Charlottenburg und Westend | Kleinere Projekte

  • Das ganze Projekt ist mir ein Rätsel. Man hatte im Dezember schon den kompletten Gehweg gesperrt und eine Umgehung gebaut...die ist nun wieder abgebaut worden.
    Für die Kantstraße hätte ich mir den Bau höher gewünscht und das Zurückspringen der obersten Etage passt auch nicht zur Rest Bebauung ...

  • Ob der Bau die Kantsrasse irgendwie attraktiver macht? - Ich hab da meine Zweifel. Im Prinzip hätte man auch den 60er Jahre Bau stehen lassen können. Jedenfalls was die Fassade betrifft.

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    Auf GoogleStreetView sieht der Bestandsbau schon ziemlich abgeranzt aus. Die Bausubstanz dürfte auch nicht mehr die beste sein.
    Optisch m.E. definitiv eine Aufwertung.

  • Also die Etagenhöhe wirkt mehr als merkwürdig. Ich kann mir nicht vorstellen das der Bestandsbau großartig über 2,50 Meter hinauskommt. Mit ~20cm Deckenstärke würde das beim geplanten Neubau auf um die 2,1m Deckenhöhe hinauslaufen :confused:


    Wenn ich das richtig sehe müsste der Bestandsbau mindestens 3,15 inklusive Deckenstärke haben damit beim geplanten Neubau zumindest 2,5 (exklusive Decke) möglich ist. :nono:

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  • Es hat mich erst irritiert, aber Du hast recht.
    Bei eine Standart Stockwerkshöhe von 2,75 m (mit Decke), hat der Altbau 16,50 m Höhe für 6 Etagen.


    Der Neubau kommt dann bei 7 Etagen noch auf 2,35 m mit Decke also eine Raumhöhe von nur 2,10 m.


    Mikroappartements :D


    Das Eck-Gebäude weiter links ist ein Vorkreigsbau mit höheren Zimmern und kommt bei annähernd gleicher Fassadenhöhe nur auf 5 Etagen

  • Der Neubau kommt dann bei 7 Etagen noch auf 2,35 m mit Decke also eine Raumhöhe von nur 2,10 m.


    Vorteil: Wenn die Nachbarn oben Krach machen, braucht man keinen Besenstiel, um gegen die Decke zu klopfen. Man kann die Faust nehmen... ;)


    Im Ernst, wenn diese Berechnung stimmt, wäre das unverschämt: Mit meinen 1,86 m würde ich bei 2,10 m Raumhöhe klaustrophob werden. Niedriger als Wiederaufbau-Standard, aber laut Projektseite "Luxury-Appartements"! Hoffentlich wissen die Käufer, worauf sie sich einlassen – solche Wohnungen werden oft während der Bauphase verkauft, und an den Visus erkennt man nicht, dass die Decken nur eine Huthöhe vom Kopf entfernt sind.

  • Ich vermute mal, dass die Visualisierung einen groben Fehler enthält.


    Allein die Fensterhöhe (entspräche der Raumhöhe) macht mich skeptisch :nono:

  • Die Antwort findet man mindestens teilweise auf der Projekt-Website - und sogar in der englischen Übersetzung. Hier liest man:
    "Generous room heights, functional layouts and numerous floor-to-ceilings windows, and skylights lend the living spaces special flair and highlight the flats’ inviting character."
    Generous room heights? Dann muss man wohl mer als 250cm liefern....
    Also muss die Visualisierung falsch sein :)

  • Auch am Westend geht der derzeitige Berliner Bauboom nicht vorüber. Mehrere Projekte sind dort im Bau oder in Planung.


    Nicht jedes Projekt stößt dabei auf das Wohlwollen von Anwohnern oder im Falle des Projektes "Siedlung Westend" der Bewohner.


    Die Deutsche Wohnen AG plant den Bau von 500 „energieeffizienten Wohnungen“ in der Siedlung Westend am Dickens-, Scott- und Swiftweg (Lage @ BingMaps). Für die Realisierung des Projektes müssen vorher jedoch gut 200 der bestehenden Alliierten-Wohnungen aus den 50er Jahren abgerissen werden.


    Über dieses Projekt gibt es etwas Neues: Im kommenden Jahr soll laut Berliner Zeitung mit den Bauarbeiten begonnen werden. Allerdings werden auch eine 50er Jahre Häuser abgerissen. Mieter müssen umziehen, werden wohl aber bevorzugt behandelt. Die Deutsche Wohnen hat auch eine Projektseite eingerichtet.

  • Die Visualisierung zeigt es leider wieder exemplarisch. Es ist nicht mal so sehr die Architektur (die trotzdem grottenschlecht ist, weil es faktisch keine Architektur ist), die das fundamentale Problem darstellt, es ist das große Problem der Proportionen. Man hat heute leider aus Flächenmaximierungsgründen den aus Investorensicht nachvollziehbaren Wunsch, 6 anstatt 5 Vollgeschosse auf der gleichen Höhe unterzubringen. Dies führt aber leider dazu, dass die über Jahrhunderte bewährte Gliederung der Gebäude in verschiedene Zonen völlig unterbleibt.


    Dadurch verlieren die Neubauten schon bis zur Traufe jede gliedernde Struktur. Verzichtet man dann noch auf ein richtiges Dach, weil man mit Flachdächern und Staffelgeschossen nochmals ein paar Quadratmeter mehr raus schlagen kann, geht das Ensemble endgültig den Bach runter.
    Ganz schwierig wird es dann noch, wenn diese gestauchten Bauten neben Gründerzeitgebäuden stehen, die die optimale Verteilung der Proportionen im direkten Vergleich dann noch so augenscheinlich deutlich machen.


    Ich hatte es bereits früher angesprochen: Ja, wir haben bei vielen Projekten auch ein architektonisches Problem, aber meiner Meinung nach wiegt die kompositorische Fehlleistung noch viel gravierender, weil es den historisch gewachsenen Proportionenkanon sprengt. Diese ist das eigentliche Problem bei vielen Projekten der vergangenen 20 Jahre, eine Misere, die nicht nur modernistischen Architekten zu schaffen macht, auch traditionelle Architekten wie Patzschke haben dies in den vergangenen Jahren kaum zufriedenstellend lösen können. Leider!


    Denn letztlich raubt man den Architekten mit der aktuellen Gliederung der Sechsgeschosser auch wesentliche Gestaltungselemente. Durch die Minimierung der Geschosshöhen hat man seitens der Architekten kaum noch Möglichkeiten der Grobgliederung der Fassade, weil durch die möglichst effektive Auslastung der Geschosse die Höhen faktisch vorgegeben sind. Eine Betonung des Erdgeschosses oder eine Gliederung der Obergeschosse auch anhand verschiedener Höhen ist kaum bis gar nicht mehr möglich. Manche traditionell orientierte Architekten versuchen dieses Dilemma durch angedeutete Gesimse oder Sandsteinverblendungen etwas zu kaschieren und eine gewisse Höhendifferenzierung vorzutäuschen, wirklich gelungen ist dies aber nur in sehr wenigen Fällen. Wie auch, wenn es letztlich Illusion ist.


    Und dann kommt als weiteres Problem, dass man verständlicherweise so viel Licht wie möglich in den Räumen haben will, was zu einer Vergrößerung der Fensterflächen führt. Auch dies ist aus Nutzersicht verständlich, führt aber dazu, dass auch diese Flächen für die Fassadengestaltung faktisch ausfallen.


    Und im Dachbereich setzt sich das Dilemma fort. Staffelgeschosse versprechen rein für den Nutzer größere Vorteile, weil man nicht nur die lästigen Schrägen vermeidet, man kann zusätzlich gleich eine Balkonlösung liefern. Auch hier gilt, was zunächst positiv für die Nutzer ist, hat sehr nachteilige Auswirkungen auf die Gestaltung, weil das Dach als Krone des Hauses, das Dach faktisch nicht mehr vorkommt.


    Somit fallen viele grundlegende Elemente der Fassadengrobgestaltung heute von vornherein faktisch weg, weil es durch die Sechsgeschossnutzung gar keine Möglichkeiten der Variation mehr gibt, die Fensterflächenoptimierung und die Dachauslastung tun ihr Übriges.


    Und das hat auch direkte Folgen für die Feinstruktur der Fassade. Oft ist dann nämlich überhaupt kein Platz mehr da, um Bauschmuck sinnvoll einzusetzen, selbst wenn man es denn wollen würde. Es gab da ja durchaus immer wieder Versuche, aber ich kenne kaum Beispiele, wo dies wirklich gelungen ist, weil die fehlerhaften Proportionen auch bemerkenswert negative Effekte auf eine sinnvolle Verteilung von klassischen Architekturelementen haben.


    Die Folge ist, dass es leider viele Architekten gibt, die sich gar nicht mehr die Mühe machen, diese grundlegende Problematik überhaupt lösen zu wollen, man nimmt das Dilemma einfach hin und liefert die bekannte Massenware ab. Und dann gibt es immer wieder Versuche, ob durch Patzschke oder andere, hier das Dilemma mit Lösungen aus der Historie zu kaschieren und den Gebäuden Struktur zu geben. Leider gelingt aber auch dies häufig nur sehr unbefriedigend.


    Ich gebe zu, ich bin manchmal etwas ratlos, wie man diesen Konflikt lösen soll. Ich glaube aber dennoch, dass man nicht aufgeben sollte und vielleicht viel grundsätzlicher überlegen muss, welche Möglichkeiten es gibt. Denn ja, Flächenoptimierung und Komfort der Nutzer ist das eine, aber die Attraktivität des Stadtraums und Architektur als Kunstform ist das andere. Ich will mich einfach nicht damit abfinden, dass man eine anspruchsvolle und wertige Gestaltung des Stadtbildes rein aus ökonomischen Gründen einfach aufgibt!


    @ spreetunnel: Danke für die Formatierung des Beitrags

    2 Mal editiert, zuletzt von Odysseus ()

  • Ich stimme Odysseus zu. Ein Problem der Proportionierung scheint evtl. zu sein, dass heute anders gewohnt wird.
    War in der Gründerzeit die Belle Etage im ersten Stock ist diese Etage sozusagen ins Penthouse in den 6. Stock gerutscht...

  • Wie "schön" in einem abstrakt-ästhetischen Sinn ist denn die gründerzeitliche Geschossstaffelung?


    Entweder hat damalige Architektur, die nur im engen Korsett zwischen bautechnischen Beschränkungen und den damaligen Nutzungsanforderungen gestalten konnte, rein zufällig auch noch eine ästhetisch optimale Form gefunden - so lese ich es bei Odysseus heraus.


    Oder die Einordnung als "schön" hat eher mit Sehgewohnheiten und Nostalgie zu tun.


    Ich neige zu letzterem.

  • @ Akustiker


    das hat nichts mit einem subjektiven Schönheitsgebriff zu tun oder mit Nostalgie. Es geht vielmehr darum, dass wie überall, egal ob in der Natur, bei menschlichen Gesichtern etc., bestimmte Proportionen als ästhetisch und stimmig wahrgenommen werden und andere nicht.

    Die Bauhistorie zeigt, dass über die Architekturstile hinweg die Gebäude nach ganz bestimmten Proportionsregeln komponiert wurden. Die gilt nicht nur für die Gründerzeit, das war sowohl im Barock als auch im Klassizismus so und das wussten schon die Alten Griechen und Römer. Das hat also weniger mit einem subjektiven Nostalgiegefühl zu tun, sondern ist eben ein universelles Prinzip.


    Und dieses Prinzip hat man aus Rationalisierungsgründen und zur Flächenoptimierung aufgegeben und daher wirken diese Sechsgeschosser ohne echte Dächer so seltsam fehlgestaltet. Das Problem ist aber, dass es heute leider kaum noch jemanden wirklich interessiert. Weil eben Funktion und Profit über den ästhetischen Kategorien stehen. Früher war es genau anders herum. Da zählte eben die Optik eines Hauses, heute geht es mehr darum, ob alle DIN-Normen erfüllt wurden und wann der Bau endlich Geld abwirft. Hätte man so früher gedacht, dann hätte es viele eimmalige Baudenkmäler nie gegeben.


    Was aber heute so als zwangsläufige Entwicklung ohne Alternative verkauft wird, ist doch in Wahrheit eine sehr singuläre Erscheinung in der europäischen Kulturgeschichte. Natürlich kann einem das egal sein, mir ist es das aber nicht nicht. Weil ich glaube, dass wir es besser können und dies über Jahrtausende auch gezeigt haben. Architektur war immer mehr als die Schaffung von Unterkünften. Es war Kunst, es war der Ausdruck von Gesellschaft und Kultur. So wie es leider aktuell der Zeitgeist ist, dass auch Anziehsachen besonders toll sind, wenn man sie statt zu waschen einfach wegwirft, damit an sich für 3 Euro gleich das nächste neue Teil kaufen kann, so ist das leider auch in der Architektur. Man will gar nicht nachhaltig bauen, weil es doch in 20 Jahren einfacher ist, alles wieder neu zu machen. Ich halte in Anbetracht der Umweltsituation von diesem Zeitgeist gar nichts.


    Man sollte wieder mehr Wert auf Nachhaltigkeit legen und das Bewusstdsein schärfen, dass auch mit Immobilien eine Verantwortung für die Allgemeinheit einhergeht. Dazu zählt für mich eben auch, dass man sich Gedanken darüber macht, wie ein Gebäude auch im Stadtraum wirkt und was ich als Eigentümer damit für einen kulturellen Beitrag leisten kann. Einige werden das jetzt für weltfremd halten. Ich sehe es eher als Rückbesinnung auf ureuropäische Kulturwerte!

    2 Mal editiert, zuletzt von Odysseus ()

  • Das hat also weniger mit einem subjektiven Nostalgiegefühl zu tun, sondern ist eben ein universelles Prinzip.


    In erster Linie ist es doch eher der Zeitgeist.


    Früher war es genau anders herum. Da zählte eben die Optik eines Hauses,...


    War es früher (???) nicht eher so, dass im schicken Vorderhaus die reichen Leute wohnten die gerne eine repräsentative Fassade hatten und sich die auch leisten konnten und in den grau-schwarzen Hinterhäusern dicht geknubbelt die ärmeren und armen Leute?
    Natürlich hast Du recht, wenn Du die einfallslose und graue Fassade des Neubaus kritisierst, aber mit "früher war alles besser" kommt man nicht weiter. Die damalige Massenware Gründerzeithaus war genauso wie Du es von heutigen Häusern annimmst, schon nach 20 Jahren nicht nur sanierungsbedürftig sondern auch gesellschftlich überholt!


    Weil ich glaube, dass wir es besser können und dies über Jahrtausende auch gezeigt haben. Architektur war immer mehr als die Schaffung von Unterkünften. Es war Kunst, es war der Ausdruck von Gesellschaft und Kultur.


    Jahrtausende?
    Na ja, wozu hat diese Kunst und Kultur denn gesellschaftlich schlussendlich geführt? Aber lassen wir diese politische Seite besser außen vor...


    Ich halte in Anbetracht der Umweltsituation von diesem Zeitgeist gar nichts. Man sollte wieder mehr Wert auf Nachhaltigkeit legen und das Bewusstdsein schärfen, dass auch mit Immobilien eine Verantwortung für die Allgemeinheit einhergeht.


    Was Kleidung angeht hast Du vollumfänglich recht, aber bei den Gebäuden kann es sehr gut sein, dass der Neubau um ein vielfaches wirtschaftlicher und nachhaltiger ist, als jeder bereits mehrfach renovierte, sanierte und umgenutzte Gründerzeitbau.


    Ich sehe es eher als Rückbesinnung auf ureuropäische Kulturwerte!


    Oje! Auch wenn damals das schlimmste noch bevorstand, so war auch schon zur Gründerzeit, die europäische Geschichte geprägt von Krieg, Gewalt, Vormachtstreben, Ungleichheit und Ausbeutung. Darauf wollen wir uns doch hoffentlich nicht zurückbesinnen!


    Was mich an diesem unscheinbaren Neubau viel mehr stört, ist die hohe Zahl an Wohnungen auf engem Raum, in einem schon bisher dicht bebauten Viertel. In diesem Punkt hat der Bau recht viel Ähnlichkeit mit den Gründerzeitlern. Das ist wohl der Zeitgeist, der vom derzeitigen Wohnungsmangel bestimmt wird.

  • @ Baukörper


    es ist durchaus ein Wunder, wie du es immer wieder schaffst, Beiträge völlig verdreht zu interpretieren.
    Ich bin ehrlich, ich habe bei der Formulierung meines letztes Beitrags so oft abgewogen und umformuliert, damit er richtig verstanden wird und du schaffst es trotzdem, wieder nur das Negative hinein zu interpetieren.


    Oje! Auch wenn damals das schlimmste noch bevorstand, so war auch schon zur Gründerzeit, die europäische Geschichte geprägt von Krieg, Gewalt, Vormachtstreben, Ungleichheit und Ausbeutung. Darauf wollen wir uns doch hoffentlich nicht zurückbesinnen!


    Ich finde es betrüblich, dass es einigen einfach nicht gelingen mag, Architektur einfach mal Architektur sein zu lassen. Mir ging es darum, zu zeigen, dass Architektur eben früher neben Rendite und DIN-Normen auch andere Aspekte berücksichtigt hat, nämlich Schönheit, Kunstfertigkeit, Repräsentation, Ensemble, Beständigkeit, Werthaltigkeit, Fortschritt bei gleichzeitiger Berücksichtigung elementarer universeller Konstanten wie Proportionen, Materialität etc. Und ja, auch das Wissen, dass man erstens auch immer in einem kulturellen Kontext handelt und zweitens nicht in einem isolierten Raum agiert, sondern dass hier auch Menschen für Menschen in einem öffentlichen Raum bauen.
    Diese Werte sind mir einfach in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen.

    Wenn man nochmals auf die Visualisierungen zurück kommt und sich insbesondere den zweiten dargestellten Bau betrachtet, dann ist das eben zunehmend eine Loslösung von eben genau diesen über Jahrhnderte andauernden Architekturideal. Denn es ist eben keine Repräsentation, keine Schönheit, es ist auch gar kein Bemühen um die Ausforumung eines Architekturstils oder um eine kulturelle Weiterentwicklung sichtbar. Es ist die Reduktion auf banalste Aspekte von Unterkunftsbebauungen.


    Es gibt eine möglichst opimale Höhenausnutzung, optimale Fensterflächenausnutzung, optimale Balkonverteilung, Dachnutzung etc. Und ja, am Ende hat man auch noch die Energieeffizienklasse, die Bauten heute haben müssen. Aber vor lauter Opimierung hat man irgendwie vergessen, dass wenn man alles bis an die Grenze optimiert und ökonomisiert, man dann genau das bekommt, was man auf der zweiten Visu sieht: Eine Schablone der Effizienz, die aber mit dem, was Architektur mal war, rein gar nichts mehr zu tun hat.


    Man versucht das ja nicht nur in der Architektur, überall wird rationalisiert und alles Überflüssige weg gestrichen, aber wofür überhaupt? Man könnte das jetzt ewig weiter fortführen, aber das würde das Thema sprengen. Ich kann nur sagen, dass ich nicht in Städten leben will, in denen am Ende jedes Haus so aussieht wie das obige. Denn dann können wir uns am Ende auf die Schultern klopfen, dass wir nochmal 10 Prozent aus einem Grundstück raus gepresst haben, aber es wird irgendwann den Preis haben, dass wir dann auch nach außen für alle sichtbar endgültig eine der zentralen Dimensionen des Menschsein geopfert haben: Unsere Kultur. Und das für ein paar Prozent mehr Rendite.

    Einmal editiert, zuletzt von Odysseus ()