
Nbger Zentrum: Vor dem Hauptbahnhof, Marienvorstadt
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Die Handschrift von KSP ist über die wiederkehrend geschwungenen Vorblendungen deutlich erkennbar. Gefühlt jedes zweite Bürogebäude aus deren Portfolio hat dieses Element (Zeitungen verschreiben sich oft).
Sieht gut aus.
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Der Sieger ist mMn. einer der Besseren. Sehr interessant fand ich auch 1001, der den Bestand bis zum 4. OG erhält und darüber bzw. darauf einen Neubau stülpt. Die Idee ist gut, die Ausführung leider nicht ganz so. Die geschichtete Nutzung teilt 1001 mit dem Sieger.
Den zweiten Platz, 1009, finde ich mit am schwächsten. Erinnert mich spontan an den Verwaltungstrakt des alten Horten / Hanse-Versicherung am Hallplatz. Unruhige Fassade, kein geschlossenes Bild. Ähnlich die beiden vierten Plätze, 1003 & 1004, auch beide langweilig und eher "husch-husch" gemacht.
Eigentlich ähneln sich die meisten Entwürfen sehr, einige finde ich auch ziemlich langweilig. Lag's an der Aufgabenstellung?
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Beim Studentenwohnheim in der Bahnhofstraße ggü. der Marienzeile wurde mit dem Bau begonnen. Es gibt auch eine Baustellenkamera dazu.
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Weiß eigentlich jemand, was mit dem Gelände des Verlags Nürnberger Presse passiert, nachdem große Teile in den Neubau am Wöhrder See gezogen sind?
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Tatsächlich: Nein. Letzte Woche gab es einen zweiseitigen Artikel in der NZ zum Umzug der Verlagsbüros an den Wöhrder See. Das Gebäude, das dort bezogen wird, ist schon 10 bis 15 Jahre alt und kam damals hier nicht so gut weg. Im Artikel wird jedoch ausschließlich wiedergegeben, wie sehr die Redakteure sich auf die neuen Räume freuen und die alten trotzdem vermissen werden. Ich hab den Text danach durchgescannt ob dort irgendetwas darüber steht, was mit den alten Liegenschaften am Willy-Brandt-Platz geschehen soll. Fehlanzeige. Gewiss ist, dass der denkmalgeschützte Altbau, das ehem. Gauhaus, zu einem "Haus der Demokratie" entwickelt werden und deshalb erhalten bleiben soll.
Die postmodernen Verlagsgebäude, die ich schon seinerzeit als die gestalterisch wertigsten am Platze empfand, nachdem alle umliegenden Häuser weitgehend kahlsaniert wurden, werden vermutlich zur Disposition stehen. Abriss. Und damit sich niemand aufregt oder E-Mails an das Denkmalamt schreibt, steht dazu nirgendwo etwas.
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Das Büroturmprojekt von S&P westl. vom Hauptbahnhof hat jetzt eine eigene Homepage: https://nuo-nuernberg.de/
Dort gibt es auch ein paar neue Visualisierungen zu sehen.
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Sieht ganz gut aus, finde ich; wertige und vertikal betonte Fassade
(passt bzgl. Höhe / Materialität auch zum Tafelhof-Palais)
Die zwei Außenansichten noch direkt eingebunden:
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In der Animation ist der U-Bahn Zu- bzw. Abgang verschwunden. Oder hat man die hässlichen Betonbrüstungen mit Glasbrüstungen ersetzt? Aus den Abbildungen kann ich das nicht erkennen. Vielleicht will man ja nur das Gerümpel vor dem Gebäude ausblenden.
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Wurde das hier schon gezeigt? Der Rohbau des Apartmentblocks an der Bahnhofstraße gegenüber der sog. Marienzeile hat Endhöhe erreicht, hat seine Außendämmung bekommen aber das Gerüst steht noch. Wollen wir hoffen, dass es doch noch Gestaltung bekommt und keine weiße Styroporkiste bleibt:
Gezeigt wurde der Entwurf hier im Beitrag Nr. 261 von arc_bn vor zweieinhalb Jahren. Auf der Website ist der Entwurf ja nicht verändert worden, also kommt da noch eine Putzstruktur und Farbe drauf. Die endlose Lochfassade allein macht ja nicht wirklich etwas her.
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Dem will ich mich unbedingt anschließen! Ganz fantastisch nothor, denn du gehst ja wirklich in die Tiefe und dokumentierst den Wandel der Stadt (und dabei auch viele Ecken die nicht immer im Fokus stehen) ganz ausgezeichnet hier. Hab mir glatt ein paar Stränge dieser Tage nochmal komplett angeschaut.
Vielen Dank für diese ganz Arbeit!d.
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Danke auch von mriner Seite. Aktuelle Fotos helfen auch Menschen, die aus welchen Gründen auch immer nicht
vor Ort können.
Ja, schaut interessant aus. Früher waren dort glaube ich Parkplätze. -
katie32web zuvor war da ein Bürogebäude, das Sprenggiebel kurz vor seinem Abriss hier gezeigt hatte:
Die Mission "Graue Energie erhalten" ist hier nicht geglückt, eine Kiste ist gegangen, eine neue gekommen, warten wir mal das Endergebnis ab, aber ich vermute dass wird nicht wirklich Begeisterung auslösen.
Überhaupt, lieben Dank für den Zuspruch! Mit dem Rad ist man doch am effektivsten in der Stadt unterwegs, als Fußgänger kann man zwar auch Fotos machen, ein entsprechendes Telefon hat ja heutzutage fast jeder, allerdings sind die Strecken nicht zu schaffen. Aber aus dem Auto, dem Bus, der Straßenbahn oder gar U-Bahn heraus bekommt man von seiner Umwelt aber kaum noch etwas mit. Vermutlich ist das auch der Grund weswegen hier sonst wenige aktiv fotografieren.
Richtig begeistern würde mich das, wenn es immer wieder tolle Nachrichten gäbe. Da schau ich immer neidisch in die Nachbarforen vergleichbarer Großstädte, allen voran das vor 30 Jahren als unrettbar geltende Leipzig, das meines Erachtens Nürnberg zwischenzeitlich weit überflügelt hat was den Qualitätsdurchschnitt von Sanierungen und Neubauten im Stadtbild anbelangt, der Denkmaldichte sowieso. Dort im Unterforum ist das Verhältnis zwischen Begeisterungsmeldung und Hiobsbotschaft genau umgekehrt zu dem hier in Nürnberg. Wie ich hier schon angedeutet habe, wirklich entzückt bin ich nur von ganz ganz wenigen Nürnberger Projekten (Volksbad, Marientorzwinger), und die dauern alle ewig. Während dessen entstehen alle Nase lang Enttäuschungen. Ich jedenfalls habe noch nie jemandem von Nürnberg als schöne Stadt vorgeschwärmt, mittlerweile wird der Abstand zu den Konkurrenzstädten immer größer, auch Details wie dieses hier mit den Mülleimern in der Altstadt verbessern das nicht. Die Gestaltungsstrategie ist weniger "wie können wir die Stadt für alle schöner machen", sondern "wie machen wir sie idiotensicher und senken die Unterhaltskosten". So kommt man am Ende immer bei einer Gummizelle heraus. Sorry, ich würde gerne Menschen mit Fotos von gut gemachten Projekten und toller Architektur anstecken, aber das geht in Nürnberg nur sehr sehr schwer.
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wahre Worte...
Und trotzdem danke für deinen unermüdlichen Einsatz!
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...Ich jedenfalls habe noch nie jemandem von Nürnberg als schöne Stadt vorgeschwärmt, mittlerweile wird der Abstand zu den Konkurrenzstädten immer größer...
Ich hab da irgendwie einen ganz anderen Blick drauf.
Nürnberg war für mich nie eine im klassischen Sinn schöne Stadt. Für mich ist die Geschichte der Stadt einfach faszinierend und jede dieser Epochen hat sich tief ins "Gesicht" eingegraben - inkl. großer Höhen als auch ziemlicher Tiefen bzgl. der Bauten.Von schrecklich banal bis einzigartig - es findet sich alles. Und unterm Strich hab ich durchaus den EIndruck, dass sich die Stadt auch baulich positiv entwickelt.
Mein Fazit: Nürnberg ist ein Charakterkopf mit viel historischem Drama und glänzt zusätzlich mit starker eigener Kulinarik und einem wunderschönen Umland. Auch wenn ich Leipzig nichts böses will, aber mir erscheint es halt in Summe ziemlich flach. Außer schön sanierter Gründerzeit ist da nicht viel zu holen.Ich wohne inzwischen überwiegend in Frankfurt am Main und mache hier eher nen Vergleich auf. Hier gibt es zu Nürnberg auch deutlich mehr historische Parallelen. Frankfurt pendelt auch stark zwischen Höhen und Tiefen, gönnt sich eklatante Versäumnisse im öffentlichen Raum (da ist Nürnberg sooo viel besser) und glänzt mit eigenem, durchaus kontroversen Ausdruck. So mein kleiner Exkurs...
d.
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Danke für deine Einschätzung, und du hast da sicherlich Recht. Leipzig ist aus architektonischer Sicht eher flach, wenn man das analytisch als Diagramm der Baualtersstufen und Stile sowie ihren Erhaltungsgrad betrachtet. Aber die Stadt pflegt ihr Stadtbild nach einer Philosophie, sie als gründerzeitliches Gesamtkunstwerk zu verstehen und zu entwickeln. Ich genieße das jedesmal wenn ich dort bin und frage mich, wie sie das genau hinbekommen, es sind doch auch nur Menschen, nur Häuser, es gelten dieselben Gesetze.
Nürnberg ist mein Zuhause, und sowohl die historisch erklärbaren Kontraste im Straßenbild, als auch die fortwährenden Sanierungen, die nichteinmal erhaltend wirken sondern bei denen fast immer Architekturdetails verschwinden und daher verarmend wirken, reiben mein Empfinden als architektursensiblen Menschen so auf, dass ich es als entzündet beschreiben würde und daher Heilung suche. Die finde ich regelmäßig in Orten die frei von diesen Kontrasten sind, z.B. in Fürth. Das ist eine Stadt, die sieht für mich gesund aus. Aber es gab wohl auch mal eine Untersuchung dazu, da kam wohl heraus, das Auswärtige ein viel positiveres Bild von Nürnberg haben als seine Bewohner. Interessanterweise ist das nach meiner Wahnehmung in Leipzig oder Dresden nicht so, da lieben die Leute ihr Stadtbild und wünschen sich auch die fortwährende Entwicklung daran. Eine Freundin von mir hatte mal einen Spleen und sammelte Fotos von Gullydeckeln aller möglichen Städte. Viele haben ja ihre ganz eigenen Designs, oft mit Wappen, wie ein Medaillon designt. In Nürnberg ist mir da nichts aufgefallen, für solche Details hat man hier nichts übrig, und das geht über Gehwegbeläge, den Zustand von Straßen und Plätzen und zieht sich letztlich durch das gesamte Stadtbild. Auch in der Lokalpresse ist das Stadtbild sogut wie kein Thema. Es bleibt ein Sammelsurium aus einzelnen Objekten verschiedener Stile, Epochen, Erhaltungszustände, oft ohne sich von selbst erschließenden Zusammenhang.
Aber vielleicht bin ich zu tief drin uns muss mal ein paar Jahre raus
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Auch wenn ich Leipzig nichts böses will, aber mir erscheint es halt in Summe ziemlich flach. Außer schön sanierter Gründerzeit ist da nicht viel zu holen.
Gewagte These. Ich möchte hier ganz sicher keine Leipzig-Diskussion reinbringen aber historisches Drama, starke Kulinarik und ein schönes Umland können wir hier oben auch...
Leipzig ist aus architektonischer Sicht eher flach, wenn man das als Diagramm der Baualtersstufen und Stile sowie ihren Erhaltungsgrad betrachtet.
Die immer wiederkehrende Reduktion von LE auf Gründerzeit-und-sonst-nix greift viel zu kurz.
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Sicherlich hast du Recht, in der Leipziger Innenstadt findet man vermutlich mehr Barock, als man in Nürnberg an Gotik finden kann, ebenso reichlich Art Deco, wovon es in es in Nürnberg fast garnichts gibt, usw. aber darum ging es mir nicht. Es ist der oberflächliche Gesamteindruck, wenn man ihn kritisch und mit einem Wort zusammenfassen will. Mich würde aber interessieren, ob leipziger Architekturfans irgendwann einen Lagerkoller bekommen, sich irgendwann eine gewisse Frusttration einstellt hinsichtlich der Entwicklung ihrer Stadt, oder ob es eher weitgehend wohltuend und erfolgreich gesehen wird. Bei den nürnberger Architekturfans nehme ich nämlich tatsächlich eher eine gewisse Frustration wahr, und die führt immer irgendwann zu Kritik und dann Rückzug. Ein Indiz ist auch die Aktivität in Foren, die im Leipzig-Bereich das dreifache ist, es scheint einfach mehr zu ermuntern, mehr Spaß zu machen sich zu beteiligen als im Nürnberg-Bereich.
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Also Frustration erkenne ich in der Leipziger Community eher nicht. Klar ist hier nicht alles Gold was glänzt aber man muss halt immer auch die Ausgangslage ab 1989 im Hinterkopf haben. Seit der Wende ist in Leipzig Stadtentwicklung quasi im Zeitraffer zu beobachten und es hört so schnell auch nicht auf denn trotz allem Erreichtem gibt es hier noch viel "abzuarbeiten". Dies (und anderes) führt dann zu dem positiven Vibe in der Stadt. Nun zu Nürnberg: Ich schaue hier seit Jahren regelmäßig rein und habe es ehrlich gesagt nie verstanden warum im DAF-Subforum dieser geschichtsträchtigen Stadt nicht mehr traffic herrscht. Wenn man z.B. ins APH schaut ist Noris dort praktisch Dauerthema und Leipzig kommt im Gegenzug alle Jubeljahre mal vor (oder wenn ich mal wieder Vorher-Nachher-Vergleiche poste).