Zensus 2011 und weitere Frankfurter Statistiken

  • Zensus 2011 und weitere Frankfurter Statistiken

    Das Wachstum hält an. Weil aber die Berechnung schon mit den neuen Zensusdaten vergleichbar gemacht wurde, ist die Gesamtzahl der Frankfurter mit Erstwohnsitz unter 700.000 gefallen. Dafür dürfte es dann auch keine unangenehme Überraschung bei der Veröffentlichung der Zensusergebnisse Ende dieses Monats geben. Pressemitteilung der Stadt von heute:


    Frankfurt auf Wachstumskurs: „11.616 mehr Einwohner hatte die Stadt Frankfurt am Jahresende 2012. Damit hat sich das jetzt schon seit Jahren andauernde Bevölkerungswachstum noch stärker fortgesetzt als im letzten Jahr“, konstatierte die für die Statistik zuständige Dezernentin Rosemarie Heilig bei der Vorstellung der neuesten Ausgabe der Frankfurter Statistik Aktuell.


    „Im vergangenen Jahr ist die Stadt um 1,7 Prozent gewachsen, das sind rund 200 bis 250 neue Frankfurter jede Woche“, stellte Stadträtin Heilig fest. Besonders ausgeprägt ist der Zuwachs in Kalbach-Riedberg mit einem Plus von 1.740 Personen, dies entspricht einer Wachstumsrate von 16,9 Prozent. „Auch in Bockenheim gab es mit einem Plus von 1.208 Frankfurtern einen starken Zustrom (+3,5 Prozent)“, erläuterte die Dezernentin und fügte hinzu: „Die stärkste Wachstumsrate haben wir in Frankfurts kleinstem Stadtteil“. Das Bahnhofsviertel ist mit einer Zuwachsrate von 17,1 Prozent (+455 Personen) sogar noch schneller als Kalbach-Riedberg und mehr als zehn Mal schneller als die Stadt insgesamt (+1,7 Prozent) gewachsen.


    „Auf einen besonderen Sachverhalt muss ich allerdings ausdrücklich hinweisen“, betonte Stadträtin Heilig, „unsere Gesamtbevölkerungszahl fällt wegen einer Veränderung in der Berechnungsgrundlage etwas niedriger aus als letztes Jahr“. Dies hängt mit der neuen Zählweise beim Zensus 2011 zusammen, dessen Ergebnisse am 31. Mai von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder bekanntgegeben werden. Beim Zensus 2011 wurden nur die Einwohner mit Hauptwohnung gezählt. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 1987 wurden dagegen auch Personen mit Nebenwohnsitz berücksichtigt, wenn sie ihren Lebensmittelpunkt in der Gemeinde hatten. „Hieraus ergibt sich ein wichtiger methodischer Unterschied“, erläuterte Stadträtin Heilig weiter, „die unterschiedliche Zählweise führt dazu, dass insbesondere in den großen deutschen Städten die Einwohnerzahlen des Zensus 2011 deutlich niedriger ausfallen als die bisher auf Basis der Volkszählung von 1987 fortgeschriebenen Einwohnerzahlen.“


    Zum Stichtag 31. Dezember 2012 waren insgesamt 678.691 Einwohner mit Hauptwohnung in Frankfurt gemeldet. Im Vergleich zur bisherigen Bevölkerungsfortschreibung, deren Ergebnis zuletzt am 30. September 2012 mit insgesamt 704.499 ausgewiesen wurde, fällt die neue Bevölkerungszahl somit um rund 25.800 niedriger aus. „Damit ist die Vergleichbarkeit mit den neuen Zensusdaten gewährleistet“, stellte Heilig fest und sagte, dass sie der bundesweiten Veröffentlichung der Zensusergebnisse am 31. Mai mit Spannung entgegen blicke: „Wir haben unsere Hausaufgaben bereits gemacht und werden natürlich zeitnah weiter berichten.“


    Die neueste Ausgabe der Frankfurt Statistik Aktuell FSA XX/2013 steht im Internetportal der Stadt Frankfurt http://www.frankfurt.de unter Rathaus/Zahlen, Daten Fakten zum Download bereit.

  • Zensus

    In Hessen lebten am Stichtag 9.Mai 2011 5,972 Mio Menschen. Für den Stichtag 31.12.2011 ergibt sich durch Fortschreibung eine Einwohnerzahl von 6,003 Mio Einwohner. Hessen behält daher seine 5 Sitze im Bundesrat.

    Einmal editiert, zuletzt von Luke13 () aus folgendem Grund: Berichtigung

  • Antwort auf #1732:


    Auf der sehr informativen Zensus-Website kann man sich jetzt einige Frankfurt-Infos holen. Dort allerdings nur mit Zensus-Stand 9. Mai 2011, d.h. ohne Fortschreibung bis heute. Anbei mal ein paar Werte:


    Einwohnerzahl: 667.925
    Erwerbspersonen: 370.260 (55,43% aller Einwohner)
    Erwerbslose: 19.820 (5,35% aller Erwerbspersonen)
    Erwerbstätige: 350.440
    davon in Frankfurt tätig: 261.310 (74,57% aller Erwerbstätigen)
    Einpendler nach Frankfurt: 304.830 (116,65% der Frankfurter, die in Frankfurt arbeiten)


    Jetzt müssen wir noch auf die Fortschreibung der Zahlen warten, um zu erfahren, wieviel Einwohner Frankfurt aktuell jetzt wirklich hat.


    Zum Vergleich: Nach der alten Methodik hatte Frankfurt am Ende des 2. Quartals 2011 (vergleichbarer Datenstand wie der 9. Mai 2011 beim Zensus) 692.516 Einwohner und Ende 2012 704.499 Einwohner (+11.985 Einwohner). Wenn man die Zensusdaten so einfach mal fortschreiben würde käme man auf 679.910 Einwohner was sehr nahe an den prognostizierten 678.691 Einwohner liegt, die die Stadt in Ihrem aktuellen Statistik-Bericht 07/2013 für das Jahresende 2012 prognostiziert.

  • Die Fortschreibung ergibt sich aus einer städtischen Pressemitteilung, gerade reingekommen. Demnach waren es zum 30. April 2013 wieder fast 683.000, die 700.000 sollten Mitte bis Ende 2014 gerissen werden.



    Die ersten Ergebnisse des Zensus 2011 zur Frankfurter Bevölkerung liegen vor


    (pia) Am Zensusstichtag 9. Mai 2011 lebten nach den jetzt vorliegenden Ergebnissen 667.925 Frankfurter mit Hauptwohnung in der Stadt. Die ermittelte Einwohnerzahl fällt damit wie erwartet aufgrund der geänderten Berechnungsgrundlage um rund 19.000 beziehungsweise 2,7 Prozent niedriger aus als die städtische Bevölkerungsfortschreibung zum 30. April 2011. Seitdem hat sich das seit Jahren anhaltende Bevölkerungswachstum in Frankfurt weiter fortgesetzt. Nach vorläufigen Berechnungen lag die aktuelle Bevölkerungszahl am 30. April 2013 bereits wieder bei fast 683.000 und damit um rund 14.900 beziehungsweise 2,2 Prozent höher als am Zensusstichtag vor zwei Jahren. Während sich die Zahl der deutschen Bevölkerung seit dem Zensusstichtag um knapp 3.300 Personen beziehungswiese 0,6 Prozent verringerte, stiegen die Vergleichswerte der ausländischen Bevölkerung mit einem Plus von mehr als 18.200 Personen beziehungsweise 11,3 Prozent stark an. Hohe Zuwachsraten sind vor allem auch bei den jungen Frankfurtern zu verzeichnen. Die Zahl der 3- bis 5-Jährigen ist um 5,5 Prozent (+1.043) gestiegen und damit deutlich stärker als der Rest der Bevölkerung. Die zweithöchste Zuwachsrate von 5,3 Prozent (+799) entfällt auf die Altersgruppe der 15- bis 17-Jährigen.


    Die Veröffentlichung der Zensusergebnisse für Bund, Länder und Kommunen erfolgte am 31. Mai. Der Zensus 2011 ist die moderne Form der Volkszählung und basiert auf einem methodisch neuen Verfahren, das auf die Nutzung bereits vorhandener Verwaltungsdaten und ergänzender Befragungen setzt. Die Bekanntgabe der amtlichen Einwohnerzahlen sowie der Ergebnisse der ebenfalls durchgeführten Gebäude- und Wohnungszählung erfolgte zum bundeseinheitlichen Termin in Pressekonferenzen des Statistischen Bundesamtes und der Statistischen Landesämter. Besonders hervorzuheben ist, dass beim Zensus 2011 nur die melderechtlich mit Hauptwohnung angemeldeten Einwohner berücksichtigt wurden. Dadurch ergibt sich ein erheblicher methodischer Unterschied. Die bisherige amtliche Bevölkerungsstatistik basiert auf den Ergebnissen der Volkszählung des Jahres 1987. Damals war die Bevölkerung so definiert, dass auch Personen mit Nebenwohnsitz dazu gezählt wurden, wenn sie ihren Lebensmittelpunkt in der Gemeinde hatten. Die unterschiedliche Zählweise hat zur Folge, dass in ganz Deutschland die Einwohnerzahlen aus dem Zensus 2011 niedriger ausfallen als die auf Basis der Volkszählung 1987 von den Statistischen Ämtern fortgeschriebenen Einwohnerzahlen. Nach alter Zählweise wurde die 700.000er-Marke bereits im Juni letzten Jahres überschritten, nach neuer Berechnung wird diese Zahl voraussichtlich in ein bis eineinhalb Jahren wieder erreicht.



    Detaillierte Angaben in der neuesten Ausgabe der "Frankfurt Statistik Aktuell": PDF-Download.

  • Statistiken aus dem Zensus 2011 - hier Gebäudezahlen

    Wenn man sich die Mühe macht,, sich die Statistiken des Zensus einmal genau anzuschauen, so stößt man auf einige interessante Zahlen. Fragt man z. B. nach der Zahl der Wohngebäude und ihrem Baujahr für diverse Jahrzehnte, so erfährt man, dass in Frankfurt (15698) Gebäude von vor 1919 stehen, übertroffen von Berlin (50381), Hamburg (25033) und erstaunlicherweise Bremen (16885), aber weit vor München (10753) oder Köln (12312) und auch vor z. B. Leipzig (13876), wo ich gefühlsmäßig deutlich mehr Gründerzeitbauten erwartet hätte.
    Somit bestätigt sich mein Eindruck, dass Frankfurt, aber auch viele andere Städte abseits der modernen Innenstadt über eine beträchtliche alte Bausubstanz verfügen.
    Wenn man bedenkt, dass 2000 - 4000 Altstadthäuser im Krieg zerstört wurden, so wären das um die 20.000 Altbauten gewesen - gilt natürlich auch für andere Städte.
    Übrigens würde ich anregen, einen Strang über den Zensus 2011 anzulegen, denn ich finde, hier gibt es sehr viel interessantes zu diskutieren.

  • Baujahr ist aber nicht gleich Bausubstanz. Aufgrund des Wirtschaftswunders dürfte es in kaum einer westdeutschen Stadt mehr substanziell so gut erhaltene Altbauquartiere wie in den neuen Bundesländern geben. Hier gab es halt das Geld, um den Entkernungs- und Modernisierungswahn der Nachkriegszeit voll auszuleben, der in der DDR so nie stattgefunden hat. Leipzig ist nach meiner Einschätzung von der Substanz her – auch in ihrer Qualität – das nach Wien wohl bedeutendste Flächendenkmal des Historismus im deutschen Sprachraum. Da kommt im Westen wohl am ehesten noch Wiesbaden heran, wobei auch hier unglaublich viel abgerissen wurde, es war halt nur zuviel da, um bis zum Inkrafttreten der Denkmalschutzgesetze wirklich schwere Wunden im Stadtbild zu hinterlassen.