Neubauprojekte in Marzahn-Hellersdorf
Mittlerweile ist in Marzahn-Hellersdorf eine zunehmende Neubautätigkeit zu beobachten. Daher will ich einen Thread zu Neubauvorhaben in Marzahn-Hellersdorf eröffnen. Hier sollen keine Sanierungen von Plattenbauten (hierfür gibt es ja schon einen Thread), sondern Neubauten vorgestellt werden. Ein Großteil der Neubauten entstehen auf Abrissflächen. In Marzahn - Hellersdorf wurden mit Geldern des Förderprogramms "Stadtumbau Ost" zwischen 2002 und 2008 rund 4300 Wohnungen sowie zahlreiche Schulen und Kindertagesstätten abgerissen. Folgerichtig gibt es hier eine Reihe von gut erschlossenen Brachflächen, die sich für eine Neubebauung anbieten. Ein Problem sind allerdings die Förderrichtlinien des Programms "Stadtumbau Ost". Nach diesen dürfen die Abrissflächen nach dem Abriss zehn Jahre lang nicht mit Mietwohnungen bebaut werden. Aufgrund dieser Regelung müssen die Wohnungsunternehmen erst einmal das Ende dieser Bindungsfrist abwarten, bis sie wieder neue Mietwohnungen bauen können. Folgerichtig kommt die Neubautätigkeit erst langsam in Fahrt.
Nun zu den konkreten Beispielen: Gerade begonnen wurde mit einem Neubau an der Schleusinger Straße 8. Hier befand sich früher eine Kindertagesstätte, diese wurde schließlich abgerissen. Später wurde das Gelände von der Berlin-Brandenburgischen Wohnungsbaugenossenschaft erworben, die im März 2013 mit einem Neubau begonnen hat. Geplant ist ein Komplex aus drei Gebäuden mit 38 Wohnungen, einem Mietertreff, einer Kindertagesstätte, einem Pflegedienst mit einer betreuten Wohngruppe und 20 Apartments. Der Entwurf stammt von Dirk Lohse (Wilhelmshaven). Die Fertigstellung ist für März 2014 geplant.
Direkt gegenüber der Baustelle wurde im vorigen Jahr ein kleines, aber wichtiges Bauvorhaben realisiert. Dort erhielt das evangelische Gemeindezentrum Marzahn Nord einen Glockenturm. Das Gemeindezentrum selbst wurde zwischen 1987 und 1989 nach Entwürfen von Heinz Tellbach realisiert.
Ebenfalls fertiggestellt ist die Wohnanlage "Maxie" in der Maxie-Wander-Straße. Hier befand sich früher eine Kindertagesstätte. Nach dem Abriss wurde das Gelände von der Wohnungsbaugenossenschaft Wuhletal e.G. erworben. Diese errichtete hier von Ende 2010 bis Ende 2011 eine Wohnanlage mit 42 Wohnungen. Die Planung stammte vom Büro HTGS Hoch- und Tiefbau Generalplanung Schröder GmbH (Berlin). Mit dieser Wohnanlage soll vor allem der wachsenden Nachfrage älterer Bürger nach barrierefreien Wohnungen mit Aufzug entsprochen werden. Die Wohnungen bieten überdurchschnittliche Qualitäten. Eine gute Besonnung gehört ebenso zum Standard wie großzügige Grundrisse und Küchen und Bäder mit Fenstern, was bei heutigen Neubauten eher die Ausnahme ist.
Ein kleines, aber sehr sinnvolles Bauprojekt ist das Helleum in der Kastanienallee 59. Hier befand sich früher eine Schule. Zwischen 2011 und 2013 wurde auf der Abrissfläche schließlich das Helleum gebaut. Bei diesem Bau handelt es sich um ein Kinderforschungszentrum, in dem Kinder spielerisch naturwissenschaftliche Gesetze erlernen sollen. Dieses Konzept wurde gemeinsam mit der in Hellersdorf ansässigen Alice-Salomon-Fachhochschule für Sozialpädagogik und Sozialarbeit entwickelt. Der Bauherr war das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf, die Planung stammte vom Büro Freitag, Hartmann & Sinz Architekten (Berlin). Das Gebäude wurde vorwiegend aus Holz gefertigt, die Baukosten betrugen rund 900.000 Euro. Für die nächste Zeit ist eine Erweiterung des Helleums geplant.
Noch im Bau ist der "Haus am Beerenpfuhl" an der Tangermünder Straße. Hier befand sich früher eine Kindertagesstätte. Jetzt entsteht hier ein Komplex mit insgesamt 75 betreuten Wohnungen und Pflegeplätzen. Der Bauherr ist das Pflegewohnzentrum Kaulsdorf Nord gGmbH, die Planung stammt von Kny & Weber Architekten (Berlin). Die Fertigstellung ist für Ende dieses Jahres geplant.
Alle Fotos: Klarenbach