Laurenz-Carré (ehem. WDR-Karree) [im Bau]

  • Markt

    Von einem solchen Markt halte ich aus o.g. Gründen auch nix. Einen will ich noch anmerken. Die Straße Unter Goldschmied soll zur Via culturalis umgebaut werden. Hier werden siche viele menschen zu fuß bewegen...mehr als heute. Ein solcher markt bringt nur unschönen häßlichen lieferverkehr der dort dann ect stört. Ich bin eh der meinung die straße muss autofrei werden.

  • "eine markthalle neben der hohen strasse? dort gehen die leute klamotten shoppen oder maximal nen kaffee trinken, an dieser stelle würde sich eine markthalle ganz sicher nicht etablieren können und wenn dann nur als touristen-infrastruktur, aber nicht für kölner."


    Das sehe ich anders, die neue Markthalle läge in der Schnittmenge von gleich 5 Zielgruppen:


    Käufer in den Shoppingmeilen
    Die trinken nicht nur Kaffee, sondern stehen auch lange in der Schlange an, um minderwertiges Fastfood (Fritten/Pizza) zu vertilgen.
    Hochwertige, gesunde und frische Alternativen können vor allem Frauen in die Markthalle locken.


    Touristen und Messegäste
    kommen gleich für mehrere Angebote in Frage.
    - Regionale Spezialitäten (German Wurst)
    - aus der Heimat gewohntes Essen (Chinesen)
    - Obst und Gemüse, das man in handlichen Portionen mit aufs Hotelzimmer nehmen kann


    Kölner und Pendler, die in der Stadt arbeiten
    Deswegen sollte die Markthalle bis mindestens 21:00 Uhr geöffnet bleiben.
    Man könnte diese Gruppe auch damit unterstützen, dass sie die Ware schon vorher im Internet bestellt und dann in der Markthalle sorgfältig verpackt, abholt.


    Kölner, die in der Altstadt leben (ungefähr 130.000!)
    Sind nicht selten unternehmungslustige, ernährungsbewusste Singels, die gern eine Markthalle aufsuchen.
    Für Daheimbleiber könnte man auch einen Bringservice per Fahrradkurier einrichten.


    Kölner aus den Vororten und Rheinländer aus der Umgebung, die wegen der hohen Qualität und der tollen Markthalle mal zum Einkaufen in die Stadt fahren.


    "ein ähnliches projekt wie die rotterdamer halle in der kölner innenstadt wäre wohl der schlimmste anzunehmende Unfall"


    Eine Frage der Architektur: die Kölner Halle muss ja nicht so hoch werden wie die in Rotterdam und sie sollte sich sehr gut ins Stadtbild einfügen.


    "Ein typischer FDP-Hirnfurz!"

    Gut möglich, dass es sich lediglich um Wahlkampfgesäusel handelt.
    Ich rate jedem davon ab, diesen Vorschlag in seine Wahlentscheidung einzubeziehen.
    Erstmal abwarten, was davon übrigbleibt.
    Dennoch finde ich denn Vorschlag gut.


    "Jeder, der sich auch nur ein bisschen mit Handel auskennt weiß, dass Wochen-/Frischemärkte heutzutage nicht mehr funktionieren, sich schon gar nicht neu etablieren lassen, erst recht nicht täglich."

    In Köln gibt es 38 Marktplätze mit über 66 Märkten. Viele haben es bestimmt schwer, aber ich glaube nicht, dass es noch so viele wären, wenn es sich nicht irgendwie rechnen würde.
    Abgesehen davon, haben sich in den letzten 20 Jahren 5 neue Ökomärkte + 1 Abendmarkt etabliert.
    Diesen Sommer ist gerade am Chlodwigplatz ein neuer Wochenmarkt entstanden.
    Ein täglicher Markt ist aber nicht dabei – das stimmt.


    "Die Straße Unter Goldschmied soll zur Via culturalis umgebaut werden. Hier werden siche viele menschen zu fuß bewegen...mehr als heute. Ein solcher markt bringt nur unschönen häßlichen lieferverkehr der dort dann ect stört. Ich bin eh der meinung die straße muss autofrei werden."


    Guter Einwand, die Markthalle sollte nur kommen, wenn man das Problem mit dem Anlieferverkehr lösen kann.
    Aber die Schildergasse und die Hohe Straße haben auch Anlieferverkehr und das geht auch.


    "Und das Beispiel von der Rotterdamer Markthalle wird inzwischen von jedem Provinzfürsten als Allheilmittel für seine Stadt herangeführt. Geht's vielleicht noch 'ne Nummer größer?"


    Ich glaube, in Köln geht das!
    Letztendlich hängt es davon ab, ob sich die Markthalle mit den Plänen des Investors verbinden lässt.

    3 Mal editiert, zuletzt von tieko () aus folgendem Grund: Ausdruck

  • markthalle

    zum einen, leben in der kölner INNENSTADT 130.000 menschen, das ist ein sehr viel größeres gebiet als die altstadt, das umfasst eben auch die neustadt und deutz, zum anderen gehen die meisten leute heute schon aus bequemlichkeit in ihren stadtteil-rewe oder leider zum discounter um ihre lebensmittel zu kaufen, markt funktioniert, leider, heute oft nur als event, und märkte die jeden tag stattfinden leider nur in den seltensten fällen. und noch eine touri-event-hölle braucht köln glaube ich nicht.
    auf welchen strassen sollen die lkws die anlieferung bewerkstelligen? mitten durch die altstadt? so etwas funktioniert nur in der nähe einer großen ausfallstrasse. und: es gibt eine markthalle in köln, nahe der südstadt, steht sogar unter denkmalschutz, warum also eine neue bauen? in die altstadt gehört idealerweise nicht so ein klotz wie rotterdam, auch nicht kleiner, sondern eine kleinteilige, nicht allzu hohe bebauung, muss gar keine rekonstruktion von altstadthäuschen sein, aber auch nicht so ein klotz wie das ehemalige stadthaus beim gürzenich oder der albtraum gürzenich-quartier. desweiteren ist das ganze gelände doch an einen investor verkauft, und ist nicht die fpd immer für das freie spiel der marktkräfte. sind wir doch mal gespannt, was der so bauen will. die fdp ist in köln dafür bekannt ständig in projekt reinzugrätschen: das nervt und dient lediglich der eigen-pr

  • Ein echter Markt funktioniert nur mit Frischwaren: Obst, Gemüse, Fleisch,
    Fisch und vielleicht kleine, zubereitete Speisen zum Verzehr vor Ort. Wer soll tagsüber in der Innenstadt Frischware kaufen? Touristen? Büroangestellte? die schleppen keine Frischwaren mit sich rum oder ins Büro. Anliegende Bewohner sind tagsüber selber arbeiten. Innenstadtbesucher gehen mit ihrem welkenden Kopfsalat anschließend nicht mehr zu H&M rein. Aus diesem Grund funktionieren Wochenmärkte nicht mehr, weil bis auf ein paar nicht (mehr) Erwerbstätige niemand Zeit hat tagsüber Frischeprodukte einzukaufen. Selbst Supermärkte in Shopping-A-Lagen lassen sich deshalb nur schwer wirtschaftlich betreiben.


    Die meisten Menschen, die sich so einen Markt oder eine Markthalle immer aus stadtromantischen Gründen ganz doll wünschen, machen sich in der Regel keine Gedanken um die Zusammenhänge - leider isses so!

  • Ein Einkaufszentrum darf es an dieser Stelle nicht sein, aber nun eine Markthalle?


    Ich halte dies für eine unausgegorene Idee. Damit sich die Kunden in der Markthalle auch wohlfühlen, müsste diese eine entsprechende lichte Höhe haben. Dann bliebe aber bei der üblichen Kölner Traufenhöhe nicht mehr viel Platz für Wohnungen/Hotels/Büros darüber.


    Und was passiert dann wohl, wenn die Markthalle mit Frischeprodukten doch keinen richtigen Gewinn abwirft? Nach und nach wird dann an andere Shops vermietet, die dann vermutlich auch keinen offenen Stand, sondern geschlossene Räume sind - und pflugs hat sich das Ganze doch wieder in ein Einkaufszentrum verwandelt.

  • Als weiteres positives, über mehrere Jahrzehnte bereits laufendes Beispiel, ist die Frankfurter „Kleinmarkthalle“ zu nennen.


    http://kleinmarkthalle.de/


    Hier stand natürlich nicht der Druck gleichzeitig Neues und eventuell noch zusätzlichen Wohnraum zu schaffen.
    Zwischen Zeil und Römer, in einer zwar fußläufigen, jedoch B-Lage gelegen, ist diese Halle keine Durchgangshalle sondern in einer Parzelle mit nur unauffälligen Straßenfront gelegen (es gibt, glaube ich einen kleineren Neben Eingang zur parallel dahinter verlaufenden Straße).
    Einige Kölner Politiker wollen jedoch scheinbar „etwas Größeres“ erschaffen und haben deshalb das Amsterdamer Beispiel in den Köpfen, das sich in Köln so eh nicht realisieren ließe, denn dafür müsste man einen wesentlich größeren Bereich „platt machen“ als die bisher diskutierte Fläche.


    Wesentlich kleiner und mit dem richtigen Mix an ergänzendem kleinflächigem Einzelhandel, Gastro (fastfood eher wie Vitualienmarkt od. in Frankfurt)) könnte es, da nicht weit von der Laufmeile Hohe Straße gelegen, vielleicht funktionieren.


    Ob man für solch einen Branchenmix mit darüber liegendem Wohneigentum und Dienstleistungsflächen jedoch einen Investor und späteren Betreiber findet, wird schwierig!
    Zumindest die Großen in der Branche, wie ECE, sehen das Thema Wohnen und Shopping lieber getrennt, da ansonsten zuviel Konflikt- und Abgrenzungsproblematik.

  • Ohne in die Diskussion tiefer reingehen zu wollen (ist bei einer FDP-Idee während eines Wahlkampfes auch nicht notwendig), erlaube ich mir den Hinweis, dass man eine solche Markthalle stets an die Bedürfnisse des entsprechenden Ortes anzupassen wäre - sprich in Köln könnte man sowas verbinden mit ansässigen Brauhäusern oder der bereits vorhandenen Gastronomie. Auch vorstellen könnte ich mir einen Zusammenhang zur Geschichte Kölns ("Römische Markthalle") und damit die Einbettung in die Via Culturalis... aber möglicherweise spinne ich auch nur rum, weil ich es nämlich seit eh und je schade finde, dass man in Köln so wenig aus der römischen Vergangenheit macht! :D

  • ^^


    Die Möglichkeiten für eine Markthalle sind größer als man zunächst einmal denkt.
    Eine recht große Halle von circa 3.600 m² würde schon zwischen Große Budengasse und Salomonsgasse passen.
    Das habe ich bei einer kleinen Spielerei mit Google Earth mal ausprobiert.



    Bild: tieko


    Das ist jetzt zwar nur laienhaft dahingerotzt, aber bei einem richtigen Architekturwettbewerb könnte da schon was schönes entstehen.
    Dabei ist mir aufgefallen, dass die Markthalle sogar gleich an drei Plätze grenzen könnte.

  • Citysurfer
    Beim Senatshotel ist nur die Fassade denkmalgeschützt.
    Man könnte sie eventuell integrieren.
    Selbst bei einem neuen Hotel würde man wohl bis auf die Fassade alles abreißen und neu bauen.
    Ich wollte auch nur zeigen, dass da eine große Markthalle möglich wäre.

  • senatshotel

    lieber tieko - da muss ich dich korrgieren: das senatshotel ist gerade deshalb geschützt, weil es innen wie außen original 50er ist. da is nix mit nur fassade. das ist als ganzes geschützt. und das ist auch gut so! nicht auszudenken, wenn da ein investor freie hand hätte. die flächen, bei denen er das hat, sind eh schon viel zu viele! deshalb muss der stadtkonservator werner jetzt auch endlich mal das WDR-gebäude zum roncalli-platz unter schutz stellen. was macht der mann denn da?! worauf wartet der!? das hat selbst die gute hiltrud kier zuletzt im ksta gefordert. den rest kann man gerne abreißen. und bitte inklusive dem bezirksrathaus! ich bin ja der nachkriegsarchitektur gegenüber äußerst aufgeschlossen, aber das ding ist einfach mist!

  • Das Senatshotel schreibt auf seiner Website, dass nur die Fassade unter Denkmalschutz steht und der Rest des Gebäudes schon vor längerer Zeit modernisiert wurde.
    Ich glaube, dass man hinter der alten Fassade einen Neubau errichten wird.


    http://www.senats-hotel.de/startseite/hotel/historie.html (ganz unten)


    Nachträglich das WDR-Gebäude unter Denkmalschutz zu stellen, würde mit Sicherheit zu einer juristischen Auseinandersetzung führen, bei der die Stadt ganz schlechte Karten hätte (wirtschaftlich unzumutbar).
    Man kann höchstens verlangen, dass der Investor ein neues Gebäude mit ähnlicher Fassade errichtet.


    Mir wäre es lieber, beide Gebäude blieben komplett erhalten, aber das ist leider unrealistisch.

  • Also ich hätte nichts dagegen, wenn das Senatshotel komplett abgerissen wird. Man kann mit Sicherheit was daraus machen, aber so erhaltenswert ist dieses Gebäude nicht. Da hat man viel interessantere Gebäude abgerissen (z.B. altes Postamt). Viel schlimmer in diesem Bereich ist aber das Rathaus (spanischer Bau). Einfach nur grausam und völlig deplatziert ist dieses Gebäude. Wenn man die Fenster vergittert, dann hat man ein Innenstadtgefängnis.

  • Ich bewundere Altbauten und bin selber kein großer Freund der Nachkriegsarchitektur, aber selbst mir gefallen die zwei genannten Gebäude als Vertreter ihrer Zeit ganz gut. Vor allem den Spanischen Bau finde ich mit seiner unruhigen Backsteinfassade sehr abwechslungsreich fürs Auge. Wahrscheinlich wäre mir der Vorgängerbau doch lieber, aber in Anbetracht der Tatsache, dass heutzutage sicherlich nichts besseres dort gebaut wird, bin ich doch sehr zufrienden damit. Allgemein gefällt mir die Ecke dort sehr gut, mit Vertretern verschiedener Bauepochen sehr gut. Hoffe, dass das Jüdische Museum und der Museumsanbau bald Wirklichkeit werden.

  • abriss, abriss, abriss

    ich wundere mich dann schon ab und an, wie in diesem forum, dass doch von menschen gelesen, geschrieben und betrieben wird, die sich mit architektur beschäftigen und sich dafür interessieren, ein abriss nach dem anderen gefordert wird... da wird mal eben der abriss des denkmalgeschützten senatshotels gefordert - warum? weil es einem nicht gefällt? sollte das eine kategorie sein??? und was kommt danach? in 90 prozent billigster investorenmüll, dann reißt man gleich den spanischen bau noch mit ab, ebenfalls denkmalgeschützt - beide gebäude zeugnisse und zwar hervorragende, der kölner nachkriegsarchitektur, müssen einem nicht gefallen, der spanische bau gefällt auch mir nicht, aber abreißen??? unter anderem wird heute deshalb soviel müll gebaut, weil architekten im regelfall keine ahnung mehrvon der geschichte ihres berufes, von alten bautechniken, geschweige denn von ästhtischen gesetzmäßigkeiten beim bauen der letzten 2000 jahre haben. ich habe selbst mal architekten geführt, die nicht wirklich wussten, wie man ein gewölbe errichtet. man muss nun nicht alles erhalten, aber ohne eine auch real erhaltene baugeschichte, werden die leistungen der architekten wohl eher noch schlechter, als sie oftmals ohnehin schon sind. also: auch mal ein paar gebäude stehen lassen - z.b. senatshotel, spanischer bau und auch das theater am rudolfplatz (dafür ists wohl leider schon zu spät)

  • Was das Senatshotel angeht, habe ich die Hoffnung, dass man was daraus machen kann. Es ist kein besonderes Gebäude, aber dennoch erhaltenswert. Leider wurden aber in Köln viel schönere Gebäude abgerissen und dann werden viele teilweise wirklich nicht ästhetische unter Denkmalschutz gesetzt. Der Spanische Bau (Rathaus) und das Theater am Rudolfsplatz können meiner Ansicht nach sofort abgerissen werden. Ich finde diese Architektur einfach nur grauenhaft an diesen Plätzen und für ihren Zweck. Das heißt aber nicht, dass man diese abreißt und dann irgendwelche hässlichen Klötze wieder hinstellt. Es gibt auch heute sehr gute Architekten, nur muss man diese engagieren können.

  • .... Es gibt auch heute sehr gute Architekten, nur muss man diese engagieren können.


    Hmm... wann hat dies zuletzt in Köln mal funktioniert?? :D

  • ... Leider wurden aber in Köln viel schönere Gebäude abgerissen und dann werden viele teilweise wirklich nicht ästhetische unter Denkmalschutz gesetzt. ...


    lieber cologne777, wie ich schon in meinem kommentar angedeutet habe, handelt es sich um ein eklatantes mißverständnis wenn man denmkmalschutz mit ästhetik gleichsetzt. denkmalschutz soll nicht nur schönes erhalten, sondern auch historisch wichtiges, baugeschichtlich relevantes, für eine stadt bedeutsames etc, etc, und solche gebäude können auch hässlich sein. bei senatshotel und spanischem bau handelt es sich um wichtige bauten der 50er jahre in köln an stadthistorisch wichtiger stelle, völlig egal wie die mehrheit sie ästhetisch beurteilt. es gab auch zeiten, da hat man die gotik für hässlich gehalten, dann hätte man den dom abreissen müssen