Mediaspree: Bauprojekte am Südufer (Kreuzberg/Mitte)

  • ^ Danke für das hervorragende Bilder-Update.


    Auch wenn ich immer noch mit der Farbgebung hadere. Aber von der Spree aus gesehen machen die Cuvry-Höfe ganz ordentlich Eindruck. Ich bin überrascht, wie gut die Gesamtanlage mit den Bestandsbauten rechts und links harmoniert. Wer diese Anlage komponiert hat, muss ein gutes Raumgefühl besitzen. Vor allem der sich nach hinten verjüngende Innenhof erzeugt eine gewisse räumliche Spannung. Sehr sexy!

  • Ich kann mich Architektur-Fan nur ascnhließen: An seinen Dank für die schönen Bilder und an seiner Einschätzung. Gerade der sich leicht verjüngende Innenhof lässt diesen länger erscheinen, was zur räumlichen Spannung beitragen mag. Und auch im nachbarlichen Kontext wirken die Cuvry-Höfe gut, bilden einen eigenständigen Akzent in einem ohnehin schon anregend-vielgestaltigen Ensemble.

  • Hier sieht man auch sehr gut, wie erfrischend es bei Neubauten ist, wenn sie ausnahmesweise! mal nicht mit Flachdach daherkommen. Satteldächer scheinen von der Stadtplanung ja schon lange als obszöner Anachronismus angesehen zu werden. Dann meinetwegen drei Staffelgeschosse. Auch so wird die gewaltige Baumasse nach oben hin 'abmoderiert'. Wie wohltuend.

  • Mir fehlen da noch zwei-drei Stockwerke, das hätte der Torsituation noch mehr Eindruck verliehen und das Ensemble noch etwas mehr herausgestellt. Berlin kann jedes Highlight gebrauchen. Ansonsten wirklich eines der besseren Projekte.

  • ^ Finde ich nicht. Sie ragen jetzt schon etwas heraus, und das ist auch gut so. Wären sie aber noch größer, würden sie die Nachbarn entsprechend verzwergen und das Maß verlieren.

  • Für mich sind die Cuvry-Höfe von der Wasserseite aus genau richtig.


    Farbe, Form, Höhe, alles passt. Ob das aber aus der Cuvrystraße auch so wirkt?

  • Köpenicker Straße 131

    Falls ich "OpenStreepMap" richtig deute, geht es um das Eckgrundstück zur Adalbertstraße (gegenüber vom Studentenwohnheim "FIZS").

    Jedenfalls soll laut Baugenehmigungen vom Bezirksamt Mitte (per 11.10.2019, S. 4) der


    Neubau von 6 Gebäuden mit 195 Wohneinheiten, 3 Läden, einer Kita für 45 Kinder, einer Gaststätte mit 45 Sitzplätzen, ca. 11.900 m² Bürofläche, Aufstockung und Nutzungsänderung der bestehenden "Generatorenhalle" für Ausstellungen, Veranstaltungen und Büronutzung und Errichtung einer Tiefgarage mit 81 Stellplätzen


    für die Köpenicker Sraße 131 genehmigt worden sein.


    Einen Eindruck vom Areal vermitteln wohl Fotos vom "alten Postgelände" eines (Noch-)Vermieters

  • Bauupdate Cuvry-Campus


    Ich glaube, ein Strassenansicht des Cuvry-Campus hatten wir noch nicht. Man erkennt, so noch nicht gesehen, die Brücken, die die beiden Gebäudeteile verbinden. Ausserdem sieht man schon jetzt, wie die beiden Blöcke diese Schlesische zukünftig dominieren werden. Keine Traufkante? - Wass`n hier los?




  • Ich wüsste gerne, wie das zustande gekommen ist: Plötzlich ist die so mit der preußischen Backsteingotik der Umgebung Oberbaumbrücke harmonierende, vorgesehene rote Klinkerfassade auf den Cuvry-Bauten eiskalt abgesagt worden. Aus der Entfernung wirken die Bauten damit richtig einfallslos, technizistisch, eintönig und grau. Der geradezu erfrischende Treppengiebel, eine Wiederaufnahme deutscher Bautradition, geradezu ein Blickfang, wurde damit erfolgreich "neutralisiert". Diese Art von Abservierung wirkt auf mich gewollt. Haben da Kräfte ihre Hände im Spiel gehabt, die anscheinend geradezu Ortsbilder bzw. Stadtlandschaften sabotieren wollen?

  • ^ "Deutsche Bautradition neutralisiert", "gewollte Abservierung", "Kräfte", die "ihre Finger im Spiel" haben – dieses Geraune ist lächerlich. Der Bauherr hat die Farbe der Backsteine von rot auf beige geändert. That's it. Kann man bedauern und wurde oben schon ausführlich diskutiert. Verschwörungstheorien bitte stecken lassen.

  • Ich glaube nicht daran, dass der Bauherr freiwillig seinen Geschmack plötzlich geändert hätte. Im Übrigen können viele ein Lied von Eingriffen beispielsweise einer Lüscher singen.

    Und bitte etwas vorsichtiger mit dem von Ihnen gerade strapazierten Ausweichbegriff von angeblichen sogenannten "Verschwörungstheorien" umgehen, den verwenden nämlich immer die in Erklärungsnotstand Geratenen.

  • Sie scheinen dieses wunderbar unverbindliche Allzweckwort zu lieben. Aber die meisten Begriffe nützen sich mit der Zeit ab, weil sie als billige Ausweichfloskeln von immer mehr Mitbürgern durchschaut werden.


    Kann mich übrigens nicht erinnern, Sie angegriffen zu haben. Lediglich mein Bedauern über den Verlust an (zumindest geplanter) Farbigkeit der Stadtumgebung habe ich zum Ausdruck gebracht und gefragt, ob jemand Näheres über das Zustandekommen weiß. Aber ich werde den Diskussionsstrang über diese Bauten erst einmal genauer studieren, wie Sie angedeutet haben. Wenn Sie es nicht wissen, müssen Sie sich ja nicht angesprochen fühlen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Steiermärker () aus folgendem Grund: Umstellung auf Sie-Form



  • #393


    Klasse Foto!


    Man sieht, wie durch die Mischung verschiedener Epochen eine hochinteressante städtebauliche Textur entsteht.


    Das UMG-Gebäude (das ich immer nicht so toll fand) bekommt durch die ebenfalls backsteinernen und sandfarbenend Cuvry-Höfe ein interessantes Gegenstück am anderen Spreeufer und wirkt gleich selbst viel schöner.


    Marco

  • Steiermärker


    In Berlin sind Gebäude mit roten Ziegeln zumeist Rathäuser, Kirchen und Brücken, der regionale vorkommende Backstein ist Gelb und aus diesem ist fast ganz Berlin gebaut. Die roten Ziegel wurden zumeist für representative Gabäude als Dekoration genutzt.


    Wenn man direkt gegenüber am Osthafen schaut, sind die alten Hafengebäude auch in gräulich gelben Ziegeln, mit Ausnahme vom Eierkühlhaus, welches gelbe und rote Ziegel hat.

    Da man sich von der Form auch an Hafen- und Lagerhäuser angelehnt hat, passt das mit der Farbe schon, siehe auch am Westhafen.


    Wäre es rot, würde es eher nach Hamburg zur Speicherstadt passen, dort ist der regionale Ziegel ja auch rot, dass kommt auf die regionalen Tonvorkommen an und da hat Berlin nicht viel mit Norddeutschland zu tun.

  • Lediglich mein Bedauern über den Verlust an (zumindest geplanter) Farbigkeit der Stadtumgebung habe ich zum Ausdruck gebracht und gefragt, ob jemand Näheres über das Zustandekommen weiß.

    Genau das, lieber Steiermärker haben Sie eben nicht getan. Architektenkind, dem Sie dies entgegensetzen, hatte im Sommer des vergangenen Jahres übrigens selbst einmal formuliert: "Ich weiß bloß nicht, warum man vom roten Backstein der Visus Abstand genommen hat. Hätte besser zu den Nachbarn gepasst." Sie hingegen haben dies hier geschrieben:


    Diese Art von Abservierung wirkt auf mich gewollt. Haben da Kräfte ihre Hände im Spiel gehabt, die anscheinend geradezu Ortsbilder bzw. Stadtlandschaften sabotieren wollen?

    Das ist zwar durchaus in Frageform formuliert, enthält aber auch eine Behauptung (es sei denn Sie kennen die Bedeutung des Wortes "anscheinend" nicht). Mit welchem Recht und welchen Mitteln sollen denn welche "Kräfte" hier ausgerechnet die Farbwahl des Klinkers geändert haben? Architektur und Baubewilligung für die jetzt realisierten Gebäude stammen aus dem Jahr 2002. Damals war Peter Strieder Senator für Stadtentwicklung (und damit auch für "Bauen") im Rot-Grünen Minderheitssenat und hatte dem gerade durch die Bezirksreform neuentstandenen Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg (mit Bezirksbürgermeisterin Bärbel Grygier) die Planungshoheit nach den Debatten um ein Einkaufszentrum auf dem Gelände entzogen, Regula Lüscher war derweil seit einem Jahr stellvertretende Direktorin des Amtes für Städtbau im fernen Zürich. Danach lag die Cuvrywiese über ein Jahrzehnt brach, der Investor Artur Süsskind, der das Gelände 2011 erwarb, wollte eigentlich eine Wohnanlage mit Nahversorger bauen. Gerade um Vorgaben, Einmischung und Planungen des Landes Berlin zu vermeiden, sind in einer überraschenden Volte überhaupt nur die Kontorhäuser aus dem Jahr 2002 fünfzehn Jahre später realisiert worden. So herum wird ein Schuh daraus. Dass sich bei Architekturvisualisierungen nach über zehn Jahren einige Details verändern können, ist nun nicht so überraschend. Sollte Sie also jenseits des tatsächlich verschwörungstheoretischen Geraunes über "Kräfte", die "sabotieren wollen" das "Zustandekommen" der Farbwahl tatsächlich interessieren, so können Sie es

    (a) beim Architekturbüro versuchen (meines Wissens Tchoban Voss): http://www.tchobanvoss.de/kontakt.php?lang=DE

    (b) bei der Generalunternehmerin: https://worldofporr.com/de/173…eue-spreespeicher-berlin/

    (c) beim Bauherren: https://www.northdata.de/Cuvry…%28Berlin%29+HRB+183586+B


    Plötzlich ist die so mit der preußischen Backsteingotik der Umgebung Oberbaumbrücke harmonierende, vorgesehene rote Klinkerfassade auf den Cuvry-Bauten eiskalt abgesagt worden

    Mamato hat schon darauf hingewiesen, ich selbst hatte es hier einmal formuliert: Nord- und Südseite der Spree kennen in diesem Abschnitt beide Farben, die Friedrichshainer Nordseite ist im Osthafenbereich gelb bis gelbgrau, der Kreuzberger bis Treptower Süden hingegen rot. "Backsteingotik" wird man aber vergeblich suchen (in Berlin ist sie ohnehin rar), da müsste man schon zur neogotischen Webeschule am Stralauer Platz streifen, die wie die neoromanische Oberbaumbrücke stilistisch mit dem Umfeld bricht. Was Sie meinen ist vermutlich: Industrie- und Hafenarchitektur.

  • Ich lese hier (v.a. Frankfurt und Berlin) seit Jahren als interessierter Laie mit, habe mich erst vor kurzem angemeldet, und auch erst einen Beitrag abgesetzt. Ich habe hier Argumente von Reko-Befürworten gelesen, manche haben mich überzeugt, und genauso konnte man mich mit Argumenten der Gegenseite gewinnen. Ich habe Hässlichkeiten und Schönheiten entstehen und verschwinden sehen, und die Diskussionen hier gerne verfolgt. Teils amüsiert, manchmal verärgert, mitunter irritiert. Und,ja, beef gab es immer wieder, wenn zwei Pole sich- aufgrund der Architektur- mit Argumenten und Gegenargumenten beharkten.


    Dass nun aber auch hier, und dies nur leidlich subtil, Verschwörungstheorien auftauchen, auch hier Merkel plötzlich Thema wird, „Kräfte“, „Sabotage“, „Verräterische Symbolik“- das ist zum Schreien.

  • "Backsteingotik" wird man aber vergeblich suchen (in Berlin ist sie ohnehin rar), da müsste man schon zur neogotischen Webeschule am Stralauer Platz streifen, die wie die neoromanische Oberbaumbrücke stilistisch mit dem Umfeld bricht. Was Sie meinen ist vermutlich: Industrie- und Hafenarchitektur.

    Danke Mamato und Harry Seidler für die schönen Exkurse in die Backsteinarchitektur Berlins.


    Wir konstatieren: Steiermärker (aber auch andere interessierte Besucher...) sollten für die Backsteingothik nach z.B. Wismar und Stralsund fahren, nach Berlin sollte man wegen des Backstein Expressionismus kommen:


    Klick


    ;)

  • Es gibt selbstverständlich auch in Berlin schöne Beispiele der Backsteingotik (Gotik übrigens ohne h :)), Beispiele wären die Marienkirche, Nikolaikirche oder das Märkische Museum. Hier muss sich Berlin auch nicht vor anderen norddeutschen Städten verstecken wie ich finde, schließlich war Berlin auch schon im Mittelalter eine bedeutende Stadt.


    Der von dir vorgeschlagene Link zum Thema Backstein Expressionismus behandelt jedoch nur einen relativ kurzen Zeitraum ab 1920 wie mir scheint.


    Zurück zum Thema Cuvry-Höfe: Mir hätten hier rote Ziegel ebenfalls besser gefallen, da dies mit der Oberbaumbrücke in meinen Augen schöner harmoniert hätte, aber das ist wohl wie bei so vielem Ansichtssache und hier sollte jedem sein persönlicher Geschmack zuzugestehen sein. Die einen mögens so, die anderen wiederum so... ;)