Alexanderplatz - Abkehr vom Kollhoff-Plan?

  • Also ich würde mal behaupten die Leute sind da, weil es auf dem Alex viele Leute gibt. ICh denke mal nicht, dass die wegen des Brunnens da sind. So gesehen, sehe ich nicht den Brunnden als Treffpunkt, sondern den Alex.
    Der Brunnen ist nicht der Anziehungspunkt.
    Aber ich schrieb ja schon in meinem Beitrag zuvor, dass es schweirig ist, diesen Brunnen wegzubekommen, weil ihn Leute für unverzichtbar halten.


    Ideologisch aufgeladen ist er aus meiner Sicht!!! deshalb - weil einige ihn mit der DDR in Verbindung bringen und dann nicht der künstelrische Wert, die subjektive Schönheit oder was auch immer eine rolle spielen, sondern lediglich die DDR Vergangenheit und sich dann keine Argumente dagegen finden lassen bzw. akzeptiert werden. Aber bitte: Ich will hier keine neue Diskussion eröffnen zu dieser Thematik.

  • ^^Naja, dann ist er nicht ideologisch aufgeladen, sondern vielleicht einfach nostalgisch-heimatlich aufgeladen. Das ist aber so oder so ok. Aber neben diesen und den ästhetischen Aspekten finde ich relevant, ob der Ort des Brunnens (nicht der Brunnen selbst) bestandsschutzfähig ist oder nicht (er würde zudem nicht wandern, weil er unschön ist oder ein anderes Denkmal dahinkommt, sondern weil dieser Bereich wiederbebaut wird nach einer knapp 500 Jahre währenden Bebauung). Wenn das bejaht wird für den Brunnen dann dürfte das bei der Halbwertzeit auch gelten für: Neptunbrunnen (bleibt da stehen), Lutherdenkmal (zurückrücken ist nicht) und mit Abstrichen Königskolonnaden (im Kleistpark) oder Gerichtslaube (in Babelsberg). Und man dürfte auch nicht die Rossbändiger wieder zurück stellen und der Große Kurfürst dürfte auch nicht wieder an seinen Platz. Diese Haltung kann man haben, meine ist es nicht.

  • ^ Das erste Foto im Wikipedia-Artikel beweist, dass das Füße-Hineintun zumindest im Jahr 1987 praktiziert wurde. Was fehlt, sind vielleicht schattenspendende Bäume um den Brunnen - vier womöglich, die an den Ecken eines Quadrats um den Brunnenkreis stehen. Die Bäume östlich vom Brunnen würden ja entfallen.
    BTW: An dieser Stelle würde ich einfach rechteckig an den Sockel des Park-Inn-Hotels anbauen, ohne schräge Platzkante anzustreben - die wohl als Pendant zur schrägen Saturn-Kante angedacht war. Der Platz wird halt nicht mehr symmetrisch, kann man damit leben. Das Hochhaus dort müsste wahrscheinlich etwas mehr Regelgeschoss-Grundfläche haben als auf der 2. und 3. Zeichnung um 10:34 angedeutet. Bei einer Höhe von 120-150 Metern so um 25-30 mal 35-40 Meter - das Grundstück hat in etwa 40 mal 55 Meter Fläche (also auch Sockel-Größe). Ein überdachter Durchgang zur Alexanderstraße (eine Passage) statt einer neuen Straße würde zwischen beiden Hochhäusern langen.


    Die Berolina könnte man u.U. zwischen dem Brunnen und den Strab-Gleisen aufstellen, mit dem Brunnen hinter dem Rücken - also mit dem Gesicht gen Südosten.

  • ....Ideologisch aufgeladen ist er aus meiner Sicht!!! deshalb - weil einige ihn mit der DDR in Verbindung bringen und dann nicht der künstelrische Wert, die subjektive Schönheit oder was auch immer eine rolle spielen, sondern lediglich die DDR Vergangenheit und sich dann keine Argumente dagegen finden lassen bzw. akzeptiert werden....


    Bitte, bitte, wie kann denn ein harmloses Brünnlein ideologisch aufgeladen sein? So langsam geht es hier aber wirklich rund. Er ist einfach ein Brunnen, ein Überbleibsel der städteplanerischen Raumplanung für den Alexanderplatz aus der Zeit der DDR. Das ist alles. Für mich einfach nur ein erhaltens- und damit dokumentationswürdiges Objekt aus einer Zeitschicht. Weder gut noch böse.
    Berlin ist schon so arm an Brunnen (funktionierenden) im Vergleich mit anderen Metropolen, wenn er dennoch einer neuen Planung im Wege stehen sollte, sollte man zumindest einen Ausgleich schaffen.

  • Ich werf mal die Idee von Till Sattler ein:



    (C) Pape Architektur Gemeinsam mit: milligan und Till Sattler


    Veranschaulicht zumindest für mich ganz gut, dass ein weiteres Gebäude visavis Kaufhof nicht notwendig ist. Auch die Idee mit dem versetzten Hochhaus neben dem Park Inn hat was.

  • Der Brunnen ist ok und wird gut angenommen, wie jeder Brunnen an dieser Stelle auf einem steinernen Platz sicher auch.


    Ihn zu entfernen wäre verschwendetes Geld, da er alle Anforderungen erfüllt.


    Den Platz weiter zuzubauen ist sicher auch nicht zeitgemäss, da Berlin, auch wenn man sich oft über die Buden beschwert, diesen Platz für Veranstaltungen/ Demos und Kitsch auch braucht.


    Was bringen denn all die Träume von Ornamentfassaden aus vergangenen Epochen, die sich heute keiner mehr leisten kann und will.
    Selbst in Dubai oder Indien, wo es Geld genug gab/gibt, wird nicht mehr so verschwenderisch gebaut(Ausnahmen ausgeschlossen).

  • Dem Alex endlich eine gewisse Symetrie zu geben war wohl ein Beweggrund beim Bau von Berolina- u. Alexanderhaus.
    Das Alexanderhaus ist in seiner Form nicht zufällig, sondern mit seiner abgewinkelten Front als Gegenüber des Hermann Tietz gedacht. (siehe Link) http://www.bilderbuch-berlin.n…e7298824_978x1304xin.jpeg


    Mit der Neugestalltung nach dem Krieg wurde der Platz von Berolina- u. Alexanderhaus nur noch geöffnet, aber verlor nach den übrigen Seiten jegliche Begrenzung.


    Mit dem Bau des "Saturn-Gebäudes" hat man immerhin die gedachten Zusammenhänge wieder aufgegriffen.
    Ich würde es nur konsequent finden dies auch weiter fortzuführen. Somit müßte man am Standort von Hertie wieder ein Gegenstück zum Alexanderhaus stellen um den Platz einzufassen.


    Spannend finde ich dabei den Vorschlag (von libero) zwischen der gesamten modernen Bebauung das alte Hertie (zumindest die rekonstruierten Fasaden) als schmückenden Blickfang zu platzieren und mit der Berolina davor zu krönen. Der Brunnen der Völkerfreundschaft müßte dafür allerdings weichen.
    Wie im Entwurf würde die Weltzeituhr genau gegenüber (also an etwas geändertem Standort) ein harmonisches und vorallem schmückendes Ensemble bilden und dem gesamten Platz, im Zusammenspiel mit der Berolina ein Zentrum geben.



    Da nur die Sockelbauten der Hochhäuser (welcher auch immer) direkt am Platz stehen und nicht die Hochhäuser selbst, behält der Platz immer noch seine sehr großzügige Weite. Also ich habe mich vom jetzigen "Park Inn" am Alex nie erschlagen gefühlt, wären dessen Dimensionen doch der Maßstab für jedes weitere Hochhaus.


    Wenn das Hertie-Gebäude nicht wieder käme bzw. der Brunnen bleibt...


    In diesem Fall würde der Platz trotzdem eine Mitte vertragen, also die Berolina (wie von anderen schon vorgeschlagen) auf die eine Seite der Tramgleise (zwischen Tram und Brunnen) und auf der gegenüberliegenden Seite die Weltzeituhr.
    Da sich der Brunnen, die Berolina und die Weltzeituhr somit auf einer Linie befinden, könnte man diese Linie durch eine schmückende Pflasterung und/oder ein begrüntes Band hervorheben. Man könnte dabei auch auf gleiche Weise einen Ring um Berolina und Weltzeituhr legen um die Platzmitte noch stärker zu betonen.


    Ich habe mich gefragt warum steht die Weltzeituhr eigentlich genau da wo sie jetzt ist und nicht woanders.
    Dabei kam ich zu dem Trugschluß, vielleicht weil dort der letzte Standort der Berolina war, stimmt aber nicht. Die Berolina stand zwischen Alexanderhaus und U-Bahn-Zugang, die Uhr steht aber an der gedachten Straßenkante.
    Also worauf nimmt sie genau dort bezug?


    Ursprünglich war der Platz nach einem ringförmigen Muster gepflastert und von einem Grünstreifen begleitet. Am Anfang dieses Musters wurde die Weltzeituhr platziert und somit optisch mit dem Brunnen verbunden. (siehe Link) http://upload.wikimedia.org/wi…/Alexanderhaus_berlin.jpg


    Da dieses Muster seit dem Bau des "Saturngebäudes" zerschnitten war und nach der Umgestaltung der Pflasterung völlig verschwand wirkt die Weltzeituhr nun nur noch willkürlich platziert, ohne Bezug zu irgendwas.


    Auch aus diesem Grund finde ich die Umsetzung der Weltzeituhr, wie oben beschrieben, äußerst sinnvoll.


    Somit hätte sie im Entwurf von libero überhaupt wieder einen Bezug (jetzt zur Berolina und als Platzmitte) und im zweiten Beispiel sogar zusätzlich wieder zum Brunnen der Völkerfreundschaft.



    Gruß, Jockel HB

  • Veranschaulicht zumindest für mich ganz gut, dass ein weiteres Gebäude visavis Kaufhof nicht notwendig ist. Auch die Idee mit dem versetzten Hochhaus neben dem Park Inn hat was.


    Ich denke auch, daß man deine Sicht ernst nehmen muß. So einfach wird das nicht mit dem Hertie. Dennoch muß man sagen, daß das Hertie nur ca. ein Sechstel der Platzfläche wegnimmt. Vielleicht ein Fünftel. Und es entsteht ja viel neue Fläche im Gebäude selbst und in dem neuen Sockel des Park Inn und anderer Hochhäuser. Man muß die Sache abwarten. Der Brunnen nimmt ja auch Platz weg. Der Lenin-Platz-Vorschlag hat mich positiv überrascht.


    Woraus ich hinaus will ist der positive räumliche Effekt, der sich durch's Hertie bildet. Der Alex wird stärker differenziert. Mir kommt der Alex deutlich wohnlicher durch's Hertie vor. Solch ein Alex wäre wiederum ein starkes Argument für ein freies Rathausforum. :)


    Also ich finde den Brunnen überschätzt, eher unwirtlich. Der Platz ist schon ein Stück zu groß, wie ich finde. Das merkt man besonders in der Nähe des Brunnens. Es leidet die Gemütlichkeit. Die Frage ist eben, ob er durch's Hertie dann ein Stück zu klein würde. Der Brunnen ist insofern emotional aufgeladen, als sicherlich viele PDS-Leute daran hängen werden. Aber ich habe mich immer gefragt, was an diesem Brunnen so toll sein soll.


    Also ich tendiere immer noch zum Hertie, vor allem eben auch, weil rundherum immer noch viel Platz herrscht.


    Eine Frage: War das Hertie früher nicht viel länger Richtung Kaufhof? Wäre das eine authentische Reko oder nur ein an die Situation angepaßtes Gebäude?


    Ich fände den Alex wunderbar verschachtelt durch das Hertie.

  • Aber de facto wird doch, wenn die Landesregeierung und Frau Lüscher nicht umsteuern, zwischen Forum-Hotel und Saturn die gleiche Architektur entstehen, wie bisher. Ein Umsteuern in der Stadtplanung oder gar ein Rekonstruieren irgendeiner historischen Fassade ist doch an diesem Ort völlig ausgeschlossen. Ich persönlich halte das auch für richtig, denn der Alex ist ein lebendiges Beispiel dafür, dass es die moderne Architektur unter den obwaltenden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen einfach nicht hinbekommt, einen belebten Stadtplatz ansprechend und attraktiv zu gestalten. Vielleicht ist das - mit der 1,50-Euro-Bratwurst in der Hand und der Primark-Papptüte überm Arm auch gar nicht nötig.


    Vielleicht hält der Wirtschaftsaufschwung solange, dass wirklich noch Wohntürme hinzukommen. Derweil sieht es ja eher danach aus, als wenn der Wirtschafsaufschwung sich auch mal wieder verabschiedet. Und wenn man sich einmal Revue passieren lässt, was unter der Ägide von Regula Lüscher so alles mit Wettbewerben entschieden wurde können wir uns zu einem Forumsstammi treffen und haben in einer halben Stunde die möglichen Lösungen für ALLE Alexgrundstücke zusammen. Man muss nur zitieren, was die letzten 5 Jahre so Mode ist.

  • Till Sattler

    Das rechte Hochhaus steht zu nah am Hotel. Hochhaus-Schluchten sind in Frankfurt angebracht, wo es im Zentrum -zig Hochhäuser gibt - sonstwo in Deutschland müssen die paar Türme über 100 Meter Höhe nicht dicht gedrängt stehen. Hier ging es wohl darum, vor dem Hochhaus den überdachten Platz gegenüber dem Brunnen zu schaffen - ein solcher würde womöglich die ohnehin unklaren Alex-Konturen weiter verwässern. Dann besser eine klare Platzkante vom Norden und das Hochhaus näher an den Strab-Gleisen.


    Die Nähe gilt auch für das Hochhaus links - wobei drei Hochhäuser über 100 Meter Höhe wohl noch den alten optimistischen Annahmen entstammen. Wahrscheinlicher und passender wäre dort vielleicht ein kleineres Wohnhochhaus bis 60 Meter.


    @Hertie - was sollte eigentlich die angedachte Nutzung sein? Kaufhäuser gibt es derzeit eher zu viele als zu wenige - welche Fachhandel-Kette hätte Interesse an Retro-Design und die Finanzen dafür? Da die ganze Umgebung nun mal der Moderne angehört, sehe ich nicht den zwingenden Sinn dieses einen Bruchs - natürlich genauso, wie bei möglicher Rekonstruktion eines Teils der Altstadt Brüche in die umgekehrte Richtung unnötig wären. Theoretisch könnte man sich noch die Rekonstruktion einer Hertie-Fassade auf der südöstlichen Kaufhof-Wand vorstellen, aber daran stark glauben tue ich nicht.

  • Es kann ja sein, dass die Form des Alex genauso angelegt war. Ich fänd es auch toll, wenn die Weltkugel vom Hertie wieder kommt und ich wäre in jedem Fall für einen Wiederaufbau der Berolina Statue. Nur ich denke, man kann nicht das alte mit dem neuen vergleichen, denn jetzt sollen ja im Gegensatz zu dmalas Hochhäser entstehen. Daher bräuchte es den Platz aus meiner Sicht in der vollen Größe, sonst habe ich ernsthaft die Sorge, dass das alles sehr gedrungen wirkt.
    Außerdem wäre der Platz dann für Veranstaltunegn nicht mehr nützlich. Passen dann auf so einen verkleinerten Platz mit all dem Verkehr dann noch Weihnachtsmarkt, Demos etc.
    Eine Stadt wie Berlin braucht doch auch einen großen Raum.
    Also ich bin für Kleinteiligkeit am Rathausforum und Marx Engels Forum und eine moderne Bebauung am Alex. In der Planung sollte man deshalb auch auf die Hochhäuser eingehen. Diese wirken oft ja auch nur aus der Entfernung.
    Aber! ich wäre für eine komplette Umgestaltung des Alex hin zu mehr Aufenthalsqualität. Also ein oder zewi Pavillons mit Gastronimie, unterschiedliche Ebenen mit kleinen Treppen, den alten Brunnen weg einen neuen schönen Brunnen stattdessen, mehr grün, mehr Bäume und Bänke und gerne auch die Berolina Statue und oder eine moderne große Skulptur und die Erhaltung der Weltzeituhr. Ob es verkehstechnisch die Haltestelle der Straßenbahn braucht weiß ich nicht - meinetwegen kann die weg. reicht ja vielleicht am Bahnhof.

  • Eine Frage: War das Hertie früher nicht viel länger Richtung Kaufhof? Wäre das eine authentische Reko oder nur ein an die Situation angepaßtes Gebäude?


    Das Gebäude war im zweiten Bauabschnitt wesentlich länger, der erste Bauabschnitt entspricht allerdings ungefähr den Abmessungen einer etwaigen Reko, deren zum Kaufhof gerichtete Fassade allerdings hinzu käme (modern oder gespiegelt). Den ersten Bauabschnitt kann man hier erkennen:



    Quelle: Wikimedia, Creative Common, gemeinfrei


    Und das hier sowie das hier war (beides lohnt sich) der Zustand nach dem Krieg.


    #Nutzung: Zur Nutzung und zu einem möglichen Investor wurde bereits geschrieben: Kaufhaus in HerTie-Tradition als Mitglied der Karstadt-Premium-Group (Karstadt ist Inhaber der Hertie-Rechte) neben KaDeWe, Alsterhaus oder Oberpollinger mit direktem U-Bahn-Zugang um Untergeschoss. Inhaber von Karstadt ist der österreichische Immobilieninvestor Rene Benko mit seiner SignaHolding sowie die Israeli Benny Steinmetz. Idee für die Umsetzung wäre Übergabe des Grundstückes durch die Stadt unter Auflage der Übernahme etwaiger Restitutionsansprüche bei orginalgetreuer Wiederherstellung der Fassade sowie Berolina und etwaige Umgestaltungskosten des Platzes. Für die Stadtkasse ne nullnummer. Für den Platz eine Bereicherung (nur nach meiner Meinung).


    #Sattler: Ich bleib auch bei dem Entwurf dabei, dass beide Hochhäuser am ParkInn zu nah dran sind. Imho geht meiner Meinung nach der versetzte Doppelturm ParkInn2 am besten, da er aus den verschiedensten Perspektiven nicht als eine Einheit wahrgenommen werden würde und keine gegenüberliegende Fassaden-Schlucht von 20m Breite über ca. 100 Meter Höhe entsteht.


    @alle: Es ist eine Idee, eine weitere ist die moderne Bebauung, gerne auch kritisch zitierend wie Leipziger-Platz-Zitate zu Messels Wertheim, muss ja nicht Vollfassadenreko sein. Letzteres würde auch durchgelüschert, glaub ich - weil sie ja auch Leipziger Platz durchgelüschert hat. Und den Standpunkt "Solassen" gibts ja legitimer Weise auch. Meiner ist es nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von libero ()

  • Zur Idee einer Verkleinerung des Alexanderplatzes


    Ich komme seit Jahren regelmäßig am Alexanderplatz vorbei und kann aus eigener Anschauung sagen, dass eine kontinuierliche und deutliche Zunahme der Frequentierung im Gange ist. Das Alexa bewirkte einen ersten Schub, das Saturn einen zweiten, das Primark nun einen weiteren. Der Platz ist mittlerweile auch an Werktagen und ohne Budenrambazamba sehr gut frequentiert. Das wird auch kaum abnehmen, im Gegenteil, denn es kommen ja immer noch neue Gebäude und Attraktoren hinzu, auf der anderen Seite der S-Bahn jetzt gerade das Alea, in einigen Jahren das Humboldtforum, südlich vom Alexa neue Gebäude und Läden, nördlich der Alexanderstraße ebenfalls neuen Bauten, bald auch, wenn es denn was wird, die Hochhäuser. Angesicht dessen scheint mir die Idee einer Verkleinerung des Alexanderplatzes geradezu abwegig.
    (Die stetig wachsenden Menschenströme zwischen Alexanderplatz und Schlossplatz sollten m.E. ebenfalls bei den Gestaltungsideen für diesen Stadtraum mitbedacht werden, eine kleinteilige Bebauung, wie sie zuletzt von Libero eindrucksvoll angeregt wurde, scheint mir auch deswegen doch fragwürdig. Aber das gehört nicht mehr in diesem Strang.)

  • ...also langsam muss ich gegen libero und Co opponieren. Was da an Reko Wünschen ( ernsthaft !!! ) diskutiert wird, dass ist den Ansprüchen an den zukünftigen Alex m.E. völlig unwürdig und passt überhaupt nicht in unsere Zeit. Und das dies den Geschmack und das Wohlwollen breiter Kreise der Bevölkerung treffen würde, wovon einige hier überzeugt sind, glaube ich auch nicht.


    Wie kann man sich ernsthaft das olle, weiter oben von libero verlinkte Hertie Kaufhaus, zurückwünschen ? Das ist doch glanzloser 0815 Historismus seiner Zeit und hat überhaupt nichts mit internationalem oder gar weltstädtischen Flair gemein. Sowas ähnliches findet man in vielen deutschen Mittel und Großstädten.Siehe Karstadt in Erfurt. Gegen den ollen Hertie Schinken am Alex ist doch das Lafayette in der Friedrichstraße der absolute Hingucker. Der Alex eignet sich IMHO überhaupt nicht für Rekonstruktionen. Rekos kann man meinetwegen am Vikotria Luise Platz anbringen, aber nicht an diesem Ort. Auch das Grand Hotel Alexanderplatz oder die Berolina Statue sind es m.E. auf gar keinen Fall wert, wieder aufzuerstehen. Weder im Orginal Antlitz noch in leicht historisierender aber erkennbar moderner Bauausführung. An den Alex gehören m.E. moderne Großstrukturen mit sehr hohem Glasanteil. Über den Brunnen, die Weltzeituhr kann man alles reden, dass muss so nicht für die Ewigkeit bleiben, aber diese Rekofantasien finde ich wirklich erschreckend kleinbürgerlich und absolut unästhetisch.

  • ^ Also ich hätte auch nichts gegen eine Reko. Ich finde gerade die Mischung aus historischer und moderner Architektur attraktiv und die genannten Beispiele fände ich definitiv rekonstruktionswürdig! Aber reg dich nicht auf, es ist ja nochmal ein Unterschied ob man etwas fordert oder es halb spasseshalber diskutiert. Aber ob moderne Architektur nun zwangsweise die Internationalität fördert... Einige der internationalsten Städte (London, Paris, Mailand, New York...) sind noch stark durch historische Architektur geprägt. Marzahn ist jetzt nicht soo international.

  • aber diese Rekofantasien finde ich wirklich erschreckend kleinbürgerlich und absolut unästhetisch.


    Keine Sorge, wir sind weder kleinbürgerlich noch ist das Hertie unästhetisch. Ganz falsch ist das ja nicht, was du sagst. Der Alex ist aber groß, auch das Umfeld. Deshalb kann ich mir eine so'ne Reko durchaus vorstellen. Gerade in einem modernen Kontext kann das eine schöne Note ergeben.


    Am besten, das Haus wird mit Spenden finanziert und von der Stadt mitgebaut. Von den Mieten kann man dann schön Geld verdienen.


    Reinhard, Libero und Konsorten: Ich war zuletzt am Alex und würde diese Reko schon als starken Einschnitt ansehen. Wart ihr denn schon mal unmittelbar am Platz und habt euch das vorgestellt? Da sind meine Erwartungen jedenfalls etwas zusammengeschmolzen.


    Kleists Äußerungen sind ja richtig kleinbürgerlich. Diese Intoleranz. Und diese mangelnde Phantasie. Also mich stört dieser rigorose Tonfall von Kleist, als ob wir Deppen wären und das alles total unrealistisch. Gerade das eine Bild von libero war sehr anheimelnd - aus der Perspektive Alexa Richtung Hertie.

  • Also ich muss sagen,dass ich von Reskonstruktionen nicht viel halte.
    Entweder man hat historische Sachen oder nicht.Deswegen halte ich auch nicht viel von dem neuen Schloss.Wenn irgendwas so halb zerstört ist und man saniert es und baut was drann ist das nicht schlimm,aber ich finde dass dann das neue Schloss zb garkein historischen Wert hat.Man könnte ja auch ne Pyramide bauen....aber das wäre bei weitem nicht so wie ei Original,das vllt etwas saniert wurden ist.


    Ich glaube nicht,dass sich am Alex viel tun wird in den nächsten Jahren,außer jetzt so änliche Projekte wie Alea 101 oder sowas.Ob und wann Hines oder Monarch gebaut werden steht in den Sternen.Wenn es nach 4 Monaten keine Einigug mit der BvG gibt,dann wohl nie.....
    Wahrscheinlich machen die Platten den Platz aus.

  • Ich bin ja nicht grundsätzlich gegen Rekonstruktionen, aber einfach nicht am Alex. Gleich nebenan am Rathausforum kann ich mir das durchaus vorstellen, der Alex soll aber nach vorne schauen und modern werden. Wenn das Haus noch stehen würde, wäre es etwas anderes, aber dies jetzt (als Rekonstruktion) mitten auf diesen großen Platz zu stellen und daneben Hochhäuser zu bauen, finde ich etwas ... hmm .. kitschig?


    Was die Hochhäuser angeht: Ich denke die Zeit des Alex wird kommen. Die Frage lautet für mich nicht ob, sondern wann.