen an der Dürerstraße werden viel intensiver genutzt. Der Striesener Grünzug ist zwar für alle öffentlich, aber genau hier beißt sich die Katze in den eigenen Schwanz. Es ist alles viel zu öffentlich und einsehbar und dadurch laut und ungemütlich. Die mögliche Lösung ist einfach. Entweder man sorgt hier für eine stärkere Bepflanzung, die auch nicht ständig gepflegt werden muss. Das könnte geschützere Bereiche schaffen, damit man nicht von allen Seiten einsehbar ist. Oder man schafft unterschiedliche Freizeit- und Sportmöglichkeiten, wie Basketball- oder Volleyballplätze. Die Breite des Grünzuges reicht dafür locker aus.
    Ich bevorzuge ja eine Mischung beider Varianten. Zwischendurch können natürlich auch Liegewiesen verbleiben, die aber auch von der Straße abgeschirmt werden müssen.
    Durch die Sportbereiche könnte man zugleich bauliche Orientierungspunkte, die ich oben erwähnt hatte, schaffen.


    Die Bürgerwiese ist für mich ein "Grünzug", die Striesener Straße ist dies definitiv nicht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
    Solange der Zustand aber so bleibt, wie er aktuell ist, kann ich nur dabeibleiben, dass ich eine Bebauung begrüßen würde, weil es sich hier um eine große Verschwendung städtischen Raumes handelt.
    Ich bin offen für alles. ;)

  • @ Mbit: wenn die zu doof sind das Schild passend aufzustellen oder zu bebildern, kommt es natürlich zu Missverständnissen. Die Situation und Perspektive an der Straße kommt bestimmt für alle drei Blöcke gut hin. Aber erstaunlich wäre, wenn die ihre Sanierungen beschönigen. Ich bin schon mehrmals an den neusanierten, fertigen Blöcken vorbei und wollte kein Bild machen. Aber nun werde ich es mir nochmal genauer anschauen. ME wurden Balkone - und auch zur Straße - neuangebracht, die Blöcke sehen jetzt relativ schick aus (schneller Eindruck). Die haben da schon 'ne Zeit lang kräftig gebaut, also ob an der Wallotstrasse sozusagen kaum was passiert, werden wir sehen. Für so eine kleine Baumaßnahme recherchiere ich nicht allzu lange herum. Es gibt ja auch noch mehr.

  • Johannstadt-Süd - Zweitsanierungen


    Im Prinzip wurden die meisten Häuser um die Comeniusstraße hauptsächlich nur gemalert und teilweise im Inneren erneuert. Eine umfassende Aufwertung fand und findet demnach kaum statt. Dass viele Häuser mal wieder äußerlich neu angestrichen wurden, ist richtig, jedoch nicht weltbewegend. Es gab abseits der Comeniusstraße aber auch umfassendere Zweitsanierungen - z.B. entlang der Striesener Straße.


    Das Haus Wallotstraße (oben) weist tatsächlich mehr kleinformatige Fenster auf als die anderen Blöcke. An der Hänelstraße geht es bereits zur Sache. Es werden keine Fenster und Fassaden erneuert, die bisherigen Balkone bekommen nur einen neuen Anstrich.




    So sieht es nun weitgehend um die Comeniusstraße aus - zwischen Fetscherstraße und Strassburger Platz:




    Neue Balkone erhielten zumindest die Blöcke an der Dillinger- und Striesener Straße, hier kamen die bräunlichen Balkone hinzu.



    An der Comenius-/ Ecke Wintergartenstraße wurde zudem eine Containerkita errichtet, links ein ebenso zweitsanierter Block.



    Nebenan beabsichtigt die Lebenshilfe Dresden wohl einen Neubau ihrer benachbarten DDR-Kita namens "Kiwi".



    Damit wäre dieses gesamte "Quartier" mit Schulen und Kitas bestückt.

  • Johannstadt - Nord - zur Diskussion oben


    Sieht man von den Elbwiesen mal ab (kein Park) und klammert auch die sog. "Johannstädter Gärten" an der Dürerstraße aus (noch nicht ausgeformt), bestehen direkt im Johannstädter Wohnumfeld nur zwei nutzbare, größere Grünräume: der Grünzug Striesener Straße und das Gelände des Plattenwerks, wobei letzteres eigentlich nicht dazu vorgesehen ist. Außerdem existieren viele grüne Wohnhöfe zwischen den Nachkriegszeilen, sodass ein großer Stadtteilpark eigentlich nicht unbedingt notwendig erscheint.


    RianMa: Natürlich könnte man eine städtebauliche Strategie verfolgen, die gesamte Johannstadt zuzubauen, die Leute können ja an die Elbe oder zum Großen Garten gehen. Allerdings ist solches unter den hiesigen Realbedingungen utopisch und die Zugangswege wären viel zu weit für die Menschen. Was man überhaupt als Grünzug definiert, kann nicht unser Thema sein. Für die meisten müsste das grüne Band an der Striesener Straße durchaus als Park bzw. Grünzug gelten. Die Bürgerwiese ist für mich bereits eine richtige Parklandschaft.
    Wichtig wäre nun die Vervollkommnung der Johannstädter Gärten (z.B. mit Bürgergärten) sowie eine Qualifizierung eines Hauptteils des Plattenwerks als Grünfläche. Der Grünzug Striesener Straße bleibt auch bestehen.
    Dabei bringst du eine interessante Idee mit ein: eine gewisse städtebauliche Fassung durch Sichtmarken. Am ADAC-Haus oder besonders auch an der Kreuzung Güntzstraße wäre je ein Punkthochhaus sicherlich ein tolles Gestaltungselement. Unterbrechungen der 2 km Länge durch Querriegel stehe ich eher ablehnend gegenüber. Der Rest ist mE schon gut baulich eingerahmt.
    Was die spärliche Inanspruchnahme angeht, ist das ja fast überall so in Dresden. Aber warum muss denn immer alles ständig genutzt werden. Der Grünzug lebt aus sich selbst heraus und es ist schön, dass nicht immer alles zerlatscht wird. Gerade für Ältere erfüllt allein das satte Grün bereits alle Funktionen. Ich würde dort ne doppelte oder dreifache Baumallee an der Striesener pflanzen, und eine südlich der Straße. Damit wäre auch der Raum geschlossener und weniger einsehbar. Möglicherweise fehlt auch noch ein mittiger Schlängelweg als echte Flanierstrecke. Auf dem Abschnitt in der Pirnaischen Vorstadt würde ich dann wiederum eine bauliche Arrondierung herbeisehnen, aber da muss erstmal die Stadtbahntrasse gebaut sein und deren Platzanspruch feststehen.


    Mein Ansatzpunkt zur Verdichtung ist also, erst das riesige Flächenpotential im bebauten Zusammenhang zu nutzen, also Blockrand zu bringen, wo schon Blockrand ist, um dort endlich geschossenere Viertel zu bekommen. Dafür reicht das Bauvolumen vielleicht sogar aus über Jahre. Es beginnt ja schon mit Lückenbauten wie an der Pfotenhauer Straße oder dem Johannbogen. Nun muss erstmal das Kollwitzufer am Sachsenplatz drankommen usw. und man muss jetzt mit der Gagfah reden - es gibt also mehr als genug zu tun.


    Jetzt noch ein paar Bilder zu verschiedenem:


    Grünzug Striesener Straße - einige Trampelpfade zeigen fehlende Querwege:




    Rettungswache am Plattenwerksgelände:



    Das Plattenwerksgelände wird leider schon wieder okkupiert - vermutlich durch das Straßenbauamt (vielleicht als Lager für die Schandauer oder als Ausgleich für den geräumten Alaunparkstreifen - muss ich mal abklären)



    Hier die Gammelplatte Nicolaistraße - wenn man die Farbsättigung hochzieht, sieht es fast schon wie saniert aus.



    Baustellen an der Pfotenhauer Straße - vorn das Baustofflager fürs Studentenheim:



    Und die Sanierung am Kollwitzufer geht nun in die Endphase - Hofansicht:


    Einmal editiert, zuletzt von Elli Kny ()

  • Worauf die Prioritäten (auch der Wohngesellschaften) derzeit noch liegen, zeigt sich an der sehr gut bebaubaren Canalettostraße (Nordseite): es wurde die Flächenverschwendung durch Parkplätze durch ein weiteres Stück Parkplatz zementiert.



    Ähnliches geschieht auch in anderen Stadtteilen - auf Grünflächen zwischen Wohnzeilen - die Mieter verlangen es in der Mehrheit so.

  • @ Mbit: wenn die zu doof sind das Schild passend aufzustellen oder zu bebildern, kommt es natürlich zu Missverständnissen. Die Situation und Perspektive an der Straße kommt bestimmt für alle drei Blöcke gut hin. Aber erstaunlich wäre, wenn die ihre Sanierungen beschönigen. Ich bin schon mehrmals an den neusanierten, fertigen Blöcken vorbei und wollte kein Bild machen. Aber nun werde ich es mir nochmal genauer anschauen. ME wurden Balkone - und auch zur Straße - neuangebracht, die Blöcke sehen jetzt relativ schick aus (schneller Eindruck). Die haben da schon 'ne Zeit lang kräftig gebaut, also ob an der Wallotstr. sozusagen kaum was passiert, werden wir sehen. Für so eine kleine Baumaßnahme recherchiere ich nicht allzu lange herum. Es gibt ja auch noch mehr.


    Das sollte auch kein Vorwurf sein. Ich wollte nur sagen, dass die das Schild schrecklich aufgestellt haben. Ich habe die Bearbeiterin auch nach Umbauten an der Wallotstr. gefragt und die hat mich wie ein Trottel behandelt, weil ich nicht sofort sah, dass das der Hähnelstraßenblock ist.


    Kurz um, die Grafik sieht auch schrecklich aus. Als ob da ein Praktikant mit Google SketchUp schnell was zusammengeschustert hat. Letzte Infos sind, dass keinerlei neue Balkone dran kommen an Hähnelstr. und entlang der Wallotstr. und auch die Fenster bleiben. Lediglich neue Farben/Verkleidungen evtl. sowie neue Gebäudefarbe und die Sanierung der Treppenhäuser. Aber genug dazu. :)

  • Hier nur mal 2 Bilder der Stadtbahntrasse Striesener - Pillnitzerstraße (also Direktverbindung Fetscherplatz - Rathenauplatz) - das werden gigantische Schneisen - dank der untauglichen EU-Förderzwangsjacke. Unser "Grünzug" wird in seiner Breite einbüßen.


    Striesener Straße - Blick Richtung Fetscherplatz



    Pillnitzer Straße - Blick Richtung Altstadt



    Quelle: DVB-AG

  • Nee nee, das sind nur Studien. Aber es wird wohl so sein, dass diese Querverbindung kommt. Die Johannstadtstrecken werden derzeit noch nicht vom Freistaat mitgefördert, aber in der nächsten Runde ist das schon in Aussicht gestellt worden. Jetzt kommt erstmal die Südtangente von der Kesselsdorfer bis zur Oskarstraße. Und schon währenddessen wird die Strecke Johannstadt bis Plauen in weitere Ausarbeitung gehen. In Vorplanung ist das alles ja eh schon.

  • Biotec-Standort Johannstadt


    es wird eng am bio-standort johannstadt, schreibt die DNN, es gäbe nur noch wenige geeignete flächen für weitere expansion. zwar werde absehbar die firma novaled (organische elektronik) aus dem BioZ am tatzberg ausziehen, welche ein achtel der gesamtfläche belegt und in dresden nach einem neuen standort sucht, aber dennoch reiche der platz für die anstehenden ausgründungen kaum noch aus. beispielhaft sei die max-planck-neugründung für systembiologie, die auf dem bisherigen parkplatz des MPI an der pfotenhauer strasse einen neubau errichten wird, allerdings keine fördergelder für eine tiefgarage erhält. daher soll ein privatfinanziertes parkhaus auf einer nördlich gelegenen gartenanlage entstehen, was wiederum die macher der dortigen "internationalen gärten" frustriert. das parkhaus soll auch für das stellplatz-geplagte uni-klinikum entlastung bringen.


    am tatzberg werden durch den freistaat derzeit asbestbelastete ddr-fertigteilbauten sowie die industriehallen abgerissen, was 1,1 mill. euro kostet. dort - zw. hertel- und neubertstrasse - soll bis 2017 für die TUD ein 21,6 mill. euro teurer neubau des ZIK BCUBE (center for molecular bioengineering) mit 2900 m² büro- und laborfläche entstehen. nebenan möchte die helmholtz-gesellschaft ihren fast 2900 m² großen DZNE-neubau (dt. zentrum neurodegenerative erkrankungen) errichten, wofür noch keine kosten und bauzeiten vorliegen. im gebäude sollen auch einige biotec-firmen unterkommen.


    die große fläche zw. blasewitzer- und fiedlerstrasse, wo sich vormals die Eg-gü Schuhcremefabrik befand, ist für das medizin-theoretische zentrum (2.BA) der uniklinik vorgesehen, wo noch kein baubeginn stattfand.


    einzig verbleibende größere entwicklungsfläche wäre damit das 1,7 ha große areal zw. fiedler-, fetscher- und blasewitzer strasse, welches im besitz des freistaates ist. sollte sich die positive entwicklung am biotec- und medizin-standort in johannstadt fortsetzen, käme nur noch das plattenwerksareal in betracht. letzteres gilt sogar als favorit für eine wachsende biopolis, allerdings weit in die zukunft blickend.

    fazit: die wertvollen "internationalen gärten" aufzugeben, scheint möglich. die restliche viel größere laubenpieperkolonie mittelfristig aufzulösen ziehen die verantwortlichen nicht in betracht. damit bleibt alles wie immer eine scheindiskussion. platz ist mehr als genug, dann muss man eben etwas kompakter bauen, wie anderswo auch.