Mediaspree: Bauprojekte am Südufer (Kreuzberg/Mitte)

  • Ich denke mal man passt sich hier einfach nur der Klientel an... wer im 'Szenebezirk' leben will, muss es sich halt leisten können. Ein normaler Lauf der Dinge, wenn man sich so die demografischen Wandlungen im Stadtgebiet der letzten 20 Jahre betrachtet. Irgendwann ist die Party vorbei, die Leute brauchen Kitas und die Clubs ziehen weiter.


    Wohlgemerkt, die Clubs, die aus dem Prenzlauer Berg hierher gezogen sind, weil dort schon schön daneben gebaut und danach von den Neubewohnern geklagt wurde. Wo ziehen die dann eigentlich hin? Nach Marzahn?


    Ja. Zumal es ohnehin auch so gut wie keinen 'Neubau' für diese Klientel gibt.


    Und genau das ist das Problem. Als ob man für 1000 statt 3000 € / m² nicht auch halbwegs anspruchsvoll bauen und dann auch Eigentum über 50m² und unter 150 m² anbieten könnte. Aber Natursteinbäder mit freistehenden Badewannen und festeingebaute Entertainmentsysteme kosten eben Geld.

  • DaseBLN: Stimmt das denn? So wie ich es mitbekomme, ist ein Grossteil der Kosten eh nicht veränderbar. Brandschutzvorschriften, Dämmvorschriften, Parkplatzvorschriften sowie natürlich Grund und Boden geben einen so hohen Anteil der Gesamtkosten vor, dass man bei Quadratmeterpreisen landet, die aus Sicht der Berliner Luxus sind. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass die Berliner hier ein völlig verzerrten Blick haben. Ich rate mal zu einem Blick raus in die Welt... Ich glaube, Immobilienentwickler haben ideologisch nichts gegen "schöne" und trotzdem "günstige" Wohnungen. Muss sich halt rechnen. Was ich nur immer wieder höre: Ausser aus 'Liebhaberei" lohne sich eben in Berlin nur das, was hier als "Luxus"-Segment eingeordnet wird. Lohnen heisst hier: Nicht unter 5% Jahresrendite. Ich glaube, wenn Du einem von denen ein Excel-Sheet mit einem Businessplan hinlegen würdest, wie man mit Deinem Vorstellungen auf 5% kommt, würden die Dich sofort einstellen ;)

  • Stimmt, Oranien!


    Hier in Münster/Westfalen liegt der Unterschied zwischen sozialem und luxus Wohnungswohnungsbau am gleichen Standort zwischen € 2.200,-- und 2.800,-- pro qm Wfl.
    Wobei ein wesentlicher Teil des Preisunterschiedes auf die Nebenflächen wie Tiefgarage und Fahrradkeller entfällt.

  • Wohlgemerkt, die Clubs, die aus dem Prenzlauer Berg hierher gezogen sind, weil dort schon schön daneben gebaut und danach von den Neubewohnern geklagt wurde. Wo ziehen die dann eigentlich hin? Nach Marzahn?


    Meinetwegen? Es ist wohl nicht zu befürchten, dass in Berlin demnächst akuter Platzmangel für entsprechende Etablissements herrschen wird.
    Und ja, die Situation in Prenzlauer Berg ist geradezu exemplarisch für die demografische Entwicklung in solchen Arealen. Sie ziehen zunächst junge Leute an (und damit auch Geld), aber auch die werden irgendwann mal älter und erheben andere Ansprüche an Wohnraum und Umfeld. Aus Partybude wird Bioladen wird Kindertagesstätte. Ein völlig normaler Kreislauf. Kann man aktuell auch sehr schön im Friedrichshain beobachten.

  • Bei dieser Gentrifizierungsdebatte wird ja aucg gerne vergessen, was VOR dem Partyleben war. Beispiel Simon-Dach: zu Ostzeiten und bis Mitte der 90er war da nichts los und alles grau. Ich als kleiner Steppke hatte da teilweise Angst langzulaufen. Und heute? Alles saniert, etwas mehr Leben, aber langsam weg vom Ballermann-Feeling. Plus zahlungskräftige Anwohner, die sich ein wenig mehr um die Gegend kümmern und versuchen das sauber zu halten. Ich finde diese Entwicklung gut.


    Freiräume für Clubs sollte man ebenfalls erhalten, aber doch nicht mitten in einer Wohngegend. Richtung S-Bahngleise gib es noch einige alte Industrieareale, die sich dafür eignen und auch gerade dafür genutzt werden.

  • ^ Und neben denen dann beispielweise die Revaler Spitze gebaut wird. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass es dann keine Konflikte mehr geben wird?


    @ tel33: Ohne diese in einen anderen Thread gehörende Diskussion jetzt wieder aufmachen zu wollen: oh doch, Platzmangel für entsprechende Etablissements ist bereits jetzt abzusehen. Was Stubenhocker leider oft übersehen bzw. nicht verstehen ist, dass kein geringer Teil des guten Rufes, den Berlin momentan Europa- und Weltweit besitzt, durch die aktive Clubszene, die zunächst Musiker, dann Berufstätige anderer kreativer Branchen und schließlich Kongresse und Touristen angezogen hat, induziert wurde und inzwischen auch auf ganz andere Bereiche ausstrahlt. Soundcloud als weltweit erfolgreiches durch Schweden in Berlin gegründetes Startup oder die komplette Frontend-Softwareentwicklung von Nokia wären andernfalls jedenfalls nicht hier. Und ja, die Leute dort verdienen sehr gut.

  • Sehe genauso wie DaseBLN.Heute ist im Übrigen ein neuer Club und Veranstaltungsort für bis zu 2400 Personen eingeweiht wurden.
    The Cube befindet sich auf dem früheren Gelände der Kindl Brauerei am Rollberg und dürfte die positive Entwicklung Neuköllns beflügeln. Alte Industriegelände sind für Clubansiedlungen fast die einzig verbliebenen Alternativen im Innenstadtbereich.


    Die Bebauung am Friedrichshainer Spreeufer erstaunt mich etwas.In meinen Augen ist dies eine laute,unwirtliche Gegend,die sich gehobenene Wohnansprüche nicht besonders empfiehlt.


  • @ tel33: Ohne diese in einen anderen Thread gehörende Diskussion jetzt wieder aufmachen zu wollen: oh doch, Platzmangel für entsprechende Etablissements ist bereits jetzt abzusehen.


    Nö, den gab es nie und den wird es auch nicht geben. Dass sich die Szene kontinuierlich verlagert ist ein völlig normaler Vorgang. Seit Jahrzehnten geht das so. Sesshaftigkeit heißt hier Stagnation und das wäre dann tatsächlich der Todesstoß.

  • Mediaspree Südufer (Kreuzberg)

    Der Historische Hafen Berlin plant eine Hafenanlage mit einem Containergebäude für Ausstellungen und Gastronomie auf dem Wasser.


    Die Anlage befindet sich direkt an den Twintowers und der Arena entlang des
    ehemaligen Zollsteges, der unter Denkmalschutz steht.


    http://www.historischer-hafen-…uploads/2012/03/start.jpg


    Projektseite: www.historischer-hafen-oberspree.de


    Da gibt's auch Pläne und eine Broschüre.



    Hallo datamorgana und zunächst einmal herzlich willkommen im DAF.
    Die Einbindung der Bilddatei wurde in einen Link geändert. Bitte les dir hierzu unsere Richtlinien für das Einbinden von Bildern durch! Vielen Dank und trotzdem viel Spaß hier.
    Bato

  • An sich gute Sache. Ein Ausstellungsgebäude wär sicherlich nicht schlecht.
    Schön auch, wenn dann noch mehr (und größere) Schiffe zu sehen sind als bisher.
    Einzig schade ist, dass sämtliche Schiffe von der Friedrichsgracht abgezogen werden sollen. Damit büßt sie deutlich an Scharm ein.

  • Der Historische Hafen Berlin plant eine Hafenanlage mit einem Containergebäude für Ausstellungen und Gastronomie auf dem Wasser.
    Zitat der Übersicht wegen gekürzt.
    Bato


    diese Aktion ist nicht durch die Betreiber des Historischen Hafens initiiert. es sind auch keine Beteiligten bekannt, die sich aktiv hieran einbringen. es wird weder unterstützt, noch gewünscht.
    es ist ein erneuter Versuch sich über angeblich gemeinnützig existierende Institutionen den Namen des Historischen Hafen zur Umsatzsteigerung eigener Schiffe zu missbrauchen. die selbe Adresse, das selbe Telefon und der selbe Inhaber und Sohn sind hier aktiv.

  • Bis Ende 2013 soll in Kreuzberg eine Spreeuferpromenade entstehen. Zuerst soll von der Schillingbrücke bis zur Brommystraße bis zum Herbst 2012 der erste Abschnitt fertiggestellt und anschließend bis zur Lohmüleninsel verlängert werden. Am May-Ayim-Ufer verläuft der Weg auf Stegen. Umstritten ist die Breite der Promenade, der Bezirk plant 5 bis 20 Meter, "Mediaspree versenken" beruft sich auf den Volksentscheid und setzt sich für eine 50 Meter breite öffentliche Uferzone ein.

  • Studentenhaus "Fizz" Köpenicker Straße

    Schon seit Mai ist es wohl bekannt, aber ich habe es hier im Forum noch nicht als Beitrag gefunden: Ein "Studentenhaus" soll in der Köpenicker Straße gebaut werden, gegenüber der Adalbertstraße, also westlich neben der Eisfabrik und nach hinten an das Gelände des DAZ stoßend. Das Bauvorhaben hört auf den Namen "Fizz", das Unternehmen hat bereits in Bremen gebaut und fasst nun Berlin, Bayreuth und Freiburg ins Auge.


    Ähnlich wie bereits von CKV Immobilien für die Holzmarkt-Fläche ins Spiel geworfen (#630), geht es um eindeutig hochpreisiges Studentenwohnen: 23 €/qm soll der Spaß am Ende kosten, laut einem BZ-Bericht.


    Auf der Werbeseite gibt es exakt eine Visualisierung, die das Berliner Projekt betrifft. Da haben sie freundlicherweise auch gleich noch ein bisschen die Eisfabrik mit saniert.
    http://www.the-fizz.com/stando…rlin/the-fizz-berlin.html


    Es gibt eine eigens eingerichtete Seite, um Geld von Kleinanlegern für solche Projekte einzusammeln - dort findet sich eine Werbevideo, das nicht ganz ohne unfreiwillige Komik ist:
    http://www.kapitalpartner-campus.de/


    Tatsächlich hat der Immobiliendienstleister BulwienGesa im Frühjahr Studentenwohnungen als lukratives Marktsegment bezeichnet:
    http://www.bulwiengesa.de/file…terly/Quarterly201203.pdf

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  • Mediaspree Südufer (Kreuzberg)

    Im Interessenbekundungsverfahren Zoll- und Grenzsteg am Osthafen (siehe #672) ist die Jury zu einer Empfehlung an das Wasser- und Schifffahrtsamt Berlin gekommen. Als "Gewinner" gilt der Historischer Hafen Berlin e.V. in Kooperation mit Agromex GmbH & Co.KG - ihr wisst schon, die mit den drei geplanten Hochhäusern am Treptower Spreeufer.


    In einer Pressemitteilung hebt das Wasser- und Schifffahrtsamt Berlin hervor:

    Das Konzept des Historischen Hafens überzeugte die Jury, da es die Geschichte Berlins aufgreift und eine Verbindung zwischen den historischen Schiffen und dem Berliner Motto “Berlin wurde aus dem Kahn erbaut“ schafft. Der Osthafensteg wird als Zeitzeuge der deutsch-deutschen Teilungsgeschichte integriert, indem er eine Ausstellungsplattform und einen Anleger für die Fahrgastschifffahrt erhält. Ein ganzjähriger Betrieb mit Gastronomie und Museum rundet die Planung auf dem Wasser ab.


    Visualisierungen sind auf der Seite des Schifffahrtsamts zu sehen.


    Hat jemand etwas davon gehört, welche Rolle Agromex in dem Vorhaben einnehmen möchte? Immerhin dürfte sich eine Touri-Sause wie ein Museumshafen in diesen Dimensionen mit den Agromex'schen Hotelplänen recht gut vertragen.

  • Sehr schönes Projekt. Bringt diesem Areal ein bischen Hafen- und Schifffahrtsflair zurück, wovon ja leider außer kümmerlichen Resten auf der Mediaspree-Seite kaum etwas geblieben ist.


    Stell ich mir als attraktive Sehenswürdigkeit und Gastronomiestandort vor.
    Auch schön, dass wohl Plätze für ganz ordinäre Boote noch integriert werden und so noch Aktivität und Bewegung erhalten/geschaffen wird.

  • Havenflair

    Tolle Inititiative, das tröstet über die ein oder andere Enntäuschung an der Spreebebauung hinweg.


    Ein schöne Havenflair, das kann ich mir gut vorstellen. Gefällt mir sehr gut.


    Was ist aus der Idee geworden, das man quasi einen Steg konstruiert der es ermögicht an der Spree entlang zu laufen. Das hier ist ja nur ein relativ kurzes Stück, oder?

  • ^
    liegt eigentlich noch dieses halb versunkende schiffswrack dort? würde mich ja mal interessieren was die damit dann machen, falls es zur realisierung kommt.

  • Histor. Hafen...

    mit gazjähriger Gastronomie und Museum! Ein wirklich tolles Projekt, finde ich. Maritimes Flair in die Berliner City zu bringen ist eine fantastische Idee :daumen:. Da hat man ja bald gar keinen Grund mehr, nach Hamburg zu fahren. Hoffentlich wird's auch umgesetzt und verschwindet nicht wieder in der Schublade.