S21: Grundsatzdiskussion strikes back

  • nun ja aber deine frage kann man auch herumdrehen und fragen ob es nicht irgendwann eine obergrenze geben muss? sonst könnte man ja die planungskosten absurd in die höhe treiben und jedes bauunternehmen könnte immer wieder nachfordern. irgendeine finanzierungsgrenze muss es doch geben. der haushalt ist schliesslich nicht unendlich gross.

  • Das basierte offensichtlich auf der Annahme in Baden-Württemberg durchgehend mit stabilen und das Projekt begrüßende Verhältnisse, sowohl auf Landesebene, als auch im der Stuttgarter Rathausspitze, vorzufinden, die es nicht an Kreativität mangeln lassen würden, auch für den Anteil der Bahn Kompensationswege zu finden.


    So ist es. Es bleibt halt immer ein Restrisiko. Die Bahnmanager haben nicht bedacht, dass ein Atomunfall in Japan ihren Bahnhof in Stuttgart aus der Bahn werfen würde.

  • So ist es. Es bleibt halt immer ein Restrisiko. Die Bahnmanager haben nicht bedacht, dass ein Atomunfall in Japan ihren Bahnhof in Stuttgart aus der Bahn werfen würde.

    ..., oder ein Regierungswechsel. Fukushima allein hätte dazu wahrscheinlich nicht gereicht. Immerhin ist eine Regierungshälfte immer noch engagierter in Sachen S21, als zur Zeit CDU und FDP.

  • Bei S21 kann man die SPerchklausel so interpretieren, dass Bahn und Land gemeinsam Generalfinazier sind.

    Milliarden bewegen kann man nur auf Grund vertraglicher Verpflichtungen, nicht Interpretationen. Die Frage ist, wem der Bahnhof gehört und nach dem Umbau gehören wird. Antwort, der Bahn. Für die Beteiligung des Landes und der Stadt gibt es keine finanzielle Verpflichtung, es sei denn sie gehen freiwillig eine vertraglich gesicherte ein. Wenn Stadt und Land weitere Gelder anweisen wollen, brauchen sie mehr als einer traute Gesprächsrunde. Selbst wenn sich sie dort nach bisherigem Verteilungsschlüssel einigen sollten, sie bräuchten einen Zusatzvertrag, den Gemeinderat und Landtag zustimmen. Der Fehlbetrag ist inzwischen so hoch, dass man auch nicht mal eben unauffällig die "Betriebsausgaben" der gemeinschaftlichen Flughafengesellschaft erhöhen kann und die Region könnte eh nur Peanuts beisteuern.

  • So einfach ist das nicht. Der Bahnhof wird auch gebaut, weil er die Aufgaben erfüllt, deren Erfüllung wiederum Aufgabe des Landes und der Stadt ist. Allein durch seine Existenz und unabhängig davon in wessen Eigentum er ist.
    Dadurch dass das Land und die STadt über den Lenkungskreis kostenwirksam mitentscheiden dürfen, können sie sich nicht allein auf die Rolle eines Zuschussgebers zurückziehen. Das macht der Bund, der dafür auch nicht mitreden darf.
    DEr Lenkungskreis ist eben effektiv der Besteller für den Bahnhof und die Bahnlinien. Da sizt die Bahn drin weil ihr das ganze nacher gehört, und sie das ganze beitreiben darf und betreiben muss, und eben auch die anderen, weil sie wollen dass dort dann mehr Züge schneller fahren als vorher, weil Ihnen das mittelbare und unmittelbare Vorteile bringt.
    Dass man über das Ergebnis des Gesprächs entsprechend der sprechklausel sinen Vertrag wird abschliessen müssen, ist selbstredend klar. Ebenso wies wohl einen Gerichtsentscheid statt eines Vertrages geben wird, sollte man sich nicht einigen.


    Ansonsten bin ich gespannt was in den nächsten Wochen und Monaten tatsächlich herauskommt. Es erinnert mich gerade sehr an die Zeiten der Horrorzahlen von 2010.
    Von denen hat sich bisher auch wenig bewahrheitet. Ich vermute es kommt eine fortgeschriebene Risikoliste heraus. Die belief sich früher schon auf 1,2 Mrd €, eingetreten ist davon bisher wenig, ganz verschwunden aber auch noch nichts, hinzugekommen ist der Filderbahnhof ggf. noch mit Sicherheitsaufschlag (Allg. Baurisiko und so), das würde dann zu 1-1,5Mrd € führen - die dann bis Projektende entsprechend ihrer Wahrscheinlichkeit und dem tatsächlichen Eintreten auf eine viel kleinere Summe zusammenschrumpft.

  • genau, abwarten und Glühwein trinken. Damit einem auch nicht langweilig wird packt ein Vertreter des Bahn-Konzerns laut hessischem Rundfunk noch ein halbes Milliardchen drauf:


    http://www.stuttgarter-nachric…a3-ad87-583427da0211.html


    Gesamtkosten von insgesamt 6 Milliarden werden befürchtet, ich esse jetzt erst einmal einen Spekulatius. Wird aber auf jeden Fall spannend am Mittwoch, wenn der offizielle Kosten-Zwischenstand verkündet wird.

  • Genau. Angebliche Aussagen von "anonymen Vertretern" sind nämlich zumeist unbrauchbar.


    Einfach die Bescherung nicht abwarten können. Kinder, der Nikolaus kommt schon - dafür müsst Ihr aber auch ein bisschen brav und geduldig sein. Weißbier.

  • Sag mal Wagahai, glaubst Du wirklich, dass die Bahn sich auf Heller und Pfennig ans Budget hält? Selbst der Gotthardbasistunnel bei unseren superpeniblen schweizer Nachbarn wird deutlich teurer als ursprünglich veranschlagt.

  • Nein, warum auch? Daran habe ich noch nie geglaubt. Abgerechnet wird in 10? Jahren. Alles andere ist prinzipiell Hokuspokus. Ich will und kann nicht ausschließen, dass manche Positionen am Ende doch weniger gekostet haben werden.


    Ich spekuliere daher nicht im luftleeren Raum herum wie so manch ein zeitenwandernder Hellseher, sondern warte erst einmal verwertbares Material ab und nicht so ein Gemüse, um - wenn überhaupt - eine laienhafte Momentaufnahme zu wagen. Euch steht es natürlich frei, bis Mittwoch dem hysterisch-populistischen Medienrummel zu erliegen.

  • Wagahai: auch wenn ich deine Meinung nicht immer teile, der ein- oder andere Kommentar zaubert doch manchmal ein Lächeln in mein Gesicht.
    Dann auf eine neue Runde im hysterischen Medienrummelplatz:


    http://www.stuttgarter-nachric…1a-a0ef-7f6ea7470517.html


    • bindende Investitionsentscheidung der Bahn (von 9. Dezember 2009), dass bei über 4.5Mrd. Stadt und Land die Mehrkosten alleine zu tragen hat, sonst Projektabbruch seitens der Bahn
    • aber nicht, wenn H. Grube darstellen kann (kann er bestimmt), das der Abbruch noch teurer wäre (als was?)
    • Im Aufsichtsrat Befürchtungen, das selbst 6Mrd. nicht reichen, ein "Fass ohne Boden"
    • kein Plan B bei Abbruch


    tausche Spekulatius gegen ein Weißbier. Empfehle weiterhin den Klingelbeutel, besonders zu Weihnachten sitzt der Groschen locker, und dann kann jeder zeigen wie sehr im das Projekt am Herzen liegt (oder ob er bloß einen Brass auf die Gegner hat weil er immer Montags im Stau steht). Würde sogar selber einen Zehner geben, denn eine Investitionsruine in meiner geliebten Geburtsstadt will ich dann doch nicht.


    So, ich denke das war jetzt hysterisch genug, jetzt müssen die Nikoläuse dran glauben.

  • Nils Schmid und Claus Schmiedel sind immer noch in Schockstarre.


    letzerer ist wohl wieder aufgewacht und fabuliert 3 Mrd. Ausstiegskosten in den Raum.


    http://www.stuttgarter-zeitung…c9-97be-e8a7ee5dbf19.html


    weiterhin:


    • mittlerweile bis zu 10 Mrd. Projektkosten (vermutlich genausowenig belastbar wie Schmiedels Zahlen)
    • Bahn hält weiterhin klar an S21 fest, Extratopf für Planungsfehler (es muss nur noch der Aufsichtsrat zustimmen...)


    mal schauen was noch alles zusammenspekuliert wird bis Mittwoch.

  • Ich joine ausnahmsweise die Party und spekuliere mit (nach sicherer, nicht anonymer Quelle - mein verstorbener Wellensittich Lukas, Gott habe ihn selig, im Traum): 3 Mrd. EUR Ausstiegskosten seien viel zu günstig kalkuliert. Selbst das sei aber auch ganz schön teuer dafür, dass man im Gegenzug überhaupt nichts bekommt. Ergo werde nach gesundem Sittichverstand stocknüchtern ein wenig an den Zahlen herum geschraubt und weiter gebaut, wie auch bisher.


    Aus der Vogelperspektive hat man vermutlich einen besseren Überblick.

  • Prost

    ^


    Da ist doch klar. Die erste Runde von 1,3 Mrd. € geht an die Bahn, die nächste dann an die anderen Projektpartner. Wetten das hat sich der Vorstand an einem Ort ausgedacht, wo man selten nüchtern ist?

  • ^


    Ich denke da eher an die klassische Kneipen-Atmosphäre. Man gibt die erste Runde und spekuliert darauf, wer die nächste gibt.


    Um auf S21 zurückzukommen, damit macht der DB-Vorstand eigentlich deutlich, dass da noch mehrere Milliardenrunden auszugeben sind. Und bis 2020 (eher 2022) ist es ja noch lang.