Nbger Zentrum: Tafelhof (zwischen Hbf und Plärrer)

  • Hier ein Update zum Bauvorhaben in der Zufuhrstrasse. Bin gespannt ob das so kommt.

    Die Pläne die beim Baukunstbeirat eingereicht wurden sahen anders aus.

    https://natagroup.de/aparthotel/

    Interessant, dass auf der Homepage Mitte 2024 als gepl. Fertigstellung genannt wird. Da sollte es bald mal losgehen. Bisher sieht man meines Wissens nach noch nix.

  • das werden 2 kleine Verbesserungen in dieser Ecke. Auf jeden Fall deutlich besser, als als das Hotel an der Steinbühler Straße am gleichen Block

    Es bleibt aber noch viel zu tun in diesem lange Zeit so vernachlässigen zentrumnahen Viertel im Schatten von Gostenhof, Tafelhof und der Altstadt.

    Bei weitem nicht alles bis zur Leonhardstraße ist altes Industrie- und Gewerbeflickwerk. Da stehen auch Wohnhäuser, die man preisgünstig aufmöbeln sollte, statt abzureißen und Hochglanz-Gentrizifizierung zu betreiben und zwischen dem kaputten Kopfstein Straßenbäume pflanzen.

    In der Tat! Allein im direkten Umfeld gäbe es noch einiges Potenzial, so an der Ecke Zufuhr-, Schanzäckerstraße:


    - Ehem. African Center, dann Flüchtlingsunterkunft


    - Direkt dort gegenüber Marktkauf-Parkhaus ( seit ca. einem Jahr geschlossen)


    - Dritte Ecke der o. g. Kreuzung: Aria-Hotel ( seit ca. 10 Jahren immerwieder mal offen, umgebaut, neueröffnet, zur Zeit wieder mal geschlossen)


    Oder auch die riesige Lagerhalle an der Kohlenhofstraße 16 hier - meines Wissens nach lagert dort eine Winterdienstfirma nur ihr Material und Räumfahrzeuge!

  • Vom "Billighotel" neben der AOK haben wir noch gar keine Bilder von der fertigen Fassade oder? Ich habe hier zumindest mal einen Schnappschuss:



    So billig wirkt die Fassade jetzt auch wieder nicht, aber sehr eintönig. Auch daneben die Seitenansicht der AOK, mit dem Technikvorbau oder was das ist:



    Am Platz steht ein knappes Dutzend neuer Bäumchen, aber die fallen inmitten dieser Steinwüste kaum auf.

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    Dort ist ein fürchterlicher Stadtraum entstanden, keinerlei Bezug zu Nürnberg, der gegenüberliegenden Stadtmauer, auch keinerlei Aufenthaltsqualität. So hat man repräsentative Verwaltungsgebäude in den 1980'ern geplant. Für mich ist das Ensemble aus AOK und Hotel ein Negativbeispiel von Städtebau in Nürnberg, der völlig verunglückt ist. Da gefällt mir der Nachfolgebau der Hauptpost wirklich um Lichtjahre besser.

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    Genau. Vor allem das Hotel sieht aus wie eine Kreuzung aus Bunker und Replikat des Reichsluftfahrtministeriums...


    Selbst wenn die Bäume mal groß sind, wird´s das nur schwerlich rausreißen.


    Weshalb man überhaupt so einen schlauchartigen Raum geschaffen hat, der dann auch noch ungeschützt auf den Altstadtring zuläuft, ist ein Rätsel.


    Damit´s richtig wehtut, hier noch ein Bild vom Industrie- und Kulturverein, der früher dort stand:


    Kulturvereinsbau.jpg

    (c) Stadtarchiv Nürnberg

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    Dort ist ein fürchterlicher Stadtraum entstanden, keinerlei Bezug zu Nürnberg, der gegenüberliegenden Stadtmauer, auch keinerlei Aufenthaltsqualität. So hat man repräsentative Verwaltungsgebäude in den 1980'ern geplant. Für mich ist das Ensemble aus AOK und Hotel ein Negativbeispiel von Städtebau in Nürnberg, der völlig verunglückt ist. Da gefällt mir der Nachfolgebau der Hauptpost wirklich um Lichtjahre besser.

    So zerreißen würde ich die Neubauten nicht. Beim fehlenden Bezug zu Nürnberg gehe ich ja noch mit. Ansonsten hebt sich das deutlich ab von den Nachbar(büro)bauten zwischen Hbf. und Plärrer. Muss man dort so ein Hotel und v.a. diesen AOK-Palast hinstellen? Sicher nicht unbedingt. Aber konkret an der Stelle finde ich es in Ordnung. Sogar ein Stück mehr. Auch die Öffnung finde ich gut. Das Viertel dahinter ist geprägt durch große Riegelbauten und die einzige Öffnung (neben der AOK) ist ja nur eine Straße. Daher ist die Öffnung völlig ok. Mir fehlt da nämlich sonst die Durchlässigkeit. Ich fand die Aufenthaltsqualität die Tage dort gut. So gut wie sie an dieser Straße nur sein kann... Instinktiv würde ich aber immer innerhalb der Stadtmauer meinen Aufenthalt suchen. Und da hat es mir gegenüber innerhalb der Stadtmauer weniger gut gefallen. Nebenbei, für eine Rekonstruktion aus #186 würde ich natürlich sofort unterschreiben und AOK sowie das Hotel wieder abreißen!


    Am Hotel laufen im Außenbereich noch immer arbeiten...

    P1730647.jpg


    P1740023.jpg


    AOK

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    Bilder: Silesia

  • Das passt mit der horizontalen Gliederung, den wuchtigen Fenstern und der grau-weißen Farbgebung nicht so recht in diese Ecke (die freilich auch so schon nicht die schönste ist). Warum überhaupt immer grau-weiß-horizontal?

  • Ich versteh absolut was du meinst, finde das auch ernüchternd. Die Nachverdichtung begrüße ich ja, aber immer dieses Grau/Weiß-Schema... Ist Grau eigentlich so viel günstiger als andere Farbtöne? Versuche mich am Ende immer damit zu trösten, dass man einen Anstrich ja immerhin wechseln kann. In diesem Falle fände ich im Erdgeschoß an der langen grauen Eckpartie aber auch ein horizontales angelegtes Kunstwerk (Mosaik, Relief oder ähnliches), das sich zur Ecke hin steigert, ganz spannend.

  • Zufallsfund: Bauwerke Liebe und Partner planen in der Camerariusstraße 12-14 / Ecke Dietzstraße einen Neubau als Lückenfüller. Bisher ist das eine unansehnliche Ecke in einer unansehnlichen Gegend einen Steinwurf vom Kohlenhof entfernt. 30 Wohnungen sollen gemäß Projektseite dort entstehen, sogar ein "Penthouse". Für Letzteres könnte ich mir zwar reizvollere Gegenden vorstellen, aber für Tafelhof ein weiterer Schritt vorwärts und aufwärts. Mir gefällt, dass auch die Nürnberger Bauwirtschaft zunehmend wiedererkennt, dass man aus Gebäudeecken, sei es mit Balkon oder mit Erker, durchaus gestalterisch etwas machen kann und dass - revolutionär! - sogar Rundungen infrage kommen.


    097.028_3D-Visuals_NUE-Camerariusstrasse_V01g_P-1.jpg

    (c) Bauwerke Liebe + Partner


    Gemäß Google-Straßenschau sieht die Ecksituarion derzeit folgendermaßen aus:

    https://www.google.com/maps/@4…!7i16384!8i8192?entry=ttu

  • Ach, verschwindet wohl die Tankstelle? Wär ja mal Zeit.

    Das Haus entspricht gestalterisch dem, was in den letzten Jahren am Frauentorgraben entstanden ist. Solide, lässt aber alle Chancen auf eine Aufwertung dieser Meile links liegen. Schade.

  • nothor Die Avia ist im Haus daneben (auf dem ersten Bild rückversetzt zu sehen) und scheint wohl zu bleiben. Zumindest ist auf den Visus ja immer ein Avia-Schild zu sehen. 😉

  • Solide, lässt aber alle Chancen auf eine Aufwertung dieser Meile links liegen. Schade.

    Genau das ist es eben! Ja, passt ins jetzige Gefüge, bietet das Mindestmaß an Strukturiertheit und Materialität... aber das dachte ich mir bei den letzten Neubauten dort auch. Aber reicht das? Ich meine nein, nicht an dieser exponierten Stelle! Klar, viel besser als der Kiesplatz, aber das alleine kann doch nicht hier der Anspruch sein! Aufwertung, genau das bräuchte es - sonst folgt hier nur weitere Abwertung...

  • Nürnberg kann aber nicht repräsentativ, oder will es nicht. Zu beobachten ist das ja überall, dass seit Jahrzehnten Chancen verschenkt werden, durch entsprechende Vorgaben attraktive Lagen zu schaffen oder sie aufzuwerten. Das betrifft den gesamten Frauentorgraben, wo ich den AOK-Neubau leider für völlig misslungen halte, ein abweisender, strukturarmer Bunker in Kacheloptik ist dort entstanden, der nichts ortstypisches zitiert, nichts weltstädtisches austrahlt, sondern nur nach Gewerbegebiet aussieht. Und das betrifft alle Neubauten drumherum genau so. Aber auch in der Fürther Straße, je neuer die Gebäude sind, desto erbärmlicher ist ihre Gestaltung, (außer der Datev vielleicht, die aber auch nicht wirklich herausragend ist). Am Maxtorgraben dasselbe.


    Wirklich seltsam, denn dort wo Gestaltung für das Stadtbild eigentlich egal ist, dort wird durchaus ansprechend gebaut. Z.B. finde ich die Neubebauung am ehem. Branntweinareal ganz attraktiv, auch das Tucher-Areal am Schillerplatz ist damals wirklich gut geworden. Und das Regensburger Viertel, da draußen auf halbem Weg zur Autobahn weist m.E. erstaunlich hohe Freude an Gestaltung auf. Aber bei kleinen Bauvorhaben gilt: Kaum steht etwas Historisches in der Umgebung versagen alle Gestaltungsinstinkte völlig.