Die Oldenburger Stadtviertel

  • Das Haareneschviertel (18)

    Gegenüber dem Eckhaus stehen die Walmdachhäuser Margaretenstraße 4,5,6 (um 1890):


    Margaretenstraße 3 (1880) ist ein besonders klar gegliedertes Giebelhaus:


    An der Ecke Margaretenstraße / Kastanienallee / Steinweg steht hinter dem Kastanienbaum das schöne Halbgiebelhaus Kastanienallee 13 (Bj. 1879/80).



    Am Nachbarhaus:


    ...

  • Das Haareneschviertel (19)

    Blick in den Steinweg mit Giebelhäusern von 1875-76:


    Dieselben Häuser von der anderen Seite:


    Vom Steinweg kurz in die Blumenstraße, wo nahe der Ecke zur Auguststraße dieses frisch sanierte Giebelhaus steht (um 1875), das ungewöhnlicherweise traufständig ausgerichtet ist (hier war ursprünglich ein schmaler Straßendurchbruch angedacht):


    Auf der anderen Straßenseite findet man weniger gut hergerichtete Häuser von 1871-1875. Beim linken Haus stören die Fenster und beim mittleren wurde der Dachüberstand verkürzt. Hoffentlich können diese Häuser auch so gut wie das gegenüberliegende saniert werden.


    Wir biegen in die Brüderstraße ein, die hier nach rechts abknickt. Das Rohziegelgiebelhaus Brüderstraße 38 wurde 1866 gebaut. Rechts sieht man eine laufende Sanierung, und links...


    ... ein "unsaniertes" Haus - immerhin mit schönen Holzfenstern:


    ...

  • Das Haareneschviertel (20)

    An der Ecke Brüderstraße / Kastanienallee steht das Haus Kastanienallee 51 von 1868, das etwa ein Zwischending zwischen Giebelhaus und traufständigem Häuschen darstellt:


    Kleiner Abstecher in die hintere Kastanienallee, wo einige schöne Giebelhäuser aus der Zeit um 1880 stehen:



    Zurück zur Ecke Brüderstraße / Kastanienallee, wo man eine ehemalige Mädchenschule von 1886 findet. Sie diente später als Grund- und Realschule (berühmtester Schüler: Klaus von Klitzing), wird aber seit 2005 nicht mehr als Schule gebraucht. Bauvorhaben auf dem Gelände um die Schule herum: http://www.bruederstrasse.com/



    ...

  • Das Haareneschviertel (21)

    Brüderstraße 20 von 1888:



    Daneben Brüderstraße 18 von 1866 (der Fassadenschmuck wurde später angebracht):


    Nahe der Ecke zur Peterstraße steht noch die niedliche Brüderstraße 8 von 1869:


    Dieses Bild hatte ich schon eingestellt. Es zeigt den Blick in die Brüderstraße von der Peterstraße aus:


    Das wärs für meine Bilder aus dem Haareneschviertel. Ich denke, man bekommt anhand der Bilder einen recht guten Eindruck vom Viertel, obwohl es noch viel mehr dort zu entdecken gibt. Ich lege nun wieder eine längere Pause ein - voraussichtlich Ende Februar geht es dann weiter mit einem Sprung nach Süden zum Damm. Von dort aus besuchen wir zunächst das Gerichtsviertel, danach die übrigen Gegenden südlich der Innenstadt (wohl mit einem kleinen Abstecher nach Osternburg). Vielen Dank fürs Mitlesen.


    (Quelle: Eigene Bilder)

  • Wirklich toll, wie komplett hier die Wohnviertel rund um die Innenstadt dokumentiert werden. Vielen Dank dafür.
    Erstaunlich ist ja der herausragende Erhaltungszustand der meisten Gründerzeitgebäude, die hier gezeigt werden. Da ist ja kaum ein Haus unsaniert geblieben. Auch, wenn die Viertel soweit ich weiß ja nie wirklich vernachlässigt wurden und etwa den Weg der klassischen Gentrifizierung gegangen sind (also zwischenzeitlich auch nie "alternative" oder reine Studentenviertel waren), ist es heute doch offensichtlich so, dass die besser gebildeten und besser gestellten Schichten der Bevölkerung hier eingezogen sind und jede Menge Geld und Liebe zum Detail in die Bausubstanz gesteckt haben.


    Zum Glück besteht die Stadt ja noch aus anderen Vierteln, sonst wäre mir das Gesamtbild heute doch fast schon zu makellos und dadurch museal. Und die teilweise auch vorhandenen "Nachverdichtungs-Blocks" aus den 60ern in den hier gezeigten Wohnviertel hast Du ja nicht mit aufgenommen.

  • Das Gerichtsviertel (1)

    Das Gerichtsviertel
    Das Gerichtsviertel erstreckt sich zwischen Alter Hunte, Damm, Küstenkanal und der A28 im Süden. Nach 1850 enstanden mehrere Gebäude der Gerichtsbarkeit im Bereich der Elisabethstraße, daneben einige spätklassizistische Villen. Der innere Teil des Gerichtsviertels wurde allerdings erst ab 1905 und vorwiegend nach 1930 bebaut.


    Beginnen wir unseren Rundgang durchs Gerichtsviertel hier, südlich des Schlosses, an der großen Kreuzung von Schlosswall, Paradewall, Damm, Huntestraße und Elisabethstraße! Die Kreuzung ist gleichzeitig eine Brücke über die Alte Hunte, die in diesem Abschnitt auch Mühlenhunte genannt wird. Die Zierpfeiler, die seit 1792 den Eingang zum Paradewall (Promenade) bilden, wurden vor kurzem gereinigt, und glänzen deshalb strahlend weiß. Zu den Kavaliershäuser im Hintergrund (die nicht zum Gerichtsviertel gehören) hatte ich schon mal was geschrieben.


    Das Prinzenpalais (1820-26, Carl Heinrich Slevogt; Festsaalanbau ca. 1860) wurde für die beiden Enkeln Herzog Peter Friedrich Ludwigs (die Söhne Katharina Pawlownas) errichtet. Seit 2003 dient das klassizistische Palais dem Landesmuseum Oldenburg als Ausstellungshaus für Kunst des 19. und 20. Jh. Einige beeindruckende Räumlichkeiten haben sich im Palais erhalten, aber leider gibt es kaum gute Bilder davon.



    Die Elisabethstraße und das Augusteum
    Die Elisabethstraße wurde 1855 angelegt, und schmiegt sich eng an die Alte Hunte an. Sie ist nach Prinzessin Elisabeth von Sachsen-Altenburg benannt, die durch Heirat seit 1852 Großherzogin von Oldenburg war.


    Den Eingang in die Elisabethstraße markiert an der Ecke zum Damm das Augusteum, das bauliche Pendant zum Prinzenpalais. Das für die Aufnahme der Großherzoglichen Gemäldegalerie vorgesehene Kunstmuseum wurde 1861-67 nach Plänen von Heinrich Ernst Klingenberg in Form eines italienischen Palazzo gebaut (vgl. Martin-Gropius-Bau Berlin). Es wurde benannt nach Großherzog Paul Friedrich August (†1853).


    Einen Einblick in das Sittenbild der damaligen Zeit gibt folgendes Zitat aus den Nachrichten für Stadt und Land, Jg. 1867:
    "Bei der Eröffnung des Augusteums am heutigen Tag ist uns sehr aufgefallen, daß der obere Saal, in welchem verschiedene nackte Figuren aufgestellt sind, nicht abgeschlossen war. In welchem Maße bei dem Eintritte in den Saal sich unser Schamgefühl verletzt fühlte, vermögen wir nicht zu schildern. Wir können es dabei nicht unterlassen, gegen eine solche Rücksichtslosigkeit, einem so gemischten Publikum und besonders Damen gegenüber, hierdurch unser tiefstes Bedauern auszusprechen. Wenn der Menge Menschen wegen der Saal nicht füglich geschlossen sein konnte, so hätte man wenigstens die anstößigen Bilder umhüllen sollen."


    Wie das Prinzenpalais gehört auch das Augusteum zum Landesmuseum Oldenburg, und beherbergt Gemälde aus der Zeit vom Mittelalter bis zum 18. Jh.



    ...

  • Das Gerichtsviertel (2)

    Die Alte Hunte trennt die Elisabethstraße vom Schlossgarten. Vergnügungsfahrten mit Kleinbooten haben an dieser Stelle eine lange Tradition. Bereits auf dieser Vedute von Heinrich Schilking von 1866 findet man dieses Motiv. Spätestens seit den 1920ern gibt es einen Bootsverleih hier an der Mühlenhunte (siehe Ansichtskarte von 1927, weitere Ansichten: http://www.kulturtourismus-ol.…/schlossgarten-oldenburg/). Die Ruder- und Paddelboote wurden erst in den 1980ern von den bunten Tretbooten verdrängt.


    Blick vom fast selben Standort in die andere Richtung über den Schlossteich hinweg bis zur Gartenstraße:


    Elisabethstraße nach Süden:


    Schloss und Elisabeth-Anna-Palais


    Neben dem Augusteum steht Elisabethstraße 2 von 1856, das älteste Haus der Straße:


    ...

  • Das Gerichtsviertel (3)

    Elisabethstraße 2 und 3 (1856-1857):


    Blick durch Elisabethstraße und Huntestraße:


    Jugendstilhaus Elisabethstraße 4 von 1906 (anscheinend um 1980 umgestaltet):


    Alte Hunte zwischen Elisabethstraße und Schlossgarten:


    Das Landgericht Elisabethstraße 7 wurde 1857-59 nach Plänen Hero Dietrich Hillerns gebaut. Es war eines der wenigen im 2. Weltkrieg beschädigten Gebäude in Oldenburg, und brannte 1943 völlig aus. Die Aufstockung ist von 1969.


    ...

  • Das Gerichtsviertel (4)


    Nebenan in der Gerichtsstraße steht dieses Gefängnis (erbaut 1854-1857, Heinrich Strack), bis 2001 U-Haft, heute JVA mit 71 Haftplätzen:


    Auch neben dem Landgericht findet man das Amtsgericht Elisabethstraße 8, ein mächtiges Bauwerk des Späthistorismus (1901-02, Adolf Rauchheld), das man eher in Berlin als im kleinen Oldenburg vermuten würde. 1945 wurden die Dachgauben zu einem durchgezogenen Fensterband umgestaltet:




    ...

  • Das Gerichtsviertel (5)


    Blick zurück:


    Ab 1905 entstanden Jugendstilvillen im hinteren Teil der Elisabethstraße:




    ...

  • Das Gerichtsviertel (6)



    Auf der anderen seite der Alten Hunte zieht sich immer noch der Schlossgarten entlang:


    Gegen Ende der Elisabethstraße wird die Bebauung noch jünger (1930 bis heute):



    Die Häuser im Inneren des Gerichtsviertels stammen zum großen Teil aus den 1930ern, und sind nicht sonderlich interessant. Hier ein typisches Stilgemisch in der Beethovenstraße:


    Das nächste Mal geht es durch den Damm bis zur Cäcilienbrücke, dann wohl kurz nach Osternburg, später wieder am Küstenkanal entlang.
    (Quelle: Eigene Bilder)


  • Und die teilweise auch vorhandenen "Nachverdichtungs-Blocks" aus den 60ern in den hier gezeigten Wohnviertel hast Du ja nicht mit aufgenommen.


    Eins in der Bismarckstraße hatte ich gezeigt, und es kommen in Zukunft noch einige, aber ich finde solche Gebäude einfach nicht so schön oder interessant. Allerdings stören sie auch nicht so sehr, da freistehend und meistens von Grünzeugs umgeben. Dann gibts natürlich die größeren Häuser, auch einige Hochhäuser, DIE stören dann aber schon finde ich (z.B. Hauptstraße oder eben Huntestraße).

  • Der Damm (1)

    Der Damm
    Schon seit dem Mittelalter bestand eine südliche Ausfallstraße nach Bremen und Cloppenburg. Sie begann jenseits der Stadtmauern bzw. der späteren Befestigungswerke an der Brücke über die Mühlenhunte, führte dann nach Süden zu einem weiteren Nebenarm der Hunte - heute Küstenkanal - wo es bereits damals auch eine Brücke gab. Hinter dieser zweiten Brücke beginnt Osternburg, das erst seit 1922 zur Stadt Oldenburg gehört. Der Straßenabschnitt zwischen den zwei Brücken heißt Damm, und war schon im Mittelalter dicht bebaut mit Handwerkerhäusern. Nach Schleifung der Befestigungsanlagen 1791 wurde der Damm begradigt und ausgebaut im Sinne des Klassizismus. Im hinteren Teil des Dammes entstanden ab 1840 repräsentative staatliche Gebäude wie die Kastellanei und die Bibliothek sowie mehrere Villen. Dem Eintreffenden eröffnete sich eine lange Blickachse auf das Schloss, sobald er die äußere Brücke betrat, denn es wurde ein Straßenknick hinter der Brücke miteingeplant. Diese Blickbeziehung existiert auch heute noch.
    Karte der Situation von 1901:


    Blick vom Damm zum Schlossplatz mit Prinzenpalais rechts:

    Die Häuser auf der linken Seite gegenüber dem Prinzenpalais wurden alle um 1977 abgerissen zugunsten einer Straßenverbreiterung.


    Prinzenpalais:


    Wir stehen etwa in der Mitte des Dammes und blicken nach Süden. Die Häuserzeile rechts ist zwar aus dem 19. Jh., doch schon im Mittelalter muss es eine ähnlich Dichte bebauung hier gegeben haben. Im Hintergrund die Cäcilienbrücke:


    Links die alte Bibliothek:


    Blick zurück zum Schloss, man erkennt hier eine Art Torsituation:


    ...

  • Der Damm (2)

    Die Straße weitet sich hier etwas auf, wirkt leicht platzartig:


    Bei schönem Wetter:

    links sieht man


    Das Naturkundemuseum
    Bereits seit 1836 besteht in Oldenburg ein naturhistorisches Museum, das sich aber erst ab 1879 am Damm befindet.
    Hofbaumeister Gerhard Schnitger (Staatstheater) entwarf das 1879 eröffnete Museumsgebäude Damm 40; die zwei Sphinxen wurden 1885 von H. Boschen geschaffen. 1943 wurde das kuppelartige Dach durch eine Sprengbombe beschädigt; es wurde nach dem Krieg vereinfacht wiederhergestellt.
    Das ursprüngliche Museumsgebäude bildet zusammen mit dem benachbarten früheren Bibliotheksgebäude heute das Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg: http://www.naturundmensch.de/


    Wir befinden uns auf Höhe der Cäcilienbrücke und blicken nach Norden. Das rosarote Gebäude links (Damm 42-44) wurde 1842 nach Plänen Hero Dietrich Hillerns gebaut als erster Vertreter des Rundbogenstils in Oldenburg. Es war ursprünglich die Großherzogliche Bibliothek und Centralarchiv, gehört heute auch zum Museum Natur und Mensch. 1943 wurde das Bibliotheksgebäude stark beschädigt, was man auch an der Fassade (insbes. Fenster) erkennt. Demgegenüber...


    ... stehen zwei von ursprünglich drei klassizistischen Villen - Hofbeamtenhäuser - aus der Zeit kurz nach 1839, hier Damm 41:


    Daneben das Haus Damm 43, das zusammen mit dem postmodernen Erweiterungsbau dahinter (ca. 1990) das Oldenburgische Staatsarchiv bildet, das seit 1846 im gegenüberliegenden Gebäude Damm 42-44 beheimatet war:


    ...

  • Der Damm (4)

    Die historische Entwicklung der Brücke in Bildern aus etwa derselben Perspektive mit Blick nach Norden:


    1845, feste Brücke aus Stein über einen Nebenarm der Hunte (Aquarell von T.Presuhn):


    1910, hölzerne Zugbrücke über den Hunte-Ems-Kanal:


    ca. 1930, neue Cäcilienbrücke über den Küstenkanal:


    2012, links die Kastellanei von 1840:



    Der von der Cäcilienbrücke überbrückte Küstenkanal, weit im Hintergrund die Amalienbrücke:


    Bevor wir am Küstenkanal in Richtung Amalienbrücke entlangspazieren, statten wir zunächst noch dem jenseits der Cäcilienbrücke liegenden Stadtviertel Osternburg einen kleinen Besuch ab.


    (Quelle: Eigene Bilder)

  • Osternburg

    Osternburg
    1404 als Osternborch erstmalig erwähnt, entwickelt sich das vor den Toren Oldenburgs gelegene Dörfchen zunächst langsam. Graf Anton Günter erteilt 1616 der Osternburger Gemeinde die Erlaubnis zum Kirchenneubau; es entsteht die Dreifaltigkeitskirche. Ab 1750 siedeln sich vermehrt aus dem Umland stammende Bauernfamilien an der Cloppenburger Straße an, dabei ihre charakteristischen Ackerbürgerhäuser errichtend. Um 1800 enstehen mehrere vornehme klassizistische Landhäuser im Bereich Cloppenburger Straße und Bremer Straße. Im späten 19. Jh. nach dem Eisenbahnanschluss wächst die Bevölkerung rasant, Osternburg entwickelt sich zum Arbeiterstadtteil (Glashütte). Alte Oldenburger werden Osternburg noch immer mit schmuddeligem Arbeiterviertel assozieren. Seit den 1980ern verbessert sich der Ruf des Viertels, das einen reichen Bestand an Altbauten aufweist. Leider wurden wie üblich zwischen 1960-1980 auch manche Gebäude zerstört.


    Ich habe eher wenige Bilder aus Osternburg zu bieten, also alles auf einmal:


    Die Bremer Straße (weiter südlich Bremer Heerstraße) entspricht dem alten Heerweg zwischen Oldenburg und Bremen.
    Alte Bilder von der Bremer Straße: http://www.alt-oldenburg.de/st…g/bremer-strae/index.html


    Blick vom Anfang der Bremer Straße zur Cäcilienbrücke; man erkennt, dass die Altbauten hier nicht gerade mit der allergrößten Liebe behandelt wurden:


    Unmittelbar an die obige urbane Szene anschließend steht hinter Bäumen versteckt dieses klassizistische Landhaus von 1818, Bremer Straße 15, das von Heinrich Slevogt für den Hofbeamten Graf Mönnich entworfen wurde:


    Wir kommen zur Ecke Bremer Straße / Cloppenburger Straße / Stedinger Straße.
    An dieser Kreuzung standen einst 4 edle klassizistische Bauwerke, von denen nur eins in recht unveränderter Form noch besteht (1x Abriss, 2x Verunstaltung): Das Mucksche Haus, Bremer Straße 25 (1833, Arch. Heinrich Strack für Theaterbauer Meister Muck):

    (Gegenüber steht das von H. Slevogt eigens entworfene Wohnhaus von 1824, Bremer Straße 28, später Offizierskasino der Dragoner, das 1962 stark umgestaltet wurde.)


    In der Bremer Straße gibt es noch einiges zu entdecken, doch gehen wir stattdessen durch die Cloppenburger Straße. An ihrem Anfang finden wir das Haus Cloppenburger Straße 2/4 (1825 für Kammerherrn von Lützow erbaut), das im EG einiges an Verbesserung bedarf:


    Gegenüber das Gefallenenehrenmal der Osternburger Dragoner von 1926:


    Die Cloppenburger Straße war die alte Dorfstraße Osternburgs, entlang dessen sich die dörflichen Häuser zogen. Sie führt nach Süden in Richtung Cloppenburg und Vechta. Hier steht das bedeutendste Bauwerk in Osternburg: die Dreifaltigkeitskirche. Graf Anton Günter stiftete 100 Taler für ihren Bau 1616. Der Turm wurde 1734 angefügt. Erhalten geblieben ist ein Großteil der ursprünglichen Ausstattung des 17. Jh. darunter die Deckenmalereien von 1636.







    Vom Friedhof aus erblickt man ein interessantes Haus...



    Cloppenburger Straße 9, "Villa Rennenkampff", auch "Das Haus unter dem Dom der Sieben Eichen", 1833 nach Plänen H. Slevogts im klassizistischen Stil für Kammerherrn Rennenkampff erbaut, 1858-63 neogotisch umgestaltet durch Heinrich Klingenberg (Augusteum). Der vereinfachte Giebel wurde 1979 in ursprünglicher Form rekonstruiert. Das Haus ist wegen der Bäume im Sommer nur schwer zu fotografieren:

    Geschichte: http://www.ewetel.net/~peter.lederle/Villa%20Rennenkampf.pdf


    Weiter in der Cloppenburger Straße finden wir verschiedene Beispiele von Ackerbürgerhäusern (Vorform des Oldenburger Giebelhauses), die in geschlossener Reihe hier zwischen ca. 1750 und 1850 entstanden. Hier sieht man, wie die Ackerbürgerhäuser im Ensemble aussahen (Jahr 1972, von hier: http://www.alt-oldenburg.de/st…enburger-strae/index.html). Leider wurden seitdem mehrere der Ackerbürgerhäuser abgerissen.





    Die Ackerbürgerhäuser befinden sich alle an der Ostseite der Cloppenburger Straße. Gegenüber gibt es Häuser verschiedener Stile, z.B.:


    Zu guter Letzt das schöne Landhaus Burmester (1793), Cloppenburger Straße 57, an der Ecke zur Anton-Günther-Straße:


    Weitere Bilder aus Osternburg habe ich derzeit nicht. Es gibt dort noch einiges zu entdecken, auch für mich. Demnächst geht es zurück zum Küstenkanal.


    (Quelle: Eigene Bilder)

  • Die Kanalstraße (1)

    Kanalstraße und Küstenkanal
    Bereits Napoleon plante einen Verbindungskanal zwischen Weser und Ems. 1855-93 wurde der Hunte-Ems-Kanal gebaut, der aus politischen Gründen nicht weiter nach Osten geführt wurde. Ab 1922 wurde der bestehende Kanal ausgebaut und verlängert, wodurch der Küstenkanal (und der Elisabethfehnkanal) entstand. Bis 1935 waren die Arbeiten am Kanal abgeschlossen; seitdem fanden kleinere Verbesserungen statt. Der Küstenkanal beginnt an der Doktorsklappe in Oldenburg, wo er von der Hunte abzweigt. Bei Dörpen mündet der Küstenkanal im Dortmund-Ems-Kanal.


    Der erste Abschnitt des Küstenkanals in Oldenburg ist beidseitig von Wohnhäusern gesäumt, die Platanenreihen vom Kanal trennen. Am Nordufer des Kanals entlang führt die Kanalstraße, am Südufer die Uferstraße. Die Häuser stammen mehrheitlich aus der Kaiserzeit, etwa 25% sind aus der Nachkriegszeit.



    Die Uferstraße um 1928 als man mit der Bepflanzung der Ufer gerade begann:


    Südlich des Kanals entstanden vor allem nach 1905 Häuser, auch einige jüngere Bauten nach 1980.


    Typische Häuser zwischen Jugendstil und Neoklassizismus auf der Südseite:


    Die übrigen Bilder zeigen die Häuser nördlich des Küstenkanals. Diese sind etwas älter, da die Bebauung auf dieser stadtzugewandten Seite schon um 1870 einsetzte.


    Giebelhäuser kommen hier auch vor.


    Bei diesem Haus bemängele ich wie üblich die Fenster.


    :D


    ...

  • Die Kanalstraße (2)


    Wir kommen jetzt allmählich zur Amalienbrücke, die im Hintergrund zu erahnen ist. Davor steht noch ein nettes Ensemblechen:



    Neubauten von 2007, dafür wurde allerdings ein kleines älteres Giebelhaus abgerissen:


    Erbaut 1902; früher die Hebammenlehranstalt, heute Altenheim; 1991 fand die letzte Sanierung statt:


    Das schöne Portal - man beachte den Schlussstein:


    Daneben steht dieses 2010 sanierte Haus an der Ecke zur Alten Amalienstraße:


    ...

  • Die Kanalstraße (3)

    Die Amalienbrücken
    Die alte Amalienbrücke von 1926 war auch eine Hubbrücke und der Cäcilienbrücke fast baugleich. Sie wurde 1980 abgerissen nach Fertigstellung der neuen festen Amalienbrücke. Beide Brücken sind nach Amalie von Oldenburg, Königin von Griechenland, benannt worden.


    Von der Amalienbrücke selber habe ich keine Bilder, doch folgendes Luftbild verdeutlicht die Situation. Die rot gepflasterte Straße links von der Brücke ist die Alte Amalienstraße, die auf die alte Amalienbrücke zulief. Oben rechts zu sehen ist der von Neubauten gerahmte Wendehafen.

    (Quelle: Wikipedia http://commons.wikimedia.org/w…g_Luftaufnahme_PD_148.JPG; "Bin im Garten")


    Blick von oben auf der Amalienbrücke nach Westen zurück zur Cäcilienbrücke:


    Rechts sieht man, wo die alte Amalienbrücke ansetzte.


    Amalien- und Cäcilienbrücken:

    (Quelle: Wikipedia http://commons.wikimedia.org/w…BCstenkanal_Oldenburg.JPG; "Corradox")


    Jenseits der Amalienbrücke stehen in der Kanalstraße noch diese beiden kleinen Häuser:


    In der Alten Amalienstraße, die direkt auf die alte Amalienbrücke zugerichtet war, stehen noch viele Altbauten.


    Einige sind noch im schlechten unsanierten Zustand (rechts):


    Andere, wie diese neoklassizistische Perle, sind perfekt gepflegt:


    Demnächst gehts dann zum Stau über die Huntestraße.


    (Quelle sonstiger Bilder: Eigene Bilder)

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