Wilhelmstraße - Plattenbaumoderne vs Neubebauung

  • ... Die Plattenbauviertel der ehemaligen DDR wurden doch erst zu sozialen Brennpunkten als man ( unter anderem auch durch die Gentrifizierung) die Leute die dem Druck unseres kapitalistischen Systems nicht gewachsen erscheinen in diese Viertel abgeschoben hat, so wie man es im Westen schon immer gehandhabt hat.


    Etwas OT: Generell stimme ich deinem Beitrag weitgehend zu - bis auf die zitierte Passage.


    Welche Plattenbauviertel sind denn überhaupt (noch) so pauschal "soziale Brennpunkte"? In Hellersdorf, Marzahn, Fennpfuhl & Co. sind über 90 % der Wohnungen saniert / modernisiert, wie wir alle wissen. Inzwischen tendiert auch dort der Leerstand gegen Null und es sind keinesfalls die letzten Rückzugsgebiete der Armen und sozial Benachteiligten.


    Soziale Brennpunkte gibt es -trotz aller Gentrifizierung - viel mehr in bestimmten Bereichen innerstädtischer Atbauviertel. Dazu gehören sicher auch Teile von Kreuzberg, aber eben nur Teile. Oder Wedding oder selbst Charlottenburg. Oder in manchen Nachkriegs-Sozialbausiedlungen. Am Ende halt dort, wo sich tatsächlich oder vermeintlich benachteiligte Bevölkerungsgruppen (mit und ohne Migrationshintergrund) konzentrieren. Und das tun sie zunehmend weniger in klassischen Plattenbaugebieten.


    Ehrlich gesagt passe ich auf meine Wertsachen besser auf, wenn ich am Kotti, im Görlitzer Park, am Gesundbrunnen oder in der Soldiner Straße spazieren gehe als wenn ich am Fennpfuhl oder im Bürgerpark Marzahn unterwegs bin (auch wenn letzteres seltener vorkommt :)). Und nein, ich empfinde trotz gewisser Probleme keine der genannten Gegenden als "Unorte".

  • Lieber Backstein,


    Ich gebe zu, die von Dir zitierte Passage ist schlecht formuliert. Ich wollte verdeutlichen dass die Plattenbauviertel zu DDR Zeiten keine sozialen Brennpunkte waren. Ich meine halt dass nach der Wende besonders einkommensschwache Mitbürger dorthin auch durch die Gentrifizierung abgedränkt wurden und dadurch die Situation zu kippen drohte.
    Ich gebe Dir Recht dass durch die entsprechenden Sanierungsmassnahmen diese Entwicklung aber gestoppt wurde und da die Platte bei manch Hipster en vogue ist, ziehen sogar die "Neuen Kreativen" dorthin!

    Und in der Tat warten nun einige Innenstadtviertel schon zu lange auf ebensolche Massnahmen, die nun endlich aber teilweise zu langsam in Angriff genommen werden.


    Ansonsten halte ich es wie Du: An mancher Ecke in Berlin ist mehr Wachsamkeit und Vorsicht geboten als an anderer. Das hat jede wirkliche Weltstadt zu "bieten".


    Für die Wilhelmstrasse würde ich mir einen Mix aus renovierter Platte und moderner Architektur wünschen die den derzeitigen Bestand ergänzt aber auch Highlights setzt.

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  • Das ist - wie immer bei solchen Filmen - ganz nett gemacht, aber persönlich würde ich an dieser Ecke nicht wohnen wollen. Die Nähe zum Brandenburger Tor oder zum Tiergarten sollen wohl Investoren anziehen. Die Mikrolage ist allerdings "bescheiden": Sowohl Wilhelmstraße als auch Französische- und Behrenstraße sind viel befahren und laut. Nach vorne schaut man auf einen unrenovierten Plattenbau, nach hinten auf einen "Verhau" von einem altes Schwimmbad und diversen unstrukturierte Bürogebäuden. Einen ruhigen, lauschigen Innenhof wird "The Wilhelm" damit nicht besitzen. Also ist das ganze nur etwas für Luxus-Autisten, die hinter dreifach-schallisolierten Fenstern sich ihrer teurer Immobilie "erfreuen".

  • ^Es ist ja sehr bezeichnend, daß in der Standortkarte des Videos keine Kultur auftaucht, keine Museumsinsel, kein Konzerthaus, keine Philharmonie, kein Berliner Ensemble, kein Deutsches Theater, keine Komische Oper, Staatsoper, nicht mal der Admirals- oder Friedrichstadtpalast. Dafür aber The Mall of Berlin...


    Es gab mal Zeiten (auf die sich die Architektur ja irgendwie bezieht), da war die Klientel aus diesen finanziellen Sphären nicht nur einer der direkten Finanziers solcher Kultureinrichtungen, sondern es bestand auch ein großes Interesse an ihnen, das nicht ausschließlich auf "Sehen-und-gesehen-werden" beruhte. Nunja, sic transit...

  • Interessant ist auch, die einen Bruchteil einer Sekunde dauernde Sequenz in der das Steelenfeld des Holocaust-Mahnmahls die OberKante streift aber völlig ausgeblendet wird, dass davor noch ein weiterer Plattenblock liegt.
    Ich finde es sehr schade, dass wenn ein solch repräsentatives Gebäude schon eine ganze Blockbreite samt Ecksituationen einnimmt, die Ecken wieder völlig negiert werden und zu Showrooms oder sonstwas degradiert werden, als dass man dort gelungene Eingangssituationen schaffen würde wie es eine Ecksituation eigentlich verdient.

  • Geht es nur mir so?

    Wenn ich mir diesen Promo-Film ansehe...dann bekomm ich fast das kotzen.


    Alleine schon beim Namen "The Wilhelm" ziehen sich mir die Fußnägel hoch...da kann ich dann doch ziemlich gut diejenigen verstehen, die sich gegen solche Bauprojekte in der Innenstadt stemmen, weil der Vermarktungsfilm sich ziemlich unverblümt nur an solche ranwanzt, die sich "luxury residences" leisten können.


    Man weiß es ja, für "normal Sterbliche" sind solche Objekte unerschwinglich..aber muss man es einem mit der Faust aufs Auge drücken?

  • Platte Wilhelm

    Bei 1. Sozialer Brennpunkt, Bruchbude, häßlich, ... nicht erhaltenswert 2. Dort gibt es Drogenhandel, Taschendiebstähle, Antanzen, Gewalt, Frauen werden belästigt, ... nicht erhaltenswert! 3. Es leben dort weitestgehend H4-Empfänger und Kriminelle. waren wir vom Thema Wilhelmstraße weit weg. Schön, dass das eigentliche Thema wieder gefunden wurde.


    Danke für den Video-Link. Gilt eigentlich die Bauvorschrift aus dem 19. Jahrhundert noch, nach der Innenhöfe eine Mindestfläche von 5,34 Meter im Quadrat haben müssen, damit die Feuerwehrspritze wenden kann? Hier habe ich meine Zweifel.


    Was mich an Wilhelmstraße 56 – 59 ärgert, ist die Tatsache, dass hier ein bestehendes/bewohntes Wohnhaus ohne Not abgerissen wurde. Der Neubau scheint sich auch nur zu rechnen, weil die Behörden bei der Bauhöhe dem Bauherrn entgegen kamen. Schade.


    Da es fast die einzige Wohn-Platte östlich der Wilhelmstraße (vom Ullrich-Supermarkt abgesehen) ist, ist es architektonisch verzichtbar.


    Gruß aus Berlin-Mitte
    kabelschmidt

  • Die Feuerwehrspritze brauchst du im Hof aber auch nur, wenn du ein oder zwei oder drei oder vier Hinterhäuser hast - wie halt zu Wilhelms Zeiten. Solange du von der Straße aus alle Leute retten kannst, ist Brandschutz nicht wirklich ein Thema für die Größe der Höfe. Da geht es dann eher um GFZ/GRZ und Abstandsflächen.

  • The Wilhelm

    Heute ein paar Bilder vom Abriss des Plattenbaus in der Wilhelmstr. Hier wird etwas brachialer vorgegangen und die Platten nicht einzeln abgetragen. Hier nagt der Baggerzahn und knabbert ein Stockwerk nach dem anderen ab...




  • Da gibt es doch ein freudiges Funkeln in meinen Augen. Das erste Ungetüm ist nun endlich Geschichte!


    Hatte schon Sorge, dass durch die Tierbesiedlung das Ende dieser Platte noch weiter rausgezögert wird, aber jetzt ist sie ja zum Glück bald Geschichte.


    Bleiben dann also noch fünf weitere Blöcke und die zwei Botschaftsgebäude am Zietenplatz. Man wünschte der Abrissbagger macht direkt am nächsten Block weiter!

  • Das wäre allerdings schlecht für den Tourismus.


    Ohne die Vielzahl der in den Platten untergebrachten Ferienwohnungen wären die Berlin-Besucher gezwungen, tatsächlich in Hotels oder Pensionen zu übernachten.

  • ^^Am besten man reisst gleich alle Gebäude ab die zwischen 1945 und 1990 gebaut wurden!


    Genau, darunter auch Baudenkmäler wie die Tschechische Botschaft.


    Richtig Spaß macht ein Flächenabriss aber erst, wenn man zweierlei nicht vergisst: Erstens darf man die abgerissenen Gebäude nicht durch gute Architektur ersetzen. Angebracht sind ausschließlich Patzschke-Styroporbomber, die viel blink-blink machen und niemandem abverlangen, zweimal hinzuschauen, um Qualität zu erkennen. Und zweitens darf man in den Styroporbombern keinesfalls etwas Sinnvolles unterbringen, sondern ausschließlich Luxuswohnungen ab 200 Quadratmeter Wohnfläche und 1,5 Mio. Euro Kaufpreis aufwärts – damit ist sichergestellt, dass sie auch wirklich nur als Anlageobjekte dienen und nicht am Ende noch wirklich jemand dort einzieht.


    Nur so wird es gelingen, der westlichen Friedrichstadt endlich alles urbane Leben auszutreiben!


    Sich Glückstränen aus den vor Freude funkelnden Augen reibend grüßt
    Euer Architektenkind ;)


    Im Ernst: Hatte hier mal einen Kompromiss vorgeschlagen. So könnte ich mir eine Entwicklung der Wilhelmstraße vorstellen, die eine Aufwertung ermöglicht, aber weder Stadtgeschichte unsichtbar macht, noch die Bevölkerungsdichte in der Gegend um ein Mehrfaches senkt.

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  • Ich wüsste nicht warum man das Benjamin Franklin Klinikum abreißen sollte. Aber so mancher Bau an der Bernauer Straße aus den 80s oder 60er Jahre Wohncontainer im Wedding tun dem Auge schon weh. Wohne allerdings bald auch in so einem Beton Brutalismus Monument. ^^

  • ^^Am besten man reisst gleich alle Gebäude ab die zwischen 1945 und 1990 gebaut wurden!


    Dann blieben aber die Platten stehen, die erst 1991 vollendet wurden - um mal etwas zu klugscheißen und sarkastisch zu werden.


    Wurde zwar schon tausendmal gesagt, aber Konstanz und Heimat sind wichtig für die Leute, die in Berlin geboren sind und wohnen. Das ist auch Stadtqualität.


    Berlin ist ja in erster Linie für die Berliner da, falls das jemand vergessen haben sollte. Mit dem Abriß der östlichen Ostplatte kann ich leben, aber auch nur, wenn da wirklich ein imposanter Patzschke hinkommt wie auf den ersten Entwürfen, der wirklich dem Ort gerecht wird.


    Die westlichen Ostplatten sollten noch viele Jahre stehen bleiben und von fernen Zeiten künden. :)


    Sie liefern genau den richtigen morbiden Berlin-Charme ab. Diese Zusammenschau aus Holocaustmahnmal, Platten, Ministergärten und der Rückseite vom Pariser Platz ist einzigartig und atmosphärisch. Wenn diese Platten am Mahnmal jemals abgerissen werden würden, müßte dort der tolle (andere) Patzschke hin. Allerdings meine ich mitbekommen zu haben, daß jetzt dieses völlig würdelose "Berlin-Carré" auf Westniveau dort hinkommen soll, welches diesen Ort völlig trivialisieren würde.


    Dann lieber die Platten. Das Holocaustmahnmal ist eines der besten Mahnmale Berlins, wenn nicht der Welt. Die jetzigen Platten sind wenigstens authentisch. Da spürt man ein bißchen Kalten Krieg.


    Ich bin bekanntlich kein Vergangenheitsneurotiker, aber an solch einem erstklassigen Ort muß dieser tolle klassische Patzschke hin.

  • Tja. Wurde man doch mal wieder allzu zügig ins Nirvana verschoben. Schade.


    Nix Nirvana, sondern der richtige Ort für derlei Diskussionen.
    Bato


    @ Architektenkind


    nein. Ich meinte nicht dich. So einen Kommentar traue ich dir auch einfach nicht zu. Dafür bist du viel zu klug. Falls du es also so aufgefasst haben solltest, dass du gemeint bist, dem war nicht so.


    Zurück zum Thema:


    Ich gebe zu, dass ich mittlerweile Zweifel habe, gerade nach der Potsdamer Diskussion, dass es bei Diskussionen, die ums Mercure, um die FH oder wie hier um der Wilhelmstraße, dass das noch irgendwas mit Architekturkritik zu tun hat.


    Letztlich kann man in der Summe sagen gibt es nur 2 Argumente, die immer wieder vorgebracht werden, die ich zumindest noch als für die Diskussion relevant betrachten kann. Und das ist


    1. die geäußerten Zweifel, was mit den Bewohnern passiert, die aktuell dort wohnen, weil es sich meist um Sozialwohnungen. (Wobei dies beim Mercure, der FH und in weiten Teilen der Wilhelmstraße gar nicht gilt)


    2. ein irgendwie geartetes Gefühl, man würde Heimat verlieren.


    Architektonisch wird in der Regel gar nicht argumentiert. Und darum geht es mir eben besonders, weil ich mich eben in einem Architekturforum für Architektur interessiere.


    Ich hatte es schon explizit hier formuliert: mir will die beständige Forderung nach einer Unmenge an Sozialwohnungen nicht einleuchten. Aber wie das Beispiel Potsdam zeigt geht es den schrillen Agitatoren, die mehr und mehr die Bühne kapern ja auch nicht mal darum. Und das ist es, was mich mittlerweile so stört. Es geht schon lanage nicht mehr um Architektur, und auch nicht um das Schicksal der Leute, die in diesen Bauten wohnen, sondern kleine, laut schreiende Extremisten setzen sich auf bestimmte Themen und nutzen diese als Projektionsfläche, um den sozialen Frieden in diesem Land zu gefährden. Die Kommentare die man dann hier auf Posts erntet sind doch das beste Beispiel.


    Gerade das DAF wäre doch der Ort, wo man Visionen für einen Ort entwirft, darüber diskutiert und Alternativen vorschlägt. Aber das ist ja kaum noch möglich, ohne von einer kleinen, aber penetranten Gruppe bei jedem Veränderungsvorschlag als Nazi, Kapitalistenschwein oder sonst was beschimpft zu werden, nur weil man in einem Architekturforum über ein zentrales Areal der Mitte Berlins diskutieren will.

  • Ich würde einfach mal gerne inhaltlich über dieses zentrale Areal der Hauptstadt reden. Ich fände es unglaublich wichtig, dass man sich mal darüber Gedanken Macht, was man mit diesen Filetstücken, die dazu noch derart historisch belegt sind, anstellen will.


    Ich weiß ja nicht wie andere das hier sehen, aber mir blutet das Herz, wenn ich sehe, wie eine der zentralen Straßen der Stadt zu einer billigen und schäbig wirkenden Hinterhoflage geworden ist. Und zudem ein Ort, wo man nichts über die unglaubliche Geschichte erfährt, die an diesem Ort stattgefunden hat. Ich finde das ein Armutszeugnis, wie sich hier mal wieder alle wegducken.


    Jetzt müsste man sich hinsetzen und überlegen, wo das Areal in 15 oder 20 Jahren stehen soll. Tut man das nicht, dann werden sich nämlich wirklich die Finanzhaie Stück für Stück das Areal schnappen und zum Fünftwohnsitz für Russen und Araber umwandeln.


    Ich wünschte mir, man würde eine Lösung finden, die der historischen Bedeutung des Areals gerecht wird, und das, was hier passiert ist, nicht unter den Teppich kehrt, sondern es produktiv aufarbeitet. Wie kann es eigentlich sein, dass man am Standort der ehemaligen Reichskanzlei, in der unglaubliche Verbrechen geplant und umgesetzt wurden, heute nichts anderes findet als ein Chicken-Restaurant und das wars. Ich finde, das ist ein Skandal.


    Ich bin der Meinung, man könnte aus diesem Abschnitt von Unter den Linden bis zur Leipziger Straße einen einzigartigen Ort der produktiven Erinnerung, aber auch der zukunftsorientierten Neuausrichtung machen. Ich könnte mir z.B. vorstellen (auch hier sind andere Lösungen denkbar) dass man z.B. :


    1. Exemplarisch das ehemalige Reichspräsidentenpalais rekonstruiert als Ort, an dem nicht nur die ehemalige Grundstruktur der Diplomatenstraße als Straße der Palais nachvollzogen werden kann, in der man sich dann optisch und inhaltlich über die Zeit informieren kann, als sich Deutschland vom Kaiserreich zur Demokratie entwickelte, es wäre auch ein Ort, wo auf das Unrecht, was nach 33 von dieser Straße ausging, hingewiesen werden könnte. Ich bin ja sonst mittlerweile gegen diese ständige Erinnerungskultur, aber hier wäre die ganzheitliche Betrachtung dieses Areals nun wirklich mal zwingend nötig.


    2. Sollte meiner Meinung nach von diesem Areal ein ganz klares Statement für die Zukunft ausgehen, ein Ort, wie sich dieses Land in 20 oder 30 Jahren sieht. Dies könnte z.B. ein Zentrum für Kunst und Wissenschaft sein. Warum nicht genau auf dem Areal, von dem vor 8o Jahren so viel Unheil ausging. Das wäre ein Statement eines selbstbewussten Staates. Nicht das Areal mit einer Veränderungssperre blockieren, sondern auf die Untaten hinweisen und gleichzeitig zeigen, dass das nicht das letzte Wort war. Wo wenn nicht hier sollte sich das moderne Deutschland der Welt präsentieren.


    3. Ich würde mich sehr freuen, wenn der Wilhelmplatz als moderner!!! Stadtplatz nach Mitte zurückkehrt. Und wenn man sich an dem Namen stört, kann man ihn ja gerne in Nelson-Mandela- Platz oder dergleichen umbenenne, wobei ich das sehr bedauern würde, weil es mal wieder den verkrampften Umgang zeigen würde. Ich glaube, ein Stadtplatz im Kontext mit einem Zentrum für Wissenschaft und Kunst, welches Menschen aus der ganzen Welt anlockt und die dann im Sommer neben all den anderen Besuchern diesem Platz mit Leben füllen könnten, das wäre ein schöner Abschluss der Straße.


    Daher plädiere ich in diesem Areal für eine Kombination aus Erinnern, Zukunft und Grün.


    Ich fände es aber auch toll wenn andere sich mit Gedanken und Visionen beteiligen würden und wenn eine Diskussion um Architektur und Städtebau möglich wäre abseits der anderen hier zu genüge durchgekauten Seitenthemen.

  • Zu einer Erinnerungskultur gehört auch die entsprechende Bebauung. Nichts ist mehr davon zu sehen. Der Wilhelmplatz war mal ein schöner zentraler Ort mit wichtigen repräsentativen Bauten, ja und natürlich auch mit der Reichskanzlei, die aber dort bereits zur Kaiserzeit stand. Wenn sie, wenn auch als Fragment, noch wenigstens in Ansätzen bestände, sähe ich auch gute Möglichkeiten, hier auf die historischen Gegebenheiten hinzuweisen. Aber die DDR hat die ganze Straßenführung geändert, einen Platz in der alten Form und Größe nicht mehr bestehen lassen und stattdessen ihre eintönigen, sich wiederholenden Plattenbaukomplexe darüber gezogen.
    Für meine Begriffe ist das Thema Erinnerungskultur damit durch.