1. Informationen dazu findest du auf der Seite der Holzmarkt eg. Stichworte wären die Offenheit der Genossenschaft für alle Interessierten, Entscheidungen mit einfacher Mehrheit und die Sicherstellung, dass das Konzept des alternativen Kulturforums unabhängig von rein finanziellen Interessen umgesetzt wird. Eben das widerspricht deiner Interpretation, hier solle einfach eine neue Bar25 mit staatlicher Unterstützung hin.
2. Seit wann impliziert "Bedarf" gleich "Mangel"? Niemand hat letzteres behauptet, aber du willst doch - wo du dich doch so gut auskennst - nicht ernsthaft anzweifeln, dass es Bedarf für Räume für junge IT-Unternehmen in Berlin gibt? Wieso sonst gibt es gleich mehrere derartige Projekte in Berlin? Und wieso gibt es momentan kein Hochhausprojekt für 'klassische' Büroräume am Alexanderplatz, obwohl man dort sofort anfangen könnte?
Unabhängig davon ist mir natürlich bewusst, dass sich klassische Venture Capitalists gern für den Nabel der Welt halten, was sie für reine BWLer-Copycat-Gründungen, wie sie in Berlin lange gang und gäbe waren, sicherlich auch sind. Ein Soundcloud, ein Gidsy oder ein Klout (dass sich m.W. weiterhin aus den Ersparnissen der Gründer finanziert) sind allerdings nicht hier, weil sie der Meinung waren, hier einfacher an Geld zu kommen als andernorts, sondern auch deswegen, weil Berlin ihnen das entsprechende Netzwerke, die Orte, Möglichkeiten und Inspiration bietet. Das "eckwerk" als Teil des Konzepts der Holzmarkt eg hat mit seiner geplanten Mischung aus Gewerberaum und Wohnfläche das Potential, ein Anziehungsunkt für solche Leute zu sein. Dazu muss man allerdings erst einmal erkennen, dass hier nicht einfach nur ein weiterer Gewerberaum entstehen soll und dass kreative Leute bzw. Gründer sich eben nicht nur aus rein monetären Gründen dazu entschliessen, in eine bestimmte Stadt zu gehen.
3. Ich sag ja - die reine kurzfristige monetäre BWLer-Denke. Dass ein funktionierendes alternatives Kulturforum langfristig für die Stadt auch profitabler ist, als eine weitere Brache, kommt darin nicht vor.
4. Dazu braucht man keine komplizierten Entscheidungskriterien, das ist ganz einfach. Hier besteht die Wahl zwischen etwas weniger Geld und einem nachhaltigen, vielfältigen Konzept von Leuten, die bereits Erfahrung damit haben, was sie anbieten und einem völlig vagen Konzept eines Unternehmens, das etwas mehr Geld bietet, aber keinerlei Erfahrung mit Immobilien hat und dessen Geschäftsführer durchaus in einem Interessenskonflikt stecken dürfte.