Friedrichstadt (Mitte) | Kleinere Projekte

  • Glint

    ^^ Nochmal drei Bilder vom Glint. Soweit man es hinter den Gerüsten beurteilen kann, stimmt das Ergebnis mit der Visu weitgehend überein, allerdings sind dort zusätzlich helle Rahmen um die Fenster zu sehen, auf die man (bisher?) verzichtet hat:


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    Visu:


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    © COPRO Projektentwicklung GmbH / glint-berlin.de

  • ^ Update zum GLINT, hier werden jetzt die Gerüste abgebaut:

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    Dann noch zwei Fotos von der hofseitigen Fassade, siehe Pfeil im Google-Earth-Screenshot:


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  • Danke Backstein für die Eindrücke.

    Das Projekt gefällt mir in der Umsetzung sogar besser als auf den Visus

    Der Wow-Effekt für so ein Nobelprojekt bleibt bei mir aber völlig aus.


    Der „Diamant“ wirkt längst nicht so kitschig wie befürchtet und die hist. Konsole die das Fenster im Erkerbalkon teilt ist eine nette Entdeckung die es wohl über die Zeit geschafft hat und ich gar nicht aufm Schirm hatte.

    Diese war in den Visus auch nicht sichtbar.


    Es wäre schön, man stellte die Kapitelle der Säulen, des Portales an der Ecke wieder her, das wäre sicher ohne Probleme machbar, passt aber vermutlich nicht ins Konzept.


    Das Weglassen der auf der Visu angedeuteten Rahmungen, der Fenster finde ich bedauerlich.

    Da man leider nicht vorhatte über den Fenstern wieder eine Verdachung auszubilden, wie man es wenigstens im oberen Fassaden-Bereich des kleineren Lichtgrauen Altbaues gemacht hat und auch keinerlei schmückende Stuckaturen wiederhergestellt worden sind, wirkt die Fassade, trotz der Gliederung für ein prominent gelegenes grosses Gebäude der Gründerzeit, doch etwas sehr flächig und unbeschäftigt.

    Auch eine Putzquaderung hätte man wenn auch ahistorisch erwägen können.


    Es wäre zu begrüßen wenn gerade die Erdgeschosse der Altbauten hier optisch etwas mehr anbieten.


    Mit den ebenfalls eher zurückhaltend detaillierten Fassaden der sanierten hist. Nachbarbauten wirkt das Ensemble leider insgesamt bisher etwas kleinherzig und kraftlos auf mich.


    Auch wenn mir die Neuschöpfung einer Gliederung und das fein ausgebildete

    Traufgesims der Nachbarn sehr positiv auffallen - wirkt besonders der Mittelteil der Fassaden bisher eher stiefmütterlich gestaltet.


    Die für die Gliederung wichtigen Gurtgesimse, Fensterbankgesimse und Verkröpfungen an den Erkern sind alle in simple Putzbänder übersetzt.


    Ich vermute mal dass man konsequent im Medium Putz bleiben und eine gestalterische Mischung mit Stuck vermeiden wollte.


    In das aufwändigere, wiederausmauern kräftiger Gesimse wollte man aus Kostengründen vielleicht auch nicht investieren.

    Ich finde man hätte sich das , gönnen sollen.


    Das Gesims an der Traufe ist bestechend und wie ich vermute weitgehend original, die eigentliche Schau-Fassade rutscht hingegen mit der jetzigen Einfachlösung im Niveau aber plötzlich deutlich ab.


    Ich weiß nicht ob es das ein gewolltes Stilmittel ist, es überhaupt ein Bewusstsein dazu gab oder dem Denkmalschutz im Sinne der lesbaren hist. Genese damit ein Gefallen getan wurde.


    Ich denke aber der Mehraufwand hätte sich gegenüber den einfacheren Putzsimulationen, sowohl optisch als auch in der Lebensdauer gelohnt.


    Auch das Hohe Fenster im Erker des mittleren Baues aus den 1870ern hätte man wie ich finde durchsetzen sollen - die Vereinheitlichung der Fensterhöhen bei Beibehaltung der unterschiedlichen Faschenhöhen find ich irritierend und sieht mit dem Ergebnis sinnfreier Restflächen sehr nach Sparen am falschen Ende aus.


    Bei aller Kritik - muss man aber sagen dass das Ergebnis immer noch wertig umgesetzt erscheint, und sich respektabel dem zerstörten Fassadenbild genähert wurde auch wenn die Gebäudeidentitäten etwas an den vereinfachten und sehr linearen Gestaltungskösungen für die Fassaden kränkeln.

  • Beim Glint geht es langsam auf die Zielgerade


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    Anscheinend wird mit zwei verschiedenen Farben für die Fassaden gearbeitet.




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    Der Farbton gefällt mir sehr gut.


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    Und hier der Eckbereich


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  • Neues Schleiermacherhaus | Glinkastraße 14

    Unglaublich, dass dieses besondere Projekt dem Forum bisher entgangen ist. Das letzte noch erhaltene Ensemble aus der barocken Friedrichstadt wird nun mit einer Quasi-Rekonstruktion komplettiert. Nur zwei von den drei im Jahr 1739 erbauten Pfarrhäuser der Dreifaltigkeitskirche, die eine architektonische Einheit bilden, haben den Zweiten Weltkrieg überlebt (Eintrag Landesdenkmalamt mit einem Bild des Vorzustands).


    Nun wird das dritte Pfarrhaus, in dem Daniel Friedrich Schleiermacher wohnte, rekonstruiert. Das Büro dRMM verantwortet den Entwurf; der Deutsche Kulturrat wird das neue Gebäude beziehen.


    Visu von Studio Archetype:


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    Bilder des Bestands und des Ergänzungsbaus an der Glinkastraße vom 24.10.2023:


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  • Ecke Taubenstraße / Glinkastraße | Glint

    Zuletzt hier


    Schräg gegenüber vom Neuen Schleiermacherhaus (s.o.) befindet sich das bereits bekannte Projekt Glint. Die Fassadenarbeiten sind fast abgeschlossen; nur noch das EG des Eckhauses ist noch nicht soweit.


    Die Bilder sind vom 24.10.2023:


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    An de Erdgeschossfassade reichte das Budget noch für ein paar Details:


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  • Ich bin sehr positiv überrascht, dass man tatsächlich die Weisheit und das Feingefühl besitzt, das Kleinod Schleiermacherhaus sensibel zu vervollständigen und hier nicht, wie so oft, auf volle Störung und Kontraste gesetzt hat. Dies gibt es in der Gegend schon überall zur Genüge.
    Diese kritische Rekonstruktion haben wir wohl Frau Kahlfeldt zu verdanken. Vielen Dank! :)

    Zu den Nebenfassaden des Glint:
    Der Eckbau mag ja noch durch den kristallinen Aufbau bestechen, aber die Nebenfassaden sehen, so weitgehend entstuckt und glatt verputzt, irgendwie ernüchternd und billig aus (so die Fassade im Bild direkt über mir). Ich weiß nicht genau warum, aber solche frisch sanierten aber weitgehend entstuckten Fassaden haben etwas unwertiges, unwirkliches und fassadenhaftes an sich. Das sollte ja eigentlich eher der Fall mit üppigen Stuckfassaden sein, richtig? Aber das finde ich nicht. Stuckfassaden wirken durch ihre Plastizität, Ornament und Detail dennoch hochwertig. Das ist diesen Fassaden aber jetzt weitgehend genommen.

  • Umbau der Galeries Lafayette (Quartier 207)


    In der Abendschau vom 10.05.24 gab es einen Videobeitrag zum geplanten

    Umbau der Galeries Lafayette.


    Bis Juli ist das Kaufhaus geöffnet.

    Im Oktober sollen erste Abrissarbeiten innen beginnen. Das Äußere bleibt so.

    Der Umbau wird vom Architekturbüro Jean Nouvel geplant.


    So ist jetzt:

    Blau = Handel, Grün = Büros


    https://i.postimg.cc/bJfk3X1S/…hot-2024-05-10-203732.png

    Quelle: Screenshot rbb Abendschau


    So ist die Planung:


    Der Glastrichter soll umgedreht werden (für mehr Licht)

    und der Eigentümer Tishman Speyer möchte mehr Bürofläche.


    https://i.postimg.cc/zBkb7yJ4/…hot-2024-05-10-203813.png

    Quelle: Screenshot rbb Abendschau


    Der Einzug der Bibliothek und der Umbau schließen sich übrigens nicht aus.

    Sollte die politische Entscheidung fallen, gibt es statt Büros dann Bücherregale.


    Hier das dreiminütige Video:


    https://www.rbb-online.de/aben…t-Galeries-Lafayette.html


    Eingebundene Screenshots aus urheberrechtlichen Gründen geurlt.

  • Das interessante beim Schleiermacherhaus ist auch, dass bis auf Sohle und Fahrstuhlschacht der gesamte Rohbau einschließlich des Daches in Holz ausgeführt wird.

    Grundsätzlich ist es sehr erfreulich, wenn beim Bauen auf nachwachsende Rohstoffe wie Holz gesetzt wird. Ich frage mich allerdings, wie das mit dem Brand-schutz ist? Ein Gebäude, bei dem der gesamte Rohbau aus Holz ist, dürfte auch relativ leicht entflammbar sein. Ich hätte jedenfalls kein gutes Gefühl, wenn ich in einem solchen Gebäude wohnen oder arbeiten müsste. Kann man ein solches Gebäude in Bezug auf die Entflammbarkeit mit einem renovierten Fachwerkhaus vergleichen? Vielleicht kann jemand was dazu sagen, der sich im Brandschutz auskennt.

  • Jedes moderne Holzgebäude erfüllt selbstverständlich die geltenden Brandschutzanforderungen. Sockel und Fahrstuhl sind aus Fluchtgründen idR aus Beton, das liegt aber auch an den deutschen, viel zu strengen, Auflagen. Wenn ein Großbrand ausbricht, bist du entweder a) vom Rauch tot, b) wirst von den Flammen eingeschlossen, weil etwas im Haus brennt, was dir den Weg abschneidet (Bauweise sowieso egal) oder c) kommst ohne Probleme raus, weil der Brand deinen Weg nicht abschneidet.

    Wie man tatsächlich im Jahr 2024 denken kann, dass solch ein Haus aus Holz einfach so als Vollbrand direkt abfackelt wie im Mittelalter, ist mir in einem Architekturforum doch sehr unklar und insbesondere, dass man sich darin unwohl fühlt. Ich hoffe, du hast keine brennbaren Gegenstände im Haus.

  • Ich bin kein Brandschutzexperte, aber Vollholz-Konstruktionen sind doch mittlerweile gang und gäbe - auch im deutlich größeren Maßstab. Dass Holzhäuser wie Streichholzschachteln brennen würden, ist ein Vorurteil. Es gibt viele erprobte Techniken, das Holz feuerfest zu versiegeln, mit feuerfesten Materialien zu ummanteln, usw.

  • Sanierung und Umbau des historischen : Haus Friedrichstadt


    Das wurde glaub noch nicht hier vorgestellt. Das 1930 erbaute Haus des Friedrichstadt, wird Saniert und ein Teil umgebaut. Im Innern entstehen rund 7.000 Quadratmeter moderne Büroflächen, auch eine Tiefgarage mit Pkw- und Fahrradstellplätzen gehört zum Projekt. Die Mietflächen ,wurden komplett erneuert. Noch in dieses Jahr, soll der Umbau/ Sanierung abgeschlossen werden.


    Quelle (etwas mehr Infos)


    Bildern : © ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

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    &

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  • Ich finde es wohltuend dass man für die Fassaden des komplettierenden „Holz“-Neubaues an der Glinkastrasse scheinbar auf die sonst obligatorische signallyrik aus ästhetisch instabiler Astlochromantik verzichtet hat und vordergründig wirklich an der optischen Wiederherstellung des markanten Ensembles interessiert war.


    Die Detailsorgfalt für die Fassadengestaltung erscheint mir trotz des ungewöhnlichen Fassadenmateriales schon sehr beachtlich.

    Die Idee schafft elegant den Spagat sowohl innovativ zu sein, als sich auch als Teamplayer innerhalb des barocken hist. Bestandes zu begreifen.


    Ein wenig frag ich mich noch wie sich die Fassadenverkleidung aus Brettsperrholz in der Realität wirklich darstellen wird.

    Die Hist Fragmente der westlichen Aussenmauer sind wohl in die Fassade integriert - der Sockel der Westfassade dürfte also noch Gemauert und verputzt sein.

    Aber spätestens ab 2. Etage frag ich mich wie genau sich da das Verkleidungsmaterial Holz erleben lässt.


    So wirklich schlau werd ich aus den bisherigen Eindrücken noch nicht - kommt da ein Netzgewebe mit Putz drüber, wird da gedämmt oder wird das Holz einfach getüncht?


    Meine Begeisterung Zur Sanierung des Haus Friedrichstadt hält sich dagegen eher in Grenzen - schön dass es gemacht wird aber das anhängige Verwertungskonzept für ein hist. Geschäftshaus ist auch nur ein weiterer Sargnagel für die Friedrichstraße - ein weiteres officebuilding mit toten Schaufenstern ist so ziemlich das letzte was die ewig bejammerte Schlagseite der Einkaufsstraße hier gebrauchen kann. Nichts ist giftiger für die Attraktivität von Innenstadtlagen und das urbane Flair als rein introvertierte Gebäudefunktionen mit Publikumsimmunisierter Erdgeschosszone -

  • ^ Wer hat denn davon gesprochen, dass die Schaufenster tot bleiben? Von außen sieht es so aus, als könnten dort bald ganz normale Geschäfte einziehen und die Erdgeschosszone beleben. Im Artikel ist auch nichts von einer Umfunktionierung des Erdgeschosses zu einer introvertierten Nutzung zu lesen.

  • Im Innern entstehen nach der Sanierung rund 7000qm Büro von einer anderen Nutzung des Gebäudes ist überhaupt keine Rede. In die Schaufensterzone wird da zwar wohl kaum ein Bandvorhang runtergelassen aber auch kaum so was wie Kempinskis Wein und Feinkost wiedereinziehen. Das wird bestenfalls launchig wie vom Investor illustriert und damit dürfte die Relevanz für das Leben auf der Straße eigentlich eher untertourig und auf die Mietklientel beschränkt bleiben - für eine belebende Dynamik der Friedrichstraße erscheint mir das eher unnütz.