Baugeschehen: Sonnenberg/Yorckgebiet

  • Eigentlich wollte Investor Dietmar Jung (73) von der Firma Rewobau aus Machern das Haus bis 2020 grundsanieren. "Aber dann drohte ein weiteres Objekt an der Ecke Zieten-/Sonnenstraße einzustürzen. Das hätte mein geplantes Karree aus vier Häusern zerstört. Ich musste umschalten."


    Jetzt läuft die hochwertige Sanierung der Zietenstraße 22, 24 und 28 sowie der Sonnenstraße 71. Für rund 15 Millionen Euro entstehen 40 schicke Wohnungen, in der Pestalozzistraße 19 noch 16 weitere.

    Unter anderem werden alle Wohnungen hochwertig gedämmt, erhalten Dreifach-Verglasung und Balkon, vielfach neue Betondecken.


    Die Eigentumswohnungen sollen nach und nach 2023/24 fertig werden und sind fast komplett verkauft.

    Ein einziger Investor steckt hinter vielen der Sanierungen an und um der Zietenstraße.


    https://www.tag24.de/chemnitz/…die-sanierung-los-2634380

  • Tipp: an der unteren Hainstrasse (etwa Höhe Lessingstrasse) sind auch derzeit zwei Ecken groß eingerüstet samt grüner Netze. Leider kein Foto.

    Keine Ahnung, ob sich die Adresse Hainstraße 92 oder Lessingstraße 7 schimpft:



    Dazu noch Hainstraße 103 auf der anderen Straßenseite (hier wird wirklich saniert, das ist auf der Rückseite deutlicher zu sehen):



    Dazu ein Update zur Villa:




  • Heute beginnt auf dem Sonnenberg die Sanierung des ersten Abschnittes der Stadtwirtschaft. Das Gebäude A soll niederschweflig in Rücksprache mit den dort tätigen Akteuren saniert werden. Dazu ist der Rückbau einiger Gebäudeteile notwendig. Ein Kantinen-Neubau soll in den nächsten Jahren ebenfalls folgen. Der erste Abschnitt soll bereits im nächsten Jahr fertig gestellt sein. Ähnlich wie beim Straßenbahndepot greift man auch hier das Element der Brücke auf. Sollte das öfter vorkommen, finde ich das eigentlich ein sehr schönes Bild. Die Brücke soll wohl laut Visualisierung von der Jakobstraße in Richtung Gebäude A führen und gemeinsam mit zwei Treppenanlagen den Niveau-Unterschied zwischen Straße und Stadtwirtschaft ausgleichen.


    Ich freue mich sehr über die Sanierung und begrüße die Investition in diesen Standort. Gemeinsam mit den vielen kleinen kreativen Projekten dort in der Gegend wird hier sicher etwas spannendes entstehen. Insgesamt sollen in die Stadtwirtschaft 7,1 Millionen Euro investiert werden. Städtebaufördermittel stehen ebenfalls zur Verfügung.


    Hier gehts zur PM der Stadt mit Visualisierungen: https://www.chemnitz.de/chemni…itteilungen/2022/686.html


    Hier findet man noch das Konzept der Architekten für die Sanierung der Stadtwirtschaft: https://chemnitz2025.de/wp-con…MZ_Studie_komprimiert.pdf

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  • Die Freie Presse berichtet heute über die geplante Sanierung des denkmalgeschützten Mehrfamilienhauses Zietenstraße 42 (Link mit Bezahlschranke). Der Eigentümer, ein Diplom-Ingenieur mit einem Planungsbüro in Berlin, hatte das Haus im November vor fünf Jahren für eine sechsstellige Summe bei einer Zwangsversteigerung erworben. Die Gewerbeflächen im Erdgeschoss sollen erhalten bleiben, in den Obergeschossen sind neun Wohnungen mit einer Kaltmiete von 5 Euro/m² geplant (was für eine realistische Einschätzung der aktuellen Möglichkeiten spricht). Die Planungen sind abgeschlossen, "nur" für die Finanzierung brauche es noch grünes Licht. Angestrebt wird ein Baubeginn im nächsten Jahr. Der Investor habe schon vier andere Chemnitzer Gebäude saniert. Hoffen wir mal, dass das alles so klappt, für den unteren Sonnenberg wäre das der nächste große Schritt aus der dunklen Nachwendevergangenheit in eine viel bessere Zukunft.


    Zustand 2015:

    kappelenberggablenzka5lso1.jpg

    Quelle: (dwt).

  • Der notwendige Aufwand der Sanierung ist natürlich schwer abzuschätzen, eine Finanzierung bei Kaltmieten von 5€/m² erscheint mir jedoch unwahrscheinlich.

  • ^ Soweit ich weiß, befindet sich das Gebiet ja in einem Fördergebiet. Damit sind alle unrentierlichen Kosten für die Sanierung, die nicht über die Miete zurück erwirtschaftet werden können, förderfähig. Wäre das nicht so, wären viele historische Gebäude in Gebieten mit geringen Mieten nicht zu retten.


    Freue mich sehr über die Sanierung. eines meiner Lieblingsgebäude am Sonnenberg - mit diesem wunderschönen Erker und wie es am höchsten Punkt des Sonnenbergs thront und damit schon von weitem zu sehen ist. Toll! Ich drücke die Daumen und wünsche dem Investor wieder sinkende Baukosten ;)


    Hier noch ein FP-Artikel dazu: https://www.freiepresse.de/che…ck-machen-artikel12518053


    Obwohl - weil hinter der Bezahlschranke - ich nur den Einleitungstext lesen kann, stört mich schon wieder diese nervige Spießigkeit der Freien Presse: "leerstehendes, heruntergekommenes Gebäude". Das Gebäude ist nicht heruntergekommen sondern sanierungsbedürftig. Das ist ein großer Unterscheid und schafft ein Bild von unsanierten Altbauten als Schandflecke anstatt Entwicklungspotenzialen. Gemeinsam mit den "fröhlichen bunten Fassaden" des lieblos, langweilig und billig sanierten Plattenbaus an der Zwickauer Straße gibt die FP damit genau die Stimmung wieder, die in Chemnitz herrscht und durch die GGG über Jahrzehnte zementiert wurde.

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  • Lars Faßmann drückt den Finger in die Wunde: sein schwarzes Gebäude auf dem Sonnenberg macht Ärger. Das schwarzblau sei einer gründerzeitlichen Bebauung nicht angemessen und müsse entfernt werden, so die Stadtverwaltung. Faßmann sieht das Gebäude als Protest gegen den Umgang mit leerstehenden Gebäuden in der Stadt. 30 Jahre hätte sich niemand für das Gebäude interessiert, erst seit der schwarzen Fassade würde die Stadtverwaltung aktiv werden. Chapeau! Finde ich ganz klasse.


    Faßmann dürfte als Stadtrat das Vorgehen in Ausschüssen - die auch über Sanierungsvorhaben beraten - bekannt sein. Von daher hoffe ich, dass er mit der sicher provokanten Aktion (meiner Mahnung nach ein sehr schöner Farbton) etwas erreicht und hier Instrumente implementiert werden, die Leerstand schon frühzeitig verhindern bzw. Lösungen für Leerstände finden. Kritisch sehe ich dabei nur, dass man hier nicht ganz den Denkmalschutz gegen eventuelle Sanierungsvorhaben ausspielt. Ich finde - gerade für den Erhalt der städtebaulich-gründerzeitlichen Struktur der Stadt - den Denkmalschutz durchaus als wichtige an, um nicht nur die Strukturen sondern auch die Architektur in ihren Ausprägungen und Besonderheiten selbst zu erhalten. Soll konkret heißen: auch aus meiner Arbeitspraxis weiß ich, dass Privatpersonen bei ihren Sanierungen oft kein sonderliches Stilempfinden an den Tag legen. Hier empfinde ich die Vorgaben des Denkmalschutzes häufig als Beitrag zu einem "angenehmeren" Sanierungsergebnis. Bei Investoren sieht das in der Regel anders aus, da werden aber meistens auch Architekten bzw. Planer beauftragt.

  • Lars Fassmann wird wie folgt zitiert: "Mit diesem Kunstwerk thematisiere ich den Umgang der Stadt mit Denkmälern. Erst wenn mit der Fassade etwas nicht stimmt, greift sie ein." Zudem sei die Fassade ein Protest für den Umgang der Stadt mit anderen Kulturdenkmälern wie Wanderer.


    Ohne weitere Argumente fehlt jede Substanz. Welche Mängel sieht er bei der Stadtverwaltung, im Rahmen geltenden Rechts (!) die Denkmalsubstanz zu erhalten? Wo genau ist das Problem mit bestehenden Angeboten wie der Agentur StadtWohnen? Was wünscht er sich als einer der größten Besitzer von unsanierten Altbauten an zusätzlicher Unterstützung? Was stimmt nicht mit den Sanierungs-Förderprogrammen, die auch explizit für die Zietenstraße angeboten werden?


    Und wie immer bei Fassmanns medienwirksamen Aktionen würde mich vor allem interessieren, wie viele seiner dutzenden erworbenen Immobilien er selber einer grundhaften Sanierung zugeführt hat?

  • Ich glaube da verstehst du ihn falsch: Fassmann hat strategisch wichtige Bauten entlang der Zietenstrasse erworben und dort den Flächen-Abriss der gesamten Straße zu verhindern, die vor wenigen Jahren bei der SV und der GGG durch die Büros geisterten. Seine Gebäude sind alle in Nutzung - auch ohne aufwendige und „grundhafte“ Sanierung. Eine grundhafte Sanierung ist auch etwas sehr deutsches. Wo in Venedig gibt es grundhaft sanierte Gebäude?


    Seine Gebäude bieten Menschen und Vereinen Platz, denen der „normale“ Mietmarkt keine Räume bietet und denen komplett unsanierte Gebäude doch ein zu großer Klotz am Bein sind. Und am aufblühenden Sonnenberg entlang der Zietenstrasse sieht man, dass sein Konzept offenbar langsam aufgeht.


    Sein erklärtes Ziel ist es im Übrigen auch, damit später Geld zu verdienen. Nur setzt er eben auf eine allmähliche Gentrifizierung.


    Was die Botschaft seines schwarzen Gebäudes angeht: die Agentur Stadtwohnen macht eine hervorragende Arbeit - keine Frage. Allerdings bedarf es eines gesmtstädtischen Verfahrens. Es kann nicht sein, dass es in einer Großstadt mit derart viel Leerstand keine städtische Anlaufstelle gibt. Interessiert man sich in Chemnitz für ein leerstehendes Gebäude, kann und darf einem die Stadtverwaltung keine Auskunft geben. Eventuell sind dir selbst an einigen Gebäuden der Stadt schon Zettel aufgefallen, auf denen Interessierte sich an den Eigentümer wenden, in der Hoffnung darauf eine Antwort zu bekommen. Ernsthaft?

  • Da sind wir beim geltenden Recht. Niemals wäre es aus datenschutzrechtlichen Gründen zulässig, dass die Stadt einem angeblichen Kaufinteressenten den Eigentümer nennt. Man muss sich mal überlegen, was man mit solchen Ideen eigentlich fordert: Eine Stadtverwaltung, die gesetzliche Vorgaben ignoriert. Das wäre erschreckend.

  • So ein Blödsinn. Es gibt zig Städte mit einem

    Leerstandsmanagenent. Mit dem Einverständnis des Eigentümers ist die Datenweitergabe natürlich möglich. Die Agentur Stadtwohnen arbeitet ja nach dem gleichen Prinzip.

  • Vom Einverständnis des Eigentümers als Voraussetzung der Datenweitergabe war in Deinem vorherigen Beitrag keine Rede. Und dass das in Chemnitz in der Form nicht gemacht wird, müsste auch erst mal nachgewiesen werden. Auch für die Stadtverwaltung ist übrigens nicht jeder Eigentümer erreichbar.

  • Naja, davon ist ja wohl auszugehen, wenn ich ein professionelles Leerstandsmanagement implementiere. Dachte das wäre genereller Konsens, dass geltendes Recht selbstverständlich berücksichtigt werden muss. Aber wenn dem so nicht ist: Natürlich muss der Eigentümer vor Veröffentlichung seiner Immobilie um sein Einverständnis gefragt werden, dieses dokumentiert, in einer Datenbank erfasst und auf Widerruf das Objekt samt aller personenbezogenen Daten gelöscht werden - eine Praxis, die in Stadtverwaltungen ja in vielen Ämtern gängige Praxis ist. Kein Hexenwerk.


    Natürlich ist für Stadtverwaltungen nicht jeder Eigentümer sofort auffindbar - gerade darin besteht ja aber die Arbeit eines Leerstandsmanagements. Deswegen wird es ja benötigt. Verwaltungen haben - zum Beispiel bei Gerichten oder in Melderegistern - ganz andere Zugriffsmöglichkeiten als zum Beispiel die Agentur Stadtwohnen. Beispiel aus meiner Arbeitspraxis: wir konnten mal einen "vermissten" Eigentümer eines leerstehenden Gebäudes in einer sächsischen Kleinstadt in Ghana ausfindig machen. Der ist vor 30 Jahren dorthin gezogen, das Haus verfallen. Heute ist das Gebäude verkauft und eine Sanierung geplant.


    Und natürlich wird es auch Eigentümer geben, die ihr Einverständnis nicht geben und am weiteren Umgang mit der Immobilie kein Interesse haben. Aber da kann eine Verwaltung dann Druck durch Gebote ausüben.

  • Außerdem habe ich noch eine anstehende Sanierung an der Würzburger Str. 49 bzw. Beethovenstr. 20-22 bemerkt:


    pxl_20210307_1326241568kdl.jpg


    Mittlerweile sieht es dort so aus:


    pxl_20221127_15025276ruduo.jpg


    In den Immoportalen findet man zwei Inserate für noch anzumietende Wohnungen. Eine davon mit zwei Zimmern und ca. 50 m². Kostenpunkt: ca. 7,76 EUR für den kalten m². Ach ja, das ist mal wieder ein Projekt von Hildebrand & Partner. Die haben definitiv Gefallen am Sonnenberg gefunden. Die sanierten Wohnungen haben auch immer das gleiche gehobene Ausstattungs- und Preis-Niveau für Chemnitzer Verhältnisse.


    Nebenan geht es vielleicht an der Würzburger Str. 43 weiter. Dort steht jetzt zumindest wieder ein Gerüst und auch ein Dixi.


    pxl_20221127_15041604sldz3.jpg

  • Zietenstraße 10:


    pxl_20220514_11595198nbjrq.jpg

    Aktueller Zustand:


    Aktueller Zustand von Sonnenstraße 71 und Zietenstraße 28:




    Aktivitäten an Pestalozzistraße 19:



    Sanierung an der Heinrich-Schütz-Straße 3. Im Hintergrund ist die Palmstraße 31 zu sehen, die wohl auch etwas aufgefrischt wurde:


    pxl_20220924_14373566svclw.jpg


    Endzustand:



    Uhlandstraße 25:



    Uhlandstraße 18:



  • Danke für die Bilder, das sind die Inspirationen, die ich mir mal wieder gewünscht habe. Werd ich dem Sonnenberg bei gutem Wetter sicher auch mal wieder einen Besuch abstatten.

  • Die Freie Presse berichtet heute über die geplante Sanierung des denkmalgeschützten Mehrfamilienhauses Zietenstraße 42 (Link mit Bezahlschranke). Der Eigentümer, ein Diplom-Ingenieur mit einem Planungsbüro in Berlin, hatte das Haus im November vor fünf Jahren für eine sechsstellige Summe bei einer Zwangsversteigerung erworben. Die Gewerbeflächen im Erdgeschoss sollen erhalten bleiben, in den Obergeschossen sind neun Wohnungen mit einer Kaltmiete von 5 Euro/m² geplant (was für eine realistische Einschätzung der aktuellen Möglichkeiten spricht). Die Planungen sind abgeschlossen, "nur" für die Finanzierung brauche es noch grünes Licht. Angestrebt wird ein Baubeginn im nächsten Jahr. Der Investor habe schon vier andere Chemnitzer Gebäude saniert. Hoffen wir mal, dass das alles so klappt, für den unteren Sonnenberg wäre das der nächste große Schritt aus der dunklen Nachwendevergangenheit in eine viel bessere Zukunft.


    Zustand 2015:

    kappelenberggablenzka5lso1.jpg

    Quelle: (dwt).

    Man ist dran:


  • Fürstenstraße 60 und 69:


    PXL-20240323-143308529.jpg


    PXL-20240323-143217074.jpg


    Zietenstraße 3 und 5 sind fertig:


    PXL-20240323-142058136.jpg


    Zietenstraße 22 und 24 brauchen nicht mehr lange:


    PXL-20240323-142340544.jpg


    PXL-20240323-142348126.jpg


    Zietenstraße 28 in den letzten Zügen:


    PXL-20240323-142505813.jpg


    Körnerstraße 2(?). Keine Ahnung, warum man das rot und weiß anmalen musste:


    PXL-20240323-142719354.jpg


    Mit der Körnerstraße 21 wird das letzte Gebäude im östlichen Teil der Straße saniert:


    PXL-20240323-142853067.jpg


    An der Pestalozzistraße 19 tut sich nicht wirklich was, obwohl jetzt zumindest andere Schuttcontainer vor dem Gebäude stehen, als bei meinem letzten Bild:


    PXL-20240323-143613405.jpg


    Gießerstraße 15 ist schon seit einiger Zeit fertig:



    Hainstraße 92:


    PXL-20240323-145139196.jpg


    Und zum Schluss noch die Villa im finalen Zustand:


    PXL-20240323-145356592.jpg

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  • Kann ich nicht nachvollziehen. Ich sehe alles.


    Also nur die Gießerstraße 15. Die habe ich aus Versehen falsch gemacht. Ist aber nun korrigiert.