So viel Mühe bei der Umfeldgestaltung, dieser für mich narzisstischen, überdehnten Kolossalarchitektur?
Vielleicht versucht man ja bei diesem gescheiterten Versuch von Stadtreparatur an der Stelle etwas wettzumachen.
Gleich zwei Straßen bekommen hier an der Lindenstrasse durch diese Ultrapostmoderne, selbstbezogene Hirnakrobatik wenigstens ihr dystopisches Entre.
Mit nervösen Zuckungen an der springerstrasse und mit platt bedrängendem A... zur schützenstrasse, eine treffende Metapher hingewendet zur Stadt die sagt ich sch.. drauf.
Wie ein eingepferchtes, bedrängtes Tier teilt dieser Bau aggressiv in alle Richtungen aus. Kein Wunder dass da Poller von Nöten sind.
Mendelsohn hat am Mosseverlagsgebäude in seiner betont modernen Formensprache die Detailverliebtheit von Cremer und Wolfenstein noch umarmt indem er sie gelten lies und sich wenn auch dominant als Ergänzung verstanden.
Leider wurde auf diesen wertvollen Bau durch diesen Egotrip hier nicht reflektiert.
Er übertönt in seiner Grossmäuligkeit einfach alles Umgebende.
Mit seinem rückständigen Geltungsdrang wäre das Gebäude, in dieser Dimension auf der Grünen Wiese oder an einer weitläufigen Piazza besser aufgehoben gewesen - für mich ist’s an dieser Stelle in seiner Grobheit eine Stadtbildliche Zumutung.