Nbger Südstadt: Glockenhof, Hummelstein, Galgenhof, Gibitzenhof, Steinbühl

  • Galgenhof scheint nicht unbedingt seriöse Investoren anzuziehen. Diese Ruine, deren Zustand zuletzt noch schlechter als auf Google Maps war, wurde vor etwa einem Jahr abgerissen. Seitdem präsentiert sich die Stelle in genau diesem Zustand:


    Ums Eck hat es im September gebrannt. Ich dachte lange Zeit dass man da auf einen Abriss spekuliert. Das Obergeschoss scheint wieder bewohnt zu sein. Und während man keinerlei Anstalten machte die Fassade in Stand zu setzen, ist jetzt im Erdgeschoss eine Bar eingezogen... dafuck?


    An der Ecke Wölckernstraße-Schweiggerstraße hat sich ebenfalls nichts getan.


    In der Breitscheidstraße wird diesem postmodernem Gebäude ein Umbau zuteil, zu dessen Schwerpunkten nicht das Bewahren von Proportionen gehören dürfte:


    Alles nur Handybilder, von mir.

  • Bei dem "postmodernen Gebäude" bin ich letztens auch vorbei gefahren und habe mir die Augen gerieben. Die Fensterformate werden vollkommen neu geschnitten und damit die Fassade völlig verändert. Ich vermute dass es sich hier um ein ehemaliges Büro- bzw. Gewerbegebäude handelt, dessen innerer Schnitt nicht mehr zu verwenden war. Nun wird daraus wohl Wohnraum gemacht und deshalb brauchts neue Fenster, um innen passende Grundrisse einzurichten. Bin mal gespannt wie das letztendlich aussehen wird.


    Übrigens, das Eckhaus, wo es 2019 gebrannt hat, war auch schon öfter als Kaufangebot zu finden. Etwas mehr als eine Million sollte es kosten und wurde u.a. damit beworben, dass es abgerissen werden könne um darauf einen größeren Neubau zu errichten. Aber anscheinend ist das doch nicht so attraktiv bzw. einfach zu teuer, eine Million für ein Abrisshaus zu bezahlen.

  • Interessant. Vielleicht spekulieren Interessenten auch darauf dass es lukrativer wäre wenn der eingeschossige Supermarkt daneben auch noch ins Angebot kommt und man dann beides in einem Rutsch überbauen kann? Oder die Umgebung wirkt abschreckend. Dabei bietet das benachbarte Bleiweißviertel doch eine Blaupause wie man die aufwerten könnte: Durchfahrten sperren, dort begrünte Plätze anlegen, Ruinen durch die Stadt erwerben und von der WBG überbauen lassen.

  • Galgenhof scheint nicht unbedingt seriöse Investoren anzuziehen. ...

    Dieser Eindruck drängt sich mir auch auf.


    Dieses sog. "postmoderne Gebäude" ist für mich eher ein "postästhetisches Gebäude" par excellence...! Schön war das wohl noch nie, wenn ich mir das auf Google Maps anschaue. Aber bisher zumindest in sich halbwegs stimmig. Jetzt wird es allerdings komplett verhunzt.

    Vor allem das nördliche Galgenhof ist für mich sowieso in seiner Gesamtheit ein Alptraum. Südlich von Landggraben/Wölckernstraé geht´s dann wieder. Aber im nördlichen Teil: Mit Blechkarossen vollgeparkte Häuserschluchten fast ohne jedes Grün, von der ungepflegten Außenwirkung der Fassaden mal ganz abgesehen. Bis zur Wohlfühloase ist es da noch ein weiter Weg. Auch wenn man mit dem Zug durch Nürnberg durchfährt, ist der Blick Richtung Südstadt ziemlich deprimierend. Dass - siehe Neben-Faden - mit der deutlichen Begrünung von Celtispark und Nelson-Mandela-Platz da seit ein paar Jahren gegengesteuert wird, ist dringend nötig. Aus meiner Sicht kann das aber nur der Anfang sein.

  • Neubau Wodanstr/Nornenstr.


    Das Bestandsgebäude wurde nach langem Leerstand mittlerweile abgerissen, hier der Vorzustand auf Google. Eine Visualisierung was dort entstehen soll habe ich bisher nicht gefunden, aber ich hoffe auf etwas hochwertiges in dieser Umgebung.

  • Na endlich! Das grattlige Provisorium hat überhaupt nicht in diesen gut erhaltenen Straßenzug gepasst. Ob der Turmaufbau an der Kante passend ist muss man sehen und die Ecksituation hätte sich auch gut für Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss geeignet.

    Eine deutliche Verbesserung wird es so oder so.

  • Wow, ich bin echt positiv überrascht über diesen tollen Entwurf! Ein Hochparterre!!! Wahnsinn! Klar, man könnte an der Ecke auch Gewerbe vorsehen, dass dann ebenerdig platziert sein müsste, aber wenn es unbedingt Wohnen sein muss, dann ist ein Hochparterre doch das Beste in dieser belebten Lage. Auch die Gestaltung mit dem selbstbewussten Eckturm, dem Sockelgeschoss und der Dachgestalt, sowie den grundsätzlich aufrecht stehenden Fenstern, ich bin echt entzückt!

  • Find ich auch. Viel Fensterfläche, Treppenaufgang zur Eingangstüre, Balkone - und sogar eine Geschosshöhe wie beim Gründerzeit-Altbau auf dem Nebengrundstück der Wodanstraße! Wer hätte gedacht, dass sowas noch möglich ist.

  • Das Gebäude gefällt mir auch gut, schöne Giebel und anständige Geschosshöhen, wenn man es mit dem Geäude daneben vergleicht.

  • In der Mannheimer Str. wurde schon vor etwas längerer Zeit eine große Baulücke geschlossen. Hier das Ergebnis:


    50566258932_92a9768d12_c.jpg

    eigenes Foto.


    Nix besonderes, der Flachbau mit den großen Fensterflächen wirkt modern und freundlich. Über die Farbgebung der Balkone kann man streiten - aber wenigstens kein grau/schwarz/weiß... ;)

  • Auch kleinere Handyfoto-Updates, diesmal aus der Südstadt.


    Beim Bunker neben dem Landbierparadies geht es voran.


    Bei der Straßenbaustelle daneben nicht. Dass man nicht mehr durch die Allersberger Unterführung fahren kann sollten die meisten zwar inzwischen verinnerlicht haben, dass man von hier aus aber auch nicht mehr zu den großen Wohnanlagen davor kommt, erhöht den Verkehr in der Scheurlstraße ziemlich heftig. In die Wirthstraße kommt man auch nur von Süden.


    Na und beim Grundstück Ecke Wölckernstraße-Schweiggerstraße hat doch tatsächlich jemand einen Kran aufgestellt und sich ans Fundament gemacht!

    Leider habe ich davon weder Fotos gemacht, noch konnte ich irgendwelche Infos auftreiben was da jetzt genau gebaut wird.

  • Baulücke Schweigerstraße


    Nach dem Abriss eines Bestandsgebäudes geht es bald mit dem Hochbau los. Baugrube ist ausgehoben und Kran steht. Gibt es eigentlich hier schon eine Visu vom geplanten Neubau?


    50740017031_f5758be7aa_c.jpg

    eigenes Bild.

  • verunglückte Fassadenauffrischung Wodanstraße 13

    In der Wodanstraße, eine gründerzeitliche Vorzeigestraße Nürnbergs, ist ein etwas vernachlässiges Eckgebäude an der Fassade aufgefrischt worden:


    IMG_0448.jpg


    Auch die Dachlandschaft wurde mit Blech verkleidet und dadurch gestalterisch vereinfacht. Vorzustand (Foto von ca 2014):


    IMG_0884.JPG


    Zwar hat man die Sattelitenschüsseln entfernt, wobei nicht sicher ist ob die nicht wieder dran gebaut werden, aber auf sonstige, aufwertende Maßnahmen hat man verzichtet. Ich finde die grelle Farbe zwischen den ganzen Natursteinfassaden dieser Straße ungeschickt gewählt und daher unpassend. Die Patina davor hatte deutlich mehr Würde. Auch zeigen mir die mit weißer Farbe übermalten Sandsteinelemente, dass das Gebäude offenbar im Besitz von Menschen ist, die diese Architektur nicht wertschätzen. Schade, denn schneeweiß gestrichene Häuser gibts in Nürnberg ja nun genug. Durch die verloren gegangenen, zimmermannsmäßigen Dachgauben und die Unterlassung, passende Sprossenfenster einzusetzen wirkt die Maßnahme daher auf mich nun wie verschwendetes Geld, das man sich besser hätte sparen sollen. Man hat nun Geld für eine Maßnahme ausgegeben, die zu keiner langfristigen Aufwertung des Gebäudes und der Umgebung führt. In Immobilienanzeigen steht dann immer drin: "In die Instandhaltung wurde laufend investiert: Dies neu gestrichen, jenes neu gestrichen....". Kenner wissen, dahinter steckt selten Substanz.

  • Das sehe ich ebenfalls etwas anders. Das Blech der Dachgauben finde ich auch nicht unbedingt gelungen, aber ansonsten ist das definitiv eine enorme Aufwertung zum Vorzustand. Dinge wie die zugemauerten Fenster hätte man nicht ohne völlig unverhältnismäßigen Aufwand beheben können. Wozu sollte man diesen betreiben? Um eine absolut billig wirkende Fassade zu erhalten?

    Vielleicht ist das nur meine Meinung, aber die Kombination von Sand- und Backsteinen ist einfach fürchterlich. Schön, dass es nun ein solches Haus weniger gibt.

  • Gabelsbergerstraße 70

    Ein Lückenschluss in der Südstadt, in unmittelbarer Nähe zum Budapester Platz, steht bevor:


    Gabelsbergerstrasse-Nuernberg_14.jpg
    (c) RAUMWERK23


    Für die Gestaltung zeichnet das Nürnberger Architekturbüro "Raumwerk 23" verantwortlich, die bereits Projekte in der Ottmarstraße in St. Leonhard und am Rennweg verwirklicht haben. Die Vermarktung läuft bereits unter dem Projektnamen GAB70 mit eigener Homepage.
    Auf der Visualisierung fällt besonders der 2,20m-Mann im 5. Obergeschoss auf - wo wir doch hier zuletzt uns über Deckenhöhen unterhalten haben :)

    ...


    Der im letzten Mai von nothor angekündigte Lückenschluss in der Gabelsberger Straße 70 wird beileibe kein Lückenfüller. Der Rohbau ist inzwischen fertig und das Vorhaben wird dabei offenbar weitestgehend so umgesetzt wie angekündigt. Ich finde, der Neubau fügt sich nicht nur gut in das Viertel ein, sondern hebt das Niveau der Straße.


    dsc06108nukb9.jpg


    dsc06109blkm3.jpg

  • Wozu sollte man diesen betreiben? Um eine absolut billig wirkende Fassade zu erhalten?

    Vielleicht ist das nur meine Meinung, aber die Kombination von Sand- und Backsteinen ist einfach fürchterlich. Schön, dass es nun ein solches Haus weniger gibt.

    Also "billig" ist eine Fassade aus Verputz und Sandstein gewiss nicht, ansonsten würden die Prestigebauten der IHK z.B. oder das Neue Museum nicht in wesentlichen Teilen aus Sandsteinelementen bestehen. Billige Fassaden weisen sich direkt durch den immergleichen Reibeputz von Herstellern wie "Sto" oder "Knauf" aus, der auf verschiedenen Dämmmaterialien dünn aufgebracht wird. Im Neubausegment der unteren Preisklasse finden man ausschließlich soetwas. Das was dir wahrscheinlich an der Wodanstraße 13 vorher nicht gefallen hat war die Verwahrlosung. Neue Fenster, das Dach vernünftig aufgearbeitet und die Farbe auf dem Putz zwischen den Sandsteinelementen aufzufrischen hätte hier Wunder gewirkt. Sandstein weiß zu streichen bringt keinerlei Vorteile, kostet aber Geld. Das hätte ich mir gewiss gespart, denn die Farbe wird bald nach Auffrischung verlangen, und wird dadurch dauerhaft Geld kosten ohne Nutzen. Aber es soll ja Leute geben, die malen die Blumen in ihrem Garten bunt an.

  • Gegen die Materialien an sich spricht ja auch nichts. Das Problem ist für mich wie sie hier kombiniert wurden. Solche Gebäude gibt es in gutem Zustand zuhauf in St. Leonhard und Schweinau und auch diese gefallen mir gar nicht. Den Sandstein oder die Ziegelsteine hätte man ja gerne lassen können und nur das eine oder das andere ersetzen können. Die Kombination ist für mich das Problem. Nur weil man theoretisch hochwertige Materialien verwendet, heißt das nämlich noch lange nicht, dass auch das Ergebnis stimmig ist.

  • Die "Qualität" der Fassadenauffrischung lässt sich auch sehr gut an der neu eingebauten Schaufensterfront mit absolut unpassender 08/15-Baumarkttüre erkennen. Wirklich traurig, dass solche "Unfälle" immer noch passieren...

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    Ich kann mir das nur damit erklären, dass viele Leute den modernen Look haben wollen, den man von einem frisch ausgepacktem Smartphone oder so kennt. Wie bei Lautsprechern und HiFi-Komponenten, da war in den Nullerjahren Klavierlack das Nonplusultra, wenn man sich aber die Ware heute anschaut sieht das aus der Zeit gefallen und runtergenudelt aus. Denn der Staub, der sich unweigerlich darauf absetzt lässt sich nicht kratzerfrei entfernen, entsprechend sehen die Oberflächen heute auch aus, keiner will sowas mehr. Heutige High-End-Hersteller nehmen wieder naturnahe Materialien, am besten feinstes Holz(-furnier).


    Wenn man nun den tollen Look seiner Konsum-Statussymbole auch am Haus haben will, müssen Kunststoff und vermeintlich pflegeleichte Oberflächen her, Siegellacke und leuchtende Farben. So pinselt man ein altehrwürdiges Haus damit an und kann sich dann dem Anschein einer Modernisierung einbilden. Vorallem wenn man die natürlich alternden Oberflächen so ablehnt, wie Lieblingsfranke


    Ich finde das sehr bedauerlich, denn das macht ja das Alleinstellungsmerkmal der fränkischen Architektur aus. Man gehe mal nach Berlin, die Altbauten dort bestehen meist nur aus verputzten Fassaden mit in Massenproduktion gegossenen und aufgesetzten Stuckelementen. Bildhauerisch gearbeitete Natursteinfassaden gibts dort meist nur an Regierungs- und Verwaltungsgebäuden der Kaiserzeit. Auch bei einer sauber gefügten Ziegelwand müsste einem das Herz höher schlagen, denn das kann nicht jeder einfach selber bauen (ich habs versucht!). Mir blutet jedenfalls immer das Herz wenn soetwas verschwindet und nun noch eine weitere glatte Fläche mehr da ist.


    Ein weiteres Beispiel, das mit der Wodanstraße 13 zu vergleichen ist, wäre die Wirthstraße 12 (Vorzustand, habe leider kein eigenes Bild im Bestand):



    Selbe Machart, selber Ausgangszustand.