"Eders Werkstatt"

  • "Eders Werkstatt"

    Wer von euch schon mal "Meister Eder und sein Pumuckl" gesehen hat, wird sich vielleicht auch da für interessieren wo denn die hübsche Werkstatt stände .. sie stand hier: http://www.pumucklforum.de/werk.JPG


    Das Gebäude war natürlich in keinem sehr gutem Zustand mehr, es hatte inzwischen Schimmelbefall.


    Der Abriß war allerdings noch vor 1985 beschlossen worden, nur Franz Joseph Strauß verhinderte den vorzeitigen Abriß, damit die 2. Staffel von "Meister Eder und sein Pumuckl" produziert werden konnte.


    Interessanter dabei jedoch ist wohl die Tatsache daß nicht nur dieses Hinterhaus der Wiedermayrstr2 weichen sollte, sondern auch die Vorderhäuser - die bayrische Versicherungskammer wollte das ganze Areal neu bebauen, und es war auch angedacht die Straße an der Isar dem mittlerem Ring anzuschließen.


    Die Vorderhäuser konnten dank Bürgerinitiative gerettet werden, für die Werkstatt und dem angrenzendem Jugendstilgebäude kam allerdings alle Hilfe zu spät, noch bevor überhaupt ein Denkmalschutzantrag eingereicht werden konnte, waren die Abrißbagger bereits im April 1985 zugange, ihr vernichtendes Werk zu vollenden.


    Heute befindet sich an dieser Stelle die Tiefgarage der bayrischen Versicherungskammer, das IT Gebäude hingegen befindet sich NICHT an dieser Stelle, sondern ist in der Sternstraße anstelle von zerbombten Häusern erbaut, wo sich zu Zeiten der Dreharbeiten nur ein freier geschotterter Parkplatz befand.


    Eders Werkstatt mußte also nicht diesem Stahl-Glas-Koloß-IT Gebäude der Versicherungskammer weichen, sondern der darunterliegenden Tiefgarage.

  • Ich weiß nicht warum, aber ich konnte den Pumuckel nie ausstehen. ;)


    War denn dass fragliche Gebäude etwas Besonderes oder schön, mal vom ideellen Wert der Kindheitserinnerungen für eine bestimmte Generation? Das jetzige Gebäude sieht natürlich auch nicht gerade prickelnd aus.

  • Ich denke nicht, dass es wünschenswert ist jede vom Schimmel befallene Baracke auf Teufel komm raus zu erhalten:
    KLICK


    Zumal sich den originalgetreuen Erhalt von privaten Altbauten selbst in Prachtstraßen wie der Nymphenburger nur noch die Reichen als Hobby leisten können.
    Durch Mieteinnahmen hat man keine Chance die Kosten auch nur annähernd wieder rein zu bekommen.


    Immerhin ist ja bis auf die Werkstatt praktisch alles noch wie anno 80er Jahre, siehe auch in diesem Artikel des Merkurs:
    Drehorte: Wo Pumuckl seinen Schabernack trieb

  • Ich hatte das Glück, vor dem Abbruch noch den Innenhof zu betreten. Ich finde den Abbruch sehr wohl bedauerlich, gerade in Anbetracht der fremdkörperartigen Neubebauung. Das Jugenstil-Hinterhofgebäude wäre eine gute Touri-Attraktion geworden. Aber schon damals standen die wirtschaftlichen Überlegungen dagegen.

  • Zumal sich den originalgetreuen Erhalt von privaten Altbauten selbst in Prachtstraßen wie der Nymphenburger nur noch die Reichen als Hobby leisten können.


    Na Mensch, gar kein Erhalt mehr möglich in Minga? :eek: Gut, bei den Preisen für Ziegel und nen ordentlichen Sack Kalkputz wird man schonmal leicht Kandidat für den Rettungsschirm. Und ich dachte ein Mietshaus in München wär eine Gelddruckmaschine, dabei bewegt man sich als Besitzer anscheinend am Rand der Privatinsolvenz.


    Oder hat die Heulerei nicht eher was mit dem guten alten Spekulationsmotiv zu tun?

  • Es geht um historische Prachtbauten in der Nymphenburgerstraße, die selbst bei gewerblicher Vermietung ein Draufzahlgeschäft sind und nicht um einen gut vermieteten 50er Jahre Wohnblock, bei dem blos ein paar Ziegel ausgetauscht werden müssen :rolleyes:

  • Es geht um historische Prachtbauten in der Nymphenburgerstraße, die selbst bei gewerblicher Vermietung ein Draufzahlgeschäft sind


    Ist das so? Und wenn ja, wegen des hohen Instandhaltungsaufwandes? Und ist dies die Antwort, weshalb solche Gebäude oft Notare etc. beherbergen?

  • Es geht um historische Prachtbauten in der Nymphenburgerstraße


    Hö? Und ich dachte es geht um Meister Eders heimelige aber "vom Schimmel befallene Baracke" aus der Gründerzeit. Wo man die doch problemlos abreissen kann, weil sich nur noch grad so die Reichen in der Nymphenburger den Luxus von privaten Altbauten leisten können. :confused:;)

  • Ist das so? Und wenn ja, wegen des hohen Instandhaltungsaufwandes? Und ist dies die Antwort, weshalb solche Gebäude oft Notare etc. beherbergen?


    Ja genau.
    Das gilt auch für die Prachtbauen in der Briennerstraße, von denen gerade erst mehrere für viele Millionen Euro innen und außen vollständig saniert und modernisiert wurden (z.B. Deutsche Börse Ecke Karolinenplatz oder Landesbank Ecke Türkenstraße sowie das westliche Nachbargebäude).
    Wenn ihr glaubt, dass sich mit pompös geschmückten, denkmalgeschützten Bauten, die fachgerecht instandgesetzt werden, nennenswert Geld verdienen lässt, dann ist das ein Irrglaube! Solche Gebäude haben fast immer nur repräsentativen Charakter und dafür zahlt man gerade in München gerne was drauf.


    Und auch bei Meister Eders Werkstatt behaupte ich, dass für das dauerhafte Beheben des Schimmelproblems eine aufwände Sanierung notwendig gewesen wäre, die in keinem Verhältnis zum historischen Wert dieses Gebäudes gestanden hätte.