Sonstige Bauprojekte südlich des Mains

  • Ein sehr erfreuliches Projekt! Die Erdgeschosswohnung mit bodentiefen Fenstern auf Straßenniveau zur abstandslosen Interaktion mit Passanten hat dabei allerdings einen recht speziellen Reiz.

  • Sehr schöne Renovierung: Hier wird ein Schandfleck beseitigt und neuer Wohnraum geschaffen. Sehr schön finde ich auch die "Geripptes" Optik an der Fasade, ähnlich wie bei der Erweiterung des Bürgerhospitals vor ein paar Jahren (Westhafenturm und MyZeil haben es in Glas). Fänd es nicht schlecht wenn man daraus in Zukunft eine Frankfurt spezifische Fasadendekoration bei verschiedenen Neu- und Umbauten machen könnte.

  • Eine klare Aufwertung für diese einstige Bauruine mit vielen schönen Details wie der Rauten-Fassade. Das „34“ wird aufgrund der Eck-Lage sicherlich ein Hingucker. 17 Wohnungen deuten daraufhin, dass hier vor allem (sehr) wohlhabende Singles angesprochen werden sollen. In direkter Gehdistanz zur EZB und wenige Meter von Main und Affentor Biergärten entfernt, wird sich das Klientel wohl auch finden. Hier sieht man bspw. die Preise, die für die 1,5 Zimmer Wohnungen aufgerufen werden. Auch ein „städtisches Tiny House“ gibt es im Hof.


    Verantwortlich zeichnet sich das Frankfurter Büro Franken Generalplaner, das u.a. in Sachsenhausen für den Neubau an der Kleinen Rittergasse bekannt ist, ebenfalls mit Sonder Fassade. Auch das 34 hat dort eine eigene Seite. Dort erfährt man, dass es sich um 17 Wohneinheiten und 1 Gewerbeeinheit handelt (scheinbar die ehemalige und neue? Trinkhalle an der Willemerstrasse). Die Erweiterung ist eine Holzständerbauweise auf Stahlbeton Bodenplatte.


    Nicht gut ist, dass die Platane abgeräumt wurde, einst eine der ältesten und größten Bäume der Nachbarschaft. Sie war dem Kran wohl im Weg, aber hier sollten dann auch entsprechend Ersatzpflanzungen von ausgewachsenen Bäumen erfolgen und nicht die üblichen Kirschlorbeer Alibi Büsche.

  • Ich kann mich den Jubelarien nicht im geringsten anschließen. Die Kubatur mag ja vielleicht halbwegs ok sein, aber hier wird aus einem Gründerzeitler mit durchaus viel Potenzial mal wieder ein einfallsloser pseudo-moderner Allerweltsbau gemacht. Sämtliche Gestaltungsmerkmale entsorgt bzw unkenntlich gemacht. Der Dachüberstand+Attika komplett entfernt (und statt passender Schieferdeckung gibts mal wieder nur billiges Blech) so dass es aus Fußgängerniveau aus auch noch aussieht wie eins der unzähligen grausamen Flachdächer. Sorry, architektonisch ist das eine massive Verschlechterung im Vergleich zum Bestand. Vor Allem die neue Fassade zur Dreieichstraße hin ist absolut inakzeptabel.

  • ^ Nur weil das Haus vor 1920 gebaut wurde, ist allein das noch kein Grund für seine Erhaltung oder Rekonstruktion. Ich sehe dort vor allem einen misshandelten, entstellten gründerzeitlichen Allerweltsbau, dessen – nicht besonders anschauliche - Schauseite nach Norden zum Neuen Wall und zur Dreieichstraße weist. Zu der nach heutigen Vorstellungen attraktiven Südseite liegen Treppenhaus, Küchen und Toiletten, die verwahrloste Hofsituation mal außer Acht gelassen. Die Krone der Hässlichkeit ist der eingeschossige Anbau an der Dreieichstraße. Man kann ihn abreißen oder aufstocken. Abriss führte zu einer Art Vorgarten in einer Straße, die noch nie Vorgärten hatten, wäre unharmonisch. Aufstocken heißt mehr Nutzfläche um den Preis, die alte Fassade zur Dreieichstraße hin auch oberhalb des Erdgeschosses zu verdecken. Was bliebe dann noch vom ursprünglichen „Gründerzeitler“? Ich verstehe deine Kritik an moderner Architektursprache, aber um den Bestand ist es nicht wirklich schade.

  • Doch darum ist es schade, weil überall wo solche Altbauten abgerissen werden, von wenigen Ausnahmen abgesehen noch kein einziges Mal es ein Architekt geschafft hat etwas zu planen das für das Stadtbild zumindest gleichwertig ist. Auch hier wieder ist das optisch ein ganz massiver Rückschritt ganz im Geiste der unseligen 70er-Jahre.

    Die ganzen Kritikpunkte am Bestandsgebäude hätte man allesamt auch mühelos beheben können, ohne dem Gebäude seinen derzeit klar erkennbaren Gründerzeitlook vollständig zu rauben und die übliche seelenloses Banalität walten zu lassen die schon viel zu lange die Entwürfe der meisten der derzeit agierenden Architekten prägt.

    Noch dazu ist das Gebäude fast vollständig von weiteren Gründerzeitlern umgeben. Der Bestand passt da trotz seiner Entstellung noch gut mit rein, der Umbauentwurf ist mal wieder der übliche schlecht gemachte Look-at-me-Effekt mit Stinkefinger.

  • Die Erdgeschosswohnung mit bodentiefen Fenstern auf Straßenniveau zur abstandslosen Interaktion mit Passanten hat dabei allerdings einen recht speziellen Reiz.

    Vor allem nicht irgendwelche Passanten, sondern vor allem Partygänger, die die Dreieichstrasse als Hauptschneise verwenden in Richtung Alt-Sax.


    Daher wäre es auch völlig naiv mit einem offenen Innenhof mit niedrigen Zäunen, wie auf dem Render gezeigt, zu planen. Es ist klar was dann ab 22 Uhr in diesem Innenhof passieren würde und welche unangenehmen Gerüche besonders im Sommer aufkommen würden.


    Sehr schön ist übrigens, dass 50 Meter weiter vom „34“ das neue Eck Restaurant „Daheim Drei Steubern“ im August fertig wird. Die verwahrloste Erdgeschoss Ebene dieses Altbaus erhält gerade eine erhebliche Aufhübschung. Die relativ lieblos gestaltete Dreieichstrasse mausert sich. Diese Straße ist mit ihren relativ intakten Gründerzeitlern eigentlich für eine Bundesstrasse viel zu schade.

  • Ich finde den geplanten Neubau in Ordnung. Den Bestandsbau finde ich, abgesehen von der gründerzeittypischen Rückseite, tatsächlich schön. Mir fehlt immer ein bisschen der Wille und die Fantasie, auch entstellte Gründerzeitbauten, wie sie in Städten wie Frankfurt eher die Regel sind, zu erhalten und wieder herzurichten. Ein paar rekonstruierte Fensterlaibungen, ein vernünftiges Dach und ein paar Umbauten an der Südseite und schon stünde hier wieder ein richtiges Schmuckstück. Zur Straße hin eine Hecke und auch den Hof könnte man passend bebauen. Warum kann man sich nicht ein bisschen was von Leipzig abschauen. Völlig heruntergekommende Gründerzeitler wurden dort nach der Wende aufwendig saniert und oftmals nach Jahrzehnten wiederbestuckt. Das waren meist keine Prachtbauten, ganze Straßenzüge bestehen aus relativ einfachen Fassaden. Leipzig gilt heute nicht umsonst als eine der schönsten Städte Deutschlands.

  • Humperdinckstraße 26 (Abriss & Neubau)

    In der Kategorie "kleinere private Bauvorhaben" ist von einem Neubau in der Humperdinckstraße 26 zu berichten. Dort wurde eine aus den 1950er Jahren stammende Villa abgerissen. Sie soll durch einen Neubau mit 3 WE ersetzt werden. Bauträger ist eine FA. HA Wohnbau aus Lauterbach, Entwurfsverfasser das Büro D.A.S. Architekten aus Darmstadt. irgendwas visuelles kann man leider nicht verlinken.



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    Grafik & Schrägluftbild: geoportal.frankfurt.de, 06/2024


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    eigenes Foto

  • Seehofstraße 42-44/Siemensstraße 7 (Abriss)

    Ein größeres Bauvorhaben wurde im Osten von Sachsenhausen angeschoben. Die Fa. City 1 Grundbesitz GmbH aus Neu-Isenburg hat dieser Tage begonnen, den gesamten Baubestand der Liegenschaften Seehofstraße 42-44 und Siemensstraße 7 abzubrechen. Eine Baugenehmigung ist noch nicht öffentlich, so dass nicht bekannt ist, was dort gebaut werden soll. Viele Jahre lang war das Grundstück der Betriebshof einer Kanalreinigungsfirma; was in der Siemensstraße 7 war, weiß ich nicht. Das zu einer Parzelle vereinigte Grundstück ist über 1.500 m² groß.


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    Grafik: geoportal.frankfurt.de, 06/2024


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    eigene Bilder

  • Wiener Straße 28 (Abriss u. Neubau)

    Das kleine Häuschen mit den 2 Fenstern zur Straße musste weichen für einen Neubau mit 7 Wohnungen, eine private Nachverdichtung in kleinem Umfang. Entwurfsverfasser ist das Büro FFM Architekten aus Frankfurt.



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    Bild: geoportal.frankfurt.de, Schrägluftblid 2023


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    Grafik: geoportal.frankfurt.de, 06/2024


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    eigene Bilder

  • Mal ein Update aus der Weidmannstraße in Sachsenhausen (letzter Beitrag: Hier). Am Haus mit der Nummer 10 wird gerade schwer saniert und auch neu angebaut (schaut für einen Vergleich mal auf googlemaps). Wer genau hinschaut wird bemerken wie einfühlsam hier an einen Altbau angepasst wird, ohne modernen, kontrastbetrunkenen Kitsch. Ich meine dieser Trend ist an vielen Stellen in Frankfurt zu bemerken und gerade en vogue.


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    Außerdem ein Update aus der 49, die Rundbögen des Neubaus passen sich den Altbauten der Umgebung in einer stimmigen Komposition an und versuchen sich nicht aufzudrängen. Mit dem schön eingefassten Baum wird dies vielleicht mal ein schmuckes und verstecktes Plätzchen zum Verweilen, zB nach einem langen Tag im Waldstadion? ;)


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    (Bilder sind von mir)

  • Dachausbau Oskar-Sommer-Straße 5-7

    Kleinere Projekte fliegen oft unter dem Radar, doch manchmal lohnt es durchaus, ihnen etwas Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Und sei nur als Nachweis, dass neuer Wohnraum durch Dachausbau auch ohne ein Aufsetzen primitiver Kastenformen möglich ist. So an der Oskar-Sommer-Straße, wo ein unscheinbares, flach geneigtes Dach gerade durch ein Mansarddach mit Gauben ersetzt wird. Das Bauschild beschreibt das Vorhaben so: "Rückbau des Daches und Wiedererrichtung in geänderter Form mit Ausbau Dachgeschoss zu 6 Wohneinheiten mit Dachgauben und Dachloggien".


    Auf diese Weise entstehen sechs neue Wohnungen - und voraussichtlich ein deutlich harmonischeres Gesamtbild.


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    Der Entwurf ist von Papayannis und Partner Architekten, Frankfurt. Zuvor sah das Dach aus wie beim Nachbarn im Südwesten (auch Street View).


    Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/6205_oskar-sommer-Strasse_5-7.jpg     Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/6204_oskar-sommer-Strasse_5-7.jpg
    Bilder: Schmittchen

  • Schweizer Straße 24 (Modernisierung)

    Das Anfang der 1990er Jahre gebaute Haus, ein sehr langweiliger uninspirierter Schlichtbau, bislang genutzt als Appartment-Haus mit einem Laden, ist in Arbeit, Der Laden steht schon sehr lange leer und die Appartments werden derzeit vollständig entkernt, worauf der Container-Inhalt vor der Tür schließen lässt. Da kein Bauschild zu sehen ist, darf man annehmen, dass es sich um genehmigungsfreie Modernisierungsarbeiten handelt.


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    eigene Bilder

  • Neuentwicklung Steinlestraße 24-28 (Malerviertel Sachsenhausen)

    Die Steinlestraße ist die erste Parallelstraße im Süden des Schaumainkais. Angrenzend an das Grundstück, auf dem das Museum Giersch steht, befindet sich ein Gebäude mit einem Dach und drei Hausnummern, die Steinlestraße 24-28. Im Sommer 2023 stand es bereits überwiegend oder vollständig leer.


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    Bild oben: Schmittchen | Bild unten: © Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main


    Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/steinlestraße_bestand_luft.jpg


    Der Bestand wird abgerissen. Nach Plänen des Büros Happarchitecture, Frankfurt, soll ein Mehrfamilienhaus neu gebaut werden. Bauherr ist der Neu-Isenburger Projektentwickler Red Square, der das etwa 1.250 m² große Grundstück im vergangenen Jahr erworben hat. Damals war von einer geplanten Gesamtwohnfläche von rund 1.500 m² die Rede. Seit Kurzem ist eine Visualisierung online:


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    Bild: happarchitecture. JJH Architektengesellschaft mbH


    Gut vergleichen lässt sich die Planung mit dem Bestand im März 2022 auch bei Street View.

  • Der Bestand ist jetzt so schlecht nicht, würde aber besser in die Villenviertel an der Niederräder Landstraße oder auf den Lerchesberg passen. Am Neubauentwurf dagegen lässt sich diesmal nicht wirklich was aussetzen. Baumasse und vor Allem Architektur passen hervorragend in die Ecke. Gerne mehr davon!

  • Gartenstraße 133-135: Projekt "CU - Central Units"

    Hier sind nun die Gerüste an allen Straßenseiten gefallen, was einen ersten Gesamteindruck erlaubt. Im Bereich des Erdgeschosses wird noch gearbeitet. Zur Historie dieses Bauprojektes empfehlen sich die folgenden Beiträge von Schmittchen:

    Erstmalig erwähnt 2018 in Beitrag #591 und ergänzt um weitere Informationen im März 2021 in Beitrag #715. Zuletzt nach Abschluss des Rohbaus im Mai 2023 in Beitrag #830.



    IMG-2823b.jpgBlick auf die Kreuzung Stresemannallee /Gartenstraße


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    Ansicht von der Stresemannallee



    IMG-2814b.jpgBlick auf die Hinterseite des Baukörpers an der Gartenstraße

  • Die Farbe der Fassade ist schön und dezent, aber die Anzahl der Fenster in Reihen, ihre Menge im Verhältnis zur Fassade und die versetzten Fenster ist einfach too much. Man wird fast schwindelig, wenn man das betrachtet. Es gibt sicherlich unruhigere modernistische Fassaden, diese hält sich noch im Rahmen. Grundsätzlich sehe ich keinen Grund Fenster versetzt anzuordnen, außer als modernistischen Trick, um eine monotone Fassade zu kaschieren, anstatt mit harmonischen Symmetrien zu arbeiten.