Löwitz-Quartier + erweitertes Areal westlich des Hauptbahnhofes

  • Das 350-Mio-Euro-Projekt auf dem Areal des einstigen Thüringer Bahnhofes wurde jetzt in "Löwitz-Quartier" umbenannt. Die Hamburger Investoren fanden, das passe zu Leipzig, schließlich sei der Löwe im Stadtwappen und ziere als Element viele Fassaden und die Endung -itz erinnere an ortsübliche Bezeichnungen mit slawischen Ursprung. Man wolle den Leipzigerinnen und Leipzigern so das Gefühl geben, dass es das Quartier schon immer gegeben hat.


    Naja, also ich weiß ja nicht, aber interessanter finde ich die Termine, die eine Sprecherin vom Projektentwickler Hamburg Team gegenüber der LVZ konkretisierte. Im Frühjahr 2021 starten die bauvorbereitenden Maßnahmen, Ende 2021 soll der Hochbau beginnen. Dabei soll das geplante Gymnasium mit als Erstes errichtet werden. 2026 soll schon alles fertig sein.


    Ansonsten steht nicht viel Neues im Artikel: Dass die Altbauten am südlichen Ende saniert werden sollen und als "Hotspot" für kulturelle, gastronomische und andere öffentliche Veranstaltungen genutzt werden sollen, steht hier glaube ich schon. Dort soll auch ein Hotel mit 14.000 Quadratmeter BGF entstehen. In der Kurt-Schumacher-Straße entsteht eine Kita mit 90 Plätzen.

  • ^ man gibt sich Mühe, was ja per se nicht schlecht ist. Ob nun "Löwitz" eine Identifikation schafft mag ich aber auch zu bezweifeln. Aber das ist sicher auch nicht der wichtigste Aspekt. Interessant ist eher, dass man hier als erstes der größeren und teilweise sehr lange dauernden Projekte endlich an den Start geht. Nach kurzer Planungsphase, was den anderen nicht gelingt.



    Ich will noch erwähnen, dass die Hauptzufahrt über die Berliner Straße und einer neuen Kreuzung sowie einer neuen HS der LVB gehen wird. Für den Hochpunkt des "Büroturms" (es sind nur zwischen 40 und 50m) wird es noch einen offiziellen Wettbewerb geben.



    Immer noch etwas schade, dass man die Mauern an der Kurt-Schumacher nicht in eine große Freitreppe a la Schaufenster umwandelt.

  • ^^Typischer LVZ-Artikel - wenig Konkretes und eigentlich nur Altbekanntes, das es schon länger online gibt, siehe:

    Löwitz Quartier

    [...]

    Das Areal an der Preußenseite wird unter dem Namen Löwitz Quartier vermarktet. Seit kurzem gibt es auch eine Webseite, welche sich aber erst im Aufbau befindet. Mehr Informationen findet man dagegen im Factsheet eines der Projektentwickler, wo zu lesen ist, dass die Erschließungsarbeiten für die 11 Baufelder (750 Wohnungen, Gmynasium, Büros, Einzelhandel & Gastronomie) im ersten Quartal 2021 beginnen sollen, mit Fertigstellung des Quartiers im Jahr 2026. Mit an Bord ist Otto Wulff, die aktuell im Stadtgebiet die Projekte Johannisplatz/Talstraße und die neue Wohnanlage in Schönefeld entwickeln.

    Überhaupt vermisse ich bei der LVZ, dass überhaupt mal was hinterfragt wird oder kritisch berichtet wird über - irgendwas. Städtebau in Zeiten von Klimawandel, Mobilitätsstrategie, etc. etc. whatever. Feelgood-Rentner-Blatt.

  • Verkehrskonzept Löwitz-Quartier


    Während wir weiter auf den Start der Ausschreibung für die Gestaltung der einzelnen Gebäude warten (geplanter Start der Bauarbeiten 2021!) wurde zwischenzeitlich eine neue Visualisierung aus Richtung Norden veröffentlicht:

    noc3f5ah.jpg

    mdr/hamburgteam


    Besonders interessant ist dabei die Darstellung der geplanten neuen Brücke über die Parthe zur Berliner Straße - miumiuwonwon hatte dazu bereits vor einiger Zeit eine Visualisierung gepostet:

    [...]

    7b4191698c.jpg

    © Buhlmann Immobilien-Gesellschaft mbH


    Das Quartier wird für den MIV und Fahrradverkehr also vom Norden her über die neue Parthe-Brücke, und vom Süden über die Kurt-Schumacher-Straße erschlossen. Mittel- bis langfristig sind darüber hinaus folgende Anbindungen des Quartiers geplant:

    • Richtung Norden soll ein Fuß- und Radweg über den DB-Rettungsplatz und eine geplante Brücke über die Berliner Straße in das Gebiet des Eutritzscher Freiladebahnhofs geführt werden
    • ein neuer Fuß- und Radweg entlang der Parthe soll über eine Rampe auf Höhe der LVB- Wendeschleife das Quartier in Richtung Westen anbinden

    Damit wird gleichzeitig die neue Promenade entlang der neuen Hochhäuser am Partheufer angebunden, es entsteht also ein zusammenhängendes Wegenetz:

    gqi87hhg.jpg


    Darstellung der ÖPNV-Anbindung, incl. neuer Straßenbahnhaltestelle Roscherstraße (Linie 9):

    aax63nn6.jpg

    seecon/rkw


    Jetzt fehlt eigentlich nur noch eine genauso durchdachte Gestaltung der Gebäude und deren Fassaden. 🤞🏼

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  • ^ da der Büromarkt in Leipzig doch nicht so schwächelt wie durch die COVID-19 Krise angenommen, hoffe ich auf ein paar Meter mehr Höhe beim "Hochhaus". Wenn es konkreter wird und mit Mietparteien gehandelt wird. Damit etwas wahrnehmbarer ein Zusammenspiel mit dem Areal am 'Westin' und dem Wintergartenhochaus entsteht könnte. Gut zu sehen bei der Ansicht oben. Perfekt wären zwischen 90m und 100m, was eher unwahrscheinlich ist. Aber zumindest zwischen 60m und 70m könnten schon eine Beziehung herstellen.

  • ^^

    Die ganze Geschichte scheint mir wieder nicht zu Ende gedacht.

    Beispiele:
    Wann wird endlich der Bereich Hbf/Westseite saniert (Wendeschleife Straßenbahn + Vorplatz)?

    Wie soll die Zufahrt für das Quartier auch noch von dort erfolgen, wo heute schon Auto, Rad, Fuß und LVB sich in die Quere kommen, weil es z.B. keine logische Radwegeführung gibt? Der gesamte Bereich um und am Hbf ist alles andere als "sicher" oder "logisch", egal ob Fuß oder Rad.
    Wird die Umverlegung der Strecke Linie 9 in die Roscherstraße bedacht? Vermutlich nicht.


    Es wäre ja spannend, wenn bei den ganzen schlafenden Großprojekten überhaupt mal eins beginnt.

  • Die Umverlegung der Straßenbahn in die Roscherstraße ist Bestandteil diverser Planspiele - unter anderem im Nahverkehrsplan und zuletzt des Planungsdezernates der Stadt Leipzig:


    https://www.l-iz.de/wirtschaft…enbahnnetz-der-LVB-344255


    https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1015897


    Dabei fingiert die Roscherstraße unter einer "Kategorie 3: Trassenfreihalung" - hat ergo eine Realisierungschance im Jahr 2134


    https://ratsinfo.leipzig.de/bi…lage2_Massnahmenkarte.pdf

  • ^ Ahh, das war mir völlig entgangen. Wenn man sich die Bewertung und Einstufung als Trassenfreihaltung samt Fazit:


    unterstützt Entwicklung Freiladebahnhof Eutritzscher Straße durch ÖPNV-Erschließung des südlichen Teils aber u.U. verschlechterte Anbindung von Teilen des Gebietes Hauptbahnhof Westseite

    anschaut, dürften die Realisierungschancen tatsächlich gegen Null gehen. Unabhängig davon suggerieren die oben gezeigten Karten am Knotenpunkt Roscher- / Berliner Straße eine Haltestellenanlage in beide Richtungen auf der Ostseite der Kreuzung, d.h. eine eventuelle Umsetzung des Projektes hätte keine Auswirkung auf diese.

  • Update


    Auf der Webseite des Projektentwicklers wurden weitere Details zur zukünftigen Nutzung des neuen Quartiers am Hauptbahnhof bekanntgegeben.


    Nutzungskonzept:

    • gemischt genutztes Stadtquartier mit 11 Baufeldern
    • der Auftakt des Quartiers zum Bahnhofseingang hin soll als urbaner Hotspot gestaltet werden

    2nohutuy.jpg

    • Gewerbliche Nutzung: 47.000 m² Büronutzfläche auf fünf Baufeldern mit Fertigstellung ab 1. Quartal 2024
    • Hotel: im Baufeld 4 soll ein Lifestyle Hotel mit ca. 4.500 m² BGF und direkter Anbindung an das historische Abfertigungsgebäude entstehen
    • Wohnen: 650 Wohnungen (Miet- und Eigentumswohnungen), davon ca. 30% sozial geförderte Mietwohnungen
    • Bildung: ein 5-zügiges Gymnasium (Eröffnung voraussichtlich 2024)
    • eine Kita mit 90 Plätzen
    • 80 % Dachbegrünung aller Gebäude


    ubwq8oag.jpg


    Mobilitätskonzept:

    • fünf Plätze („Pocketparks”) im Quartier
    • ein Parkstreifen entlang der Parthe mit einem 5 Meter breiten Rad- und Fußweg
    • eine zentrale Achse durch das Quartier, geplant als ausschließlicher Fuß- und Radweg mit 4 Meter Breite


    gvesgox9.jpg


    Zeitplan:

    • Abbruchmaßnahmen: 2019-2021
    • Erschließungsmaßnahmen: ab 2. Quartal 2021
    • Hochbaumaßnahmen: ab Anfang 2022-2026
    • Architektur: Thüs Farnschläder Architekten



  • ^kommt nur mir das so vor, oder stehen die Gebäude in den beiden SW-NO-Achsen ziemlich dicht beieinander? Das wirkt bei rechts und links 6 Etagen sicher ziemlich dunkel und drückend, wenn man auf der Straße steht. Abgesehen von den neugierigen Blicken der Bewohner in die jeweils gegenüberliegenden Wohnungen. Möglichweise hätte man die Bebauung etwas lockerer und vielleicht nicht so streng geradlinig planen soll, das erinnert immer schnell an die sozialistische Bauart. Nun, man wird sehen, wie es dann wirkt.

  • ^ es gibt eine durchschnittliche Geschosshöhe bei den Wohnbauten von 5-6 Geschossen, bei einer durchschnittlichen Straßenbreite bei Nebenstraßen. Das ist dann nicht nur stimmig mit den Werten der Gründerzeitviertel sondern birgt bei der Sonnenstrahlung in Mitteleuropa keinerlei Gefahr für eine überdurchschnittliche Verschattung. Auch nicht, wenn diese hoffentlich Straßenbäume erhalten.



    Generell wird es bei der höheren Präzisierung langsam vielversprechend. Ich kann mir eine Wiederbelebung der dortigen Stadtfläche schon gut vorstellen. Vor allem durch die Gebäudestruktur, welche viele Neu-Interpretationen ermöglichen. Aber genau so der dortige "Stadtbalkon", welcher aber immer noch nicht präzisiert wurde. Das ist sicher einer der expliziten Punkte um einen - wie '555 Farang' meint - "urbanen Hotspot" zu schaffen.

  • Update


    Aktueller Stand der Abrissarbeiten auf dem Gelände:

    9y8e5k66.jpg


    Die Erschließung soll nach Abschluss der Abrissarbeiten vsl. Ende Mai 2021 beginnen.

    dj37f8m4.jpg


    Das Gelände ist mittlerweile großflächig eingezäunt, wie z.B. hier an der Preußenseite:

    7gpj8rzo.jpg

    pics by 555Farang


    Auch die Namen der anderen Straßen im neuen Quartier wurden zwischenzeitlich bekanntgegeben.


    Ergänzung: auch das Büro des Projektentwicklers wurde zwischenzeitlich eröffnet, hier geht es also mit großen Schritten voran. Ich bin vor allem auf die geplante Architektur gespannt - weitere Details dazu dann hoffentlich in 2021.

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  • Das Hotel- und Kurzzeitwohnenprojekt in der Berliner Straße 22-30 ist verkauft worden. Für alle Bestandteile liegen Mietverträge vor. Die geplante Fertigstellung wird mit Mitte 2023 angegeben. Es entstehen 224 Hotelzimmer, 75 möblierte Wohnungen und 84 Tiefgaragenstellplätze.

  • ^ sehr gut. Mit einer Webcam kann man nun auch den Fortschritt auf der Homepage betrachten. Dabei ist auch das Löwitz-Quartier auf dem Bildschirm. Bei beiden Projekten sieht es nach baldigen Baggerbiss aus.

  • ^ du meinst Wittenberger-/Berliner Str.? Denn die Berliner Brücke hat ja eine S-Bahnstation. Aber nein, wahrscheinlich zu aufwendig, wenn man auch aus dem Hbf in wenigen Min. in dem Quartier ist.

  • ^ An der Berliner Brücke gibt es ja bereits die Station Leipzig-Nord. Die Stadt überprüft laut der aktuellen Fortschreibung des Nahverkehrsplans allerdings


    die Prüfung einer neuen Zugangsstelle zur Bedienung des Entwicklungsgebiets „Freiladebahnhof“

    ...der dann allerdings wohl eher Richtung Theresien- und Delitzscher Straße liegen würde. Problem ist hier, dass es sich hier um 2 verschiedene Eisenbahnstrecken handelt, die zwischen Berliner und Theresienstraße nochmal über ein Überwerfungsbauwerk verbunden sind, was schon zu der unpraktischen Lösung am S-Bahnhof Gohlis geführt hat.