Baugeschehen: Sonnenberg/Yorckgebiet

  • Ich habe eine Weile in der Ecke gewohnt. Es plättet mich, was da gerade passiert inklusive Lückenschluss an der stark (wenn auch langsam) befahrenen Zietenstraße in dieser Ecke. Wahnsinn. Verlangen denn HRE und Hildebrand ähnliche Preise wie sonst in Chemnitz? Wer kauft/mietet das da alles?

  • Danke für die Bilder und auch die Hinweise auf weitere Vorhaben der Hansa Real Estate. Auf deren Chemnitzer Unterseite finden sich mittlerweile 18 Objekte mit teils erheblichen Investitionsumfängen. Die auf dem Sonnenberg hinzugekommenen noch mal im Detail vorgestellt:


    - Zietenstraße 33 (Webseite, Luftbild) : Geplant sind zehn Eigentumswohnungen, die Sanierung hat auch bereits gearbeitet begonnen.


    - Zietenstraße 70 (Webseite) : Geplant sind 13 Wohneinheiten mit einer Größe von 52,5 m² bis 124 m², wobei hochwertig saniert und ein Aufzug eingebaut wird. Als stadtbildprägendes Eckgebäude wird diese Sanierung den ganzen Sonnenberg erheblich aufwerten.


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    Eigenes Bild

  • Ich ergänze noch um ein Update der Schule Jakobstraße 20. Zuletzt im Forum in diesem Beitrag: Klick

    Der Neubau der Schule Jakobstraße 20 (zuletzt hier) wird in der nächsten Stadtratssitzung auf den Weg gebracht (Beschlussvorlage). Errichtet wird eine zweizügige Grundschule mit Zweifeld-Sporthalle und zugehörigen Freianlagen. Der bestehende Handwerkerhof auf der Martinstraße 2a soll verlagert und das Gebäude abgerissen werden. Die Baukosten betragen 19,4 Mio. Euro, davon 11,1 Mio. Euro Fördermittel. Der äußerst ambitionierte Zeitplan sieht einen Baubeginn schon am 08.06.2020 und eine Nutzungsaufnahme des Schulgebäudes am 06.09.2021 vor. Bis 08.10.2021 sollen dann auch die Freianlagen fertig sein, ab 01.11.2021 die Turnhalle. Die Medienumverlegung müsste schon begonnen haben.





    Außerdem habe ich noch eine anstehende Sanierung an der Würzburger Str. 49 bzw. Beethovenstr. 20-22 bemerkt:


  • ^Dazu kommt mir folgender tiefschürfender Gedanke: WOW! An dem Eckgebäude bin ich auf dem Weg ins Stadion dutzende Male vorbeigegangen und habe mir häufig gedacht, dass das zwar ein Beispiel für die großen Wohnraumreserven auf dem Sonnenberg ist, aber eine Sanierung wohl absolut unvorstellbar ist. Mittlerweile gab es aber im direkten Umfeld, das vor 10 Jahren noch von extremem Leerstand und Verfall geprägt war, so viele Sanierungen, dass es sich mittlerweile wie der logische Endpunkt einer Entwicklung anfühlt. Ich würde die ersten Investoren in dem Bereich gerne mal fragen, ob der kurz vor Beginn der Sanierungswelle abgeschlossene Stadionneubau konkreter Anlass für ihre Aktivitäten war, sie dadurch vielleicht zumindest auf die Immobilien aufmerksam wurden oder diese Sanierungen davon völlig unabhängig stattgefunden hätten, weil der auch so attraktive, aber unterschätzte Standort einfach danach geschrien hat.

  • Setzen wir unseren Rundgang fort: In der Zietenstraße 33 saniert die Hansa Real Estate und schafft Eigentumswohnungen. Links daneben (mit dem gelben Aushang) die Zietenstraße 35, die zur Versteigerung steht.


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  • An der denkmalgeschützten Sonnenstraße 69, Ecke Zietenstraße, saniert die Mitteldeutsche Wohnen. Es entstehen Eigentumswohnungen; Iguenth hatte das Projekt schon vorgestellt. Positiv ist schonmal hervorzuheben, dass die bisherigen Kunststofffenster durch hölzerne Sprossenfenster ersetzt wurden. Dem Armierungsstahl nach zu urteilen, der ins Innere gewandert ist, wurde Innen kräftig umgebaut.


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    Schwenk nach Rechts: Gegenüber an der Zietenstraße 28 wurde rund um das Gebäude eine Absperrung errichtet. Leider haben wir es nicht mit einer Sanierung zu tun sondern bloß mit einer schnöden Sicherung des Verkehrsraums wegen Steinschlaggefahr. Auch dieses Gebäude ist denkmalgeschützt.

    Links neben der Straßenlaterne erkennen wir die Sanierung der Zietenstraße 33 durch die Hansa Real Estate.


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    Ein Blick nach rechts in die Sonnenstraße zeigt ebenfalls rege Bautätigkeit. Am Ende der Straße werden die Zietenstraße 83 (links) und der Eckbau Schüffnerstraße 15 (rechts) saniert - leider finde ich zu beiden Projekten keine Infos im Netz.


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    Die Zietenstraße 15 soll zum Projekthaus mit Mehrgenerationen-Cafe und Kunstwerkstätten umgebaut werden: https://www.radiochemnitz.de/b…asse-hat-begonnen-657610/


    Das Plattenbaukarree zwischen Sonnen-, Tschaikowski- und Körnerstraße ist ebenfalls auf der Zielgeraden. Die ersten Wohnungen werden schon auf Immobilienscout beworben. Beim Investor scheint es sich um keine der großen Chemnitzer Gesellschaften zu handeln. "Aufwendig und geschmackvoll saniert..." liest man da. Naja... Dafür gibt es Fußbodenheizung.


    Blick aus der Sonnenstraße:


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    Blick in die Tschaikowskistraße:


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    Die Tschaikowskistraße 19 wurde vor ungefähr 2 Jahren gesichert und wartet seitdem auf bessere Zeiten. Zuvor war dies ein beliebter Schlafplatz für Obdachlose. Dass die direkte Nachbarschaft momentan saniert wird, mag sich auch auf diesen Standort positiv auswirken. Noch ist das Umfeld (Netto, Trinkertreffs...) sehr unattraktiv. Viele Nachbargebäude stehen leer.


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    Fürstenstraße 8, saniert durch Hildebrand und Partner, ist fertig. Besonders schön ist die Wiederherstellung der historischen Balkonbrüstungen.


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    Auch an der Villa Rudolph, Lessingstraße 1, geht es voran:


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    Inzwischen haben die Arbeiten hier auch die ehemalige Remise erfasst:


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    Weitere Sanierungen scheinen momentan in der Gießerstraße 15 und der Heinrich-Schütz-Straße 3 anzulaufen.

  • Ein Blick nach rechts in die Sonnenstraße zeigt ebenfalls rege Bautätigkeit. Am Ende der Straße werden die Zietenstraße 83 (links) und der Eckbau Schüffnerstraße 15 (rechts) saniert - leider finde ich zu beiden Projekten keine Infos im Netz.

    Kleine Korrektur: Die Zietenstraße 83 ist eigentlich die Sonnenstraße 83. Dann findet man aber trotzdem nichts dazu.


    In der Fürstenstraße 8 gibt es aktuell noch ein paar 3- und 4-Raumwohnungen zu mieten, wie man bei Hildebrand und Partner sehen kann (Link). Die Bilder aus dem Treppenhaus scheinen wirklich aus diesem Gebäude zu sein und wissen zu gefallen. Auch die Miethöhe von um die 7 € / m² kalt und die Grundrisse überzeugen. Sehr schön, die Wohnungen dürften schnell weggehen.

  • Danke für das ausführliche Update. Schön, was sich dort alles tut in letzter Zeit.
    Die Plattenbausanierungen an der Tschaikowskistraße finde ich erstaunlich gut. Deutlich besser als die bunt bemalten 3-Geschosser dort in der Gegend. Würde mich ja sehr freuen, wenn die weitere Projekte im Plattenbausegment in Chemnitz realisieren.


    Hier mal noch Bilder aus dem Inneren. Auch da für einen Plattenbau in Ordnung. Schaut man sich die GGG-Angebote in der Nähe an, ist dort weniger geboten (z.T. noch mit Überputz-Leitungen).


    https://www.immobilienscout24.…732&searchType=district#/

  • Vielen Dank für die Berichtigung und die Einblicke in die Fürstenstraße 8 - ist schon klasse, was einem da geboten wird.


    Einblicke in ein anderes Bauprojekt, die fertige Peterstraße 28, gibt es hier: https://karree49.de/de/aquaponik49/#top

    Dort findet man Informationen über die Aquaponik-Anlage (mit Störzucht) und auch zu den Mietwohnungen im Gebäude.


    Schauen wir uns weiter auf den Sonnenberg um - zur Zeit weiß man wirklich gar nicht wo man anfangen soll. Drei Häuser vom Karree49 - der Aquaponikanlage - entfernt, startet scheinbar gerade die Sanierung der Uhlandstraße 25 durch die Mitteldeutsche Wohnen. Die einst von Iguenth verlinkte Projektseite existiert leider nicht mehr.


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    Schräg gegenüber - in der Uhlandstraße 18 - laufen nach einem schweren Dachstuhlbrand die Sanierungsarbeiten. Der Dachstuhl musste komplett neu aufgebaut werden; Löschwasserschäden machten eine komplexe Innensanierung notwendig. Bei der Gelegenheit hat man auch gleich die Fassade aufgefrischt. Im Haus befanden sich Studentenappartements: http://neoshub.com/


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    Beginnende Sanierung in der Gießerstraße 15 - das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Zum Projekt gibt es leider keine Informationen. Ich kenne das Haus von Innen. Obwohl die Wohnungen vermietet wurden, befand sich vieles nur noch im Rohbauzustand. Jetzt wurde erst einmal entrümpelt und entkernt.


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    Dresdner Straße 58: In dem von einem Iraker sanierten Haus befinden sich nun u. a. das Cafe Agora und ein Nagelstudio. Der Investor hat auch die beiden brach liegenden Nachbargrundstücke erworben und dort einen Parkplatz mit gemauerter Einfriedung errichtet. Alles in allem bildet das Haus nun wieder einen würdigen Auftakt für die Gießerstraße und liefert den ankommenden Bahnreisenden einen guten ersten Eindruck vom Viertel, wenn sie den neuen Bahnsteigtunnel verlassen.


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    Auch an der denkmalgeschützten Philippstraße 3 scheint sich etwas zu tun - leider keine Infos dazu im Netz:


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    Die ebenfalls denkmalgeschützte Philippstraße 11 - auch hier keine Infos zu finden:



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    Heinrich-Schütz-Straße 3:


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    Schließlich noch die Paul-Gerhardt-Straße 66 (vorn) und 64 (mit Schuttrutsche). Hier sanieren mehrere Familien als Eigennutzer schon einige Jahre vor sich hin. Dass sie sich nach der Nr. 66 nun auch an die völlig ruinöse Nr. 64 gewagt haben, nötigt Respekt ab.


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  • Danke für die Vorstellung der Projekte, jedes einzelne davon ist sehr erfreulich. Die schiere Menge ist aber erstaunlich, wenn man sich die immobilienwirtschaftlichen Rahmenbedingungen anschaut. Die wirtschaftliche Entwicklung in Chemnitz stagniert bestenfalls, es gibt deutlich mehr Sterbe- als Geburtenfälle, es ziehen eher mehr Menschen weg als zu, und auch die Zahl der innerstädtischen Umzüge geht eher zurück (alles nachzulesen in den Statistischen Quartalsberichten). Es ist auch nicht so, dass die Einwohnerzahl auf dem Sonnenberg steigen würde. Ich hoffe mal, dass wirklich deshalb so viel saniert wird, weil sich jedes einzelne Projekt rentiert, und nicht weil zu viel Geld angelegt werden muss und dafür Immobilieninvestments aufgesetzt werden.

  • Der Neubau der Isi Home in der Sebastian-Bach-Straße 8 hat sich entblättert; ich bin etwas enttäuscht. Die Fensteranordnung wirkt seltsam; die Zierelemente wirken angepappt. Vielleicht hätten sie nach oben hin kleiner werden sollen. Dennoch: Man zeigte sich bemüht.


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    Die Ruine des EGs der Vorgängerbebauung wurde in den Neubau integriert.


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    Auch in der Zietenstraße 83 ist man beim Neubau (H+P) sichtlich vorangekommen:


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    Schön wie sich hier der Blockrand schließt und eine neue Stadtlandschaft entsteht. H+P haben auch die Grundstücke auf der Nordseite der Sebastian-Bach-Straße zwischen Lessingplatz und Zietenstraße erworben. An eine baldige Neubebauung glaube ich hier aber nicht. Das gibt der Chemnitzer Wohnungsmarkt derzeit nicht her.


    Abschließend ein Bild vom Stand der Erweiterung an der Georg-Weerth-Oberschule.


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  • Da hätte ich mir meinen kurzen Autostopp ja sparen können. Genau heute habe ich auch Bilder gemacht. Ich kann es übrigens immer noch nicht fassen, dass die Sebastian-Bach-Straße mittlerweile komplett durchsaniert ist (inkl. Lückenbebauung). Das hätte ich niemals erwartet, vor allem nicht in der Zeit.




  • Tolles Projekt. Wer hätte das vor zwei Jahren für möglich gehalten? Die Fensteranordnung wirkt tatsächlich etwas grob, aber es geht schon in Ordnung. Schöner wäre es gewesen, hätte man die Anordnung des Erdgeschosses nach oben weitergeführt.

    Jetzt wäre die Stadt am Zug, dort die Straße herzurichten, neu zu ordnen, zu begrünen und vielleicht sogar in eine Einbahnstraße zu ändern.

  • Jetzt sollte nur auch die Stadt mal ihren Beitrag leisten und die Straße sanieren. Der Abschnitt ist eine absolute Zumutung, auch wenn es keine wirklich stark frequentierte Durchfahrtsstrecke ist.

  • Jetzt sollte nur auch die Stadt mal ihren Beitrag leisten und die Straße sanieren. Der Abschnitt ist eine absolute Zumutung, auch wenn es keine wirklich stark frequentierte Durchfahrtsstrecke ist.

    Vor allem könnte man die durch Reduktion der Parkplätze und dafür neuen Bauminseln massiv aufwerten. Genauso könnte man sowas wie eine Begegnungszone mit Plattenbelag und Sitzgelegenheiten draus machen, wie zum Beispiel bei uns in Wien in der Pelzgasse. Aber das kann sich Chemnitz wohl nicht leisten bzw. ist man gedanklich noch nicht soweit.

    https://www.wien.gv.at/bezirke…aus/umwelt/pelzgasse.html

  • Zuallererst geht man in Chemnitz mit Straßensanierungen eher sparsam um, wohl vorrangig aus finanziellen Gründen. Selbst wenn man genug Geld hätte, wäre man aber immer noch gut beraten, den gerade erst in die frühere Ruinenlandschaft gezogenen Mietern nicht gleich wieder die Parkplätze wegzunehmen. Mit künstlich geschaffener Parkplatznot kann man in Chemnitz doch schon reichlich auf dem Kaßberg wuchern und dem Zeitgeist frönen.