Entwicklungsgebiet 'Ernst-Thälmann-Park' [Prenzlauer Berg]

  • Oh weia. Das sollen jetzt also die "Feldlager Süleimans des Prächtigen vor Wien"sein? Vorhänge? Sind mir immer noch lieber als Geranientöpfe auf der Balkonbrüstung. Aber jedem so wie er es braucht.

  • Mit Brüstungsfenstern wäre das nicht passiert. Und von Geranien hat niemand gesprochen. Mit wundert, dass Du das unter ästehtischen Maßstäben befriedigend findest. In den Renderings wird es auch stets anders dargestellt.


    Aber zurück zur Architektur: einfacher Historismus des Brutalismus, dritter Aufguss. Irgendeine oroginelle Idee kann ich da nicht erkennen. Ach, und häßlich ist es zudem.

  • ^ Niemand wird gezwungen dort einzuziehen, dem bodentiefe Fenster nicht behagen, was also soll diese blöde Polemik?
    Jeder nach seiner Facon, no?
    Es gibt genügend junge Menschen denen solche Art der bodentiefen Fenster und diese Architektur gefällt.
    So wie Andere wiederum nach Potsdam ziehen um ihrem architektonischem Ideal nahe zu sein. ;)

    4 Mal editiert, zuletzt von Camondo ()

  • Konstantin
    Ist es Dir vielleicht schon einmal in den Sinn gekommen, dass Architektur im Allgemeinen und der Wohnungsbau im Besonderen primär für die Menschen gebaut ist, die darin wohnen?
    Es ist nun mal wesentlich schöner in einer Wohnung mit möglichst großen Fensterflächen zu leben, der Lichteinfall auch in unteren Etagen verbessert sich enorm und führt zu wesentlich größeren Wohlbefinden, vor allem wenn dies mit relativ vernünftigen Deckenhöhen einhergeht.


    Und Formensprache, Materialauswahl usw sind einfach nur ästhetische Stilmittel, die jeder anders empfindet.


  • Es ist nun mal wesentlich schöner in einer Wohnung mit möglichst großen Fensterflächen zu leben, der Lichteinfall auch in unteren Etagen verbessert sich enorm und führt zu wesentlich größeren Wohlbefinden, vor allem wenn dies mit relativ vernünftigen Deckenhöhen einhergeht.


    Ja natürlich. Die allerwenigsten wohnen aber deshalb gern auf einem Präsentierteller. Bodentiefe Fenster führen dann regelmäßig zu entsprechenden Abschottungen seitens der Bewohner. Ähnlich verhält es sich bei offenen Balkonen.

  • ^
    Das mit der Abschottung deckt sich jetzt nicht wirklich mit meiner Erfahrung. Warum sollte man tagsüber auch ständig die Gardinen zu haben? Es mag vielleicht bei Dunkelheitsfanatikern beliebt sein, aber normal werden sich die Bewohner von Wohnungen mit bodentiefen Fenstern auch nicht mehr abschotten als alle sonstigen.
    Insbesondere wenn Zimmerpflanzen nahe am Fenster stehen ist das kein schlechter Anblick und bietet den Bewohnern trotzdem ein dezenten Sichtschutz. Beim modernen Geschosswohnungsbau mit Deckenhöhen von 2,80 - 3 m halte ich bodentiefe Fenster zudem für ein probates Mittel um die Fassade optisch vertikal besser zu betonen - gerade bei Lückenfüllern zwischen Altbauten.

  • Konstantin
    Ist es Dir vielleicht schon einmal in den Sinn gekommen, dass Architektur im Allgemeinen und der Wohnungsbau im Besonderen primär für die Menschen gebaut ist, die darin wohnen?


    Das ist ja meine Rede. Wir werden es ja erleben, wie das Gebäude bezogen aussieht, bitte hier posten. Und falls einer an dem bezogenen Lux vorbeikommt - dito!

  • Die bodentiefen Fenster sind auf der Nordseite zum Park sehr sinnvoll. Auf der Südseite zur Danziger gibt es hoffentlich die Möglichkeit außen Jalousien anzubringen. Sonst wird man im Sommer gegrillt.
    Die Straßenecke durfte ja nicht bebaut werden, da ist der Riegel zwar ganz schön massiv, paßt aber irgendie zu der großen Kreuzung. Über den Stil kann man sich natürlich streiten aber ich finde er ist zeitgemäßer als so manche schloßartigen Retrobauten hier in der Gegend.

  • [url=http://www.berliner-zeitung.de/wohnen/ernst-thaelmann-park-im-prenzlauer-berg-sollen-600-neue-wohnungen-entstehen,22227162,32655290.html]Die Berliner Zeitung[/url] veröffentlicht Pläne für 600 Wohnungen,Schule,Kita und Sporthalle entlang der Bahnanlagen. Auch ein Hochhaus soll entstehen und als Hotel dienen. Anwohner protestieren, der Grüne Pankower Stadtrat wünscht sich eine schnelle Realisierung.

  • *lautlach*. Die "schnelle Realisierung" hat sich Kirchner schon gewünscht, als vor zwei Jahren die "Potenzialanalyse" für den Park vorgestellt wurde - damals noch mit etwa 300 Wohnungen. Jetzt gibts die nächste Machbarkeitsstudie aber noch immer kein Baurecht. Das wird alles wohl noch ein paar jahre so weiter gehen.

  • Ja, die Redakteure der Abendschau sind die echten Baurechtsexperten. Die Privatinvestoren haben den Güterbahnhof Ende 2012 erworben und betreiben seitdem das Baurecht zu schaffen. Der Parkplatz gehört dem Land Berlin - da scheitert man bis dato an sich selbst.


    Die genannten "2 1/2 Jahre" beziehen sich auf die in Berlin angestrebte Idealzeit zur aufstellung und Festsetzung eines B-Planes. Mit der Studien ist aber der B-Plan nich lange nicht aufgestellt, hier bedürfte es eines Beschlusses der BVV, der noch lange nicht da ist.


    Dann muss ein städtebaulicher Vertrag mit den Investoren ausgehandelt werden. Angesichts der Millionen, die der Bezirkt haben will halte ich das nicht für schnell machbar.


    Dann muss es eine Trägerbeteiligung öffentliche Belangen und der Öffentlichkeit geben - zum Schluß dann eine Abwägung. Auch das ist noch in weiter Ferne, da noch kein Plan aufgestellt wurde. Der Protest der Anwohner, die gut organisiert sind, kann ja - wie in anderen Fällen - bis zum bezirklichen Volksbegehren gehen.


    Dann müsste noch - wenn das tatsächlich alles erledigt ist - die BVV den Plan festsetzen. Hiergegen kann noch geklagt werden, seitens des Vorhabenträgers und der Anwohner.


    Deshalb sind "2 1/2 Jahre" lächerlich. Zumal schon - bitte mal oben lesen - zwei große Studien durch den Bezirkt in den letzten 3 Jahren gamacht wurden - bis dato folgenlos. Man ist also schon 3 Jahre unterwegs in den Gesprächen mit dem Bezirk, bei 2,5 Jahren ab heute wären wir also bei 5,5 Jahren für einen B-Plan. Angesichts der immer neuen Verzöegrungsstrategien durch den Bezirk wird das unter 7 Jahren nicht abgehen.

  • Jaja, dass die Entwicklung dieses Gebietes mittlerweile eine "Never Ending Story" ist, kann man ja nun schon selbst seit Jahren verfolgen,ich schrieb deswegen bewusst im Konjunktiv. Warten wir es ab- das Konzept für dieses Brachland ist, finde ich,top. Sozialverträgliche Mieten wiegen auch stärker als der Erhalt der Parkplätze aber Gründe für Protest gibt es in Berlin ja immer, dass liegt in der Natur der Sache.

  • Das liegt eben auch an der Soziostruktur der Einwohner der DDR-Mustersiedlung. Bei der ersten Bürgerversammlung vor knapp 3 Jahren standen seitens deren Vorstellungen zwei Aspekte im Vordergrund: Parkplätze und der Wunsch nach einer großen Kaufhalle, am liebsten Kaufland.

  • Das ist wohl der sog. Konsensplan zwischen dem Büro Höhne, das der Investor beauftragt hat, und dem Büro Machleidt, das im Auftrag des Bezirks arbeitet. Die Höhneschen Varianten waren deutlich luftiger und in Einzelhäsuer aufgelöst.


    Inhaltlich kann ich Bato nur zustimmen - Eiger Nordwand.


    Dass der Bezirk diese Pläne jetzt so unterstützt ist entweder völlige Verblendung oder Taktik - dass dieses Bauvorhaben in der BVV keine Mehrheit findet oder spätestens bei einm Bürgerentscheid - parallel zur Wahl im September 2016 - gestoppt wird erscheint sehr wahrscheinlich. In jedem Fall ist es Harakiri mit Anlauf.


    @ Bato, die 200-Lange Wand gibt's jetzt wieder häufiger - an der Köpenicker Straße baum die WBM in - glaube ich - ähnlicher Länge, nur niedriger. Und weder die Köpenicker Straße noch der Thälmannpark hat das Meer vor der Nase - wie Prora.

  • Naja. Ich finde solche sehr langen Riegel auch nicht toll. Dennoch sehe ich es in diesem Fall nicht gleich so dramatisch.


    Der Riegel kommt vor die Ringbahntrasse, an einem Abschnitt, wo es keine Durchgänge bzw. Brücken gibt. Funktional besteht also kein Grund für Lücken, stattdessen wird der Lärm der Trasse auf der ganzen Länge abgeschirmt. (Vrsl. werden zur Bahnseite nur die Treppenhäuser, Klos, Küchen usw. ausgerichtet).


    Zur Architektur/Gestaltung kann man anhand dieser Baumassen-Skizze noch gar nichts sagen. Es wird sicher kein Traum, aber auch nicht zwingend ein Alptraum.

  • ^Gerade aus diesen Gründen finde ich dieses Konzept voll in Ordnung. Kirchner hatte die Ausrichtung der Treppenhäuser usw. zum Bahngelände angedeutet. Glaube nicht, dass es jemand toll findet,S-Bahn und Güterverkehr unter dem Balkon zu genießen.

  • @Bato: Ich verstehe gar nicht, wo das Problem liegt. Wie schon gesagt funktioniert der Lärmschutz nur bei geschlossener Bebauung. Entscheidend ist doch aber die Architektur und ob die Fassade, wie im Bild angedeutet, unterteilt wird.