Bauprojekte im Rudolfkiez (Friedrichshain)

  • ^ Es stimmt beides, auf der Visualisierung sind die 7stöckigen Neubauten N2 und N3 zu sehen, zusätzlich werden aber auch die 4 geschossigen Bestandsbauten um 3 Geschosse auf 7 Geschosse aufgestockt, wie man hier von Seite 12 bis 17 sehen kann.


    Edit:

    Bezüglich #157 von Mariendorf unter mir, bei meinem Post bin ich von dieser Visualisierung ausgegangen, welche die beiden Neubauten zeigt, auf der anderen Visualisieung im Link von Mariendorf handelt es sich natürlich um die Aufstockung der Bestandsbauten.

    Einmal editiert, zuletzt von Mamato ()

  • Ja, es handelt sich genau um den Block. Auf der von Dir zitierten Webseite der WBM sind weiter unten sogar Skizzen der Lage und des gesamten Hauses. 110 Mietwohnungen sollen hier laut WBM übrigens entstehen. Eine ganze Menge, aber insgesamt, wie ich finde, ein sinnvolles Projekt.


    Im Zuge der Umgestaltung des Rudolfplatzes sollen in einem 3. Bauabschnitt Teilabschnitte der Rudolf- und Danneckerstraße umgestaltet werden. Der Straßenraum soll „wassersensibel“ gestaltet (Verdunstung, vollständige Entwässerung des Regenwassers im Straßenraum) und mehr Aufenthaltsqualität geschaffen werden.


    Hierzu wird im Rahmen des Forschungsprojekts BlueGreenStreets (BGS) eine Konzeptstudie erstellt.


    https://www.hochc.de/projekt/r…z-blue-green-streets.html


    Man kann gespannt sein, ob und wann das dann realisiert wird.

    Super Sache! Der Bezirk hatte die Straße vor der Zwinglikirche ja eh schon stillgelegt und als "Klimastraße" deklariert. Jetzt ein richtiges Konzept zu machen und angesichts immer heißer werdender Städte auch umzusetzen ist absolut richtig. Kostet zwar Geld, muss aber sein. Ich bin gespannt, ob das was wird. Wenn ja, wäre das eine weitere und echte Aufwertung für den Rudolfkiez.

  • Ja, es handelt sich genau um den Block. Auf der von Dir zitierten Webseite der WBM sind weiter unten sogar Skizzen der Lage und des gesamten Hauses. 110 Mietwohnungen sollen hier laut WBM übrigens entstehen. Eine ganze Menge, aber insgesamt, wie ich finde, ein sinnvolles Projekt.

    Hier der Lageplan zu den Neubauten des WBM-Projektes: N1 wird in den Innenhof gebaut und wird etwa so groß wie das Bestandsgebäude an der Modersonstraße. Die Gebäude N2 und N3 werden auf der anderen Straßenseite an nördlich und südlich an die Brandwände des Altbaus mit der Hausnummer 63/65 "angedockt".


    wbm7zjnl.png


    Copyright: WBM

  • Noch mal kurz abschließend zum Lidl am Markgrafendamm 25: Hier habe ich nun aus direkter Quelle erfahren, dass das Gebäude abgerissen, aber neu und in modernerer Form wieder aufgebaut wird. Eine "Nachverdichtung" durch Wohnungsbau wird es nicht geben, da sich das Lidl-Grundstück auf einem nur für Gewerbe vorgesehenem Areal befindet. Es wird also auch weiterhin einzig das Store-Gebäude und einen Parkplatz auf dem Grundstück geben.

  • Zu Beitrag #163 (Modersohnstraße Grafik): da, wo das Gebäude N2 entstehen soll, befindet sich derzeit ein für die Anwohnerschaft nicht gerade unwichtiger Parkplatz. Das Wohnungen entstehen müssen und auch hier und da mal nachverdichtet werden muss, ist klar. Aber wo sollen die Anwohner denn noch parken? Naja, bei dieser rot-rot-grünen Regierung kann man ja nur eine autofeindliche Stadtplanung erwarten ;) Aber eine Stadtautobahn darfs dann schon noch sein! ;)

  • Parkplätze hin oder her. Neben den Wohnungen wird durch die Planung die völlig verkorkste städtebauliche Situation deutlich verbessert. Hier kann man noch bewundern, wie Berlin zu DDR Zeiten auch in Mitte aussah.


    Hoffentlich legt die WBM eine gewisse architektonische Qualität vor.




  • ^


    Danke für das Update.

    Was mir hier auffällt: Mal unabhängig davon, wie schrecklich der Dachaufbau des Eckaltbaus aussieht und das Bestandsgebäude beinahe erdrückt - Warum um alles in der Welt ersetzt ein Investor in der heutigen Zeit noch Sprossenfenster mit der oben gezeigten Variante mit lediglich einer horizontalen Sprosse?


    Hier der Vorzustand: https://goo.gl/maps/iycyQmn9kZLzZoQo6

    So sahen bspw. bis vor ein paar Jahren der Großteil der Hamburger Altbauten aus, kaputtsaniert in den 1970er Jahren. Mittlerweile kehrt man dort wieder zu klassischen Sprossenfenstern zurück, teilweise sogar aus Holz.

  • Ich bin auch eher enttäuscht von dem Ergebnis.

    Dies hier scheint leider wieder eine von diesen lieblosen Investmentoptimierungen auf unterem Niveau zu sein, die ich mir hier, in einem Bereich, der sich bisher in Neubauvorhaben eher repräsentativ modern gab und seine Nähe zum Wasser und die wenige noch vorhandene Altbausubstanz eher wertschätzte, so nicht mehr erwartet habe.


    Der Bau wirkt nun wie ein völlig verbastelter Billigheimer, ein Sammelsurium aus Stückwerk und Nachlässigkeiten und insgesamt eher gestalterisch Konzeptlos auf mich.


    Die hier gewählten Fenster als fast chronisch unterschätztes Gestaltelement und die getilgten Segmentbogenfenster in der Erdgeschosszone sind ja verschmerzbar.


    Die willkürlich gebrochene Symmetrie der Fassade besonders durch die merkwürdigen Fensterideen und die im Detail unterschiedlich gelöste Aufstockung der Erker, die man an der anderen Straßenseite dann ganz weglässt sowie die plumpe eher verunklarend umgesetzte wenig akzentuiert, abgesetzte Aufstockung mit Ihren sehr streckend wirkenden, französischen Fenstern die dieser unglücklichen Aktion auch noch ein Übergewicht zur Restfassade bescheren, stören den Gesamteindruck für mich doch beträchtlich und sind weniger revidierbar.


    Mir persönlich fehlt ein Sims über dem Sockelgeschoss der die entstellte Fassade etwas gliedert, ebenso eine Art Attika auf der Ursprünglichen Höhe der Fassade, der diese Aufstockung weniger schwammig aufgepfropft und selbstständiger erscheinen lässt.


    Warum man die Ecke nicht mit umlaufendem Balkon gestaltet hat erschließt sich mir auch nicht - das Eck zieht die Blicke auf sich und ist stark charakteristisch für das Gebäude und wirkt in breite und dem Stummel von Fassadenorganisation so, als ob sie ehemals Balkons an dieser Stelle besessen hätte. Zumindest bei der Aufstockung scheint mir hätte man das auch verstanden - warum nicht beim Rest?


    Mir scheint, hier hat man wieder mal versucht mit lästigem, zu begrenzendem Finanziellem Aufwand einen Altbau für irgendein Portfolio flächenhaft zu optimieren ohne Gedanken an ein Äusseres Erscheinungsbild verschwenden zu wollen. Da bekommt man dann diese Konfusion die nach einem 2ten Versuch schreit.

  • Ich denke das Verhalten des Investors wird entsprechend abgestraft. Das oberste Stockwerk des Eckgebäudes steht seit geraumer Zeit leer und kann nicht an den Mann gebracht werden. Kein Wunder: Die Preise direkt an der Spree dürften üppig sein. Das Nachbargebäude wird ähnliche Preise aufrufen - wohnen wollen, würde ich dort aber nicht. Das "Wave" ist übrigens innen auch eine Enttäuschung (von außen geht es ja noch einigermaßen) - wer die dortigen Preise wgn Spreeblick hinlegt, der tut mir leid.

  • The Brighter Hub


    Hier schreiten die Fassadenarbeiten des doch sehr reizlosen Baus voran, die noch fehlenden Balkone an der Gebäudekante dürften später folgen.

    Was am fertigen Bau wirklich stört ist nicht nur die reizlose Fassade (ursprünglich sollte die nachts beleuchtet sein, "brighter" halt, aber nun ists nur billiger weisser Kram), sondern dass nicht mal der Fussweg davor wieder ordentlich mit Platten belegt wurde. Da ist jetzt einfach Teer - ich habs ziemllich lange für ein Provisorium gehalten, aber das soll wohl so bleiben. Grausig.


  • Der Anblick dieses hellen blechverkleideten Baues ärgert mich jedes mal.

    Der wirkt komplett deplaziert und fremd innerhalb dieses Quartiers das durch die gut erhaltene fast geschlossen auftretenden, wertigen historischen Backsteinbauten charakterisiert ist. Die Architektur wirkt in diesem Kontext wie ne befristet aufgestellte Containerunterkunft für schlecht bezahlte Leiharbeiter aus Osteuropa wollte man das so weils dann als „Break“ so schön „Rough“ daherkommt?

    Ist für den Gehweg nicht der Bezirk zuständig? Wenn nicht, gibts für den Bereich keine Gestaltungssatzung oder ähnliches? Die hist. Anlagen stehen doch unter Denkmalschutz oder nicht?

  • ^

    Evtl. sind Plastersteine und Platten gerade mangelware oder es gibt einen anderen Grund für dieses Provisorium. Ich denke nicht, dass das so bleibt.

  • ^ Ein Dauerzustand ist das mit Sicherheit nicht. Solche Provisorien sieht man vor Neubauten öfters, gerne auch mal für ein halbes Jahr oder länger. Z.B. auch vor dem Rennomier-Projekt "Kronprinzengarten" in Mitte. Irgendwann wird dann doch ein anständiger Fußweg wiederhergestellt. Das wird auch hier so sein – zumal der Rest des Bürgersteigs ja erst kürzlich aufwändig saniert wurde.

    Die Architektur wirkt in diesem Kontext wie ne befristet aufgestellte Containerunterkunft für schlecht bezahlte Leiharbeiter aus Osteuropa

    Nichts gegen frei flottierende Assoziationen beim Verfertigen von Gedanken. Ich finde aber, es hilft, sie nicht ungebremst runterzutippen, sondern eine Reflexions-Schleife zwischenzuschalten.

  • Ich weiss nicht recht worauf deine Dir unbenommene Kritik an dieser Assoziation sich stößt.


    Für mich trifft sie in dieser grellen, kalt wirkenden Ignoranz im Ausdruck an dieser Stelle zu.

    Sie stellt für mich eine entäusserte Härte, und gestalterische Verflachung dar, die hier völlig unnötig ist.

    Die Fassade wirkt unwertig im nicht zu sagen billig, montiert, containerhaft und versucht das mit seiner Grellheit in der Umgebung als anarchischen Rülpser in solider Umgebung zu verkaufen was in seinem cleaned look schon unglaubwürdig wirkt- es bleibt aber für mich einfach nur in seiner Egozentrik schlechter Stil.

    Man will ja auch keine billige Plastikmöblierung ausm Baumarkt als Dauerausstattung im Park von Sans Souci sehen auch wenn man sie vielleicht zum unbekannten Oevre von Philippe Starck erklärt.


    Ich bin mir durchaus klar dass eine konsequente Durchsetzung von Harmonien im Stadtraum nach hinten losgehen kann, dass architektonische Gruppen auch Brüche vertragen und manchmal sogar brauchen- das geht aber mit der Holzhammermethode wie hier sichtbar, n.m.E - ordentlich nach hinten los.

    Das hätte man hier eleganter lösen können, weniger „Bright“ wäre allemal besser gewesen, Ziegel generisch und ein luftiger Bau aus Glas und Stahl passt fast überall.

  • ^Ich kann deiner Kritik gut folgen. Jeden Tag laufe ich an dem Bau vorbei, und jeden Tag irritiert mich das Konzept einer Fassade als montierter Karosserie, die in der Anmuting in der Tat weder etwas Architektonisch-Konstruktives vermittelt, noch mit den Qualitäten der Materialien spielt, noch sonst auch nur irgendeinen Gedanken vermittelt, der die Verpackung des eigentlichen Baus mit Blechteilen sinnvoll aufgreift. Ich frage mich, wo hier die Empörung derer bleibt, die bei Verwendung von Putz, Gips und Styropor zum Kardiologen laufen, diese vulgäre Verpackung indes kritiklos betrachen.


    Diese angenieteten Blechstücke wie bei einem alten Renault von 2002 sind unter Investoren zurzeit leider in Mode. Bewonders widerlich ich ich sie zum Beispiel beim weißen Price-Waterhouse-Bau am Humboldthafen, wo die weißen Plastik- und Blechverkleidungen zunehmend einsiffen.

  • Ich frage mich, wo hier die Empörung derer bleibt, die bei Verwendung von Putz, Gips und Styropor zum Kardiologen laufen, diese vulgäre Verpackung indes kritiklos betrachen.

    Das ist es, was mich auch immer wieder wundert. Warscheinlich gelten diese "Brüche" als "innovativ".