Spielkasino in Köln?

  • Jippieh... noch ein großer Legostein mehr für Köln...


    Ernsthaft: Abgesehen davon, dass ich die Lage ungeeignet finde für was "Besonderes" (es gibt kaum einen "Raum" in Köln, der mehr Durchfahrtsverkehr-Flair hat mit Straße und DB), hätte ich ein Gebäude passender gefunden, das einerseits einen Kontrast zum schönen alten Deutzer Bahnhof darstellt, andererseits Elemente des Bahnhofs mit aufnimmt. Allmann Sattler Wappner versucht dies vermutlich zwar mit der abgerundeten Glasfront, aber das geht völlig unter in der Wucht des Kloztes.
    Details wie eine Bahnhofsähnliche Treppe mit seitlichen (behindertengerechten) Auffahrten zum Haupteingang hin wären nett gewesen. Ist zwar nicht zeitgemäß, nimmt aber jedem Gebäude etwas von dessen Wucht, wenn man es gut macht.

  • Anbei mal ein paar Bilder von den Wettbewerbsgewinnern. Für mich spricht alles für das AIP Planungs Büro. Die Bilder sprechen für sich wie ich finde. Der Entwurf von AIP fügt sich durch die öffentlichen Bereiche (Shopbereich und Gastronomiefläche) viel Besser in die Umgebung ein als der Entwurf von Allmann Sattler Wappner der mir doch zu sehr nach Spektakel aussieht aber durch das Raumkonzept nicht überzeugen kann und völlig abgeriegelt scheint.









    Quelle: AIP Planungs GmbH





    Quelle: Allmann Sattler Wappner Architekten


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    Mod: Bitte Bilder mit mehr als 1.000 px Breite nicht direkt einfügen, da sonst bei üblichen Bildschirmauflösungen Texte nur durch Scrollen jeder einzelnen Zeile lesbar sind.

  • Ach das Thema gibt's ja auch noch. als ich neulich mal wieder am Bahnhof Deutz war, fiel mir doch tatsächlich nicht mehr ein, was dort eigentlich mal errichtet werden sollte... ;)


    Warum muss ich beim "Allmann Sattler Wappner"-Entwurf nur ans Bundeskanzlerinnenamt in Berlin denken?


    Dann doch lieber nicht den "Möbelhausentwurf" (Grünen-Fraktionschefin Jahn) von AIP...


    :cool:

  • Damit verpasst die Stadt Köln (mal wieder) die Möglichkeit ein architektonisches Ausrufezeichen zu setzen. Es ist dann doch wieder der austauschbare Investoren-Klotz geworden. Vielleicht kann die Materialauswahl noch etwas retten.

  • Nun, man muss ehrlicherweise dazu sagen, dass es ja auch keine ausreichend große Grundstücke in repräsentativen, zentralen Lagen gibt, um eine große städtebauliche und architektonische "Geste" auffahren zu können.


    Dann bleiben halt nur die Schuhkartons, die in die Höhe wachsen., vgl. den Entwurf damals für das neue Schauspielhaus oder das Museumsprojekt am Roncalliplatz - alles Schuhkartons, da keine Grundstücksfläche für eine etwas andere Figur

  • ...geschlossener Klotz mit Riesenfenstern. OK, aber nicht sehr originell (gab es das nicht schon beim Entwurf für den Stadtmuseumklotz am Roncalliplatz?). Auch ich hoffe, dass wenigstens die Fassade noch "etwas Besonderes" bringt. An dieser exponierten Stelle hätte m. E. ausnahmsweise ein exaltierterer, außergewöhnlicherer Entwurf Raum gehabt, gerade bei dieser Nutzung.


    Festzustellen ist aus meiner Sicht auch an diesem Beispiel, dass sich die deutsche Architektenkaste leider in einer tiefen Ideenkrise befindet. Dies gilt vielleicht noch viel mehr für die Bauherren. Einen eigenen "Architekturstil", der allseits als "schön" wahrgenommen wird, gibt es in unserer Zeit sowieso nicht mehr. Aber vielleicht richtet sich diese Feststellung auch an uns alle und wir sollten generell weniger an Zweckmäßigkeit als an Schönheit denken...

  • Falsch Ottcgn1: laut Frau Reker ist das neue Stadtmuseum auf dem Roncalliplatz "wie hingeküsst"... :lach:;)


    Nein, du hast recht - ich finde auch den Architekten fällt derzeit nicht viel ein: Schuhkartons. Ein bisschen Hoffnung habe ich ja auf das "Miqua"(?) das jüdisch-archäologische Museum und den Erweiterungsbau des WRM (falls er denn jemals entstehen sollte). Die Entwürfe (kann man ja erst sagen) sind zumindest Schuhkartons mit einer architektonischen "Kontur".


    Beim Casino, falls es denn tatsächlich jemals gebaut wird, befürchte ich keinen großen Wurf in Punkto Fassadengestaltung und -qualität. Die Westspiel steckt doch seit langem derart in der Krise (Verkauf der Warhol-Bilder aus der Spielbank Aachen), dass sie sich keinen aufwendig gestalteten Bau leisten wird - siehe Spielbank Duisburg!

  • pailletten

    meines erachtens gehören ja pailletten an abendkleider, wenn überhaupt, aber nicht an fassaden. für mich als deutzer ist der entwurf von aip der deutlich bessere, allein von der volumenverteilung, der entwurf von allmann stattler wappner ist völlig belanglos, sowohl was das unförmige frontfenster angeht, gauenhaft, als auch was diese glitzer-fassade angeht. gibt es eine billigere ranschmeisse beim thema casino als bling-bling? auch die visualisierung der platzfläche ist bei aip deutlich durchdachter und überlegter.

  • Dann frage ich mich ja, wer in Köln den Stuck von den Fassaden geschlagen hat um Ihn gegen Kacheln und Fliesen zu tauschen, die gehören doch in Bäder und Pools... ;):lach:


    Was mich an beiden Entwürfen stört ist die übliche Klotzform, da wirken die Bögen schon auflockernd und bringen mal eine andere Optik ins Spiel, die mir heutzutage oft fehlt!
    Das AIP Gebäude könnte auch das Jahrzehnte leerstehende Hertie Kaufhaus am Porzer Markt sein, damals waren diese Formen in.
    Wer es mag - bitte. Mich macht das im Jahre 2020 als Neubau eines Casinos an dieser Stelle nicht glücklich.
    Und dieses kleinere Übel Thema, kennt man zur Genüge aus der Politik - unbefriedigend!

  • Also ich fand am Anfang den Entwurf von AIP deutlich besser, aber nach langem Vergleich konnte ich mich auch mit dem Entwurf von ASW anfreunden. Dieser hatte besonders im Innern interessante Merkmale, wie z.B. die Kuppeln über mehrere Ebenen. Bei AIP finde ich das Drumherum immer noch besser, z.B. die große Treppe und dennoch die Möglichkeit, mit dem Auto Vorfahren zu können. Es hat was besonderes. Das Gebäude hat insgesamt eine höhere Funktionalität. Mal sollte nur nich an der Fassade sparen. Bei angemessener Planung ist eine Naturstein-/Glasfassade ist immer interessant. Ich bin auf jeden Fall gespannt.

  • funktionsbau an komplizierter stelle

    es handelt sich bei dem kasino noch immer um einen bau, der viele funktionen erfüllen muss - und dass an komlizierter, da sehr enger stelle. dafür ist der entwurf ok. es wird - wie immer - praktisch ALLES von den verwendeten materialien bei der fassade abhängen. wenn die gut sind, ist das allemal besser als eine zu ambitionierter wurf, der in die hose geht. daher kommt man mit dem "klotz"-geschrei auch nicht wirklich weiter... und auch der stadt kann man nichts vorwerfen. was soll sie denn mehr machen, als auf einen architektenwettbewerb mit fachjury pochen? genau der hat statt gefunden. und das ist das ergebnis. geschmackssache. aber an der stelle wird das def. eine aufwertung geben. wenn dann noch das auf jeden fall sehr schicke lvr-hochhaus steht und die messe-city (wahrscheinlich alles vor oper und co. fertig :lach:), dann ist deutz in der ecke da sehr gut!

  • meines erachtens gehören ja pailletten an abendkleider, wenn überhaupt, aber nicht an fassaden.


    Und wie solche "textilen" Assoziationen in die "Hose" gehen können sieht man am EKZ Limbecker Platz in Essen. ;)


    So kann man meinetwegen gerne Gebäude in Freizeitparks gestalten, aber nicht in einer zentralen, innerstädtischen Lage.

  • ^
    Im Grunde ist es gut, wenn das Casino woanders gebaut wird, denn die Reihenfolge der Ottoplatz-Bebauung war schlichtweg falsch.
    Zuerst muss natürlich der Deutzer Bahnhof ausgebaut und neugestaltet werden und dann schaut man, was sich noch an der Ostseite realisieren lässt.
    Oder man plant beides gemeinsam aus einem Guss.
    Aber erst das Casino zu bauen und damit der Entwicklung des Deutzer Bahnhofs Raum und Möglichkeiten zu nehmen, ist einfach absurd.
    Das Casino kann man an vielen Orten bauen, den Deutzer Bahnhof nur an dieser Stelle; deshalb sollte man Prioritäten setzen und den Ausbau endlich vorantreiben.

  • Hurra - zum Glück nicht Billo-Kiste

    Hoffentlich kommt das genau so! Diese grauenhafte Billo-Kiste von diesem Ddorfer Klitschen-Büro wäre eine Schande an so einer exponierten Stelle! Die könnte man vielleicht in ein Industriegebiet setzen. Westspiel will die doch nur deshalb bauen, weil sie billiger ist als der mutige Entwurf von Allmann und Co. Drücke die Daumen, dass es dabei bleibt. Und zudem hat tieko auch recht, was die Reihenfolge und den Sinn des Ganzen angeht.