Lurup - Rund um den Eckhoffplatz

  • Lurup - Rund um den Eckhoffplatz

    Seit mindestens 5 Jahren ist die Umgestaltung und Erneuerung des Eckhoffplatzes im Gange. Viele kleinere Projekte wurden inzwischen realisiert, ohne dass sie hier Erwähnung gefunden haben. Deshalb beginne ich jetzt mal Teile davon zusammenzutragen.


    So sah die Fläche vor einigen Jahren aus und so kann man sie immer noch bei Google Maps finden. Von mir blau gekennzeichnet sind Flächen die gerade neu bebaut werden oder bereits bebaut wurden.



    Bei Bing sind die Aufnahmen nur geringfügig aktueller. Als Beispiel habe ich mal das Ärztehaus herausgegriffen, welches sich auf dem Bild im Bau befindet.



    Ich meine mich zu erinnern dass das Gebäude 2006 bereits bezogen war. Heute sieht es so aus.



    Und hier noch ein paar Impressionen vom Lurup Center und den Wohngebeäuden am Jan-Külper-Weg.











    Im nächsten Post gehe ich näher auf den Teil südlich vom Eckhoffplatz ein.

  • Der südliche Teil gehörte bisher zur Hermes Schleifmittelfabrik. Große Teile der Fabrik sind inzwischen abgerissen und das Gelände wird für die Neubebauung vorbereitet.
    Die Fläche habe ich rot markiert.



    Einen Ausblick auf die Bebauung kann man bei der NEUEN LÜBECKER bekommen. Immerhin 224 neue Wohnungen sollen hier entstehen.


    Das Gelände:






    Etwas skurril fand ich diese Tafel an der Ecke des Grundstücks. In meinen Ohren wird der Begriff "nachhaltig" gerne etwas überstrapaziert, so wie in diesem Zusammenhang auch.


  • Danke Darwin, das sieht doch schon mal interessant aus. Ich kenne mich in der Ecke von Hamburg nicht wirklich aus und kann daher nicht viel beitragen. Dennoch habe ich zumindest einen Link gefunden der von Interesse sein koennte.


    Das aktuelle Planrecht fuer das Areal findet sich hier als pdf: B-Plan Lurup 58. Interessant ist die vermerkte Trassenfreihaltung fuer eine vor langer Zeit mal geplante Schnellbahn.

  • Hier ein paar Infos zur Bebauung südlich des Eckhoffplatzes, auf dem ehemaligen Gelände der Hermes-Schleifwerke.


    Anscheinend gibt es Streit zwischen Oberbaudirektor und dem Bezirk über den Bauantrag, siehe "Elbe-Wochenblatt".


    Meiner Meinung nach völlig zu Recht. Es ist sowieso eigenartig, wenn es zu einem derart großen Bauvorhaben keine Bilder gibt. Durch etwas Internet Suche habe ich dann doch was gefunden, auf der Seite eines Visualisierungs-Büros. Siehe hier. Ich kann aber nicht sagen, ob das ein offizieller oder aktueller Stand ist. Wenn ja, dann hoffe ich, das sich der Oberbaudirektor durchsetzt - was für eine absurd zusammengestümperte Scheusslichkeit.

  • Schockschwerenot! :eek:


    Der Oberbaudirektor hat in meinen Augen voellig recht. Ich denke man kann auch 'guenstig' und halbwegs ansehnlich bauen. Fuer eine solche optische Entgleisung gibt es keinerlei Rechtfertigung. Zur Not lieber ein Jahr das Projekt verogern als sich hundert Jahre lang diese Zumutung ansehen zu muessen.


    Wo genau waere dieses Horrorhaus den zu verorten?

  • Nun das Haus stünde an der Luruper Hauptstraße zwischen Elbgustraße und Lüttkamp. Nicht ganz an der Elbgaustraße, dort bleibt noch ein Teil der Hermes Fabrik bestehen.


    Als Laie mit ungeschultem Auge sehe ich den Entwurf weniger negativ. Da habe ich schon schlimmeres gesehen. Mich interessiert aber was euch im Detail an diesem Entwurf missfällt.
    Bedrückend finde ich wie die beiden bestehenden Häuser regelrecht zwischen Hauptstraße und Wohnwand eingekeilt werden. Bei meiner Fototour am 1. Mai fiel mir das schöne Fachwerkhaus mit Reetdach auf, das ganz verloren neben dem Baufeld steht.

  • Warum der Entwurf handwerklich grottenschlecht ist, ist gar nicht so einfach zu erklären.
    Er scheint nach dem Prinzip "Zufall" entstanden zu sein. Gestalterische Themen werden wild durcheinandergewürfelt. Es ist keine Entwurfsabsicht zu erkennen. Es ist fast nicht zu erkennen, daß es sich überhaupt um einen Wohnungsbau handelt.


    Es könnte eine Absicht gewesen sein, die sehr lange Straßenflucht in einzelne Gebäude zu gliedern. Dafür wurden Glasfugen zwischen den hellen Ziegeltürmen angeordnet. Gut.


    - Warum werden die Blöcke dann wieder mit roten Riegeln verknüpft?
    - Warum wird ein Glasblock, der eigentlich Trennfuge ist, ans Ende gesetzt?
    - Eingänge der Blöcke werden nicht herausgebildet, keine Adressbildung.
    - Der Glasblock am Ende droht herunterzufallen, ist nicht als Volumen konstruiert, sondern wirkt angeklebt.
    - unterschiedlichste Fensterformate in verschiedensten Baukörpern erzeugen eine Kakophonie.


    Wenn man diese grundsätzlichen Mängel ausgebügelt hat, könnte man noch versuchen, Qualität in die Gestaltung zu bringen, etwa durch schöne Eingänge, interessante Fensterformate/Erker usw.


    Ich glaube, man kann relativ einfach durch weglassen der roten Riegel und Neugestaltung des rechten Abschlusses einen halbwegs auch als solchen erkennbaren Wohnungsbau entwickeln.


    Wobei die Qualität des Städtebaus, die Dichte des Quartiers, die angesprochenen Mißachtung der Bestandsgebäude, von hier aus nicht beurteilt werden kann.

  • Moin zusammen!


    Bin schon länger als Leser hier im Forum unterwegs. Nun hab ich mich endlich mal angemeldet, in der Hoffnung auch als Nicht-Architekt willkommen zu sein ;).


    Zum Thema:
    Der kritisierte Entwurf wurde überarbeitet und es sollen Anfang August die Erdarbeiten begonnen haben (ich war selbst noch nicht wieder vor Ort).


    Artikel mit Bild des Entwurfs gibt es hier: http://www.immobilien-zeitung.…spiel-fuer-neue-luebecker.


    Grüße, Elassar

  • die "Überarbeitung" schien darin zu bestehen, per Bildbearbeitungsprogramm die Farbe aus der Fassade zu entfernen... Nach wie vor äußerst schlechte Architektur.

  • Böse gesagt, ist das Umfeld so hässlich, dass der Neubau auch in seiner ursprünglich angedachten Form noch eine Aufwertung dargestellt hätte.


    Das Beste in Lurup sind IMHO die vielen einfachen Einfamilienhäuser mit schönen Grundstücken, zum Teil noch aus den 30ern, mehrheitlich in 50er und 60er Jahren entstanden. Die größeren Vorhaben, in denen die Politik und städtische Unternhmen mitgemischt haben, sind fast durchweg gestalterische und planerische Katastrophen geworden. Ich denke dabei insbesonderen an das "Flüsseviertel", eine Hinterlassenschaft der Neuen Heimat, den Eckhoffplatz, sowie die völlig strukturlos aufgesiedelten Gebiete entlang der Luruper Hauptstraße und der Elbgaustraße. Die einst gute Verkehrsanbindung durch die Straßenbahn hat in den staugefährdeten Bussen keine adäquaten Ersatz gefunden. Teile des Flüsseviertels sind heute ein"sozialer Brennpunkt".


    Anders als in den benachbarten elbnäheren Stadtteilen Blankenese, Bahrenfeld und Ottensen hat es bislang in Lurup bislang kaum öffentlich artikuliertes Interesse der Anwohner an der Gestaltung ihres Stadtteiles gegeben. Beispielsweise wurde um den Umbau des Blankeneser Bahnhofplatzes über x-Jahre hinweg intensiv gerungen. Der Eckohoffplatz hingegen scheint selbst den direkten Nachbarn seltsam gleichgültig zu sein.


    Das Umdenken kommt hier eher von oben. So wurde das Flüsseviertel in vielen Details gestalterisch aufgewertet. In dieses Bild passt auch der erfreuliche Eingriff des Oberbaudirektors - von der Politik vor Ort wurde, wie üblich, kein Widerspruch formuliert.

  • Kurzes historisches Bilderupdate aus Lurup.
    Die Bilder habe ich im März 2014 geschossen und möchte sie gerne noch posten, bevor ich ein aktuelles Update bringen werde. Mittlerweile hat die Neue Lübecker das Bauvorhaben fast abgeschlossen.




    Die Zufahrt - heute mit Toreinfahrt.


    Wenige Meter rechts davon: Hermes Schleifmittel. Heute nur noch Verwaltung und Entwicklung. Die Produktion findet woanders statt.



    Blick durch das Hermes Firmentor und über den Parkplatz.


    Der Schornstein ist laut Hermes ein Firmenwahrzeichen und Denkmal. Er ist nicht mehr in Betrieb und soll erhalten bleiben.