Zitat von LevHAMDer Laden nimmt echt Gestalt an und gefällt mir besser und besser!
Kann ich nur zustimmen. Die Glasfassade sieht viel besser aus als erwartet.
Zitat von LevHAMDer Laden nimmt echt Gestalt an und gefällt mir besser und besser!
Kann ich nur zustimmen. Die Glasfassade sieht viel besser aus als erwartet.
Von dieser Seite ist kein Knick zu sehen. Ein schnöder Klotz.
Was ich (leider...) irgendwie kommen sehe:
> an sich keine furchtbar schlechte Architektur - vielleicht sogar ganz pfiffig und gut gemacht
> aber gleichzeitig voellig deplatziert am Eingang zur Reeperbahn: Kein Bezug zum Umfeld, keine angemessenen Proportionen, keine kiez-gerechte Nutzung. Edle Langeweile mit einem "Knick als Highlight"
Wenn der Turm als Mittelpunkt auf dem neuen Altonaer (ex-Bahn-Gelaende) stehen wuerde: Okay. Oder in zweiter Reihe in der Hafencity: Meinetwegen. Aber direkt an der Reeperbahn? Einen Bueroturm als Eingang zur suendigen Meile? Das ist einfach nur uncool...
^
Sehe ich genauso. Da setzt sich fort, was nicht erst mit dem Brauereiquartier (meiner Meinung nach einer der tristesten Orte in Hamburg) begann.
..jetzt noch die Esso-Tankstelle und die umliegenden Gebäude abreissen und durch hochpreisige Wohnungen und Büroleerstand in ähnlicher Architektur ersetzen, dazu das Bernhard-Nocht-Quartier...
und in ein paar Jahren ist St.Pauli ein stinklangweiliger Stadtteil mit austauschbarer Architektur und ausgetauschten Bewohnern, der seine Geschichte und alles was ihn einst ausmachte verloren hat.
gut gemacht, Hamburg..
^^ Das sehe ich aber etwas differenzierter. Ich finde zum Beispiel das Brauquartier rund um das Altantik-Astra-Empire Riverside-Hochhaustrio recht gelungen (ausser dem klobig wirkenden Atlantik-Haus, von dem ich kein Fan bin).
Auch den Abriss der Schrott(!)wohnhaueser mitsamt der Esso-Tanke finde ich mehr als ueberfaellig. Besonders zumal hier eine Mischung aus Wohneigentum und gefoedertem Wohnungsbau entstehen soll - was sich m.E. mehr oder weniger keizgerecht anhoert.
Ich halte es fuer einen Fehler, St Pauli nur sozialromantsich sehen und immer auch noch den letzten Nachkriegsmuell und Mief erhalten zu wollen. St Pauli war einmal ein gutbuergerlicher Stadtteil, wurde dann zum 'frangwuerdigen' Rotlichbezirk und wird sich auch in Zukunft weiter veraendern. Ich Wirklichkeit ist es doch vielmehr das krampfhafte Festhalten am 'geliebten' Schmuddel, das dem Stadtteil und der ganzen Stadt schadet, weil es die ganz natuerlichen dynamischen Veraenderungen einer Stadt aufzuhalten versucht.
Es ist eine Hamburger Krankheit, dass 'wir' noch glauben die Welt beneidet uns um unser 'uriges' und 'trist-schoenes' St Pauli. Der Mythos findet doch laengst nur noch in Werbebroschueren fuer Touri-Musicals statt. Neben Singapore's Chinatown oder Clarke Quay, London's Westend, Paris 18 Arrondisement rund um den Montmartre oder sogar Kopenhagens Nyhavn ist St Pauli einfach nur noch drittklassig...
Also bitte vorwaerts mit kiezgerechter Veraenderung statt weiter rueckwearts mit Stillstand und Erhalt von nicht Erhaltenswertem.
Den Abriss der Wohnblocks hinter der Esso-Tankstelle würde ich auch begrüßen, wenn den jetzigen Mietern für die Bauzeit Übergangswohnungen in der Umgebung und danach Wohnungen in den Neubauten zur Verfügung gestellt werden.
Komplettabriss und Neubebauung des gesamten Areals inklusive Tankstelle und Ladenzeile sehe ich kritisch..nicht nur weil der Verlust des "Molotow" als einer der letzten Live-Musik-Clubs auf dem Kiez ein großer Verlust wäre, sondern auch weil ich befürchte, daß sich die unerfreuliche "tagsüber Büromenschen, abends Tot(e Hose)"-Atmosphäre der City weiter durch die Stadt frisst.
Beim Brauquartier sind wir wohl wirklich unterschiedlicher Meinung..
Die Wohnbebauung finde ich nicht schön, aber akzeptabel.
Was bei mir aber immer wieder aufs neue für Kopfschütteln sorgt, ist daß so ein attraktives und für die Stadt auch repräsentatives Areal großflächig mit dem Leerstand geweihten Büroflächen bebaut wurde.
Der Astra-Turm ist meines Wissens nun mit Mühe, Not und reduzierten Mieten zu ca 50% vermietet. Seit längerer Zeit ist er eingezäunt, weil wenige Jahre nach Fertigstellung Fassadenteile abfallen.
Beim "Dutchman Office"-Gebäude steht das komplette Erdgeschoß sowie Flächen auf zwei weiteren Etagen seit 2007 leer.
Das sehe ich nicht als "ganz natürliche, dynamische Veränderungen einer Stadt".
Für mich sieht das nach kurzsichtiger Investorenarchitektur mit Dollarzeichen in den Augen aus..in 10 Jahren ist der Astra-Turm dann das neue Frappant.
Was für einen Nutzen haben die Bewohner des Stadtteils davon? oder die Besucher?
naja, so ist das halt im kapitalismus, könnte man erwidern..
Ich freue mich jedenfalls, daß sich immer mehr Widerstand regt..und funktioniert.
Beim Bernhard-Nocht-Quartier wurden durch anhaltende Anwohnerproteste entgegen den ursprünglichen Plänen des Investors Eigentumswohnungen verhindert und für die jetzigen Mieter eine gleichbleibende Miete für 10 Jahre durchgesetzt.
Für mehr Stadtentwicklung von unten!
Also ich weiß nicht was ihr alle habt. Ich finds wirklich gelungen. Insbesondere wo jetzt die Glasfassde dran kommt.
^^ Warst Du ueberhaupt schon einmal in Hamburg? Koenntest Du Dir das Gebauede auf der Theresienwiese vorstellen? Oder auf dem Stachus?
^
Also ich bin jeden Tag in Hamburg und ich finde es ist das richtige Gebäude am richtigen Platz.
Es hat das Zeug zu einem Markenzeichen der Reeperbahn und ganz Hamburgs.
Und das schönste, dafür zahlt die Stadt im Gegensatz zu EP keinen Cent dazu.
Mag ja ziemlich crazy sein, solche Bauten einfach mal so hinzurotzen und noch beeindruckender ist natürlich, dass sowas genehmigt wird, aber ein derart prominentes Gebäude sollte eher auf Selbstbeweihräucherungsarchitekturmessen ausgelacht werden, als tatsächlich ins Gesicht einer Stadt implantiert zu werden.
Das Gebäude find ich wirklich speziell und interessant. Im Finish wird es mit Sicherheit beeindruckend aussehen. Interessante Beleuchtung und mit Leben gefüllt, wird es mehr als passen.
Die Nutzung könnte im Großen und Ganzen aber St-Pauli_Typischer sein!
Freu mich schon das Restaurant in der Spitze (85m) des Südturms zu besichtigen.
Jetzt muss ich meinen Jubilaeumsbeitrag nummer (Yippieh! 1,000!) fuer so eine olle Diskussion auswenden. *menno*
Also ich bin jeden Tag in Hamburg und ich finde es ist das richtige Gebäude am richtigen Platz.
Was 'Du' findest ist doch erstmal voellig unmassgeblich. Bitte nicht falsch verstehen: Ich meine nicht, dass meine Ansicht irgendwie mehr wert waere. Es geht mir darum, dass Privatansichten und Geschmacksfragen zur Architektur an sich keinerlei besonderen Wert haben ausser eben 'nice to know'. Was zaehlt ist doch die darueber hinausgehende Bewertung anhand nachvollziehbarer Kriterien - also eben kein reines 'Ich finde...'
Wenn man versucht anhand halbwegs nachvollziehbarer Kriterien zu messen wird man sehen, dass die Tango-Tuerme am Reeperbahneingang eher deplaziert sind. Vor ueber zehn Jahren hat man ein unmassstaebliches Buerohaus mit dureftiger Erdgeschossnutzung an den nordostlichen Eingang der Reeperbahn geklotzt - im Nachhinein waren sich fast alle einig, dass das ein Fehler war. Jetzt wird (wurde) strukturell der selbe Fehler am suedostlichen Eingang der Reeperbahn eins zu eins wiederholt:
> kein (kein!) Bezug zum Massstab der bisherigen Bebauung.
> grossflaechige monostrukturelle Nutzung bis auf das Erdgeschoss
> zu weit entfernt von der Hafenkrone um zum Hochhauscluster zu passen
> keine nennenswerte Platzausbildung zur Reeperbahn hin
> Fokussierung auf einen Architektonsichen 'Gag' (Knick) statt auf wirklich qualitaetsvolle, detailreiche Architektur.
Kurz: Ich bin noch nicht einmal enttaeuscht, denn ich hatte (leider) nichts besseres erwartet.
Das Gebäude find ich wirklich speziell und interessant. Im Finish wird es mit Sicherheit beeindruckend aussehen. Interessante Beleuchtung und mit Leben gefüllt, wird es mehr als passen
Nirvana singt dazu: I wish I was like you - easily amused Tut mir leid, aber ich brauche etwas mehr als ein kleines 08/15-Hochhaus mit der Regionalzentrale der Verwaltung eines Baukonzerns um 'beeindruckt' zu sein. Sorry, nichts fuer ungut - aber was fuer einen kleinen Massstab muss man denn anlegen um davon beeindruckt zu sein...?! Mir reicht das nicht. Ich haette mir fuer diesen Schluessel-Ort in Hamburg deutlich mehr gewuenscht.
Der einzige Trost - die Situation hat sich gegenueber dem Gammelzustand der Jahre zuvor immerhin verbessert. Dennoch bleibt (fuer mich) der schale Beigeschmack, dass hier eine echte Chance vergeben wurde.
Erstmal Glückwunsch zum Jubiläum Midas.
Ich finde es positiv, dass Du nachvollziehbarer Kriterien genannt hast, über die man diskutieren kann.
> kein (kein!) Bezug zum Massstab der bisherigen Bebauung.
Das hätte man früher auch bei den Hauptkirchen sagen können. Ist im Grunde bei den meisten Hochhäusern so, gerade in Hamburg. Die stehen eigentlich alle ein wenig wie Fremdkörper in Ihrer Umgebung, wie das Radisson, Mundsburg oder der Channel Tower.
> grossflaechige monostrukturelle Nutzung bis auf das Erdgeschoss.
Es gibt keinen Eingang zu den Büros von der Westseite. Dort soll es doch nur Gastronomie und einen Club geben. Was oben drüber ist, ist zweitrangig, und auch anders wo werden die Gebäude an vergleichbaren Straßen oft für ganz langweilig Dinge genutzt.
> zu weit entfernt von der Hafenkrone um zum Hochhauscluster zu passen
Das würde ich nicht so sehen. Vom Atlantikhaus zum Riverside Hotel ist es etwa genauso weit wie zu den Tango-Türmen. Von der Kehrwiederspitze gesehen bilden Sie eine optische Einheit!
> keine nennenswerte Platzausbildung zur Reeperbahn hin.
Abwarten, ich finde die Renderings sehen diesbezüglich ganz viel versprechend aus.
> Fokussierung auf einen Architektonsichen 'Gag' (Knick) statt auf wirklich qualitaetsvolle, detailreiche Architektur.
Wie meinst Du das? Wie sehe eine solche Archtektur denn aus, kannst Du Beispiele dafür nennen? Der Knick ist immerhin etwas von der Norm abweichendes, dass dem Gebäude etwas charakteristisches gibt, ähnlich dem Wellendach der EP.
Was das Gebäude gegenüber betrifft, ja, das war in der Tat unpassend. Zu groß um sich einzupassen und zu klein und langweilig um einen Akzent zu setzen.
Das hätte man früher auch bei den Hauptkirchen sagen können. Ist im Grunde bei den meisten Hochhäusern so, gerade in Hamburg.
Naja, nicht alles was hinkt ist auch ein Vergleich Die Kirchen soll(t)en ja auch eine aus dem Stadtmassstab herausragende Dominante sein. Es ist ein Unterschied ob bestimmte Punkte bewusst als Hightlights im Stadtbild gesetzt werden oder ob die einfach nur grob unmassstaeblich sind. Ein Bau der stark aus dem Stadtmasstab faellt muss dieses Ungleichgewicht in meinen Augen 'rechtfertigen' - zB durch eine besondere Nutzung und eine besondere Architektur. Das betrifft zB die Hauptkirchen, aber auch die Elbphilharmonie, den Hauptbahnhof, die Messehallen, etc. Es gibt also einen Grund fuer den Massstabssprung. Bei einem reinen Buerohaus gibt es den jedoch nicht - ausser, dass der Investor legitimerweise die vermarktbare Nutzflaeche maximieren will. Ich sagte ja an anderer Stelle schon, dass ich die Architektur der Tuerme 'okay' finde - gehobenes Mittelmass. Allerdings finde ich die Tuerme an diesem Standort unpassend und mir ist Schleierhaft warum die Stadt den Bau genehmigt hat.
Wie meinst Du das? Wie sehe eine solche Archtektur denn aus, kannst Du Beispiele dafür nennen?
Ich haette mir eine Ueberplanung des Gebietes mit mehreren mittelhohen Baukoerpern gewuenscht und eine bessere Ausgestaltung der 'Zwischenraeume'. Ausserdem eine individuellere Gestaltung der einzelnen Bauten. Ein 100%ig passendes Beispiel habe ich auf die Schnelle nicht parat. Vom Masstab her ggf eher so wie das neue Hackische Quartier in Berlin - nur eine Nummer kleiner.
Edit: hier noch mal ein Bild von heute. Wie gesagt - ich finde den Bau nicht furchtbar - aber einfach nicht gut genug fuer diese spezielle Ecke. Was nebenbei aus heutiger Sicht auch noch unfassbar ist, ist welche minderwertige Fassadengestaltung man seinerzeit dem Schauspielhaus (direkt nebenan) hat durchgehen lassen...
@ Midas
Von mir erstmal auch einen herzlichen Glückwunsch
Zum Thema zurück, kein Grund gleich bissig zu sein. Solange du mich nicht kennst, ist es schon seltsam über meine eignen Masstäbe und Ansprüche zu sprechen.
Was genau hättest du dir denn gewünscht für diesen speziellen Ort?
Das es Investorenarchitektur ist, mag vielleicht nicht von der Hand zu weisen sein, jedoch in Anbetracht dessen, hat man dafür einen guten Kompromiss gefunden.
Natürlich ist da der fade Beigeschmack vom Hauptmieter, da kann man sich aber nur an die Politik wenden, die nicht die nötigen Rahmenbedingungen für ein besonderes Konzept festgelegt haben.
Warum es gerade ein niedrigeres Gebäude sein solle, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Gerade das Wechselspiel der Höhen hat Hamburg mehr als nötig
Was genau hättest du dir denn gewünscht für diesen speziellen Ort?
a) eine andere Nutzung
b) eine andere Architektur
ad a) (ich erlaube mir einmal meine Phantasie schweifen zu lassen) zum Beispiel...
> im weitesten Sinne Staerkung der Reeperbahn durch 'Erlebnisgatronomie' (Ich mag dieses Branchenwort nicht, aber was soll's)
> Stichwort 'Brauhaus' / Mirkobrauerei (kommt jetzt an den Landungsbruecken)
> ein festes 'Dinner Theater' zB fuer Vor- und Nachlaufangebote fuer Musicals im Schauspielhaus (vergleichbar hier oder hier)
> modulare, kleinraumige Buerokonzepte (Office Sharing) fuer junge Start-Ups, insbesondere solche mit etwas Bezug zum Viertel (Mode, Theater, Show, Entertainment, Eventmanagement, etc.)
> Im Optimalfall (wohl schwierig zu realisieren an dieser Stelle wegen Lage und Laerm) einen kleinen Wohnanteil
Wie schon gesagt - ich habe nicht das geringste gegen die Regionalverwaltung eines Baukonzerns in einem Glashochhaus - wirklich ueberhaupt nicht! Aber ich halte das ganze stadt-strukturell an eben dieser Stelle fuer einen groben Fehler.
ad b) siehe voriger Post
Sorry fuer die Massstaebe und Ansprueche, Hamburg 2010 - das ist vllt falsch ruebergekommen. Ich wundere mich nur ersthaft(!) wie die Investoren und Bauherren es geschafft haben ein (bis auf einen winzigen Gag) schnoedes Buerohochhaus auf den Kiez zu betonieren und dabei lauter Fuersprecher finden, die das Ganze auf einmal auch noch als 'wirklich gelungen' und 'ein Markenzeichen fuer HH' und 'beeindruckend' ansehen. Ich bin nun wirklich nicht von der Fraktion die per se ALLES ablehnt, aber diese Entwicklung wundert mich schon.