Baum mit Schloss 1
Baum mit Schloss 2
Baum mit Schloss 1
Baum mit Schloss 2
Laut der Humboldforum Stiftung soll ja ( wie auch im Nachbar Forum berichtet ) die Gigantentreppe in den nächsten Jahren wieder errichtet werden. Es wurden schon 20 Mio Euro zugesagt an Spenden..... nun meine Frage, ich meine es ist eine schöne, sanft aufsteigende Treppe/ Rampe allerdings was macht diese so unglaublich besonderst ? Denn abgesehen von Ihrem Namen finde ich nicht, dass sie all zu beeindruckend wirkt......auch wenn ich natürlich froh bin, wenn sie wieder erlebbar gemacht werden soll. Ich hätte eher Räume favorisiert .... vielleicht ist es einfach am pragmatischen mit der Treppe zu beginnen ?!
Zur Errichtung des Gigantentreppenhauses äußert sich von Boddien im aktuellen Extrablatt:
Man rechne mit einer Bausumme von 22 mio. €, hiervon seien 2 Drittel durch feste Zusagen von Spendern bereits gesichert.
Baubeginn sei frühestens 2023, die Errichtung beeinträchtige kaum den laufenden Betrieb des Forums. Dennoch wolle man das HF erstmal in Ruhe Fahrt aufnehmen lassen.
< Also ich finde es erstmal sehr viel wichtiger das Geld für die noch fehlenden Skulpturen auf der Dachballustrade zu sammeln. Diese würden dem Schloß nämlich den doch recht strengen und freudlosen Charakter nehmen und viel zu einer besseren Aussenwirkung beitragen.
Ich verstehe es so, dass es 3 Spendenpakete gibt:
#1 Schlossfassade
#2 Zus. Figurenschmuck Fassade
#3 Gigantentreppe
Und dass sie in dieser Reihenfolge umgesetzt werden.
[...] was macht diese so unglaublich besonderst ? Denn abgesehen von Ihrem Namen finde ich nicht, dass sie all zu beeindruckend wirkt......auch wenn ich natürlich froh bin, wenn sie wieder erlebbar gemacht werden soll. Ich hätte eher Räume favorisiert .... vielleicht ist es einfach am pragmatischen mit der Treppe zu beginnen ?! [...]
Opulenz ist nicht immer eine Besonderheit.
Schlüters Architekur ist generell deswegen besonders, weil er die Fassadengestaltung und Tektonik im Inneren fortgeführt hat, sich Bauteile plastisch durchdringen, er Meister in unkonventionellen Raum- und Gliederungslösungen war, er ein Gespühr für Blickbeziehungen hatte und nicht zuletzt deswegen, weil er mit einer gezielten Konstrastierung, Räume und Fassaden inszeniert hat. (Maß an Plastizität, unterschiedliche Raumeindrücke, strenge und heitere Architektursprache)
Die Gigantentreppe verdeutlicht viele dieser Aspekte, ohne jedoch gigantische Ausmaße zu haben. Beispielsweise setzt sich im Treppenhaus die Kolossalgliederung der Fassade fort (siehe hier Schweizer Saal mit Treppenaustritt links). Die Treppenführung ist auch sehr unkonventionell und erinnert eher an introvertierte Renaissancetreppen. Treppe und Rampe sind im Erdgeschoss getrennt, werden auf halber Höhe vereint, trennen sich wieder, um sich letzten Endes in den Vorraum des Schweizer Saales wieder zu vereinen. Dieser Saal liegt nicht am Ende der Treppe, sondern über der Treppe. Die Belichtung erfolgt von der Seite eher indirekt. Beim Hochschreiten der Treppe, hat man permanent einen Richtungswechsel und einen anderen Raumeindruck - ein wenig wie bei Piranesi.
Es gab mal ein semi-gutes Schnittmodell aus Holz von der Gigantentreppe. Leider finde ich im Netzt gerade kein Bild davon.
Hier gibt es aber einer hervorragende Zusammenfassung als PDF.
Ehrlich gesagt halte ich Schlüters "Großes Treppenhaus" für absolut zeitlos gute Architektur. Für mich hätte es auch erst einmal ausgereicht, wenn man zumindest den architektonischen Raum schlicht/modern wie beim Neuen Museum wiederhergestellt hätte, ebenso die Treppenkästen der übrigen Schlüterhof-Risalite. Stellas aktuelle Treppenhäuser sind in ihrer Belanglosigkeit sowieso nicht zu unterbieten.
Ab 17. Dezember 2020 öffnet das Humboldt Forum phasenweise. Die Akteure des Humboldt Forums haben heute in einer Pressekonferenz das detaillierte Öffnungsszenario vorgestellt. Sie machen das Haus dem Publikum in vier größeren Phasen zugänglich und präsentieren mit zahlreichen Formaten die Vielfältigkeit des Programms über ein Jahr hinweg – von Ausstellungen und Projektionen über Führungen und Vorträge bis hin zu künstlerischen Interventionen, Tanz und Film. Neben den drei Kernthemen des Humboldt Forums – Geschichte und Architektur des Ortes, die Brüder Humboldt sowie Kolonialismus und Kolonialität – stehen von Anfang an auch aktuelle gesellschaftspolitische Themen im Mittelpunkt.
Start des Eröffnungsjahres ist Donnerstag, der 17. Dezember 2020 um 10 Uhr.
Die volle Pressemitteilung hier:
Hier mal ein Link zu einem Artikel aus der Berliner Zeitung, an dem ich vor allem das Foto von der Ostfassade des neuen Stadtschlosses ganz sehenswert finde, da es sehr schmeichelhaft die Qualität der ja doch umstrittenen Stella-Architektur zeigt.
Auch durch die schöne Lichtstimmung wirkt das sonst so strenge Raster sehr leicht, fast freundlich und fügt sich ganz selbstverständlich in die umgebende Bebauung aus vielen Jahrhunderten ein:
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Mich stört die Asymmetrie, die der Apothekerflügel erzeugt. Eine Aussparung (Pissecke) auf der anderen Seite hätte mir aber vermutlich auch nicht gefallen. Ein Verzicht auf den Apothekerflügel wäre auch blöd, bzw. nicht historisch korrekt gewesen, ebenso wie eine gespiegelte Kopie. Es ist schon okay so, auch wenn ich mir irgendeine Glasvorhangfassade hätte vorstellen können. Den Kontrast kalter, glatter, moderner Glasfassaden vor warmer, barocker Opulenz, den fand ich in Paris fast immer sehr spannend.
Humboldtforum mit der Schlossfassade, so passt's.
Mich stört die Asymmetrie, die der Apothekerflügel erzeugt. Eine Aussparung (Pissecke) auf der anderen Seite hätte mir aber vermutlich auch nicht gefallen. Ein Verzicht auf den Apothekerflügel wäre auch blöd, bzw. nicht historisch korrekt gewesen...
Der Apothekerflügel stand an der Domseite und wurde nicht rekonstruiert. Die Stelle markiert ja nun die Bepflanzung mit Bäumen.
Das Eckrondell wurde rekonstruiert...
Ansonsten gefällt mir nur eines nicht am Ostflügel: Die Technikaufbauten auf dem Dach, die haben absolut keine "italienische Grandezza"
< Das Eckrondell befindet sich aber an der anderen Ecke. der Südostecke, während der Apothekerflügel sich an der Nordostecke befand und ein eigenständiger Flügelbau war.
Jeztzt verstehe ich auch warum keiner auf mein Argument einging, dass die Neuschaffung der Terrasse zum Dom hin wirklich etwas ganz neues anderes darstellt, da sie eben nicht mehr durch den nicht wiederaufgebauten Apothekerflügel nach Osten hin begrenzt wird, und somit, würde man sie rekonstruieren mit Rossebändigern, Adlersäule etc. nur Fragment wäre und die ursprüngliche räumliche Wirkung nicht mehr erziehlt werden würde.
Hier ein Link zu Bildern (Stadtbild-Deutschland.org) des nichtmehr existenten Apothekerflügels:
https://model2.de/light/11473/img_0923mfjxg.jpg
https://model2.de/light/11473/img_09240mkic.jpg
... aber jetzt werde ich mir selbst untreu weil dies ja wieder die Freiraumgestaltung betrifft und nicht hierher passt.
Das neu errichtete Gerüst dient ziemlich sicher dazu, die letzten Schäden oder Verunreinigungen zu beseitigen, die durch den Brand am 8.4.2020 entstanden waren. Zwar hat man die Fassade relativ rasch nach dem Brand mit Hilfe einer Hebebühne gereinigt, die Rückseiten der Säulen waren aber nach wie vor (leicht) verfärbt gewesen.
Am Hauptportal befinden sich leere Flächen, wo noch der Figurenschmuck fehlt. Kommt das noch?
Im Beitrag von ElleDeBe (#1063) sieht man die leeren Flächen ganz deutlich:
^Schöne Bilder.
Sichtachsenfetischisten müsste die Wiedererrichtung der Bauakademie, sofern realisiert, zur Verzweiflung bringen.
< ... ein solcher bin ich, und was wäre eindrucksvoller als eine so schöne Sichtachse auf die Bauakademie!
Die Baustelle Museumsinsel wird nach und nach geräumt, und auch wenn man nur ein paar Meter den Standort wechseln kann, ergeben sich schon wieder etwas andere Kameraperspektiven.