Bauprojekte in Hannover

  • Na ja, an diesem Unort kann es nur besser werden. Positiv fallen mir die Balkonbrüstungen auf. Sind das goldene gelochte Bleche? Ansonsten wirklich nicht gerade der Burner. Das gelungenste Baugebiet in Hannover in den letzten Jahren ist meiner Meinung nach immer noch das "Buchholzer Grün". (Übrigens haben wir am selben Tag Geburtstag - fällt mir gerade auf.)


    An dieser Stelle noch die Anmerkung, dass der Neubau des Misburger Bades am 04.05.2024 eröffnet wird. Außerhalb Hannovers dürfte das alte Misburger Bad dem ein oder anderen vielleicht noch ein Begriff sein. Es war umfangreich Thema bei "Mario Bath deckt auf".

    Nach dessen aufwändiger Sanierung stellte man fest, dass das beauftragte Bauunternehmen tragende Wände und Stützen durchbohrt hatte, woraufhin der Bau nur noch abgerissen werden konnte. Den Kredit zahlt die Stadt noch Jahrzehnte lang ab. Nun ist es immerhin der erste komplette Bad-Neubau in Hannover seit 30 Jahren. (Die Wasserwelt in Langenhagen und die Kristalltherme in Seelze liegen ja nicht mehr im Stadtgebiet.)


    Weiterer Kommentar: Eröffnet wurde vor wenigen Wochen auch eine Stadtbahnverlängerung nach Hemmingen. Ein Weiterbau nach Arnum ist in Planung.


    https://www.busundbahn.de/nach…aehrt-nach-hemmingen.html

  • Mich überzeugt der Entwurf nun auch nicht wirklich. Städtebaulich ist das pure Langeweile und schon zig mal genau so realisiert. Nichts desto trotz ist es eine erhebliche Verbesserung für die Umgebung, allein schon ob der zusätzlichen Dichte an dem Ort und somit ein durchaus positives Beispiel für Innenentwicklung.

    Architektonisch leider auch sehr einfach gehalten, insbesondere die WDVS-Fassade. Bei den Balkonbrüstungen gehen die Meinungen sicher sehr auseinander, ich persönlich bin überhaupt kein Fan davon, auch wenn es das wahrscheinlich einzig Besondere an dem Entwurf ist. Für mich wirkt das ganze durch das Gold ein wenig pseudo-edel, etwas was man in unseren Breitengraden ehr nicht erwarten würde.
    Mich erinnert der Entwurf direkt an folgendes Projekt: https://www.dbz.de/artikel/dbz…amm_blauraum-2421245.html

    Einmal editiert, zuletzt von glasstower ()

  • Diese gelochten Bleche gibt es in Hannover auch im Baugebiet "Herzkamp", allerdings nicht golden.
    https://www.baunetz.de/meldung…_in_Hannover_8257942.html

    Zufällig aktuell noch was zum Thema Schwimmbäder: Der Schwimmclub Altwarmbüchen und der Hannoversche Sportverein von 1896 haben den Sanierungsstau der städtischen Bäder satt und wollen jetzt in Lahe ein Sportbad in Eigenregie errichten.

    https://schwimmsportzentrum.de/

    Und hinter der Bezahlschranke:

    https://www.haz.de/lokales/han…JKKRF5XIIFBJ7PCGFKHQ.html

  • "Wohnquartier Elisabeth-Granier-Hof" von agsta architekten

    Elisabeth-Granier-Hof, 30161 Hannover

    in Planung


    Visu-elisabeth-granier-hof.jpg

    Quelle: agsta architekten


    Der Bauherr WBK Wohnbau Konzept Hannover beschreibt das Vorhaben wie folgt (Quelle: WBK )

    "Das ca. 5200 qm große Grundstück in Hannover List wurde historisch gewerblich und industriell genutzt. Die Gebäude auf dem Grundstück sind größtenteils leerstehend und baufällig. Durch die Neubebauung wird das Gelände revitalisiert und belebt. Dem aktuellen Bedürfnis nach mehr Wohnraum entsprechend entsteht ein gemischt genutztes Quartier mit Mietwohnungen, Gewerbeeinheiten und einer Kindertagesstätte. Die Neubebauung des Grundstücks eröffnet die Chance, einen Baustein der hannoverschen List zu komplementieren. Die Blockbebauung wird mit dem Neubauvorhaben wiederhergestellt und die Raumkante geschlossen. Abgeleitet aus den Bebauungstypologien der hannoverschen List, insbesondere der Backsteinarchitektur der Zwanziger- und Dreißigerjahre greift der Entwurf architektonische Elemente der Umgebung auf. Es entsteht ein Gebäudeensemble mit geneigten Dachflächen, dessen Gebäudeköpfe an den Straßeneinmündungen – ihrer urbanen Bedeutung entsprechend – städtebauliche Akzente setzen. Entlang der Straße öffnet sich die Bebauungsfigur mit einem Entrée-Hof zum Quartier, welcher in den Erdgeschossen gewerblich genutzt wird.Im rückwertigen Bereich wird das Gebäudeensemble durch zwei Solitärgebäude ergänzt. Vollklinker im Farbspektrum beige-braun mit Ziegelreliefflächen im Sockelbereich und Ziegelfeldern zwischen den Brüstungsfenstern charakterisieren die Fassaden am öffentlichen Raum. Gauben rhythmisieren die Dachlandschaft und verleihen dem Gebäude einen urbanen Charakter. In der innerstädtischen Situation entsteht eine klassisch dimensionierte, streng gestaltete Ziegelarchitektur, die sensibel auf die Nachbarbebauung eingeht, aber dennoch selbstbewusst auftritt. Die dem Straßenraum abgewandten Fassaden werden mit einem Besenstrichputz im Farbton der Ziegel ausgeführt. Während die Solitärgebäude Holzfassaden mit einer Fassadenbegrünung erhalten. Insgesamt sieben Mehrfamilienhäuser mit 86 Mietwohnungen, drei Gewerbeeinheiten und einer Kindertagesstätte bilden die Neubebauung aus. 30% der Wohnungen sind geförderte Mietwohnungen für Haushalte mit geringem Einkommen. Neben zehn rollstuhlgerechten Wohnungen sind alle Mietwohnungen barrierefrei ausgebildet. Der Wohnungsmix von 1- bis 5-Zimmerwohnungen spricht verschiedenste Wohnbedürfnisse an. Alle Wohnbereiche orientieren sich nach Süden oder Westen und verfügen über großzügige Balkone oder Terrassen. In der Tiefgarage und den Kellern der Bebauung befinden sich Technikflächen, Abstellräume und Stellplätze für Fahrräder und PKWs. Um eine hohe Aufenthaltsqualität zu ermöglichen ist die Tiefgaragendecke vollständig begrünt. Der Gründachaufbau dient neben der Regenwasserspeicherung und -rückhaltung auch der Versorgung einer intensiven Begrünung. Neben gemeinschaftlichen Gartenbereichen und Kleinkinderspielflächen sind in die Freianlagen private Terrassen und Fahrradabstellplätze integriert. Im Norden des Quartiers befindet sich die Außenfläche der Kindertagesstätte. Die gewählte Gebäudekonstruktion ermöglicht eine Realisierung als Energieeffizienzhaus 40 mit DGNB-Zertifizierung."


    Lageplan:

    Lageplan.jpg

    Quelle: agsta architekten


    Im Satellitenbild:

    Screenshot-2024-07-14-at-4-06-58-PM.png

    Quelle: Google Earth


    Ich finde das eine gelungene Symbiose zwischen der traditionellen Bebauung in der List bzw. Oststadt, welches zwei der schönsten Quartiere in Hannover sind, und modernen Bauformen. Es passt sich ein und wirkt nicht, wie die angrenzenden Solitärbauten, kalt, abweisend und damit menschenfeindlich. Wie der helle Klinker dann letztlich in der durch Putz und roten Backstein geprägten Umgebungsbebauung wirkt, muss man sehen. Insgesamt ist dies nach aktuellem Planungsstand ein sehr begrüßenswertes Objekt, das die innerstädtische Nachverdichtung in einem durch Mietdruck geprägten Stadtteil sinnvoll umsetzt.