ein paar Fotos von gestern Abend:
Bonus: Beleuchtung das historische Portal IV in ESMT
Quelle: Dropdeaded209
ein paar Fotos von gestern Abend:
Bonus: Beleuchtung das historische Portal IV in ESMT
Quelle: Dropdeaded209
Nicht die Ostfassade, sondern das unsägliche Dach-Restaurant ist die Katastrophe !
^ Das wird keinem Menschen, der sich nicht speziell für Architektur interessiert, auffallen, schon gar nicht schmerzlich.
^^ Das angeblich so katastrophale Dachrestaurant ist auf fast keinem der oben zu sehenden, wunderbaren Bilder auch nur zu erahnen. Hier von einer "Katastrophe" zu sprechen ist gelinde gesagt lächerlich.
Wie bitte ? Die Verunstaltung ist bei jedem Blickwinkel im Bereich vom mittleren bis hinteren Lustgarten zu sehen ! Und bei beleuchteten Fenstern im Herbst und Winter wird dieser störende Eindruck noch verstärkt !
Der famose Aufbau hätte - wenn überhaupt - an das östliche Ende des HF-Komplexes gehört !
.... aber das ist ein Restaurant. Wollen Sie denn nicht mal dort sitzen, den Ausblick geniessen und vor allem ein gutes gutes Gericht essen. Das ist auch Kultur!
Sorry, jetzt muß ich aber mal mein savoir vivre raushängen lassen.
Also die Dachterasse finde ich völlig unkritisch
Ich finde, die Dachlandschaft wird von dem Café schon ein wenig gestört – gerade aus der Perspektive von den Linden aus. Aber es duckt sich und trumpft nicht auf. Es ist auch kein Technikaufbau, wie er häufig die Dächer zeitgenössischer Bauten verunziert. Und es hat, wie Camondo schreibt, eine praktische Funktion für das Leben des Humboldtforums (das halt kein Museumsstück im Großformat ist, sondern ein möglichst lebendiges Gebäude sein soll).
Dass der Aufbau auf der Westseite liegt, hat einen einfachen Grund: Nur dort ist genug Platz. Auf der Ostseite ist der Schlüterhof. Ich kann gut damit leben.
Gerade ist eine schöne Doku auf 3 Sat erschienen, die noch einmal die Geschichte des Standorts und der Ausstellungsobjekte nachverfolgt. Dabei werden auch viele Aufnahmen aus dem Inneren gezeigt, wo übrigens auch auf den Kolonialismus sowie den Palast der Republik eingegangen wird. Insgesamt ein recht vielseitiger Beitrag über ein unglaublich vielseitiges Projekt. Meine Vorfreude steigt weiter an. Und ich persönlich denke auch, dass im Humboldtforum der passende Ort für viele spannende Auseinandersetzungen entstehen wird.
Die Presse kann sich nicht so richtig erfreuen am neuen Museumspalast. Die FAZ schrebt heute auf Seite 1 davon, dass die Fassade stehe, der Inhalt jedoch wackele. Der Freitag aus dieser Woche schreibt über eine gewisse Leere inklusive ideologiekritscher Perspektiven auf den Prozess des Verschwindens des Palastes der Republik. Aber immerhin widmet sich ein nicht gerade inspirierter Generalintendent der postkolonialen Verantwortung am Beispiel des im Restaurant ausgeschenkten "Fair"-Trade-Kaffees.
Auffällig bei vielen Kommentatoren, ob filmisch oder schriftlich, ist ihre, natürlich eher abfällig gemeinte, Preußenobsession. "Preußenschloss", "Preußenpalast", "Preußenpracht". Das habe ich schon immer merkwürdig gefunden und die zunehmende Häufung bestätigt mein Gefühl. Ähnliche Begriffe sind mir aus anderen Teilen Deutschlands kaum geläufig, auch nicht aus Dresden. Offensichtlich will man so größtmögliche Distanz herstellen, denn Preußen ist ja nach wie vor irgendwie Pfui. Wie alles, was es nicht mehr gibt.
Die zunehmende Überfrachtung des Humboldtforums mit ideologischen Diskussionen, die mit den immer gleichen Argumenten befeuert werden, ermüdet mich eher. Vor 10 Jahren waren es Spinner, heute müssen wir das alles ganz ernst nehmen. Sollen sie machen. Meiner einer erfreut sich an der schönen Fassade.
< Das findet man aber auch in anderen Bereichen. Einige Journalisten und Moderatoren faseln beständig von 'Grande Nation' wenn sie eigentlich Frankreich meinen, in Frankreich benutzt keiner den ich kenne diese Floskel, oder jedes Schlößchen oder Herrenhaus ist natürlich Versailles nachempfunden. Ich weiss auch nicht wie ich das anders, als eine Art Verlegenheit, oder schlicht Unwissenheit, bezeichnen sollte. Gerade die Bauten des Friederizianischen Barock sind eher angenehm zurückhaltend als pralerisch. Wenn man sich da in südlichen Bundesländern umsieht, wird man ja eher unangenem erschlagen ob der übergriffigen Opulenz ihrer barocken Puppenstuben.
Im ZDF Magazin Royale hat sich nun auch Jan Böhmermann mit dem Humboldt Forum und der darin zur Schau gestellten Beutekunst auseinandergesetzt.
Diese Klassenkämpferquatsch, der sich jetzt Identitätspolitik nennt, ist so krass kleingeistig und ermüdend! Die vernünftige Mitte ist zwischen diesen Positionen und Trumpismus und AfD auf der anderen Seite echt unter Druck.
Ich finde die Ausleuchtung auf den Bildern oben sehr gelungen. Das Dachcafe ist ein sinnvoller Kompromiss und die Ostfassade fügt sich gut ein. Es wird langsam Zeit für die Eröffnung, sobald wir geimpft sind. Wenn der Bau dann langsam weiter geht mit Gigantentreppenhaus und Attikaskulpturen usw., dann werden die Kritiker sicherlich nach und nach verstummen, er wird mit Selbstverständlichkeit angenommen werden. Was für ihn spricht, ist eben die Hohe künstlerische Qualität in der ursprünglicher Schöpfung und in der heutigen Ausführung. Ob er dann ewig für die ethnologischen Sammlungen reserviert bleibt oder doch eines Tages zB die grandiose Berliner Gemäldesammlung dort rein kommt, werden wir sehen.
Hier mal die neusten Bilder der jüngeren Zeit in einem Video zusammengefasst.
Wie bitte ? Die Verunstaltung ist bei jedem Blickwinkel im Bereich vom mittleren bis hinteren Lustgarten zu sehen ! ...
Der famose Aufbau hätte - wenn überhaupt - an das östliche Ende des HF-Komplexes gehört !
Ich habe gerade diese 3sat doku von heute abend gesehen. In der Vogelschau und auch aus bestimmten Perspektiven gesehen, möchte ich Marienviertel in gewisser Weise rechtgeben. Das Restaurant/Café hat einfach eine grottenschlechte Gestaltung. Es sieht aus wie ein Technikaufbau oder Klimaanlage oder eine andere Scheußlichkeit die sich heutzutage immer auf den Gebäuden breitmacht und den Gesamteindruck sehr oft schmälert. Hier wäre es besser gewesen zu einer organischen Dachform des Aufbaus zu greifen, die sanft ansteigt und ebenso mit Kupfer versehen ist. Auch in einer organisch geformten Architektur läßt es sich hervorragend Speisen und Kaffetrinken.
... und der Gedanke kam mir auch während der Doku, wäre es nicht eine schöne Reminiszenz and den Palast der Republik gewesen, hätte man nicht das ganze 1000nde Teile umfassende Palast-Service seinerzeit in einer Auktion verramscht sondern hätte es hier eine Widerverwendung gefunden? Manchmal möchte ich ... soviel kann ich garnicht.
Warum bedarf es überhaupt eines Restaurants auf dem Dach? Ich hätte das Restaurant einfach in einer der Ausstellungsflächen untergebracht. Genügend Platz gibt es ja. Und wer den herrlichen Blick vom Dach genießen will, der soll entweder vor oder nach der Dachbesteigung seinen Kaffee trinken. So einfach ist das.
Camondo, du ziehst ja gerne den Vergleich mit Paris heran. Dann frage ich mal spontan: Gibt es auf dem Dach des Louvre auch ein Dachcafé, welches die Dachlandschaft des Louvre verschandelt?
P.S.: Ich hoffe, dass ich dieses Mal nicht Äpfel mit Birnen vergleiche.
Warum bedarf es überhaupt eines Restaurants auf dem Dach?
Von dort oben gibt es sicherlich eine schöne Aussicht.
Gibt es auf dem Dach des Louvre auch ein Dachcafé?
Ich weiß zwar nicht, ob ja oder nein, aber weshalb sollte dies eine Rolle spielen?
Von dort oben gibt es sicherlich eine schöne Aussicht.
Nach deinem Argument müsste man auch auf die Kuppel der Dresdener Frauenkirche einfach mal ein Dachcafé oben draufklatschen ... mit der lapidaren Begründung, dass halt die Aussicht so schön ist.
Im vorigen Beitrag hatte ich geschrieben, dass das Dach für die Öffentlichkeit ja zugänglich sein soll. Die Menschen sollen die Möglichkeit erhalten, den Blick genießen zu dürfen. Aber eben ohne Kaffee. Wer Kaffee trinken möchte, darf das vor oder nach der Dachbesteigung gerne tun. Aber eben nicht, während er auf dem Dach steht.
Ich hätte die bauliche Situation anders gelöst. Aber ich muss auch zugeben, dass für den Besucher des Dachcafés ein besonderes Ambiente entsteht. Kunst (Architektur) und Kulinarisches können eine hervorragende Kombination bilden.
^ wenn man Kirchen und Museen vergleichen möchte...
Auch macht es einen Unterschied, ob man ein Restaurant auf ein Jahrhunderte altes Gemäuer von Weltrang setzt, oder auf eine Teilrekonstruktion eines Schlosses von eher lokaler Bedeutung.
Ich finds gut, dass es auf dem Dach des Humboldtforums ein Restaurant gibt, welches so gut wie jedem die Möglichkeit gibt dort zu essen und die Aussicht zu genießen.
Auch kann man durch so eine Einrichtung dem ganzen etwas den Anschein nehmen, man würde wirklich aus Ehrfurcht vor irgendwelchen, lange vergangenen Monarchien ein Schloss wiederaufbauen. (ich hoffe man versteht was ich sagen wollte)
Ich finde, wenn man heutzutage so ein großes Gebäude in der Mitte einer Stadt rekonstruiert, sollte es auch durch und durch für die Bürger benutzbar sein.
Ob man die Gestaltung hätte rücksichtsvoller ausführen können, darüber kann man diskutieren.