So, so, Klarenbach, das Kind ist also schon 'im Brunnen'. Nur weil diese Einheitsarchitektur nicht mehr ganz bis zum Horizont reicht? Bei aller differenzierten Betrachtung dieser Bauten ist jedes Wehklagen über des Abbruch eines geringen Teils dieser metastasierten Baumasse grotesk. Es sein denn, man ist Monomane.
Wilhelmstraße - Plattenbaumoderne vs Neubebauung
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Mich würde, Klarenbach, interessieren, mit welcher Begründung Steuermittel aufgewendet werden um den Bereich der Plattenbauten an der Wilhelmstraße in seinem Zustand und der sozialen Zusammensetzung, nämlich ausschliesslich heute und einstmals Priveligierte, zu erhalten?
Mit einer Sozialbindung ginge ich ja noch konform, aber dass die seit 1987 Bevorteiligten nun mit Sonnderrechten des Gesamtstaates bevorrechtigt werden - das geht gar nicht. -
Hoho, ich möchte die Mieter sehen, die mit Blick auf diese "Schmuckstücke" des DDR-Baus sich eine Luxuswohnung in dem Neubau kaufen werden.
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In den zentralen Lagen Berlins sind die Anleger-Käufer schmerzfrei.
Ein Selbstnutzer - natürlich nicht. Aber der kauft in der Wilhelmstraße eh' nicht mehr.
Deshalb: Mit Schmuckstückblick wird alles vakooft. -
Hier mal noch 3 neue Visus:
© 2015 Rubina Real Estate GmbHDas Projekt trägt den lächerlichen Namen "The Wilhelm"
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Uh, das wird ja was werden, wenn die Bewohner erstmal ihre Balkonbrüstungen mit allerlei farbenfrohem Sichtschutz versehen..;-)
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Das dürfte kaum geschehen. Ich denke zu 90 Prozent werden das - wenn sich denn Käufer finden - Zweitwohnsitze.
Die Preise sind - aufgrund der Investitionssumme - selbst angesichts der letztjährigen Entwicklung in Berlin sehr hoch, von daher bin ich neugierig ob sich auch genügend Käufer finden -
Um Auswüchse wie unschönen Sichtschutz am Balkon zu verhindern gibt es eine Hausordnung. (auch bei Eigentumswohnungen)
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Ich finde ja weiterhin, dass das Hauptmanko dieses Entwurfs die Atelierfenster im Mittelteil sind. Da können auch die vielen schönen Profilierungen und Details an der restlichen Fassade nicht darüber hinwegtrösten. Die Gestaltung der Dachzone des Mittelteils bleibt ein Stilbruch, der das ganze Gebäude runterzieht.
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Naja, nix weltbewegendes, aber eine solide Aufwertung. Passt sehr gut zur Lage.
Nur schade, dass Berlin auch Peitschenlaternenhauptstadt ist. Richtig schick kann's so nie werden. -
Na ja das ist ja nicht so schlimm. Wie man auf der ersten Visualisierung sehen kann, werden die Peitschenlaternen tagsüber abgebaut, und erst abends schnell wieder hingestellt
Ansonsten finde ich den Entwurf nicht schlecht. Gerade die ausgerundete Ecke und die Ladenflächen im EG sagen mir zu, das hat man ja auf der alten Visu noch gar nicht recht erkennen können. Was die Dachzone betrifft, teile ich Kieselgurs Meinung voll und ganz. Hätte sich Patzschke schenken können
Keine Glanzleistung, aber solide und an einer solchen Stelle ziemlich passend, um die Wilhelmstraße zu beleben.
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Der Wohnblock Wilhelmstraße 56-59 wird wohl nicht mehr zu retten sein, aber die Blöcke auf der westlichen Seite der Wilhelmstraße bleiben erhalten.
Es ist sogar einer von der CDU der sich für den Erhalt ausgesprochen hat. Natürlich sind auch Bauten dieser Art ein Teil der Baugeschichte in Deutschland aber warum ausgerechnet diese an diesem Standort erhalten bleiben sollen wird mir immer ein Rätsel bleiben, vor allem bei dieser Begründung:„Im Vergleich zu anderen Bauten des industriellen Wohnungsbaus der DDR ist hier eine relativ starke Differenzierung in der Gestaltung durch besondere Details und zusätzliche Elemente erkennbar.“ Die mäandernden Baublöcke würden eine Komposition von Raumfolgen erkennen lassen. Spallek selbst erinnern die auskragenden Blöcke an Hundeknochen.
Die Tatsache, dass so ein großartiger Neubau in der Nachbarschaft entstehen wird, zeigt doch das man die Fläche deutlich sinnvoller und attraktiver nutzen kann.
Vor allem müsste doch bei Erhalt diese Gebäude in dem Zustand bleiben (optisch von außen) wie sie sind, d.h. tristes grau ... [ironie] also genau das was in deutschen Stadtzentren viel zu selten zu sehen ist [/ironie]Das Projekt trägt den lächerlichen Namen "The Wilhelm"
In der Tat ein lächerlicher Name für eine großartige Architektur. Aber umgekehrt wäre es schlimmer. -
Der hier beginnenden Aufwertung des ganzen Quartiers kann doch niemand ernsthaft widersprechen wollen !
Es ist zu hoffen, daß die sich auftuende Diskrepanz zwischen diesem Neubau und der vergleichsweise eher schäbigen Nachbarbebauung einen Druck entfaltet, welcher diese mittelfristig nach und nach hinwegfegt.
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Dein Vokabular hört sich in jedem Fall nach der alten Bewohnerschaft der Wilhelmstrasse an- dass kann man auch anders formulieren!
Mich stört lediglich die Doppelmoral, mit der einmal die restliche Bebauung von Senatsseite verteidigt wird, zum anderen wie dieser Neubau halt durch geht.
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Der Anfang ist damit gemacht, der Rest der Wilhelmstraße wird im Laufe der Zeit mithilfe von Salamitaktik umgewandelt. Demjenigen, der "The Wilhelm" verbrochen hat, würde ich übrigens gerne herzlichst eine scheuern.
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... die Projektnamen sind doch ohne Belang und zielen auf eine internationale Käuferschaft ab. Anders als früher steht der Namen auch nicht mehr über dem Portal. Es ist ein reines Marketinginstrument. Nach Vollendung der Verkaufs / Bauphase geht der Projektname in den meisten Fällen nicht in den Sprachgebrauch über, sondern gerät in Vergessenheit.
Netter annehmbarer Langweiler würde ich zur Animation sagen. Diese an die Fassade angepappten Balkone finde ich immer suboptimal. Sowohl von der Nutzung als auch von der Optik. Halb in die Fassade integrierte Balkone bieten nicht nur besseren Wind und Sichtschutz, sondern sehen m.E. besser aus.
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Ein gewisses Streben nach Eleganz würde ich dem Bau zuerkennen, aber er wirkt, vor allem in dieser Länge, gedrückt. Die Dachtraufe hätte um ein Geschoss nach oben gezogen werden müssen; ein Sattelgeschoss hätte genügt. So, wie jetzt visualisiert, lasten die Dachgeschosse auf einem Baukörper, der einer unbegreiflichen Traufhöhenregelung gehorcht.
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Klar, sieht die Visualisierung hübsch aus, ich kann mich aber trotzdem nicht für das Projekt begeistern.
In meinen Augen hätte man auch den bestehenden Bau sanieren können. Es gibt immer noch Brachen in Berlin - auch im Zentrum - die mit Neubauten aufgewertet werden könnten.
Aber funktionierende Wohnbauten (und in diesem Fall ist der Bestandsbau auch gar nicht sooo hässlich) rein aus wirtschaftlichen Gründen abzureißen, ist weder sozial noch ökologisch. Jetzt werden Luxuswohnungen und Luxusläden im obersten Preissegment gebaut.
Hilft das der Wilhelmstraße wirklich?
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Aber funktionierende Wohnbauten (und in diesem Fall ist der Bestandsbau auch gar nicht sooo hässlich) rein aus wirtschaftlichen Gründen abzureißen, ist weder sozial noch ökologisch.
Wirtschaftlich ist das auch nicht, weil es in einem Kreislauf nur Problembehafteter Finanzmarktmittel gekettet ist, welche Langfristig sich nur auf dem Papier amortisieren aber kaum die Realität abbilden da es nur um Verschiebung geht. Die Sozialen und Ökologischen Aspekte kommen dann später auf die Rechnung hinzu, das sie aber nicht direkt warnehm- und messbar sind, werden sie fleißig ignoriert.
Eigentlich müsste man jeglichen Neubau stoppen und keinen Anfangen bevor erstmal alles Saniert und Transformiert wäre. -
Bau und Architektur geht jedoch über einen technischen und rein finanziellen Produktionsprozess hinaus. Gebäude werden durch Menschen konsumiert und sowie der Großteil unseres Konsums ineffizient in vielerlei Hinsicht ist, so sind das auch viele Arten von Bauten. So funktioniert aber unsere Gesellschaft. Für die Menschen und die Gesamtwohlfahrt stiftet dies Nutzen, der über die volkswirtschaftlichen Kosten hinausgeht. Das beweisen die Geschichte und die verschiedenen politischen Systeme unserer Welt. Über die rein ökologischen Folgen kann man sich und wird viel gestritten. Wie alt ist denn dein Smartphone Larry?