Ceterum censeo, Carthaginem delendam esse mag ja zu Cato's Zeiten originell gewesen sein, allerdings zweitausend Jahre später diese gebetsmühlenartigen, permanenten, sich immer wieder im Inhalt wiederholenden, tausendmal durchgekauten immer mit heiligen Überzeugung vorgetragenen Beiträge, die letztlich nur die Geißelung einer Gegenwartsarchitektur zum Inhalt hat und für jeden Flecken in Berlin nur Rekonstruktionen fordert oder eine Architektursprache, die die Vergangenheit verklärt und den legitimen eigenen Anspruch auf Gestaltung verweigert und kastriert, tja damit kann ich nichts anfangen und ist so wenig originell wie die geforderte Architektur.
Ob Schinkelplatz, Molkenmarkt, Marx Engels Forum - alles Gebaute und alle Pläne werden immer nur ausschließlich nach den Grad der Abweichung von der reinen Lehre - also dem imaginären ehemaligen Bauten an gleicher Stelle - beurteilt und verdammt, mal weniger meist mehr. Ist das Gebaute zu hoch oder ohne Dach oder mit zu wenig Dach - trist sind sie alle sowieso -, es wird niemals die Architektur des Gebäudes beurteilt, alles was analysiert und be- und verurteilt wird sind die Abweichungen zu einem unantastbaren Ideal das alleiniger Legitimität zugesprochen wird.