Wilmersdorf, Halensee, Grunewald, Schmargendorf | Kleinere Projekte

  • Q EINS (Bürogebäude am Henriettenplatz) und Seesener Straße

    Hier ist inzwischen ein beeindruckendes Betongebirge entstanden, das die Gegend am S-Bf. Halensee völlig verändert.

    Blick von der Einmündung der Georg-Wilhelm.Str. in den Kudamm Richtung Süden (rechts ist das Bauhaus Halensee angeschnitten erkennbar):


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    Bauschild:


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    Seesener Straße:


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    Blick von der Brücke Richtung Osten:


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  • Das ist in der Tat ein ziemlicher Bocken. Hätte man vielleicht etwas...graziler machen können. Naja, nun stehts...


    Den Tankstellen-Anbau finde ich gut. Es wird ja einiges inzwischen in diesem doch recht ansehnlichen Stil gebaut, aber hier macht es aufgrund der alten Tankstelle auch einen Sinn.

  • Das ist eine wichtige Belebung des Kurfürstendammes. Durch neue Wohnungen und Büronutzung wird die arg gebeutelte Einkaufszone des Westen womöglich ein wenig unterstützt. Wahrscheinlich dennoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

  • Ich weiß nicht, wie dieser Bau am S-Bahnhof Halensee, also am westlichen, eher toten Ende des Kudammes, das eigentlich auch nie eine traditionelle, westberliner "Einkaufszone" gewesen ist nun zu deren Belebung beitragen soll? Würde der Bau am Adenauerplatz entstehen, könnte ich deinen Post noch halbwegs nachvollziehen.

  • Vielleicht kannst du meinen Post ja ganz nachvollziehen, wenn ich dir sage das man zu Fuß zum Adenauerplatz von der Baustelle ca. 15 Minuten benötigt?

  • Unter nicht belebtsein hat dieses Ende des Kudamms noch nie gelitten. Hier sind ne Menge hochpreisiger Restaurants, teure Arztpraxen und Bankfilialen. Die klassische Einkaufsecke war das nie und solls wohl auch nicht werden. Was hier von nöten ist sind ein Paar Supermärkte in den Seitenstrassen für die vielen neuen Bewohner.

  • Der KuDamm leidet enorm unter der aktuellen Corona Krise. Auch gibt es zunehmende Einkaufskonzentration und konkurrenz im Osten der Stadt. Zeitgleich drückt der Online Markt auf die klassischen Einkaufsstrassen, daher gilt doch sicherlich: Nachverdichtung in unmittelbarer Nähe, belebt den Kudamm bzw. anders formuliert: Bringt wichtige zusätzliche Kaufkraft in die Nähe der Einkaufsmeile (15 min zu Fuß vom Standort zum Adenauerplatz)

  • Ich wohne direkt am Ku’damm - am besagten oberen Ende. Ich habe mir mal den Spaß gemacht, die Leerstände zu zählen - und kam auf 28 auf der Strecke zwischen Olivaer Platz und Henrietten Platz (also S-Bahn Halensee). Man konnte während der letzten zwei Jahre zusehen, wie die Gegend gekippt ist. Und zwar gleichzeitig in Richtung Ladensterben (E-commerce etc) und in Richtung Gentrification. In den Altbauten in diesem Teil des Ku’damms vorzieht sich eine ziemliche Verjüngung des Publikums - mit der damit verbundenen Preisexplosion.


    Man darf abwarten, wie sich darauf Corona und RRG auswirkt (Mietendeckel, Ausbremsen von Neubau). Die Immobilienentwickler in meinem Umfeld fahren ihre Investitionen drastisch zurück. Das ist in der Zahl der Bauanträge bereits ablesbar. Berlin hat bau-administrativ wie bau-politisch einen bundesweit einzigartigen Ruf als besonders inkompetent und unprofessionell. In Berlin investiert man nur, wenn die Rendite besonders hoch ist. Sonst tut man sich den Kram hier möglichst nicht an.


    Für mich als Bewohner ist die Entwicklung wunderbar. Es ist merklich einfacher geworden, direkt vor meiner Haustür zu parken. Insbesondere im Umfeld der Kantstrasse entwicklen sich coole Locations. Die Gentrification wird sich verlangsamen und die mE gerade jetzt noch spannende Mischung aus alteingesessen, neureich, hipster und bildungsbürgerlich bleibt noch eine Weile länger erhalten. Für den Ku‘damm als Prachtstraße und Geschäftsmodell müsste man sich allerdings Sorgen machen, wenn es einen als Stadtrat oder Senator interessieren würde.


    Der neue Komplex in der Seesener Strasse bedeutet meines Erachtens keine Aufwertung im klassischen Sinne. Er wird - soweit ich es weiss - ausschliesslich der Nachversorgung dienen (Rossmann, Rewe und Co) - und natürlich Büroraum bieten - aber nicht in der Luxuskategorie.

    2 Mal editiert, zuletzt von Oranien ()

  • ich will mal bei aller, auch berechtigten Kritik zum Mietendeckel - eine Frage stellen. Wer ist denn hier von hohen Mieten betroffen. Und - ich bin einigermaßen geschockt - wie man immer wieder mit erhobenen Zeigefinger Richtung Politik schimpft - diese tue ja nichts für die Interessen der Bürger.

    Für mich ist das die Wahrnehmung meiner Interessen. Meine Miete stieg zuletzt so ordentlich - daß wir ehrlich gesagt richtig durchgeatmet haben, als dann die Korrektur zugestellt wurde.

    Ich kann das NUR unterstützen. Ich keine aus dem Mieterverein auch keine Lobby die den Bürger da eine Möglichkeit gibt, daß es eine Barriere nach oben gibt.

    Ich bin aber auch gleichzeitig dafür das die Kosten auf Vermieterseite betrachtet werden. Dennoch der Anstieg in den letzten Jahren in Berlin MUSSTE etwas entgegengesetzt werden!

  • Ich sehe es genau wie Du: Dem Anstieg der letzten Jahre musste etwas entgegengesetzt werden. Wie wäre es mit dem Wiener Model? Das heisst einerseits: Bauen, bauen, bauen. Der wachsenden Nachfrage ein wachsendes Angebot gegenüber stellen ("Während die Berliner ideologisch diskutieren, bauen wir einfach"). Und andererseits: Ein viel höherer Anteil an genossenschaftlichen, öffentlichen und öffentlich geförderten Bauten.


    Schon viele Städte haben mit Mietendeckeln experimentiert. Auch zum Beispiel Paris. Funktioniert hat es noch nirgends. Die Bautätigkeit sinkt, das Angebot verknappt sich - nach Ende der 5 Jahre ist alles noch viel schlimmer. Mietendeckel sind wunderbar für alle, die nie Ihren Hintern bewegten und seit zig Jahren in derselben, hochsubventionierten Altbauwohnung hocken. Alle, die neu nach Berlin wollen; alle, die eine grössere Wohnung brauchen, weil sie zB eine Familie gründen; alle Studenten ohne reiche Eltern; alle, die mobil sind statt Stubenhocker zahlen den Preis.


    Ein Mieterdeckel ist eine Klientelpolitik zugunsten derjenigen, die seit der Wende für 4,50 pro QM in einer der WBS70-Platten in der Wilhelmsstrasse hocken und fleissig Die Linke wählen.


    Diese (meines Erachtens ziemlich skrupellose) Klientelpolitik erstreckt sich obendrein darauf, dass man sehr zögerlich neues Baupotential ausweist (Tempelhofer Feld: Nein, Danke. Nachverdichtung: Nein, Danke. Hochhäuser: Nein, Danke. Reserveflächen wie Schrebergärten bebauen: Nein, Danke.). Bloss die, die es sich hier schon seit Jahren gemütlich gemacht haben, nicht stören.


    Eine doppelte Schere - für die die sozial Schwachen am Ende einen hohen Preis zahlen werden.


    Einer der besonders süffisanten Nebenaspekte des Mietendeckels ist, dass er ausgerechnet die städtischen Wohnungsbaugesellschaften finanziell erheblich schwächt und damit deren Neubaupotenzial stark beschneidet, Nicht umsonst haben gerade die sich besonders dagegen gewehrt. Die Politik fordert also einerseits mehr Neubau von den städtischen Wohnungsbaugesellschaften - nimmt ihnen aber gleichzeitig den finanziellen Atem dafür und sorgt durch zähe Genehmigungsverfahren und mangelnden Ausweis von Bauland für steigende Baupreise.


    Inkompetenter - oder zynischer - als in Berlin geht meines Erachtens kaum. Anders geht es aber auch. Siehe Wien.

  • ^Ok. Ich sehe das Wiener Modell auch als eines, dass Berlin gut vertragen könnte.

    Was ich nicht verstehe, sind diese hämischen Kommentare über die angebliche Klientelpolitik. Nenne mir eine Partei, die keine Klientelpolitik betreibt. Man arbeitet sich an den bösen Linken ab, hat aber kein Wort für die, die den Hals nicht voll genug bekommen. Die sich schamlos und asozial auf Kosten der Mieter bereichern.

    Und natürlich musste etwas für die Berliner Mieter gemacht werden. Und natürlich sind diese vor den Neubewohnern zu bevorzugen. Das gibt es für mich keine zwei Meinungen.

    Die Politik sollte sich tunlichst daran halten, dem Voting der Bürger wie z.B. beim Tempelhofer Feld zumindestens für einige Jahre zu folgen. Nicht für die Ewigkeit und am Ende auch revidierbar. Politik muss da verlässlich sein. Ansonsten hätten wir bald Zustände, die sich niemand wünscht.

    Einmal editiert, zuletzt von DerBe ()

  • (...)

    Und natürlich musste etwas für die Berliner Mieter gemacht werden. Und natürlich sind diese vor den Neubewohnern zu bevorzugen. Das gibt es für mich keine zwei Meinungen.

    (...)

    Den ersten Satz stimme ich zu. Nur wurde hier der absolut falsche Ansatz gewählt. Weil der Mietendeckel, wie mit der Gießkanne, alle bevorzugt, die in den betroffenen Wohnungen leben. Also auch mich, der ich mir die teuere Miete hätte leisten können, aber jetzt natürlich egoistisch bin und die billige Miete abgreife und den Teufel tue und die Wohnung für Bedürftige frei mache (hatte eine schöne Wohnung in Wilmersdorf im Auge, jetzt bleibe ich in Prenzlauer -Berg). Warum sollte ich das nicht tun? Es gillt doch gleiches Recht für alle, oder?

    Zumal - meiner, natürlich rein subjektiver Meinung - das Gesetzt einfach stümperhaft ist.


    Der zweite Satz: ?????????????????????????????? Neue potenzielle Wähler verprellen????? Von vorne herein auf dieses Potenzieal verzichten?

    Nur Masochisten handeln so. Und Parteien, die es satt haben in der Verantwortung zu sein. Opposition ist ja auch besser. Rumproleten, ohne Konsequenzen zu haben... ach wäre es doch wieder schön.

    Bitte, Reisende soll man nicht aufhalten...


    Satz 3: Absolut daccord. Gibt es für mich auch nicht.

  • .". zweite Satz: ?????????????????????????????? Neue potenzielle Wähler verprellen????? Von vorne herein auf dieses Potenzieal verzichten?

    Nur Masochisten handeln so. Und Parteien, die es satt haben in der Verantwortung zu sein. Opposition ist ja auch besser. Rumproleten, ohne Konsequenzen zu haben... ach wäre es doch wieder schön."


    Entschuldige, das verstehe ich nicht. Ich sprach ja nicht von Neuwählern. Zudem glaube ich auch nicht, dass die, die vom Mietendeckel derzeit profitieren, allesamt Linke- Wähler sind. Das bin ich auch nicht.


    Aber klar, jeder ist sich selbst am nächsten. So geht Gesellschaft.


    Dass es auch anders geht kommt so manchem Zeitgenossen nicht in den Sinn.


    Ich bin z. B. Mitgesellschafter und Eigentümer zweier Gründerzeit Häuser im Prenzlauer Berg, nahe dem Teutoburger Platz. Und derzeit vermieten wir für 4,20 netto kalt Euro pro qm. Wir sind glücklich und die Mieter selbstverständlich auch.

  • DerBe: Klientelpolitik passiert überall, ja. Er ist - in Massen - konstitutiver Teil liberaler Demokratien. Aber zur Zeit ist halt RRG an der Macht. Und die betreiben nun mal Klientelpolitik, indem sie als Grüne die Biotope ihrer Klientel in Kreuzberg schützen und als Linke die Biotope in der Marl Marx Allee. zum Beispiel. Gleichzeitig aber tun sie so, als hätten sie das Wohl der gesamten Stadt im Blick. Das Ausmaß an Klientel-Politik hat sich mE unter RRG massiv vergrößert - zulasten der Gesamtstadt - und langfristig zulasten der Schwachen, die zu schützen RRG sich ja eigentlich auf die Fahnen geschrieben hat.


    Insbesondere die mangelnde Bereitschaft sich - gegen vielfältigste Widerstände - für ausreichenden Neunau einzusetzen und statt dessen lieber die eigene Klientel mit einem Mietendeckel zu befriedigen, ist mE frappierend und hat bei RRG eine ganz andere Dimension als unter den ebenfalls links geführten Ära Wowereit.


    Wer schreibt, dass selbstverständlich Neubewohner zu benachteiligen seien hat ganz grundsätzlich nicht verstanden, wie Großstadt und wie Berlin funktioniert. Berlin lebt nicht von seinen alteingesessenen und privilegierten Verteidigern des StatusQuo - sondern von der Dynamik, die neu zuziehende Studenten, neugegründete Familien, aus aller Welt zuziehende Künstler, Sammler oder Unternehmer bringen. Oder von Denen, die wegen eines neuen Arbeitsplatzes umziehen etc etc. Denen muss man es leicht machen - nicht schwer. Von der Dynamik, diese solche Gruppen in eine Stadt bringen lebt am Ende auch der Rest. Aber auch das interessiert bei RRG eher niemanden. Geht ja scheinbar auch, solange Süddeutschland weiterhin jährlich 4 Mrd über den Länderfinanzausgleich Berlin überweist.

  • Um mal von der Gentrifizierungs/Mietendiskussion (die ja einen eigenen Thread hat) wieder zum Thema zu kommen:


    Das Q Eins wird nicht zur Belebung des Kudamms im Sinne eines gehobenen bis exquisiten Einkaufsboulevards beitragen, dieser ist sowieso nur der östliche Abschnitt bis maximal Adenauer, eher Lehniner Platz. Hier entstehen vornehmlich Büros und an der Seesener Straße Wohnungen. Im EG und UG werden Einzelhandelsflächen errichtet, die laut Webseite bereits vermietet sind. Das wird, wie Oranien schon schrieb, eher Nahversorgung werden (Supermarkt, Drogeriemarkt usw.) als edle Boutiquen oder Applestores. :)


    Eine Belebung im Sinne von (noch) mehr "Menschenverkehr" wird das schon mit sich bringen. Zudem ist der der Henriettenplatz bzw. die Kurfürstendammbrücke ein gut frequentierter Umsteigepunkt zw. Bussen und Ringbahn.

  • ^^ Wer hat denn geschrieben, dass Neubewohner zu benachteiligen sind?

    Für mich ist es richtig, dass die Belange der Bestandsmieter zu priorisieren sind.

    Das macht eine lebenswerte Stadt aus. Natürlich kann man Pariser oder Londoner Verhältnisse wollen. Aber wer das fordert, hat keine Ahnung von Berlin und dessen Bewohner.

    Zum Glück gibt es ja Wahlen, die dann die Mehrheitsverhältnisse ganz gut abbilden. Wenn eine Mehrheit andere Verhältnisse wünscht, sollte diese dementsprechend wählen.

    Lassen wir uns doch einfach überraschen.


    Ansonsten hat Backstein recht. 😉

  • ACHTUNDEINS (Bundesallee / Meierottostr. / Pariser Str.)

    Zuletzt hier


    Abgerissen wurde der gesamte Riegel zwschen Meierottostraße und Hohenzollerndamm. Ob das BV ACHTUNDEINS das gesamte Grundstück bis zum Hohenzollerndamm umfasst, ist mir nicht klar:


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    Hier ein paar Bilder der beräumten Flächen. Echte Tiefbauarbeiten haben noch nicht begonnen.


    Meierottostraße Richtung Bundesallee:


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    Blick nach Nordwesten. Links die Pariser Str., rechts die Meierottostr.:


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    Blick von der Pariser Str. nach Süden, links verläuft die Bundesallee:


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    Blick von Hohenzollerndamm nach Norden. Rechts verläuft die Bundesallee:


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