Holzmarkt | Mediaspree (in Planung)

  • ^ Den Gegensatz von Nobelpreisen und Touristen verstehe ich nicht, glücklicherweise hat es nichts mit dem Thema zu tun. Die auf der Seite davor gezeigten Bauten sind nicht sehr harmonisch, dafür bunt, was in der Zeit der weiß-grauen Klötze erfrischend wirkt. 3-4 Geschosse sind nicht besonders viele für die Innenstadt einer Millionenstadt - davor wurde u.a. Hundertwasser zitiert, doch er konnte auch mehr Geschossigkeit. (Bei Gelegenheit - die Aussagen eines bekannten Architekten über die zu geringe Dichte deutscher Städte.)

  • Selbstverständlich hat das mit dem Thema zu tun. Berlin hat sich selbst und freiwillig zur Hure von Heerscharen an Sauf- und Drogentouristen (und ähnlich verfaßten verlotterten Einwohnern und Zuzüglern) gemacht, die die Stadt des nachts mit Erbrochenem und Fäkalien überziehen. Das ganze Holzmarkt-Gelöt ist Bestandteil dieser Unkultur. Auf die anderen Aspekte bist du ja nicht eingegangen, wobei man hier exemplarisch Verknüpfungen und Wechselwirkungen betrachten kann.


    Im Übrigen ist Dichte keinesfalls eine Frage der Geschossigkeit. Schubra in Kairo oder weite Teile Tokios z.B. weisen eine extreme Dichte bei 1-2-geschossiger Bauweise auf, während etwa die Chemnitzer Innenstadt mit 8-20-Geschossern jede Dichte (und generell städtische Qualität) vermissen lässt.

  • ^^^Boah. Ich weiß gar nicht warum Sie sich man sich hier dermaßen im Ton vergreifen und warum die Moderation das so zulässt, da sie doch ganz gerne viel harmlosere Beiträge mal löscht. In den Gebäuden passiert natürlich viel mehr als sich der gemeine brave Bürger vorstellen kann. In diesen Gebäuden befinden sich Proberäume, Ateliers und Künstlerappartments. Ja, man kann demnächst auch mal wieder tanzen. Dieser widerliche AfD-Ton hier ist unerträglich.


    Die Moderation sitzt nicht Tag und Nacht am Rechner um das Geschriebene zu kontrollieren. Für Berlin-Bashing ansonsten woanders trollen.
    Bato

  • "der gemeine brave Bürger", "AFD-Ton" – jetzt gehts aber los. Die Nutzung im Inneren wurde doch garnicht kritisiert, sondern das biedere, wenig inspirierte Äußere. Der architektonische Wert dieses Gebäudes ist gleich Null, und weder progressiv noch besonders originell. Wenn das avantgardistisch sein soll na dann gute Nacht! Im Vergleich zu dem was man so in anderen Ländern baut – Spanien, Niederlande, Frankreich, Osteuropa, Arabien, Asien wirkt das Ganze wie ein Werk von absoluten Amateuren aus der Provinz!

  • ^"..für spießige Grüne, versiffte Gestalten, infantile Nichterwachsenwerdenwollende und besoffene Touristen, die nachts um drei auf der Warschauer Brücke durch Pisse waten, ist. Aufzählung selbstredend unvollständig. " DAS ist für mich AfD-Ton. Sie dürfen es auch gen spießbürgerlich nennen. Und ich sage Ihnen nochwas: Leute aus "Spanien, Niederlande, Frankreich, Osteuropa, Arabien, Asien " werden dort hingehen und sich sehr wohl fühlen. Auch wenn man sich das in der schwäbischen Provinz nicht vorstellen mag.
    Ich glaube auch nicht, dass man mit der Architektursprache einen Innovationspreis gewinnen wollte, aber bieder ist das wohl kaum.

  • Der architektonische Wert dieses Gebäudes ist gleich Null


    Das sollte man realistisch sehen. Dass es kein Meisterwerk ist, habe ich gleich geschrieben, doch kannst Du in Berlin oder sonstwo 3-4 aktuelle Wohnprojekte mit weit mehr Wert zeigen? Welche, die unverwechselbar wären?


    Mit einer Plattenbausiedlung mit Punkthäusern kann man kaum vergleichen - hier entsteht Blockrand, soweit ich es sehen kann. In einer Stadt wie Berlin wäre in der Innenstadt Blockrand mit 7-8 Geschossen um nicht zu große Höfe angemessen, es gibt durchaus solche Projekte. Andersrum eine GFZ um 3 oder gar darüber.
    Ich konnte ergoogeln, dass das Areal 18.000 Qm Fläche hat - leider nicht, wieviel BGF entstehen soll. Das wäre hier nützlicher als ein Diskurs, ob in Berlin Touristen und Zuzügler angeblich besoffen sind oder nicht.

  • ^ Wo denn? Bevor hier irgendwelche Legenden gestrickt werden, darfst du gern Bildnachweise nachreichen.


    Bildersuche nach "Möbelhaus" wirft beispielsweise dieses Schmuckstück aus:
    https://www.massivholz-design.com/de/info/Moebelhaus.html


    ein weiterer Suchtip wäre das "Kinderhaus Wirbelwind" in Sandhausen (badische Provinz ;)


    Zum Objekt im Strang: kann man mal machen, warum auch nicht. Schön finde ich es persönlich nicht, auch mir ist es etwas zu erzwungen.

  • Also blieb von den ansprechenden Holzkuben in der Simulation wegen Bauvorschriften nichts mehr übrig? Ich finde die jetzige Situation weder toll noch schaurig, eher absolutes Mittelmaß.


    Wird halt eher zu sowas wie der Klunkerkranich werden den man als (Wahl)Berliner den Leuten vorführt die nur 2 Tage in der Stadt sind und was "urig berlinerisches" erleben wollen.

  • doch kannst Du in Berlin oder sonstwo 3-4 aktuelle Wohnprojekte mit weit mehr Wert zeigen? Welche, die unverwechselbar wären?


    Das Moxy-Hotel ist auch unverwechselbar. Im negativen Sinne. Genau wie das Alexa. Unverwechselbarkeit ist für sich kein Qualitätsmerkmal. Ich würde auch nicht sagen, dass Berlin insgesamt zu langweilig und uniform wäre. Gegen eine gewisse Einheitlichkeit spräche auch nichts, wenn die Qualität stimmt. Die weißen/grauen Kisten hängen mir schon von Anfang an zum Halse raus, aber das hier ist nun wirklich keine Alternative. Gerade in Friedrichshain lassen sich aber massenhaft Bauprojekte finden, die wirklich gut sind und diesen Mist hier um Welten überragen

  • Also blieb von den ansprechenden Holzkuben in der Simulation wegen Bauvorschriften nichts mehr übrig?


    Mit den Bauvorschriften, die sich in den letzten Jahren noch verschärft haben, stehen die Holzmarkt-Genossen leider schon seit jeher auf Kriegsfuß. Das Dorf war für mich immer noch akzeptabel solange die Aufsicht nach der Realisierung des m.E. architektonisch anspruchsvollen Eckwerk-Ensembles bestand. Doch dem letzten aktuellen Sachstand von Mitte 2016 zufolge stellt die damalige BVV das Projekt in Frage:

    Die Bauherren berichten, dass sie in der vergangen zwei Jahren mit zahlreichen Vorschlägen versucht haben, den B-Plan 2-36 durchzuführen und sehen ihn mit dem letzten von BezStR Herr Panhoff gezeichneten Schreiben jetzt als gescheitert an. Selbst der letzte Vorschlag, im B-Plan auf eigenes Risiko auf Wohnnutzung zu verzichten und eine Umnutzung, dort wo es möglich ist, im Baugenehmigungsverfahren zu beantragen fand beim Bezirksamt keine positive Resonanz, so dass der Wille, dieses Projekt zu realisieren in Frage gestellt wird.

  • Also so wie das Projekt derzeit im TIP abgebildet ist, ist es dort in der Gesamtheit deutlich attraktiver und spannender als auf den hier eingestellten Fotos. Insgesamt ist es ja ein ganzes Dorf mit Gemeinschaftseinrichtungen, Versammlungsplatz, etc.
    Am 1. Mai kann man sich alles anschauen...

  • Holzmarkt Gelände

    Für alle, die noch nicht die Gelegenheit hatten, das Gelände an der Spree zu besuchen, hier ein paar Eindrücke von gestern.


    Uns hat es gut gefallen. Das Publikum war durchaus gemischt (Touris, junges Partyvolk, Hipster, Mütter (und Väter) vom Prenzlberg mit Kleinkindern, ganz normale Leute und auch ein paar ältere Semester), die Stimmung und Atmosphäre sehr enstpannt. Auch die bunte, teils bewusst improvisierte Bebauung fanden wir gut. Das Außengelände ist sehr abwechslungsreich und bietet auch ruhige und lauschige Ecken.


    Klar, man kann sicher darüber diskutieren, aber wenn ich mir die möglichen "Alternativen" in unmittelbarer Umgebung anschaue (Moxyhotel und ähnlich öde Schachteln) bin ich froh, das so etwas wie hier in Berlin möglich ist.


    Ein paar Bilder:













  • Also es hat schon den Charme eines Abenteuerspielplatzes für Erwachsene. Aber es soll ja auch ein Platz sein an dem man sich ausprobieren darf anstatt vorgefertigte Lebensräume zu konsumieren....Man fühlt sich in der Unperfektheit aber sofort wohl und entspannt. Immerhin besteht ein Teil des Komplexes auch aus einem 5 Geschosser, was aber optisch von der Spreeseite her kaum auffällt.

  • Da fang ich ja richtig an aufzublühen... das sieht ja fantastisch aus.
    Was mir besonders gefällt: das allseitsbekannte kreative Chaos! Natürlich ist kurz nach der Eröffnung noch nichts perfekt, aber ich hege die Hoffnung dass es das auch nicht komplett wird.
    Besonders dass das Grün mit dem Alltagsleben so spontan harmoniert, und sich auch mal hinter einer ollen Palette ausbreiten darf macht dies für mich besonders attraktiv.
    Ok genug geschwärmt, ich hatte nach den Fotos, von der Holzmarktstraße aus, schon ein paar Bedenken, aber dieses Projekt wird einen tollen Kontrapunkt zu den Neubauten drumherum bilden.
    Es ist wohl mehr als sicher dass dort niemals ein Architektonisches-Meisterwerk entstehen wird, das wurde aber auch nie dort geplant, sondern eher eine mini Favela die aus sich selber herauswachsen kann und dabei immer in Veränderung bleibt.
    Das muss sicher nicht jedem gefallen aber ich finds voll dufte.

  • Bauabschnitt "auf der anderen Seite der Stadtbahn"

    Aus 2014:


    Im folgenden Artikel geht's um mehrere BV; auf Seite 3 ab dem 10. Absatz:
    http://www.tagesspiegel.de/ber…ch-schoen/20787274-3.html
    Demnach ist Streit um obigen Bauabschnitt mit der Bauverwaltung entbrannt, entzündet am Begriff "Start-up-WGs" der Architekturbüros Graft Architects sowie Jan Kleihues. Lompscher erwartete wohl ein herkömmliches Studentenwohnheim..
    Gefühlig wurden die Planer mit einem Manifest („Mehr Wir Weniger Ich“; "Stadthaus neuen Typs"), auf deren Seite sich der TS-Autor schlägt.
    Jedenfalls setzen die Planer 10 Jahre für das BV an..


    Batō hat es oben IMHO gut zusammengefasst ("Markenbildung" inkl. Renditeerwartung).

  • Ich habe den strahlenden Sonnentag zu einem Besuch im Holzmarkt genutzt, hier eine Sicht, die von Backsteins schöner Fotoserie (#193) nicht abgedeckt wurde.


  • ^ Die auf den ersten 2 Fotos zu sehende schwarze Fahne (Schriftzug: „Halbmast“) scheint Symbolcharakter zu haben, jedenfalls stehe der Holzmarkt womöglich vor dem Aus: http://www.taz.de/!5499261/
    Es tobt demnach ein (Rechts-)Streit zwischen der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Gewobag, mit 10 Prozent an der Eckwerk Entwicklungs GmbH (EEG) beteiligt, und der Holzmarkt Genossenschaft (hält die restlichen 90% der EEG), entzündet am Bauabschnitt "auf der anderen Seite der Stadtbahn" namens "Eckwerk".
    Unterdessen kündigte die Stiftung der Pensionskasse Abendrot aus der Schweiz, die das Gelände den Holzmarkt-Leuten in Erbpacht gab, der Genossenschaft den Pachtvertrag für das Grundstück, auf dem das Eckwerk entstehen sollte.


    Es gehe um einen gültigen Bebauuungsplan, der dort, wo das Eckwerk entstehen soll, ein Bürohochhaus vorsehe. Das Stadtplanungsamt meldete demnach Bedenken an; die für das Eckwerk festgesetzte Wohnfläche von 23.500 Quadratmetern sei nicht genehmigungsfähig. Bis heute habe der Holzmarkt keinen neuen Bebauungsplan.

  • ^ Merci, Hallole für diese Referenz, scheint Mal ein gut recherchierter Artikel der TAZ zu sein.


    Nach BER, wieder eine Berliner Seifenoper, wie sie im Bilderbuch steht: Alle wollen das Gute, das Coole und auch das Alternative und stehen sich dann dazu selbst im Weg. Lösungen und eine urbane Architektur bleiben wie so oft auf der Strecke, was bleibt sind endlose Baustellen (Unter den Linden!), Blockaden, Behelfe und oft einfach gigantische Brachen.